„G“ statt „GE“ ab 2011

Der Kraftverkehr und seine Begleiterscheinungen

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Josel
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„G“ statt „GE“ ab 2011

Beitrag von Josel »

Eine - wie ich finde - höchstinteressante Mitteilung:
31. März 2008

Umsetzung der Europäischen Verkehrswesen- u. Verkehrsicherheitsverordnung eingeleitet

Die Umsetzung der europäischen „Verordnung zur Harmonisierung des Verkehrswesens und der Verkehrssicherheit in den Mitgliedstaaten“ (VO 407/05 (EWG) - ABl. EU Nr. L 78 S. 13 -) nimmt auch in Deutschland konkrete Gestalt an: Am 31. März 2008 konstituierte sich die aus 48 Mitgliedern bestehende „Bund-Länder-Gruppe zur Revision der KFZ-Kennzeichen beim Bundesamt für das Straßenverkehrswesen“. Ihre Aufgabe wird es sein, die deutsche „Verordnung zur Neuordnung des Rechts der Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr und zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften“ bis Ende 2010 an die Vorgaben der Europäischen Verordnung anzupassen.

Der designierte Vorsitzende der Bund-Länder-Gruppe und Präsident des Bundesamtes für das Straßenverkehrswesen, Dr. Manfred Lirpa, erwartet hohen Diskussionsbedarf insbesondere bei der Umsetzung des in Art. 5 der Europäischen Verordnung niedergelegten Systematisierungsgebots. Nach Ansicht vieler Experten erfordert diese Vorgabe, dass u.a. „einstellige“ KFZ-Kennzeichen in Deutschland den größten Städten vorbehalten bleiben. Dabei ist jedoch bislang völlig offen, nach welchem Kriterienkatalog sich die „Größe“ der Kommunen und Landkreise bemisst, zumal auch die Europäische Verordnung darüber schweigt.

„Im Rahmen der Wiedervereinigung sind bei der Einführung der bundesdeutschen KFZ-Kennzeichen in den neuen Ländern gerade in diesem Zusammenhang einige Kompromisse geschlossen worden, die sich mit der Europäischen Verordnung nur schwer in Einklang bringen lassen“, erklärte Lirpa. Probleme ergäben sich z.B. im Verhältnis von Düsseldorf („D“) und Dresden („DD“), da Dresden eine etwa doppelt so hohe Einwohnerzahl aufweist. „Relativ klar“, so Lirpa weiter, „liegen die Dinge dagegen im Verhältnis zwischen Gera („G“) und Gelsenkirchen („GE“). Das Kennzeichen ‚G’ wurde schon 1956 fälschlich zugunsten von Gera reserviert, weil die irrige Auffassung bestand, Gera würde sich anders entwickeln.“

Änderungsbedarf gibt es auch hinsichtlich einiger Drei-Buchstaben-Kombinationen. [...]

Den bei den KFZ-Haltern entstehenden Kostenaufwand für die Umstellung hält Lirpa für marginal: „Da die neuen Kennzeichen erst im Rahmen einer Ummeldung oder im Falle von Neuanmeldungen vergeben werden, erfolgt die Umstellung aus Sicht der Bürger kostenneutral.“ Den Verwaltungsaufwand schätzt Lirpa demgegenüber auf rund 15 Millionen Euro ein, von denen die EU rund 36,83% trägt.

[...]
Naja, ein bisschen Zeit zum Alte-Schilder-Fotografieren haben wir dann ja noch.

Das „G“ gabs übrigens in der „alten Bundesrepublik“ schon in den 80ern auf den Autos, die „Der Fahnder“ in der gleichnamigen Vorabend-TV-Serie benutzte. Der ermittelte in einer namentlich nie genannten Stadt...

J.
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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Ich bin eindeutig gegen diese Kennzeichen-Änderung! Mein Wohnsitz war auch schon außerhalb unserer Großstadt. Was war ich froh statt RE, oder BOT, wieder GE auf mein Kennzeichen zu lesen. Und jetzt komm Die mit sowas! Können die sich nicht was Sinnvolleres ausdenken und das ausführen? Mir egal was, aber Sinn sollte es haben. Stellt Euch vor man fragt Euch: "Wo kommen Sie her? G! Ach aus Gera!?" Meine Reaktion: :weapon1:
Hömma!

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Doktor Profit
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Beitrag von Doktor Profit »

Ich bin ja froh, dass sich die Europäische Union um uns kümmert, aber langsam gehen mir so manche neuen Regeln ordentlich gegen den Strich.

pito
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Re: „G“ statt „GE“ ab 2011

Beitrag von pito »

Josel hat geschrieben:Den Verwaltungsaufwand schätzt Lirpa demgegenüber auf rund 15 Millionen Euro ein, von denen die EU rund 36,83% trägt.
15 Millionen an die Stadtkassen verteilen, das wäre eher was. :roll:

Andererseits, wenn wir das Kennzeichen G kriegen, dann hören vielleicht endlich diese ewigen GE-Wortspiele auf. :lol:

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Als Kind hatte ich ein Autoquartett, auf dem ein Fahrzeug abgebildet war, mit "GE" auf dem Kennzeichen. Ich war stolz wie Oskar, dass ein Auto aus meiner Nachbarschaft es bis ins Quartett geschafft hatte. Als mir dann jemand sagte, das sei ein schweizer Kennzeichen und stehe für Genf, da konnte ich es auch nicht mehr länger übersehen, dass es wohl doch kein Behördenfahrzeug aus Gelsenkirchen war. Es hatte mich auch stutzig gemacht: immerhin war das Schild an einem Iso Grifo befestigt. :wink:

In Gießen fahren ein paar Fahrzeuge rum, die das Kennzeichen L tragen. Hä? L ist doch Leipzig. Na klar, aber in den 70ern gab es mal die Stadt Lahn, bestehend aus Gießen und Wetzlar, also L. Nachdem die Ehe wieder auseinander ging, bekamen beide eigene Kennzeichen, GI und LDK. "L" wurde dann nach der Wiedervereinigung an Leipzig vergeben. Angesichts eines solchen kommunalen Wirrwars macht es ja noch Sinn, dass auch die Kennzeichen Samba tanzen.

Was aber soll es bringen, wenn Gera und Gelsenkirchen die Kennzeichen tauschen? Fühlt sich Dresden benachteiligt gegenüber Düsseldorf, weil seine Bürger ein "D" mehr einstanzen müssen? Ist es ein Privileg, in einer Stadt mit nur einem Buchstaben ganz links auf dem Auto-Kennzeichen zu wohnen? Unser Selbstwertgefühl soll von einem Buchstaben abhängen? Was wird denn in den Europäischen Nachbarländern "harmonisiert"? Bekommt London demnächst ein "L"? Hat da ein deutscher Bürokrat zu wenig zu tun und versucht, die Verordnung aus Brüssel zu 350% umzusetzen?

15 Millionen für so was ausgeben! Das ist doch Beschäftigung der Verwaltung mit sich selbst und damit überflüssig! Oder erkennt jemand den Sinn? :(

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Fuchs
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welcome to gdot-city

Beitrag von Fuchs »

pito hat geschrieben:
diese ewigen GE-Wortspiele auf. :lol:
wasn damit ge :roll: meint?

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Gemein sowas! :wink:

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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

hatta bestimmt nicht so gemeint...

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Doktor Profit
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Re: „G“ statt „GE“ ab 2011

Beitrag von Doktor Profit »

pito hat geschrieben: Andererseits, wenn wir das Kennzeichen G kriegen, dann hören vielleicht endlich diese ewigen GE-Wortspiele auf. :lol:
Wieder andererseits ändert sich damit nicht viel.

Phonetisch bleibt "G" "GE".

Aber "G´Schichten" hört sich doch arg bayerisch an.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Ich dachte, die Änderung sollte so sein, dass man überhaupt nicht mehr erkennen kann, woher jemand kommt. Vor allem soll das Nummernschild personen- und nicht fahrzeuggebunden sein, d.h. dass die Nummer für ein ganzes Leben gilt, egal wie oft man das Auto wechselt. Und das soll in der ganzen EU so sein. [Ironie]Die EU kümmert sich eben um "wichtige" Probleme.... [/Ironie]

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

... ein schwarzes Auto mit dem Kennzeichen

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rabe489
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WAS Anderes mit GE

Beitrag von rabe489 »

Möchte doch auch beisteuern das es auch ein GET hier gibt. Damit ist eine Künstlerinitiative verbunden: G-elsenkirchen, E-ssen, T-oronto (Canada).
So:GET Going!

juemar
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G statt GE

Beitrag von juemar »

Also, ich find´s gut. Steigen wir Gelsenkirchener damit nicht in die Liga der Großstädte auf, wie M = München oder K = Köln.

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JürgenB
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Beitrag von JürgenB »

Is die Meldung nicht etwa 5 Stunden zu früh lanciert??? :clown:
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

MichaL
Abgemeldet

Beitrag von MichaL »

Emscherbruch hat geschrieben:Wo genau im Internet kann man das hier nachlesen?
Vielleicht überlegst Du kurz, welches Datum wir morgen haben und liest mal den
Namen des designierten Vorsitzenden "Lirpa" rückwärts :P

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