Buer-Schlachtfeld

... ein Überblick

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

pito
Abgemeldet

Buer-Schlachtfeld

Beitrag von pito »

Heinz O. hat geschrieben:[center]Diese Karte wurde vor einiger Zeit bei e*** angeboten.Bild
" Totalansicht des Schlachtfeld - 1921"

hat irgendwer eine Ahnung wo dieses Schlachtfeld war ?

(tschuldigung für die miese Qualität)[/center]

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 642#164642
Buerelter hat geschrieben:Das "Schlachtfeld" gibt es immer noch.

So wird das Viertel vor der Ludgerikirche bezeichnet, weil dort alle Straßen nach den siegreichen Schlachten von 1870/71 benannt sind. Also: Sedanstraße, Königgrätzer Straße....
Jau, jutsu hat mir das gerade auch erklärt. Als Schlachtfeld bezeichnet man das Viertel zwischen Vinckestraße, Zeche Hugo und Ludgerikirche.
Bild
Hier die Straßen und ihre Schlachten:

Sedanstraße:
Während der Schlacht von Sedan im Deutsch-Französischen Krieg wurde der französische Kaiser Napoléon III. am 2. September 1870 mit 100.000 seiner Soldaten bei Sedan gefangengenommen; In Deutschland wurde dieses Ereignis als Sedanstag bis 1918 gefeiert. http://de.wikipedia.org/wiki/Sedan

Königgrätzer Straße:
In der Nähe von Königgrätz fand 1866 die Schlacht bei Königgrätz zwischen Preußen und Österreich statt. http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6niggr%C3%A4tz

Wörth-Straße:
Die Schlacht bei Wörth (französisch als Bataille de Frœschwiller-Wœrth bezeichnet) fand am 6. August 1870 im Deutsch-Französischen Krieg in der Nähe des Ortes Wörth im Unterelsass statt. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_W%C3%B6rth

Düppelstraße:
Die Düppeler Schanzen (dänisch Dybbøl Banker) sicherten den Brückenkopf am Übergang zur Insel Alsen und zu der Stadt Sonderburg. Sie sind der Schauplatz der Entscheidungsschlacht im Deutsch-Dänischen Krieg vom 18. April 1864 in der Nähe von Sønderborg (Sonderburg, Nordschleswig) in Dänemark. http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCppeler_Schanzen


Heute wäre es wohl nicht mehr vorstellbar, eine Straße nach einem Kriegsschauplatz zu benennen. Unsere Gesellschaft hat sich seit damals sehr verändert. Ein Glück. :?


Außerdem:
Marienburger Straße
Tragischerweise fügt sich auch das polnische Marienburg ins Schlachtfeld-Viertel ein. Vor kurzem wurde dort ein Massengrab aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt: http://de.wikipedia.org/wiki/Massengrab_von_Marienburg
Zuletzt geändert von pito am 09.07.2009, 20:04, insgesamt 2-mal geändert.

postminister
Abgemeldet

Beitrag von postminister »

Schlachtfeld haben wir in Resse auch. Ein berühmtes sogar!Waterloostrasse, zwischen
Ahornstrasse und Ewaldstrasse.

Benutzeravatar
Kurt
† Leider verstorben
Beiträge: 776
Registriert: 17.04.2009, 19:44
Wohnort: Buer

Beitrag von Kurt »

... und die Nollendorfstraße gehört dazu:
Schlacht bei Nollendorf in Böhmen 1813 !

matz
Beiträge: 1095
Registriert: 02.01.2008, 15:07

Beitrag von matz »

wo stand denn das nette Fachwerkhaus (auf der Postkarte von 1921 im Vordergrund)?

DThamm
Abgemeldet

Beitrag von DThamm »

Buer-Schlachtfeld?

Sieht eher nach Ausbildung aus: Bergerfeld
Bild

Benutzeravatar
Heinz O.
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17495
Registriert: 10.04.2007, 19:57
Wohnort: Erle bei Buer in Gelsenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Heinz O. »

DThamm hat geschrieben:Buer-Schlachtfeld?

Sieht eher nach Ausbildung aus: Bergerfeld
Bild
das wäre dann aber nicht das Schlachtfeld in Buer.

Woher haste denn das Foto vom Berger Feld ? gibt es noch mehr davon ?
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

DThamm
Abgemeldet

Beitrag von DThamm »

@Heinz O
Neue Ladung angekommen, muss erstmal alles sichten.

Benutzeravatar
Heinz O.
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17495
Registriert: 10.04.2007, 19:57
Wohnort: Erle bei Buer in Gelsenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Heinz O. »

DThamm hat geschrieben:@Heinz O
Neue Ladung angekommen, muss erstmal alles sichten.
ich bin gespannt was da alles kommen mag :)

(Dann aber besser hier hin:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... =flugplatz ) :wink:
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

kuddi466
Beiträge: 28
Registriert: 01.08.2009, 10:08
Wohnort: Buer-Mitte

Beitrag von kuddi466 »

Noch einiges zum Schlachtfeld. Auch einige Zeit nach dem Krieg hieß die heutige Schreinerstraße noch Moltkestraße und die heutige Drechslerstraße Wrangelstraße. Ein Herr Hindenburg nannte den Herrn Wrangel einmal den volkstümlichsten General, den Preußen je hatte, und der Herr von Moltke war sogar Generalfeldmarschall und leitete das Schlachten bei Königgrätz höchstpersönlich. Dann gab und gibt es noch zwischen diesen beiden die Steinmetzstraße, benannt wahrscheinlich nach den gleichnamigen, aber namenlosen Handwerkern, die nach dem Schlachten so akkurat und zierlich die Grabsteine der Opfer der Kriegsspiele dieser berühmten "Warlords" behämmerten.
Das Schlachtfeld machte seiner Bezeichnung aber auch auf anderem Wege alle Ehre. Im Vergleich zu heute wohnten kurz nach dem Krieg in einem 3Familienhaus eher zwischen 7 und 10 Familien. Eine 4 köpfige Famile, z.B. meine, bewohnte in der Regel 2 Zimmer. Fließendes Wasser nur im Hausflur, Toiletten (natürlich plumps) auf der Halbetage.
Wegen der räumlichen Enge waren Meinungsverschiedenheiten an der Tagesordnung. Da viele Kriegsheimkehrer körperliche Gewalt staatlich verordnet bekommen hatten, scheuten sie sich später auch nicht, dieselbe im Frieden anzuwenden. Da gab es je nach Struktur und Veranlagung der Bewohner solche und sohne Hausgemeinschaften, allerdings auch hausübergreifend. Das war dann eine zu meidende "Ecke".
Diese Situation entspannte sich zusehends, als viele Bergleute in neue Wohnungen, z.B. in der Devesestraße, ziehen konnten.
Dann verschärfte sich die Lage mal wieder, dieses mal durch die zugereisten ledigen romanischen Bergarbeiter, die in einem sogenannten "Itakerlager" oder auch Bullenkloster westlich der Zeche Hugo lebten. Um ihre lyrischen Gedanken mit Hilfe unserer weiblichen Bevölkerung in die Tat umzusetzen, besuchten sie bevorzugt Kneipen wie den "Stollen", (Ecke Schreiner-Düppelstraße) oder das "Krönchen", Ecke Schreiner-Sedanstraße) oder gar die Gaststätte Treichel mit kleiner Fummelkammer, die damals als "böses Loch" galt.
Da gab es dann doch hin und wieder kleinere Scharmützel bis zum Gemetzel zwischen den Verteidigern weiblicher deutscher Unschuld und den heissblütigen Agressoren, teilweise auch unter Zuhilfename von Zaunlatten (eher deutsch) oder handlichen Stichwaffen (eher fremdsprachlich genutzt).
Heute wird das inzwischen befriedete Schlachtfeld vorzugsweise von jüngerem Volk be-
wohnt, wohl auch wegen der noch erträglichen Mieten.

Benutzeravatar
um
Beiträge: 38
Registriert: 26.02.2009, 20:05

na, na

Beitrag von um »

nu aba auch noch mal wat zum Schlachtfeld, wat schön war........

- bei Frau Schneider gab et Eis, selbers gemacht von ihr
- die Streuselplätzkes von Pasche mit Mamaldeklecks in Mitte warn "voll cool"
- bei Rudat hamse unheimlich dicke quadratische Schokolade gehabt, standen im Glas auffe Theke, konnse kaum mitdie Zähne durchbeißen
- und wennse bei Ede Traut aufm Milchwagen mitfahren konntest und Lotte (das arme Pferd) nicht durchging, mensch dat war n schöner Ferientag bei Oma
- und Sonntachs habn die Taumvaddas bei Bauer anne Kneipe Genickstarre gekriecht, weilse auf die Kröppers gewartet habn. Konnse als Köttel ruhich "Tach" auf die sagen............die habn dich nich gesehen
- und wann hasse denn mal wieder nen Strassenfest für die Blagens mitgemacht, Bäksken angemalt, Tische und Stühle auffe Straße gestellt, Kartoffelsallat und Würstkes wurden gebracht und Oma hatte nen kissen im Fenster und schaute runter

War nicht mehr Schlachtfeld nach `45, war " LEBEN "

Benutzeravatar
Heinz H.
Beiträge: 8615
Registriert: 17.10.2007, 16:54
Wohnort: GE-Buer

...datt war LEBEN

Beitrag von Heinz H. »

jau Uli, datt war Leben...!
ich hab datt mitte Taumvattas in Hassel auf'n Ellaweg genauso miterlebt. :wink:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

Schaffrather38
Beiträge: 3014
Registriert: 22.02.2011, 17:50
Wohnort: Schaffrath

Buer Schlachtfeld ,Steimetzstraße 4

Beitrag von Schaffrather38 »

Die Steinmetzstraße in Buer liegt ja
auch im so genannten Schlachtfeld.
Der Namensgeber war, so wie ich informiert bin
Der Preußische General Karl von Steinmetz,
bekannt geworden in der Schlacht bei Skalitz.

Ich habe heute ein Foto bekommen, da ist ein
Gebäude der Steinmetzstraße 4 abgebildet.
Die Aufnahme ist von ca.1950.
Auf der Rückseite steht
Dieses ist das Haus meiner Großeltern
Otto und Anna Laß
(mein Geburtshaus)

Habe mir mal die Stelle angesehen
und ein Foto vom Gebäude(HEUTE)) angefügt.
Die Wandreklame von damals habe ich
extra ausgeschnitten, sie passt auch so
wie ich meine, in einem anderen Fred
(Alte Wandreklamen)
BildAufnahme vom 02.08.2011.BildAufnahme ca. 1950.Bild

Benutzeravatar
buercop
Beiträge: 235
Registriert: 29.05.2007, 12:41
Wohnort: Buer
Kontaktdaten:

Beitrag von buercop »

Ein schöner Vergleich.
Dabei fällt auch auf, daß das Haus früher viel interessanter aussah und nicht so langweilig verputzt, gestrichen in Bübchenblau, dazu noch mit häßlichen Fenstern....
Ups - hoffentlich bin ich nun niemanden auf die Füße getreten :shock:
Gruß, buercop

https://pottlinse.de

Schaffrather38
Beiträge: 3014
Registriert: 22.02.2011, 17:50
Wohnort: Schaffrath

Buer Schlachtfeld ,Steimetzstraße

Beitrag von Schaffrather38 »

buercop hat geschrieben:Ein schöner Vergleich.
Dabei fällt auch auf, daß das Haus früher viel interessanter aussah und nicht so langweilig verputzt, gestrichen in Bübchenblau, dazu noch mit häßlichen Fenstern....
Ups - hoffentlich bin ich nun niemanden auf die Füße getreten :shock:
Auch meine Meinung!
Schaffrather38

Schaffrather38
Beiträge: 3014
Registriert: 22.02.2011, 17:50
Wohnort: Schaffrath

Spurensuche auf der Sedanstraße

Beitrag von Schaffrather38 »

Spurensuche auf der Sedanstraße!

In einer Bilderkiste (Nachlass)der Großeltern meiner Frau habe
ich diese angefügte Postkarte gefunden, auf der Rückseite steht
unsere Wohnung Sedanstraße, aber keine Hausnummer.
Bin auf der Sedanstraße mit dem Bild in der Hand auf Spurensuche
gegangen und nichts gefunden. Habe dann die Aufnahme zu Hause stark vergrößert
und siehe da, die Hausnummer 28 war zu erkennen.
War heute vor Ort und konnte es kaum glauben was mit dem Haus gemacht wurde.
Im Archiv an der Heegestraße habe ich heute im Adressbuch von 1925 Buer die
Adresse der Großeltern gefunden. Nr.28 !!!
Das Ergebnis sieht man unten! Die Glasbausteine sehen echt Sch….aus.BildBildBild

Antworten