Darler Heide

... ein Überblick

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Boxer
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Beitrag von Boxer »

Boxer hat geschrieben:
Lo hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:eine AK aus den 60er, besonders zu erwähnen in der Bildmitte
CITY-Lo wird sich erinnernBild
Stimmt, Heinz :?
An das Berger Feld erinnere ich mich in verschiedenen Epochen:

Kindheit
Als ich 1957 an der Heistraße eingeschult wurde, entwickelten sich die ersten Klassenfreundschaften.
Einer meiner Klassenkameraden (Dietmar Schulz) wohnte in einem der (damals noch als Neubauten bezeichneten) Reihenhäuser
an der Darler Heide in Höhe der Lehenstraße.
Ich selbst wohnte auf der Cranger Straße 285 im Hause des Friseurgeschäftes Wieschen, Ecke Seitenstraße.
Wenn ich meinen Freund Dietmar besuchte, führte mich der Weg immer über die gesamte Länge der Darler Heide.
Diese war meiner Erinnerung nach ab der Höhe der Pannhütte auf der rechten Seite völlig unbebaut.
Surkampstraße + Surkampsweg gab es, so glaube ich, noch lange nicht.
Hier standen nur riesige Kornfelder, soweit das Auge und die Übersicht eines kleinen Erler Jungen reichte.
Auch drüben, an der Adenaueralle, dort, wo sehr viel später einmal das Autokino hinkommen sollte,
gab es nur Felder mit einem Weg dazwischen, durch den man bis nach Sutum laufen konnte.

„Kommsse mit nache Trümmer?“
Ein paar Jahre später und ein paar Zentimeter größer entdeckten wir Knirpse „die Trümmer“:
dort, wo später einmal das Parkstadion hinkommen sollte, gab es Trümmerreste des alten Buerschen Militärflughafens
mit unterirdischen Gängen!!!.
Irgendwelche Hohlräume, vermutlich unter der ehemaligen bombardierten Rollbahn gelegen.
Für uns Jungs eine spannende Spielstätte!
In diesen unterirdischen Hohlräumen roch es nach Muff und auch sehr nach (pardon!) Pisse.
Wir waren ja in einem Alter, in dem man noch nicht wußte, ob man Mädchen küssen oder besser verkloppen sollte. :oops:
Doch größere Jungen, die uns oft aus ihrem Trümmer-Reich vertrieben, haben es sich teilweise mit ollen Matratzen dort unten
kommod eingerichtet und hier ihre ersten „Mädchenversuche“ praktiziert.
Irgendwie war es „inne Trümmer“ immer spannend, verrucht, verboten.
Also eben echt wat für richtige Jungs.

Lehre
Meine erste Ausbildung machte ich 1956 – 1968 bei der Lebensmittelfirma Hues auf der Surkampstr.74.
Regelmässig einmal in der Woche musste ich Lebensmittel für den Kochunterricht zur Theodor-Fliedner-Schule bringen.
Das machte ich zeitweilig mit sehr gemischten Gefühlen und Herzkloppen,
weil ich einmal in eine der Schülerinnen verknallt war.... (Huch! Ich schweife ab..) :-)
Zu der Zeit war das Berger Feld schon richtig zugebaut.
Thomaskirche, Theodor-Fliednerschule, Sparkasse – alles so richtig neu.
Zumindest im Vergleich zum alten Erler Kern.
Der Pilz im angelegten Park hinter den Hochhäusern der Wirknerstraße mit dem kleinen Teich war
Treffpunkt der Jugendlichen. Aber auch die Trinkhalle an der Pierenkemperstraße.
Mein Revier war das Berger Feld allerdings nicht, weil ich froh war, nach Feierabend dort wegzukommen...

Long time ago....
Bissi Tage!
Hallo Lo.Bin beim stöbern auf deinen Beitrag vom Berger Feld gestossen.Da wo warscheinlich dein Klassenkamerat gewohnt hat wohne auch ich.Wahrscheinlich ist der Vater deines Kameradern ein Arbeitskollege von mir gewesen.Ich habe zwei Bilder,die vom Balkon dieser Häuser,von der Darler Heide 112 1964 gemacht wurden. Darauf sieht mann was sich so alles in den Jahren verändert hat.Bild
Bild

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Bild
Blick aus dem GGW Rohbau 1960Bild
und 1964
(Quelle: Stadtfilme)
Bild
Bild
und 2008, wie man sieht,die Litfaßsäule steht auch schon über 40 Jahre dort.
(Quelle:ich)
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Lo
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Beitrag von Lo »

Hallo Boxer:
ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag,
besonders für die tollen Fotos aus der Zeit.
Wahre Schätze.

Lo

pito
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Beitrag von pito »

Bild
WAZ April 1982

postminister
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Beitrag von postminister »

Bei Darler Heide bekomme ich unweigerlich Hunger auf Currywurst , Pommes + Mayo.
Ausgezeichnet zubereitet in der Darler Weide oder im Park Grill.Leider meine einzige Assoziation zur Darler Heide.

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

postminister hat geschrieben:Bei Darler Heide bekomme ich unweigerlich Hunger auf Currywurst , Pommes + Mayo.
Ausgezeichnet zubereitet in der Darler Weide oder im Park Grill.Leider meine einzige Assoziation zur Darler Heide.
ich muß dann mal verbessern :roll:
der Park Grill ist nicht auf der Darler Heide, sondern in der Pannhütte.

(kann ich doch als Berger Felder so nicht stehen lassen :wink: )
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postminister
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Beitrag von postminister »

Ja ,hast ja Recht. Ist aber nicht weit entfernt. Und als ehemaliger Hasseler liefen für mich die Wegbeschreibungen immer über die Darler Heide.

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timo
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Beitrag von timo »

Heinz O. hat geschrieben: ich muß dann mal verbessern :roll:
der Park Grill ist nicht auf der Darler Heide, sondern in der Pannhütte.
... streng genommen ist die Weide (zumindest der Eingang) auch auf der Spiekermannstraße. :-)

buerio
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Beitrag von buerio »

Park Grill ist in der Pannhütte.

Zu empfehlen : Zwiebelwurst mit Pommes

bei einem überzeugten SCHALKE FAN : schalke :

Marion S.
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Beitrag von Marion S. »

Bild

Hallo
hier nochmals ein Foto (ca. 1960) von der Darler Heide, fotografiert aus Haus Nr. 110, 4. Etage. Habe dort meine Kindheit verlebt und bin dann 1976 bei meinen Eltern ausgezogen.

LG Marion S.
Alles was der Mensch den Tieren antut, fällt auf den Menschen zurück.
Pythagoras

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Darler Heide

Sie ist eine der ältesten Straßen des Stadtgebiets und hieß bis 1937 „Sutu­mer Straße". Der Name „Darler Heide" kommt von der uralten Öd- und Wei­delandschaft „Dähler Heide" her, die Teil der Berger Mark und somit Gemeineigentum der daran beteiligten Markgenossen war. Vorgänger der heutigen Straße ist der alte Fahrweg, der Erle mit Sutum verband. Er ist auf der Katasterkarte von 1822 verzeichnet. An ihm lagen damals die kleinen Adelssitze Haus Darl (Haus Dahl) und Haus Balken. Die „Dähler Heide" ge­hörte nach der Aufteilung der Berger Mark im Jahre 1850 zum großen Teil den Grafen auf Berge. Um 1890 ließen diese das Land parzellieren und als Baugelände verkaufen. Eines der ersten Häuser an dem Wege durch die Dähler Heide baute schon ein Jahr nach der Parzellierung 1891 Wilhelm Kläsener aus Braubauerschaft (heute Bismarck). Es lag laut Bauantrag „an dem Weg, welcher von Erle nach Zeche Bismarck Schacht 2 führt" und wur­de zu der bekannten Gastwirtschaft an dem Straßenkreuz Heistraße/Darler Heide. An der Ecke Sutumer-/Sachsenstraße (Darler Heide/Bruktererstraße) baute die Gemeinde Buer bereits im Jahre 1896 die dritte Erler Schule, das katholische System 2. Der später immer wieder vergrößerte Erstbau be­stand aus zwei Klassenräumen und zwei Lehrerwohnungen. Er glich in sei­nem Anfangsstadium haargenau dem Schulhaus an der Schulstraße, das sechs Jahre früher entstanden war. Zur herausragenden Lehrerpersönlich­keit am System 2 wurde Franz Stark, der 1893 mit 21 Jahren nach Erle kam. Frau Nolting geb. Hell weiß aus den Erzählungen ihres Vaters, daß anno 1893 zwei ortsfremde Kofferreisende auf dem Bahnhof Bismarck dem Nach­mittagszug entstiegen und sich gegenseitig befragten, wie man denn am besten nach Erle komme. Sie merkten dabei, daß sie Junglehrerkollegen für zwei verschiedene Erler Schulen waren, machten den Weg gemeinsam und sind ein Leben lang Freunde geblieben: Der spätere Rektor Stark von der katholischen Schule 2 und der spätere Rektor Hell von der evangelischen Schule 1. Franz Stark galt als erstklassiger Erzieher, der bis 1935 viele Ge­nerationen Erler Kinder gelehrt hat. Er wirkte, wie viele Lehrer damals, als einflußreicher Gestalter in das öffentliche Leben des stürmisch wachsenden Ortsteils hinein. 1907 organisierte er zusammen mit dem Pastor Strumann die. erste „Unterempfangsstelle" der Amtssparkasse Buer in seinem Haus an der Sachsenstraße (Bruktererstraße) und war auch nebenbei ihr erster Leiter. Seine ausführlichen, ganz interessanten Kirchenchroniken über die Zeit zwischen 1880 und 1950 gelten als unerschöfliche Quelle für die Erforschung des Lebens und Treibens im Stadtteil Erle. Ohne den schreibenden Chronisten Stark wüßten wir viele Ereignisse und Zusammenhänge über­haupt nicht. Die Schulgebäude des Systems 2 wurden am 9. November 1944 durch Bomben getroffen. Es kamen 21 Menschen um, die im Luft­schutzkeller der Schule Schutz gesucht hatten. Das Haus wurde stark zer­stört und später von der Bevölkerung nach und nach völlig ab- und fortgetragen. Zurück zur Entwicklung der Straße: 1895 wurde der alte Weg bis zur Wilhelm­straße fest ausgebaut. 1896 begegnen wir bereits dem Namen „Sutumer Straße". 1899 erfolgt die Verlängerung der festen Straße bis zur Bergarbeiter­kolonie Karlstraße, die von Graf Bismarck 1896 errichtet wurde. Eine Fortfüh­rung mit chausseemäßigem Ausbau bis zur Balkenstraße geschah erst 1909.
aus: Die Straßen des Stadtteils Erle
Ihre Namen-Ihre Geschichte von Hans Göbel
Schriftenreihe zur Ortskunde,Heft 1, 1991
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Haus Darl an der Darler HeideBild

Aufnahmejahr 1966
Das mir bisher einzig bekannte Foto vom ehemaligen Haus Darl (heute bekommen)
[/center]
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Akkiller hat geschrieben:Bild

Bild

Ist das eine Karte von Erle! Darler Heide und Weststraße werden erwähnt?!
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Emscherbruch
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Flurkarte 1955

Beitrag von Emscherbruch »

Flurkarte Darler Heide / Weststraße
Bild
@Akkiller: Aus welchem Jahr stammt die Karte?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

buerio
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Beitrag von buerio »

Ich habe einmal in der Darler Heide gewohnt.
Mein Flurnachbar hieß damals Bernhard Großfeld (der Name ist unten rechts zu lesen).
Er ist aber vor 5 Jahren mit ca 70 verstorben.
Kann also nicht mehr Nachfragen, ob er mit dem Flurgrundstück etwas zu tun hat.

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