Erler Kneipen-History
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- erdmaennchen
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Erler Kneipen-History
Entweder habe ich es konsquent übersehen oder das Thema "Kneipen in Erle" wurden im speziellen bisher in diesem Forum noch nicht angesprochen...
Könnte mir vorstellen, daß dies ein Thema ist, welches das Potential hat, Unmengen von interessantem "Content" zu generieren. Geschichte und Geschichten in, an und um die Lokalitäten herum.
Ich habe mir sagen lassen, daß es eine Zeit gab, in der sich das Freizeitleben der meisten Erler nicht vor dem Fernseher (weil zu Hause noch nicht vorhanden), nicht in Buer oder gar in Bochum oder Essen abgespielt hat, sondern direkt vor der Haustür, in Erle. Egal, ob zum Kartenspielen, zur Versammlung des Ortsvereins oder auch einfach nur zum Durstlöschen "nache Schicht" - die Kneipe war immer auch ein Treffpunkt und ein Ort der Kommunikation.
Viele Kneipen sind aus dem Stadtbild inzwischen verschwunden - an deren Stelle befinden sich heute Geschäfte, Arztpraxen oder auch Wohnungen. Andere wiederum haben bis heute durchgehalten.
Ich hoffe auf rege Beteiligung, auf Fotos und interessante Geschichten über Kneipen, Kneipgänger und Kneipenwirte.
Könnte mir vorstellen, daß dies ein Thema ist, welches das Potential hat, Unmengen von interessantem "Content" zu generieren. Geschichte und Geschichten in, an und um die Lokalitäten herum.
Ich habe mir sagen lassen, daß es eine Zeit gab, in der sich das Freizeitleben der meisten Erler nicht vor dem Fernseher (weil zu Hause noch nicht vorhanden), nicht in Buer oder gar in Bochum oder Essen abgespielt hat, sondern direkt vor der Haustür, in Erle. Egal, ob zum Kartenspielen, zur Versammlung des Ortsvereins oder auch einfach nur zum Durstlöschen "nache Schicht" - die Kneipe war immer auch ein Treffpunkt und ein Ort der Kommunikation.
Viele Kneipen sind aus dem Stadtbild inzwischen verschwunden - an deren Stelle befinden sich heute Geschäfte, Arztpraxen oder auch Wohnungen. Andere wiederum haben bis heute durchgehalten.
Ich hoffe auf rege Beteiligung, auf Fotos und interessante Geschichten über Kneipen, Kneipgänger und Kneipenwirte.
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- Detlef Aghte
- † 18. 01. 2023
- Beiträge: 4780
- Registriert: 13.02.2007, 13:44
- Wohnort: 45891 Gelsenkirchen
Wohl wahr,ich treibe schon seit 47 Jahren meine Forschungen in den unterschiedlichsten KulturträgerschaftenHeinz hat geschrieben:Wichtige Sache - Kneipen als Marktplatz der Ideen - ist als Kulturträger möglicherweise unterschätzt (keine Ironie) !

detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch
Eine der ältesten Kneipen,
im Herzen von Erle,
ist die Gaststätte Strohmann!
Hier trifft sich Jung und Alt seit Generationen.
In den 50ern wurden hier monatlich die Renten ausbezahlt,
ein Teil der Gelder blieb sicher gleich dort am Tresen....
Lange Zeit war die Kneipe auch Wahllokal.
Viele Erler Vereine hatten / haben dort ihren Treffpunkt.
Samstags trifft man sich bei Strohmann zum "Schalkegucken"
Moni
im Herzen von Erle,
ist die Gaststätte Strohmann!
Hier trifft sich Jung und Alt seit Generationen.
In den 50ern wurden hier monatlich die Renten ausbezahlt,
ein Teil der Gelder blieb sicher gleich dort am Tresen....
Lange Zeit war die Kneipe auch Wahllokal.
Viele Erler Vereine hatten / haben dort ihren Treffpunkt.
Samstags trifft man sich bei Strohmann zum "Schalkegucken"
Moni
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut. (Finnisches Sprichwort)
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Wer kennt noch die Kneipe "Lindenhof"? Sie stand an der Cranger
Straße, kurz vor der Augugststr. Heute praktiziert dort ein Zahnartz.
Der Besitzer der Kneipe war ein lustiges Kerlchen, der sehr gerne
mit seinen Kunden trank und dann alle Geschäfte an der Cr. Str.
besuchte. Einmal kam er vom Friseur mit einem Irokesen-Schnitt.
Es wäre nichts Besonderes, nur es ist 40 Jahre her. Am nächsten
Tag kam, im wahrsten Sinne, seine Ernüchterung. Seine Frau hat
angeblich 2 Wochen nicht mit ihm gesprochen, dafür lief die Kneipe
um so besser.
conny54
Straße, kurz vor der Augugststr. Heute praktiziert dort ein Zahnartz.
Der Besitzer der Kneipe war ein lustiges Kerlchen, der sehr gerne
mit seinen Kunden trank und dann alle Geschäfte an der Cr. Str.
besuchte. Einmal kam er vom Friseur mit einem Irokesen-Schnitt.
Es wäre nichts Besonderes, nur es ist 40 Jahre her. Am nächsten
Tag kam, im wahrsten Sinne, seine Ernüchterung. Seine Frau hat
angeblich 2 Wochen nicht mit ihm gesprochen, dafür lief die Kneipe
um so besser.
conny54
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- Beiträge: 433
- Registriert: 05.11.2007, 23:46
- Wohnort: Spanien und Recklinghausen
Gaststätte Schützenhaus Holz Frankampstraße
Als "Nichterler" jedoch Kenner, gehe ich doch recht der Annahme, daß das ehemalige Schützenhaus Büchel/Holz auf der Frankampstr./Middelicher Straße, bei der Aufzählung von Kneipen und Gaststätten Erles nicht unerwähnt bleiben sollte.
Die Jüngeren werden sich wohl nicht mehr daran erinnern, weil das Lokal schon Jahrzehnte nicht mehr besteht. Holz war damals Treffpunkt und Mittelpunkt Erler Vereine und Bürger, nicht zuletzt dank seiner Größe der Lokalitäten. Es standen 4 große Räume zur Verfügung. Bei Holz hatten mindestens 25 Vereine, vom Arbeiter- und Knappenverein bis zum Ziegenzuchtverein, ihr Vereinslokal. Holz hatte auch den größten Festsaal Erles, mit Bühne, in dem mehr als 500 Personen Platz für Theateraufführungen oder Festlichkeiten der Karnevalisten oder Schützen fanden. U.a. diente der Saal nach dem Kriege als Notunterkunft Ausgebombter und Flüchtlinge.
Täglich fanden in den Räumlichkeiten, gleichzeitig, mehrere Sitzungen, Versammlungen oder Zusammenkünfte von Vereinen oder Gesellschaften statt. Gastronomisch wurde das Lokal von Walter Holz geführt, der schon damals Karnevalsprinz der Erler Funken war und als Vorsitzender des Schützenbezirks agierte. Sein Bruder Herbert sorgte als damaliger Spitzenkoch für das leibliche Wohl. Ein weiterer Bruder, Heini Holz, ein Fleischer, hatte, soweit ich weiß, auf der Cranger Str. eine Metzgerei.
Überallem wachte die alte Dame des Hauses, Frau Büchel, die fast täglich abends im Schankraum auf einem Ledersofa das Geschehen ringsherum beobachtete. Über dem Sofa, hing ein Ölgemälde mit ihrem Konterfei.
Das Schützenhaus Holz hatte damals den einzigen offenen 50m-Kleinkaliberstand nach dem Kriege. Die Erler Bogenschützen, damals mehrfacher Deutscher Meister, hatten dort auch ihr Domizil.
Entsprechend der Beliebtheit und Ansehens des Walter Holz war auch sein letzter Weg im Jahre 65 oder 66. Sein Sarg wurde auf einem offenen flachen von Pferden gezogenen Wagen vom Schützenhaus Holz zum Hauptfriedhof Buer, im großen Trauergeleit unter Teilnahme der Erler Bevölkerung und Spitzen aus Sport und Politik begleitet.
Die Jüngeren werden sich wohl nicht mehr daran erinnern, weil das Lokal schon Jahrzehnte nicht mehr besteht. Holz war damals Treffpunkt und Mittelpunkt Erler Vereine und Bürger, nicht zuletzt dank seiner Größe der Lokalitäten. Es standen 4 große Räume zur Verfügung. Bei Holz hatten mindestens 25 Vereine, vom Arbeiter- und Knappenverein bis zum Ziegenzuchtverein, ihr Vereinslokal. Holz hatte auch den größten Festsaal Erles, mit Bühne, in dem mehr als 500 Personen Platz für Theateraufführungen oder Festlichkeiten der Karnevalisten oder Schützen fanden. U.a. diente der Saal nach dem Kriege als Notunterkunft Ausgebombter und Flüchtlinge.
Täglich fanden in den Räumlichkeiten, gleichzeitig, mehrere Sitzungen, Versammlungen oder Zusammenkünfte von Vereinen oder Gesellschaften statt. Gastronomisch wurde das Lokal von Walter Holz geführt, der schon damals Karnevalsprinz der Erler Funken war und als Vorsitzender des Schützenbezirks agierte. Sein Bruder Herbert sorgte als damaliger Spitzenkoch für das leibliche Wohl. Ein weiterer Bruder, Heini Holz, ein Fleischer, hatte, soweit ich weiß, auf der Cranger Str. eine Metzgerei.
Überallem wachte die alte Dame des Hauses, Frau Büchel, die fast täglich abends im Schankraum auf einem Ledersofa das Geschehen ringsherum beobachtete. Über dem Sofa, hing ein Ölgemälde mit ihrem Konterfei.
Das Schützenhaus Holz hatte damals den einzigen offenen 50m-Kleinkaliberstand nach dem Kriege. Die Erler Bogenschützen, damals mehrfacher Deutscher Meister, hatten dort auch ihr Domizil.
Entsprechend der Beliebtheit und Ansehens des Walter Holz war auch sein letzter Weg im Jahre 65 oder 66. Sein Sarg wurde auf einem offenen flachen von Pferden gezogenen Wagen vom Schützenhaus Holz zum Hauptfriedhof Buer, im großen Trauergeleit unter Teilnahme der Erler Bevölkerung und Spitzen aus Sport und Politik begleitet.
Im Beitrag " alte Erler Geschäfte" stehen doch schon etliche Kneipen,sollte man die alle noch mal erwähnen?Die Kneipe Tieman z.B.auf der Crangerstr.Wurde zu unserer Zeit 1966-1975 von einem älteren Ehepaar betrieben,der Nahme ist mir leider entfallen.Es war eine kleine gemütliche Kneipe in der sich die Nachbarn immer mal wieder zum Bier trafen,vor allen Dingen Sonntags morgens und es wurde dort gut Karneval gefeiert.Da wir direckt nebenan wohnten,war es kein Problem mal immer wieder nach dem rechten zu Hause zu gucken.
- kleinegemeine01
- Beiträge: 8543
- Registriert: 27.01.2008, 22:09
- Wohnort: Gelsenkichern
Pasterkamp
Sonntag
Frühschoppenzeit
Mein Papa geht den Hausflur hinunter, zur Haustür hinaus und direkt daneben zur Kneipe rein...
Manchmal durfte ich mit, nahm einen Barhocker und flipperte, knieend!
Die Rede ist von der Gaststätte Pasterkamp in Erle auf der Cranger Str. 220, heute befindet sich der Schlüsseldienst Nikolaus dort. Die Kneipe gibt es schon ewig nicht mehr. Gegenüber war eine Shell Tanke.
Dort wurde knallhart Skat gekloppt, so intensiv, dass ich mitunter zusammenzuckte, wenn es laut wurde.
Die Wirte waren, zumindest aus meiner Sicht, immer mürrisch und vor allem alt.
Frühschoppenzeit
Mein Papa geht den Hausflur hinunter, zur Haustür hinaus und direkt daneben zur Kneipe rein...
Manchmal durfte ich mit, nahm einen Barhocker und flipperte, knieend!
Die Rede ist von der Gaststätte Pasterkamp in Erle auf der Cranger Str. 220, heute befindet sich der Schlüsseldienst Nikolaus dort. Die Kneipe gibt es schon ewig nicht mehr. Gegenüber war eine Shell Tanke.
Dort wurde knallhart Skat gekloppt, so intensiv, dass ich mitunter zusammenzuckte, wenn es laut wurde.
Die Wirte waren, zumindest aus meiner Sicht, immer mürrisch und vor allem alt.

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- Abgemeldet
Kneipen in Erle
wir haben uns vor einiger Zeit mal die Zeit genommen und die Kneipen in Erle in den 60 ziger Jahren gezählt .Vom Forsthaus bis zum Schievenviertel incl. aller Seitenstraßen sind wir auf 98 !!! gekommen.Alleine Wilhelmstr.:
Casino, Marnitz,Stollen,Nestmann( früher Bathen) Treffpunkt, Stork später Talareck
Erler Krönchen ,Kläsener.
Bei Stork wuden an jedem Wochenende die Tauben verschickt.
Erler Krönchen war bekannt weil der Wirt, Richard Bauer, die Gäste mit seinem Akkordeon unterhielt.
Casino, Marnitz,Stollen,Nestmann( früher Bathen) Treffpunkt, Stork später Talareck
Erler Krönchen ,Kläsener.
Bei Stork wuden an jedem Wochenende die Tauben verschickt.
Erler Krönchen war bekannt weil der Wirt, Richard Bauer, die Gäste mit seinem Akkordeon unterhielt.
- Heinz O.
- Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 17278
- Registriert: 10.04.2007, 19:57
- Wohnort: Erle bei Buer in Gelsenkirchen
- Kontaktdaten:
Re: Kneipen in Erle
da wäre ich aber sehr interessiert dranInge hat geschrieben:wir haben uns vor einiger Zeit mal die Zeit genommen und die Kneipen in Erle in den 60 ziger Jahren gezählt .Vom Forsthaus bis zum Schievenviertel incl. aller Seitenstraßen sind wir auf 98 !!!

#stopthewar
Micha
Irgendwie machen GEschichten süchtig .......
Micha
Irgendwie machen GEschichten süchtig .......
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- Beiträge: 193
- Registriert: 17.01.2008, 14:33
- Wohnort: bochum
Schützenhaus Holz
viele Erinnerungen werden da wach.
Meine Eltern waren im Ostpreußen Verein. Weihnachtsfeiern im großen Saal mit Aufführungen auf der Bühne. Zum Abschluß eine Tüte mit Süßen für uns Kinder. Ostern, Eier suchen im Biergarten hinterm Haus mit Würstchen und Getränk. Einmal frei öfter musste bezahlt werden.
Der Zug wenn Schützenfest war über die Crangerstraße. Alle gingen mit auch meine Eltern. Machten wohl alle Vereine bei Holz mit. War schon etwas traurig als ich zum Treffen kam und die Frankampstraße kaum noch erkannte.
viele Erinnerungen werden da wach.

Meine Eltern waren im Ostpreußen Verein. Weihnachtsfeiern im großen Saal mit Aufführungen auf der Bühne. Zum Abschluß eine Tüte mit Süßen für uns Kinder. Ostern, Eier suchen im Biergarten hinterm Haus mit Würstchen und Getränk. Einmal frei öfter musste bezahlt werden.
Der Zug wenn Schützenfest war über die Crangerstraße. Alle gingen mit auch meine Eltern. Machten wohl alle Vereine bei Holz mit. War schon etwas traurig als ich zum Treffen kam und die Frankampstraße kaum noch erkannte.
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- Abgemeldet
Erler Kneipen
Wie kommt es,daß nirgendwo die Gaststätte Türmchen auftaucht?
Seit 1951 gibt das Türmchen auf der Oststaße und sie ist das Domizil vieler Erler Vereine.z.B. der Fußballverein Erle 19 .Da haben die Spieler in den ersten Jahren die Duschen im Keller der Gaststätte gehabt.
Seit 1951 gibt das Türmchen auf der Oststaße und sie ist das Domizil vieler Erler Vereine.z.B. der Fußballverein Erle 19 .Da haben die Spieler in den ersten Jahren die Duschen im Keller der Gaststätte gehabt.
- Detlef Aghte
- † 18. 01. 2023
- Beiträge: 4780
- Registriert: 13.02.2007, 13:44
- Wohnort: 45891 Gelsenkirchen
Re: Erler Kneipen
Und ich häte geschworen 1958 wäre das Haus Achenbach Vereinslokal von Erle 19 gewesen.Inge hat geschrieben:Wie kommt es,daß nirgendwo die Gaststätte Türmchen auftaucht?
Seit 1951 gibt das Türmchen auf der Oststaße undsie ist das Domizil vieler Erler Vereine.z.B. der Fußballverein Erle 19 .Da haben die Spieler in den ersten Jahren die Duschen im Keller der Gaststätte gehabt.
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch