Scholven und Schule im Wandel der Zeit

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Die Aufnahme scheint auch vom Kamin gemacht zu sein.
Und von der Antonius-Halde ist noch nichts zu sehen! Schade, daß man die Anna-Selbdritt-Kapelle nicht sieht (weiter links).
Die beiden Häuser am Bellendorfsweg wurden nur abgerissen, weil sie in der Gefahrenzone der VEBA-Oel standen. Nachdem die Bewohner ausgezogen sind, machte es sich dort noch ein Landstreicher mit seinem Hund gemütlich (Kein Strom, Wasser, Fenster, Türen!) - bis die Bagger anrollten.
Hömma!

Kassiopeia
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Re: Schulen in Scholven

Beitrag von Kassiopeia »

gutenberg hat geschrieben:
Scholvener Jung hat geschrieben:
Gast hat geschrieben:
Die Buerelterschule und die Antoniusschule wurden aufgelöst.
..und später abgerissen. Den Verantwortlichen gehört die Fott versohlt!
Da bin ich schon wieder. Muss schon wieder meinen Senf dazugeben, aber es zu schön, durch das alte Scholven zu bummeln.

Aber Du hast vollkommen recht, Scholvener Junge, Die haben das wirklich gemacht, Antonius- und Waldschule abgerissen und die über 1000 Jahre alte Elterlinde, von der der Name "Buer-Elter" stammt, flachgelegt und als Kaminholz schwarz verscherbelt. Steht wenigstens "Haus Nölle" noch? Ich weiß noch, wie das gebaut wurde, als Ausflugslokal. So schön und grün war mal Oberscholven. Gibt es das "Gelände" noch, hinter der Gaststätte Klopries? Unser Dschungel, besetzt von menschenfressenden (und Jungens verdreschenden) Bohnekämpern? Aber wir haben es uns doch zugeeignet. Wenn auch mehr oder weniger unter Polizeischutz. Und weil die Bohnekämper nach und nach im Knast saßen. Wer bei denen älter war als 14 und noch nie im Arrest war, galt als Mädchen.
Harte Zeiten für Grenzer...
Wir haben im "Gelände" Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre keine Jungs von der Gladbecker Bohnekampstrasse angetroffen. Aufregend und irgendwie auch unheimlich waren die Wiesen,Wälder, Bombentrichter und Sumpfgebiete doch.
Aber die Bohnekampstrasse ist mir ganz gut aus den 70er Jahren in Erinnerung geblieben,ein Kumpel wohnte dort.
Die Brüder der Familie Sch.... waren berüchtigt.
Aber irgendwann sind auch diese weggezogen, dann kamen viele türkische Gastarbeiten mit ihren Familien.
Auch diese sind in der 90er weggezogen. Seit mehreren Jahren stehen nun diese alten Zechenhäuser fast leer und sind dem Verfall preisgegeben.

Wie gesagt : Nichts bleibt so wie es ist.
Ich sach dich datt!

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Ich hätte da noch was! Leider mußte ich das Bild aufhellen um wenigstens etwas von der Elterschule zu erkennen. Original ist es ein Dia-Bild - Freundliche Leihgabe meines Onkels!
Bild
Aufnahme Standort: Kirchhellenstraße, höhe HausNr. 232, Ende der 60ger.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Bild
Die Antonius Schule[/center]
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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

Sehr schönes Bild Micha! :up: Was Du so alles findest....

Auf dem alten Bild sieht man übrigens auf der linken Seite das Feuerwehrhaus von Oberscholven, rechts dahinter sieht man die Antoniusschule.
Ein Klassenraum, ein Lehrer, der Schulbetrieb ging noch bis 1968. Leider wurde auch dieses schöne Gebäude abgerissen.

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

Buerelter hat geschrieben:Sehr schönes Bild Micha! :up: Was Du so alles findest....

Auf dem alten Bild sieht man übrigens auf der linken Seite das Feuerwehrhaus von Oberscholven, rechts dahinter sieht man die Antoniusschule.
Ein Klassenraum, ein Lehrer, der Schulbetrieb ging noch bis 1968. Leider wurde auch dieses schöne Gebäude abgerissen.
Mit dem Abreißen von altehrwürdigen Gebäuden, die den Bombenhagel überlebt haben, hat es die Stadt Gelsenkirchen nun mal. Wenn man als Baudezernent eine gewisse Macht hat, will man sie auch ausüben.
Die Herren haben nicht einmal dem ältesten Baum im Ruhrgebiet Respekt gezollt: Die Elterlinde auf der oberen Buerelterstraße wurde schon vor Jahrzehnten flachgemacht. Unglaublich. Unser Kindheitsparadies und wahres Abenteuerland, das Land der Kaulquappen, Molche und Teiche mit Hundeskletten, das "Gelände" genannte und von "Bohnekämpern" beherrschte Gebiet hinter der Gaststätte Klopries, wurde zerstört durch das Abpumpen von Grundwasser wg. VKR. Das gesamte VKR steht auf dem ehm. Naturschutzgebiet "up'n scolven". Das war das letzte unberührte - und zwar seit Jahrhunderten - Stück Natur der Stadt "Gelsenkirchen-Buer", wie sie ja eigentlich heißt.
Was die Antoniusschule und die Waldschule anbelangt, hat man einen Trost: Hätte man sie als Gebäude erhalten, ständen sie in senfgelber, himmelblauer oder dunkeltürkiser Pracht da...

Kassiopeia
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Beitrag von Kassiopeia »

Scholvener Jung hat geschrieben:Ich hätte da noch was! Leider mußte ich das Bild aufhellen um wenigstens etwas von der Elterschule zu erkennen. Original ist es ein Dia-Bild - Freundliche Leihgabe meines Onkels!
Bild
Aufnahme Standort: Kirchhellenstraße, höhe HausNr. 232, Ende der 60ger.
Im linken Teil des Gebäudes befand sich die Hausmeisterwohnung. Obwohl die Schule 1968 geschlossen wurde, wohnte in der Hausmeisterwohnung noch eine Familie.

Auch waren dort Anfang der 1970erJahre mindestens 50 Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien untergebracht, die beim Bau der Kraftwerksblöcke F, G+H beschäftigt waren.

Auf dem Dach ist die Feuerwehrsirene zu erkennen, die jeden Samstag Mittag um 12.00Uhr einen Probealarm abgab.

Da wußte jeder das Wochende beginnt, das Radio wurde bereitgestellt denn Schalke spielt bald, die Autos ( sofern jemand schon eins hatte) konnten gewaschen werden.
Die Blechwanne wurde aus dem Keller geholt, damit das wöchentliche Bad für die Kinder erfolgen konnte, denn ein Badezimmer mit Wanne hatten bis in den 60ern wohl die wenigsten.

Das Bild ist meines Erachtens nach 1973 aufgenommen, denn die Blöcke G+H sowie der 300 Meter hohe Kamin stehen schon.
Ich sach dich datt!

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Lorbass43
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kath. von Vincke Schule an der Metterkampstr.

Beitrag von Lorbass43 »

Hier ein Foto von 1955 von links Rektor Albert Thomas und Konrektor Helmut Kanngiesser.
Zwei Jahre später hatten diese Kinder,wie ich auch, die Volksschule hinter sich und es begann die Lehrzeit.
1960, nach dreijähriger Lehrzeit mit siebzehn Jahren eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Bild

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gutenberg
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Denkmale

Beitrag von gutenberg »

Leider nur ein sehr schlechtes Foto, aber wer ihn kannte, erkennt ihn:
Kerzengerade Haltung, überdeutliche, klare Aussprache, seit 70 Jahren die selbe Jacke und Schuhe und im Ärmel den Rohrstock.
In Ehren ergraut und pensioniert, WW 1-Teilnehmer und treuer Krieger seines Kaisers, unter unserem Landesvater Arnholt wg. Lehrermangel (die für uns vorgesehenen jungen Männer lagen in Stalingrad) reaktiviert und uns - in der überwältigenden Mehrheit - zu anständigen Menschen erziehend: Ein ehernes Denkmal wie Kanzler Bismarck
Alfred Thomas, Rektor der kath. Von-Vincke-Schule in Scholven. Bild
Gott möge ihm einen Ehrenplatz geben!

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gutenberg
† 26.10.2015
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O Tempora...

Beitrag von gutenberg »

Dieser Artikel hat wenig mit Scholven, aber viel mit Schule zu tun. Scholven zuerst:
Wer erinnert sich noch an Fräulein Brüning, unsere Marianne aus Lüdinghausen? Sie war dem kleinen Gutenberg die Liebste von allen. Sie war nie laut, sie war nie böse, und wir gehorchten ihr aufs Wort. Und sie verteilte Fleißkarten. Das waren etwa DIN-A-7-große, farbige Cartons, die einen Schmuckrand à la "Kaiser Wilhelm" zierte, in dem in Englischer Schrift "Für Fleiß" stand. Und so kamen wir glänzend über die ersten Schuljahre.
5 Stück davon ergaben einen Radiergummi oder Bleistift , so was in der Art.

Dieses System sollte noch ein dummwitziges Auferstehen feiern.
Als meine Nachfahren den Schulwechsel vollzogen hatten, und einigen Eltern der Schulweg von uns "draußen" in Wirthe zur "City" ein wenig unsicher erschien, begannen die Fahrgemeinschaften der Eltern. Die Freigabe einiger Einbahnstraßen für radfahrende Schulkinder, zeitlich begrenzt, machte die Sache wieder sicher und gut war's.
Es ist, mit Gottes Hilfe, auch nie etwas passiert.
Ich hatte also oft den "Bus" voll und ließ die Kinder "rösen" wie sie wollten. Und immer häufiger bemerkte ich einen Trend, der nicht gefallen konnte. Die Klassenrüpel und Superfaulen waren die Helden, und die Fleißigen waren die Uncoolen. Uncool zu sein kann tödlich sein in der Welt der Kinder. Ich brachte diese "Erkenntnis" auf einem Sprechtag mit allgemeiner Elternversammlung zur Sprache. Siehe da: allen Beteiligten war dieser ungute Trend bekannt und wir forderten uns gegenseitig auf, Abhilfe zu schaffen. Am Rande: Ein französischer Vater regte an, mit den Verursachern "den kurzen Prozess der Relegation" zu machen, schließlich "sind wir ja in Deutschland!" Damals empört, sehe ich das heute etwas differenzierter.
Aber es scheinen wohl einige der Verursacher, der "Trendsetter" von damals, unter die Pädagogen gegangen zu sein. Ein Freund von mir gab mir Kopfschüttlend ein "Fleißkärtchen up to date", das seiner Enkelin vom Lehrer für eine mehr als sehr gute Klassenarbeit verliehen wurde. Eine Kopie desselben gedenkt er an den Reg.-Präs. Münster zur Anregung einer Diskussion zu schicken.
Wir werden sehen.
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wengeranerin
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Schule ev/rk

Beitrag von wengeranerin »

Hei, wenn ich Nachts nicht schlafen kann, kommen mir so manche Gedanken. So auch heute. Ab wann wurden die Klassen eigendlich nicht mehr in ev./rk. getrennt? Zu meiner/unserer Zeit gab es ja strickte Trennung. Ich kann mich erinnern, dass diese Trennung sogar auf dem Schulhof stattfand. Man hatte doch zu den Parallelklassen der anderen Seite meistens keinen Kontakt.
Übrigens, Frl. Brüning fand ich auch gut. Könnt ihr euch noch an das erste Schreibheft erinnern in das wir zu jedem Text ein Bild malen mußten. Dieses Heft sollten wir am Ende der Schulzeit ausgehändigt bekommen. Leider sind die Hefte nie wieder aufgetaucht.
Vielleicht hat sie ja Frl. Brüning als Erinnerung. :?:

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gutenberg
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Da war't vorbei!

Beitrag von gutenberg »

Als ich 1964 entlassen wurde, galt die Trennung noch.

Von einer Trennung auf dem Schulhof weiß ich nichts. Ist mir jedenfalls in 8 Jahren nicht aufgefallen
.
Obwohl ich heute noch ein Fan der alten Volksschule bin, ich habe versucht, ihr in der "Neuen Kolonie" der Daily Soap für Scholven - Lesen und Mitmachen!! - ein bescheidenes Denkmal zu setzen, war die Schule für mich mit dem Tage der Entlassung der Käse gegessen.

Am 1. April begann die Lehre und schon im Mai kamen bei den Mädchen die ersten "Kniefreien" zum Tragen. Soll heißen: die Jugend und der Rock'n'Roll begannen.

Der alte, graue Kasten mit dem kaputten, vorgelagerten Bunker und seine eigenartige Lage in so einem Brachwäldchen "im Brömm" hatte für mich keine Bedeutung mehr. Heute ist das anders. Aber hat man im Alter noch irgendetwas mit dem Schuljungen zu tun? Ich denke, weniger als man sich wünscht.

Hat die Schule mich reif gemacht für den Start in's Leben? Definitiv JA.
Hat sie mich reif gemacht "für den Urwald da draußen"? Definitiv NEIN.
Das kommt erst durch das Lebenstraining.
War es ihre Aufgabe, uns für "den Urwald da draußen" reif zu machen? Definitiv NEIN!

Ich war noch einmal nach dem Barras in der Von-Vincke. An der Wand des unteren Treppenaufganges hing noch mein "Vulkanausbruch", ein Temperabild. Das allerdings hat sich nachwirkend auf mein Selbstbewusstsein positiv ausgewirkt. Dafür möchte ich mich heute noch bei Herrn Reddig bedanken. Aber ob der noch unter uns weilt? Immerhin war der Mann Kettenraucher. Ich hoffe es jedenfalls.

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

In der Elterschule galt strikte Konfessionstrennung! Klar, war ja auch eine "kath. Volkschule". Da aber fast alle Familien in Oberscholven katholisch waren, stellte sich die Frage eigentlich auch nicht! Bis zur dritten Klasse wußte ich nicht einmal das es auf Gottes Erde noch "andere Mäuse" gab.
Da gab es eine Klassenkameradin, die am 31. Oktober frei bekam und, was eigentlich noch schlimmer war, am Tag zuvor keine Hausaufgaben aufbekam. Fand ich voll gemein! Sie hatte zwei Tage schulfrei, wir anderen nur einen.
Als ich meine Empörung zu Hause äußerte, erklärte man mir, das die Elke evangelisch ist. Ich glaube das war DIE Ausnahme in der Elterschule.
Zuletzt geändert von Buerelter am 04.09.2011, 17:18, insgesamt 1-mal geändert.

von waldbröl
Abgemeldet

Beitrag von von waldbröl »

Ich meine mich auch erinnern zu können, dasss an der Alten Schule in Ücke die evangelischen Schüler am 31. Oktober auch schulfrei hatten.
:oops: Falsche Schule.

Wolle

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