Die Ladenstraße an der Freiheit

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Heinz O.
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Die Ladenstraße an der Freiheit

Beitrag von Heinz O. »

Übertragen aus den Fred: Das alte Buer
viewtopic.php?p=129090#p129090
und einige Folgenbeiträge
Wolf hat geschrieben:
13.02.2009, 21:41
Gelsenkirchener Blätter 1.1951
.
LADEN Straße FREIHEIT BUER
Am 15. und 16. Dezember eröffneten in einem Neubaukomplex, der schon jetzt unter der Bezeichnung „Ladenstraße Freiheit Buer" in weitesten Buerschen Bevölkerungskreisen bekannt ist, eine Reihe von Fachgeschäften des täglichen Bedarfs ihre Pforten. Dieser Geschäftsneubau, der viel Ähnlichkeit mit den beiden Ladenstraßen am Buerschen Rathaus und in der Ahstraße in Alt-Gelsenkirchen hat, ist in Rekordzeit unter Leitung der beiden bekannten Architekten Lorenz und Ritzdorf auf dem Grundstück und unter Bauherrschaft des Grafen von Westerholt entstanden. Wenn diese Lösung auch nur eine zeitweilige sein kann, so hat der Gesamtanblick der Buerschen Freiheit dadurch doch wesentlich gewonnen. Und es ist zu hoffen, daß er durch verkehrstechnische Maßnahmen erweitert wird. Im Rahmen dieser Arbeiten soll auch das halbzerstörte Wartehäuschen abgerissen und durch eine moderne Bedürfnisanstalt an anderer Stelle ersetzt.
Bild
.
Gibt es davon ein Bild mit besserer Auflösung ?
MichaL hat geschrieben:
13.02.2009, 22:01
Wolf hat geschrieben:LADEN Straße FREIHEIT BUER
Am 15. und 16. Dezember eröffneten in einem Neubaukomplex, der schon jetzt unter der Bezeichnung „Ladenstraße Freiheit Buer" in weitesten Buerschen Bevölkerungskreisen bekannt ist, eine Reihe von Fachgeschäften des täglichen Bedarfs ihre Pforten.
Ganz tolles Foto!
Das müssten die Läden rechts auf diesem Bild sein, oder?
Bild
Dann war da auch Leismann
viewtopic.php?p=22980#22980
Wolf hat geschrieben:
13.02.2009, 22:03
richtig, und Betten Luck
Bergmannsglücker hat geschrieben:
13.02.2009, 22:24
Eine Frage hätte ich zu dem bild.
Wann ist das denn alles und vor allem warum wieder abgerissen worden? Denn wenn ich das richtig sehe, dann ist da ja heute so ungefähr der Parkplatz der Post.
Wolf hat geschrieben:
13.02.2009, 22:26
Wenn diese Lösung auch nur eine zeitweilige sein kann, so hat der Gesamtanblick der Buerschen Freiheit dadurch doch wesentlich gewonnen.
.
Dieser Satz wirft Fragen auf..................
Lorbass43 hat geschrieben:
13.02.2009, 23:20
"Wolf"richtig, und Betten Luck

dann war da noch eine Trinkhalle, und die Haltstellen der
Linie 10 Richtung Bottrop Pferdemarkt

Linie 11 über Nordring dann auf die alte Trasse der B224 unter der Eisenbahnunterführung
an der Gärtnerei B. die Feldhauserstr. Richtung Scholven nach Gladbeck
zum Einsteigen querte man die halbe Straße zu einer Zusteigeinsel.
Die 11 fuhr alle 1/2Std. 5 nach und 5 nach halb
Die 11E " 20 " 10 vor
Lorbass43 hat geschrieben:
17.02.2009, 21:30
Jau - in einem Fenster war eine Reinigungsmaschine für Bettfedern, Daunen etc.aufgestellt. Hier reinigte das Nachkriegs - Gelsenkirchen den Mief der vergangenen Jahre aus ihren Betten. Wenigstens sauber sollte es jetzt wieder sein.
Im weiteren Verlauf kam dann die Trinkhalle und Bushaltestelle.

Bis zur nächsten Straße war es nicht weit. Links rein befand sich ein Modelbaugeschäft , Balsaholz Spannlack etc. aber auch Modelle von Graupner und Robbe wurden geführt. Ende der Fünfziger fast unerschwinglich.
---------
kajdwe
postminister hat geschrieben:
18.02.2009, 16:27
Das große Haus am linken Ende der Ladenstraße war die Holzhandlung Gladen. Laut meiner Oma soll auch der Imbiss Jansen dort seinen Sitz gehabt haben( in der Ladenpassage).
hotte hat geschrieben:
22.02.2009, 17:21
Jau das kenn ich auch noch.
Betten Luck die haben mal unsere Bettfedern gereinigt.
Mutter und ich wohnten damas bei Tante Ida Stöcklein im Wandelsweg 78.
Kennt vermutlich keiner von euch.
War gegenüber von Eisen König.
Daneben war ne große Gärtnerei und dann kamen ein paar Felder der Reitsportplatz und dann der Westerholder Wald.
Sonntags im Sommer ging es dann oft nach Möllers Bauer ins Gartencaffee mit Schwof und Schakel n für mich. war damals 3-5 Jahre.Wir schrieben 1950.
MichaL hat geschrieben:
01.05.2009, 11:14
Wolf hat geschrieben:Bild
Und hier noch eine Rechnung der Firma Betten Luck
Bild
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Heinz O.
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Re: Die Ladenstraße an der Freiheit

Beitrag von Heinz O. »

Am 16. Oktober 1950 schreibt die Stadtchronik:
An der Freiheit Buer, gegenüber dem Postamt, wurde der erste Spatenstich zu einer Ladenstraße getan, an der sieben Einzelhandelsgeschäfte untergebracht werden sollten.
Die Bauleitung lag in den Händen der Architekten Dipl. Ing. Ritzdorf und Baurat a.d. Lorenz.
Am 16. Dezember 1950 steht in der Chronik:
Die Ladenstraße an der Buerschen Freiheit, die von Buerschen Handwerkern in einer Rekordzeit errichtet worden war, wurde im Beisein des Bauherrn Graf von Westerholt und Stadtrat Fuchslocher sowie den Architekten Ritzdorf und Lorenz eröffnet.
Bild

Am 18. Dezember 1950 wurde noch berichtet:
Der Haupt- und Finanzausschuß beschloß auf Anregung des Bauausschusses die Aufstellung einer Uhrensäule an der Freiheit Buer, der nach Abbruch des dortigen Verkehrshäuschen frei wurde.
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Heinz O.
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Re: Die Ladenstraße an der Freiheit

Beitrag von Heinz O. »

Zur Geschichte:

1950 stellte der Graf von und zu Westerholt-Gysenberg, dem das Grundstück gehörte, ein Baugesuch zur Errichtung von Ladenlokalen an der Ecke Freiheit/Königswiese. Das Gebäude sollte für die Dauer von 10 Jahren errichtet werden.

Im September 1950 wurde das Baugesuch von der Beigeordnetenkonferenz abgelehnt. Die Begründung war, das der Bau "unerwünscht" sei. Außerdem sei damit zu rechnen, das das Gelände in 6 bis 7 Jahren (also bis ca. 1957) für die Verlegung der Bahnhofsanlage Buer-Nord werde.

Man plante wohl den auf dem Platz befindlichen Kiosk, der das Stadbild "störte" zu versetzten und ferner für die Fahrgäste der Straßenbahnen und Buslinien eine größere Wartehalle zu errichten. Außerdem sollte eine unterirdische Abortanlage an gleicher Stelle ausgebaut werde.

Der Graf war aber mit der Ablehnung nicht einverstanden und verlangte weiterhin die Zustimmung zum Bau. Daraufhin wurde der Bau genehmigt, mit der Auflage, das die Errichtung nur für die Dauer von höchstens 5 bis 6 Jahren erteilt wird. Außerdem müsste vertraglich sichergestellt sein, das die Stadt berechtigt ist, den Abbruch des Gebäudes zu erzwingen, wenn der Vertrag abgelaufen ist oder das Grundstück zu städtebaulichen Maßnahmen benötigt wird.

Außerdem sollte der Kiosk schnellsten abgerissen werde.
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Heinz O.
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Re: Die Ladenstraße an der Freiheit

Beitrag von Heinz O. »

was danach geschah:

Die "Ladenstraße" wurde gebaut und noch 1950 eröffnet. Da es sich um ein Eckgebäude handelte konnte man sich wohl nicht über die Adresse einigen.
Im Adressbuch 1955 war unter der Anschrift Königswiese Ladenstraße (ohne Haus Nr. !) die Masseuse Anna Bartezke, genannt Urban, gelistet.

1958 ist dann die Adresse Freiheit Ladenstraße, ebenfalls ohne Haus Nr.
Dort werden dann Betten Luck und das Poststübchen, Cafe/Restaurant, genannt. Und 1961 Schokolade und Zuckerwaren Margarete Hilscher.

Der Kiosk wurde nicht niedergelegt und die Bahnhofsanlage Buer-Nord wurde nicht gebaut.

1965 wurde dann schließlich aus Planungsgründen alles niedergelegt. Die Ladenstraße stand dann keine 6 bis 7 Jahre dort, sondern fast 15 Jahre, in dem dort auch einige Umbaumaßnahmen stattfanden.

Die damalige Königswiese wurde bebaut und die heutige Verbindung von der de-la-Chevallerie-Straße zur Polsumer Straße wurde neu gebaut und heißt ebenfalls Königswiese.


Quelle: Hausakte Freiheit Ladenstraße - Institut für Stadtgeschichte
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Re: Die Ladenstraße an der Freiheit

Beitrag von Heinz O. »

1965 fuhr der "Elvis-Club" in einem WDR Film auch dort vorbei
Bild
Screenshot aus dem WDR Film Gemeindehaus mit Elvis-Club
https://www.ardmediathek.de/video/wdr-r ... NTEwMTVlOA
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