Stadt Buer, Alter Ausweiß --Infos/Hilfe gesucht --

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Schwidi
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Stadt Buer, Alter Ausweiß --Infos/Hilfe gesucht --

Beitrag von Schwidi »

Habe diesen Ausweiß heute bekommen..Weiß evtl jemand wo man den Zeitlich zuordnen kann oder hat n paar infos??
danke

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Prömmel
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Beitrag von Prömmel »

Müsste zumindest wohl vor April 1928 gewesen sein, da es dann - durch die Zusammenlegung mit Gelsenkirchen und Horst - ja keine eigenständige Stadt Buer (i. W.) mehr gab.

Im Adressbuch der Stadt Buer, das aus dem Jahr 1925 stammt, ist nur ein Eduard Boguschewski aufgeführt. Er wohnte damals zwar auch in Erle, allerdings in der Engernstraße (7). Als Beruf ist "Bergmann" angegeben. In der Marktstraße 28 in Erle gab es zu der Zeit niemanden mit dem Namen Boguschewski.
Im Adressbuch von (Gesamt)Gelsenkirchen aus dem Jahr 1939 taucht der Name Boguschewski nicht mehr auf.

Personen mit dem Namen Uhde gibt es übrigens in Engelade (Seesen) noch immer. Ob es da aber eine Verwandtschaft zu dem im Ausweis genannten "Landwirt Uhde" gibt, ist natürlich schwer zu ermitteln - wahrscheinlich auch für heutigen Uhdes. Ganz besonders da ja im Ausweis leider der Vorname des Landwirts nicht angegeben ist.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

Schwidi
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Beitrag von Schwidi »

sehr interessessant..dachte erst dass es was aus dem zweiten weltkrieg ist,aber scheint ja doch älter zu sein als angenommen

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

1911 gab es noch keine Marktstraße, da hieß es nur "Markt" (seit 1895).
Im Adressbuch 1922 ist der Name Boguschewski nicht aufgeführt.
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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Im Feld "Wohnung" ist die Bez. "Straße" schon vorgegeben. Eventuell hatte man einfach nur vergessen die "Straße" durchzustreichen.

Der Ausweis könnte so eine Art Verschickungskarte sein, wie sie allein reisende Kinder an einem Bindfaden um den Hals trugen. An der Fehlstelle ist eine kl. kreisrunde Öffnung zu erkennen, so als ob sich dort früher einmal eine Öse befunden hätte.

Ich spekuliere jetzt mal: vielleicht war Elfriede Boguschewski damals ein Kind und zur "Kinderlanderholungsverschickung" der Stadt Buer auf dem Weg zu einem Bauernhof in Engelade / Gandersheim. Das würde vielleicht auch den Hinweis auf die angegebene Bahnstation erklären. Solche Maßnahmen soll es z.B. zur Zeit der Ruhrbesetzung gegeben haben.
Die Bezeichnung des Landwirtes Uhde als "Pfleger" wäre dann als Vorstand eine Pflegefamilie zu verstehen.

vielleicht war aber auch alles ganz anders.
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Pedder vonne Emscher
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Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Die Theorie von Benzi kann ich nachvollziehen. Kinderlandverschickung gab es schon nach dem 1. WK.

In Gandersheim gibt es noch heute einen Gunnar Ude, der für Jugendpflege zuständig ist. Vielleicht weit hergeholt, vielleicht aber auch eine Beziehung zum Landwirt Uhde.

https://www.bad-gandersheim.de/portal/s ... 23910.html
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Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

Genau zu diesen frühen KLZs hatte ich einst nachgefragt. Siehe hier und die nächsten Beiträge: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 497#446497

Also wäre die Zeit der Ruhrbesetzung sehr wahrscheinlich.
Was den Font, die Schrifttype betrifft, dachte ich an die Zeit des Art déco der 20er Jahre, habe aber leider genau diese Schrift nicht gefunden.
Zeitlich wäre das aber sehr stimmig.

Oliver mit Grüßen nach GE

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