Quelle:Buersche Zeitung hat geschrieben: Heimatverein,
Heimatmuseum und Kunstbesitz
1890 wurde der Grundstein zur heimatgeschichtlichen Sammlung gelegt / Die Stadt übernahm das Werk des Heimatvereins und setzte es fort / Kunstausstellungen in Buer
Bei einem Rückblick auf die kulturelle Entwicklung in Buer darf man das Heimatmuseum und den Verein für Orts- und Heimatkunde nicht vergessen, die voneinander nicht zu trennen sind und - wenn man so sagen darf - beide im Jahre 1890 das Licht der Welt erblickten. Die offizielle Gründung des Vereins erfolgte am 22. November 1890; dem zunächst gebildeten vorläufigen Vorstand gehörten damals an: Amtmann de la Chevallerie, Rektor Eichel, Sanitätsrat Dr. Brüning, Kaufmann Niewöhner sen., Rentmeister Kropf, Lehrer Kuhlmann. Lehrer van Kell, Uhrmacher Meese und Verleger Urban von Vorst. Diese Männer und nach ihnen noch viele andere, deren Namen hier auch nicht annähernd aufgezählt werden können, haben seitdem sehr rührig für die Erhaltung heimatlichen Brauchtums und die Pflege der Heimatgeschichte gewirkt. Ausdruck des Weiterbestehens des Buerschen Heimatvereins auch in der Gegenwart ist die plattdeutsche Runde, die allmonatlich bei Rohmann an der Ecke Horster/Hagenstraße zusammenkommt.
Eine der verdienstvollsten Taten des Vereins war der Auf- und Ausbau des Buerschen Heimatmuseums, der gleich nach der Gründung in Angriff genommen wurde. Die zunächst nicht sehr umfang reiche, in einer Dachkammer des Amtshauses untergebrachte Sammlung umfaßte Urnen, Münzen (die schon 1891 gestohlen wurden), Skulpturen, fossile Knochen, gotische Elfenbeintafeln, allerlei altes Handwerksgerät und Hausrat vergangener Zeiten. Mit finanzieller Hilfe der Stadt konnte später einiges Mobiliar beschafft werden; bis 1924 mußte man jedoch mit einer Vitrine, zwei Flachkästen und einem Tisch auskommen. Viele Umzüge und Unterbringung in ungeeigneten Räumlichkeiten trugen dazu bei, daß viele Teile der Sammlung verlorengingen oder zerstört wurden.
Vater des Heimatmuseums
Unermüdlich in der Sorge um das Heimatmuseum war Prof. Wilhelm Schmitt, als dessen persönliches Werk man die heimatgeschichtliche Sammlung, wie sie bis letzten Krieg vorhanden war, bezeichnen kann. Der 1879 in Vreden geborene Pädagoge, der heute noch in Münster lebt, kam 1908 ans Buersche Gymnasium und widmete sich von Stund an mit beispielhaftem Eifer den Aufgaben des Heimatvereins wie dem im Werden begriffenen Heimatmuseum. Er ordnete den Bestand und ließ ihn durch viele Neuanschaffungen und einen Sammeleifer ohne gleichen immer mehr anwachsen. „1924 wurden dem Museum vier Kellerräume des Gymnasiums an der Breddestraße zur Verfügung gestellt; die Eröffnung in diesem Domizil fand am 20. Juni statt.
Nach der Zusammenlegung von Gelsenkirchen, Buer und Horst im Jahre 1928 erhielt das Buersche Heimatmuseum den Namen „Kulturmuseum Heimaterde“. Förderer des Museumsgedankens in der Stadt war damals vor allem der Beigeordnete Dr. Schumacher. Zwischen 1932 und 1938 wurden dem Museum nach und nach, so wie die Klassen des Jungen-Gymnasiums zur Breddestraße umzogen, die 16 Räume im alten Amtshaus an der Horster Straße zur Verfügung gestellt, wo es sich noch heute befindet. Als endlich das ganze Gebäude für das Museum frei war, erfolgte am 15. Mai 1938 die Einweihung in festlicher Weise.
Für die Feier hatte man auch den Garten hinter dem Museum hergerichtet und dort sogar eine kleine Bühne (besonders für Jugendveranstaltungen) angelegt Träger des Museums war nun die Stadt, die in Buer die kultur- und heimatgeschichtliche Sammlung konzentrierte und in Gelsenkirchen ein Industriemuseum unterbrachte. Leiter und „Vater“ des Heimatmuseums in Buer blieb aber Professor Schmitt.
Neuer Beginn
Der zweite Weltkrieg hat der Sammlung erheblichen Schaden zugefügt. Sie war in Kellerräume des Jungen-Gymnasiums ausgelagert worden, wo sie viele Jahre lang auf ihre Wiederentdeckung wartete und dadurch an Qualität nicht gerade gewann. Als Dr. Lasch, 1950 zum städt. Kunstwart berufen, nach dem endgültigen Auszug der nach 1945 wieder im Heimatmuseum einquartierten Gymnasium-Klassen endlich daran gehen konnte, die Sammlung erneut zur Horster Straße zu bringen und neu zusammenzustellen, war vieles verschwunden und noch mehr nicht mehr zu reparieren. In mühseliger Arbeit wurden die noch verwertbaren Bestände überarbeitet, wiederhergestellt und geordnet - dem Zwang der Verhältnisse gehorchend, in wesentlich „konzentrierterer“ Form als in den Vorkriegsjahren. Am 4. Juli 1954 konnte das Museum unter starker Anteilnahme des Heimatvereins im Erdgeschoß des inzwischen auch gründlich überholten Hauses Horster Straße 5 wieder eröffnet werden. Es umfaßt heute zwei Abteilungen: vor- und frühgeschichtliche Sammlung sowie äIteres Kunsthandwerk mit den Gruppen bürgerliche und bäuerliche Möbel, Porzellan Fayencen, Irdenware, Geschirr aus Kupfer, Messing und Zinn, bäuerliche Trachten, Schmuck. Herdfeuer und -gerät, Ofenplatten, Waffen, Schlösser und Schlüssel, Lampen, Laternen, Münzen und Skulpturen. Dr. Lasch hat vor allem die kunsthandwerkliche Sammlung schon wieder wertvoll ergänzen können und ist um den weiteren Ausbau und um Abrundung bemüht.
Kunstausstellungen
Das Gebäude an der Horster Straße, das nun nicht mehr ausschließlich dem Heimatmuseum als Unterkunft dient, dient heute auch einem anderen Zweck: Im ersten Stockwerk, dessen Räume durch Durchbrüche miteinander verbunden worden sind, eröffnete Dr. Lasch am 10. Juni 1951 die erste Kunstausstellung (Werke der Bildhauerkunst, Fotografien des kunstgeschichtlichen Semimars Marburg), die inzwischen eine lange Reihe von in Buer sehr begrüßten Nachfolgern erhalten hat.
Gleichzeitig widmete sich Dr. Lasch der Aufgabe, den städtischen Kunstbesitz zu ordnen und zu vermehren. Am 10. Mai 1950 betrug der Wert dieses Besitzes 105.000 DM. Bei der Erweiterung und Ergänzung ging Dr. Lasch systematisch und sehr auf „Sicherheit“ bedacht vor. Bis heute sind nicht weniger als 370 Werke hinzugekommen; der Wert des Besitzes ist auf 260.000 DM gestiegen. Die Art der Neuanschaffungen läßt die gesamte Sammlung als eines der wertbeständigsten städtischen Besitztümer erscheinen, dem auch zeitlose Gültigkeit innewohnt. Dr. Lasch beschränkte sich bei Neuerwerbungen (bei denen natürlich auch die einheimischen Künstler nicht vergessen wurden) in erster Linie auf die „gesunde Mitte“ des Impressionismus, um so eine Sammlungsgrundlage zu erhalten, die nach allen Richtungen hin ausbaufähig Ist. Von der Qualität des Besitzes und dem Geschmack, mit dem er zusammengestellt wurde, konnte man sich schon in einigen Ausstellungen überzeugen. In Kürze wird er in dem Haus neben dem Heimatmuseum, das die Stadt angekauft hat und das inzwischen innen umgebaut worden ist, eine würdige Heimstatt finden.
Sonderausgabe der Buerschen Zeitung 1956
75 Jahre Buersche Zeitung 1881-1956
Weitere interessante Informationen und Dokumente
gibt es beim Verein für Orts- und Heimatkunde GE-Buer e.V.
Jeden 1. Montag im Monat
Öffnung des Vereinsarchivs
Haus Heege
Heegestr. 10.
Telefonische Voranmeldung außerhalb der Öffnungszeit unter 0209/32536 erforderlich
Leitung: Helmut Lindner
Beginn: 09:30 - 11:00 Uhr
Das Buersche Heimatmuseum
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
Das Buersche Heimatmuseum
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Zuletzt geändert von Heinz H. am 17.01.2010, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
Dr. Peter Paziorek
Es war einmal ein Heimatmuseum
Was ich in Buer sehr vermisse!
Heimatmuseum im Volkspark in Marl
Alter Webstuhl
Heute war ich auf einem kurzen Trip in unserer Nachbarstadt Marl unterwegs.
Dort findet am 3. Oktober immer das Volksparkfest statt. Im idyllisch gelegenen Park in Alt-Marl befindet sich in der ehemaligen Wassermühle das Heimatmuseum der Stadt Marl.
Unzählige Menschen drängten sich durch den Eingang. Das Mühlengebäude dient als Ausstellungsraum für die Industrie und Handwerksgeschichte der Stadt Marl. Im Erdgeschoss sind Handwerksgeräte und Wohnungseinrichtungen des 18. und 19. Jahrhunderts ausgestellt. Auf der angegliederten Tenne findet man landwirtschaftliche Geräte und Gegenstände aus dem kleinbäuerlichen Leben.
Das ist es was ich in Buer immer noch vermisse, das Heimatmuseum, die heimatgeschichtliche Sammlung, die einst vom Heimatverein ins Leben gerufen und später von der Stadt übernommen worden ist. In den 50er Jahren konnte man in den Räumen an der Horster Straße noch die vor- und frühgeschichtliche Sammlung sowie bürgerliches und bäuerliches Kunsthandwerk bewundern. Dann war es auf einmal verschwunden, das Heimatmuseum!
Wo wurde es hingebracht?
Vergammelt es in irgendwelchen Archiven?
Was ist davon noch erhalten geblieben?
Kann man es nicht wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen?
...
Heimatmuseum im Volkspark in Marl
Alter Webstuhl
Heute war ich auf einem kurzen Trip in unserer Nachbarstadt Marl unterwegs.
Dort findet am 3. Oktober immer das Volksparkfest statt. Im idyllisch gelegenen Park in Alt-Marl befindet sich in der ehemaligen Wassermühle das Heimatmuseum der Stadt Marl.
Unzählige Menschen drängten sich durch den Eingang. Das Mühlengebäude dient als Ausstellungsraum für die Industrie und Handwerksgeschichte der Stadt Marl. Im Erdgeschoss sind Handwerksgeräte und Wohnungseinrichtungen des 18. und 19. Jahrhunderts ausgestellt. Auf der angegliederten Tenne findet man landwirtschaftliche Geräte und Gegenstände aus dem kleinbäuerlichen Leben.
Das ist es was ich in Buer immer noch vermisse, das Heimatmuseum, die heimatgeschichtliche Sammlung, die einst vom Heimatverein ins Leben gerufen und später von der Stadt übernommen worden ist. In den 50er Jahren konnte man in den Räumen an der Horster Straße noch die vor- und frühgeschichtliche Sammlung sowie bürgerliches und bäuerliches Kunsthandwerk bewundern. Dann war es auf einmal verschwunden, das Heimatmuseum!
Wo wurde es hingebracht?
Vergammelt es in irgendwelchen Archiven?
Was ist davon noch erhalten geblieben?
Kann man es nicht wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen?
...
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
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- Hackizacki
- Beiträge: 11
- Registriert: 09.07.2008, 12:55
- Wohnort: Gelsenkirchen
Es war einmal ein Heimatmuseum
Nähere Informationen zum alljährlichen Volksparkfest in Marl:
http://www.marl.de/marl-nach-themen/sta ... kfest.html
http://www.marl.de/marl-nach-themen/sta ... kfest.html
Entschuldigung
Verzeihnse, liebe Marlerin, lieber Marler!
Marl is' 'ne komische Stadt. man weiß nicht genau wo es anfängt,
ob man schon in Downtown ist oder noch im Kartoffelacker steht,
und man weiß nicht, wie und wo es endet. Aber eines steht fest:
Das Volksfest am Heimathaus ist grandios!
Wer schon dort war, kehrt dorthin zurück,
wer es noch nicht besucht hat: nix wie hin!
Es lohnt sich wirklich!
Marl is' 'ne komische Stadt. man weiß nicht genau wo es anfängt,
ob man schon in Downtown ist oder noch im Kartoffelacker steht,
und man weiß nicht, wie und wo es endet. Aber eines steht fest:
Das Volksfest am Heimathaus ist grandios!
Wer schon dort war, kehrt dorthin zurück,
wer es noch nicht besucht hat: nix wie hin!
Es lohnt sich wirklich!
- SnoopboyGE
- Beiträge: 87
- Registriert: 13.07.2008, 23:43
- Wohnort: Gelsenkirchen
Re: Es war einmal ein Heimatmuseum
Hallo Heinz H.,Heinz H. hat geschrieben:Was ich in Buer sehr vermisse!
Wo wurde es hingebracht?
Vergammelt es in irgendwelchen Archiven?
Was ist davon noch erhalten geblieben?
Kann man es nicht wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen?
...
ich habe soeben einige Informationen in der Wiki ergänzt, welche den Großteil Ihrer Fragen beantworten dürfte.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... useum_Buer
Re: Es war einmal ein Heimatmuseum
Ich bin sichtlich überrascht, dass endlich jemand den Versuch unternommen hat eine Klärung um den Verbleib der Sammlung herbeizuführen.SnoopboyGE hat geschrieben: Hallo Heinz H.,
ich habe soeben einige Informationen in der Wiki ergänzt, welche den Großteil Ihrer Fragen beantworten dürfte.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... useum_Buer
Dafür gebührt dem Nutzer SnoopboyGE großes Lob und ein Dankeschön.
Nachfolgend habe ich einmal die Zusammenhänge in chronologischer Reihenfolge aufgeführt und festgestellt, dass es noch große Lücken gibt. Ich bin erstaunt, wie nachlässig die Stadt Gelsenkirchen mit der wertvollen Sammlung umgegangen ist und hoffe, dass sich endlich jemand verantwortlich zeichnet. Vielleicht kommt nun etwas Licht ins Dunkel und die Sammlung wird den Gelsenkirchener Bürgern wieder zugängig gemacht.
Zuletzt geändert von Heinz H. am 03.07.2014, 13:08, insgesamt 2-mal geändert.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
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Es war einmal ein Heimatmuseum
Kurze Chronik des Buerschen Heimatmuseums
22. November 1890:
Das „Heimatmuseum Buer“ wird gegründet, gleichzeitig wird der „Verein für Orts- und Heimatkunde Buer“ gegründet.
Die zunächst nicht sehr umfangreiche, in einer Dachkammer der Bürgermeister-Villa auf der Hochstraße untergebrachte Sammlung umfasst Urnen, Münzen (die schon 1891 gestohlen wurden), Skulpturen, fossile Knochen, gotische Elfenbeintafeln, allerlei altes Handwerksgerät und Hausrat vergangener Zeiten.
20. Juni 1924:
Umzug des Museums in das Leibniz-Gymnasium an der Breddestraße. Dort werden 4 Kellerräume zur Verfügung gestellt.
1928:
Nach der Zusammenlegung von Gelsenkirchen, Buer und Horst wird das Buersche Heimatmuseum in „Kulturmuseum Heimaterde“ umbenannt, da es auch ein Heimatmuseum Gelsenkirchen gab.
1932 bis 1938:
Dem Museum werden nach und die 16 Räume im alten Amtshaus an der Horster Straße zur Verfügung gestellt. Am 15. Mai 1938 findet dort die Einweihung statt.
1939 bis 1945:
Im zweiten Weltkrieg wird der ausgelagerten Sammlung erheblicher Schaden zugefügt.
4. Juli 1954:
Wiedereröffnung des Museums im Erdgeschoss in der Horster Straße 5. Es umfasst zwei Abteilungen: vor- und früh-geschichtliche Sammlung sowie älteres Kunsthandwerk mit den Gruppen bürgerliche und bäuerliche Möbel, Porzellan, Fayencen, Irdenware, Geschirr aus Kupfer, Messing und Zinn, bäuerliche Trachten, Schmuck. Herdfeuer und -gerät, Ofenplatten, Waffen, Schlösser und Schlüssel, Lampen, Laternen, Münzen und Skulpturen.
1950:
Gründung des „Kunstmuseum Gelsenkirchen“.
Ende der 1980er Jahre:
Die inzwischen mit der Sammlung des Heimatmuseum Gelsenkirchen zusammengelegte Sammlung wird aus dem Keller des Kunstmuseum Gelsenkirchen ausgelagert. Am neuen Lagerort fiel ein Teil der Sammlung einem Wasserschaden zum Opfer, vor allem einige vorgeschichtliche Urnen nahmen hierbei Schaden.
1991:
Der Großteil der Sammlung wird zur Bestimmung an das damalige Westfälische Museum für Archäologie (heute LWL-Archäologie für Westfalen) in Münster übergeben. Leider wurde ein durchgängiges Inventar des Museums nicht überliefert. Die Sammlung wurde im Anschluss wieder an die Stadt Gelsenkirchen übergeben.
Dezember 2003:
Der komplette Bestand wird im Magazin in der Üchtingstraße eingelagert.
Mai 2005: Der Bestand wird grob gesichtet. Ferner wurde eine Auflistung der Kartoninhalte erstellt und das jeweilige Regal zur besseren Orientierung aufgeführt.
Oktober 2010:
Der leitende LWL-Archäologe der Außenstelle Münster, Dr. Christoph Grünewald, wendet sich an den Gelsenkirchener Verwaltungsangestellten und Heimatforscher Tim Asbrock mit der Bitte, Nachforschungen nach dem Verbleib der Sammlung anzustellen. Nach einigen Telefonaten gelingt es Asbrock die zuständige Sachbearbeiterin beim Referat Kultur Frau Apfeld und den Aufbewahrungsort in Erfahrung zu bringen.
Anfang 2011:
Die komplette Sammlung wird zur wissenschaftlichen Untersuchung an die LWL-Archäologie in Münster überstellt. Im Anschluss an die Untersuchung erfolgt die Einlagerung im westfälischen archäologischen Archiv des LWL.
Quelle:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... useum_Buer
22. November 1890:
Das „Heimatmuseum Buer“ wird gegründet, gleichzeitig wird der „Verein für Orts- und Heimatkunde Buer“ gegründet.
Die zunächst nicht sehr umfangreiche, in einer Dachkammer der Bürgermeister-Villa auf der Hochstraße untergebrachte Sammlung umfasst Urnen, Münzen (die schon 1891 gestohlen wurden), Skulpturen, fossile Knochen, gotische Elfenbeintafeln, allerlei altes Handwerksgerät und Hausrat vergangener Zeiten.
20. Juni 1924:
Umzug des Museums in das Leibniz-Gymnasium an der Breddestraße. Dort werden 4 Kellerräume zur Verfügung gestellt.
1928:
Nach der Zusammenlegung von Gelsenkirchen, Buer und Horst wird das Buersche Heimatmuseum in „Kulturmuseum Heimaterde“ umbenannt, da es auch ein Heimatmuseum Gelsenkirchen gab.
1932 bis 1938:
Dem Museum werden nach und die 16 Räume im alten Amtshaus an der Horster Straße zur Verfügung gestellt. Am 15. Mai 1938 findet dort die Einweihung statt.
1939 bis 1945:
Im zweiten Weltkrieg wird der ausgelagerten Sammlung erheblicher Schaden zugefügt.
4. Juli 1954:
Wiedereröffnung des Museums im Erdgeschoss in der Horster Straße 5. Es umfasst zwei Abteilungen: vor- und früh-geschichtliche Sammlung sowie älteres Kunsthandwerk mit den Gruppen bürgerliche und bäuerliche Möbel, Porzellan, Fayencen, Irdenware, Geschirr aus Kupfer, Messing und Zinn, bäuerliche Trachten, Schmuck. Herdfeuer und -gerät, Ofenplatten, Waffen, Schlösser und Schlüssel, Lampen, Laternen, Münzen und Skulpturen.
1950:
Gründung des „Kunstmuseum Gelsenkirchen“.
Ende der 1980er Jahre:
Die inzwischen mit der Sammlung des Heimatmuseum Gelsenkirchen zusammengelegte Sammlung wird aus dem Keller des Kunstmuseum Gelsenkirchen ausgelagert. Am neuen Lagerort fiel ein Teil der Sammlung einem Wasserschaden zum Opfer, vor allem einige vorgeschichtliche Urnen nahmen hierbei Schaden.
1991:
Der Großteil der Sammlung wird zur Bestimmung an das damalige Westfälische Museum für Archäologie (heute LWL-Archäologie für Westfalen) in Münster übergeben. Leider wurde ein durchgängiges Inventar des Museums nicht überliefert. Die Sammlung wurde im Anschluss wieder an die Stadt Gelsenkirchen übergeben.
Dezember 2003:
Der komplette Bestand wird im Magazin in der Üchtingstraße eingelagert.
Mai 2005: Der Bestand wird grob gesichtet. Ferner wurde eine Auflistung der Kartoninhalte erstellt und das jeweilige Regal zur besseren Orientierung aufgeführt.
Oktober 2010:
Der leitende LWL-Archäologe der Außenstelle Münster, Dr. Christoph Grünewald, wendet sich an den Gelsenkirchener Verwaltungsangestellten und Heimatforscher Tim Asbrock mit der Bitte, Nachforschungen nach dem Verbleib der Sammlung anzustellen. Nach einigen Telefonaten gelingt es Asbrock die zuständige Sachbearbeiterin beim Referat Kultur Frau Apfeld und den Aufbewahrungsort in Erfahrung zu bringen.
Anfang 2011:
Die komplette Sammlung wird zur wissenschaftlichen Untersuchung an die LWL-Archäologie in Münster überstellt. Im Anschluss an die Untersuchung erfolgt die Einlagerung im westfälischen archäologischen Archiv des LWL.
Quelle:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... useum_Buer
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- Heinz O.
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- Registriert: 10.04.2007, 19:57
- Wohnort: Erle bei Buer in Gelsenkirchen
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@ SnoopboyGE: erst ein mal Danke für dein Ergänzungen und Nachforschungen !
Du schreibst im Wiki über die Einlagerung in die Üchtingstraße. Meinst du damit, da die Sachen irgendwo in den Gebäuden der ehemaligen Zeche Graf Bismarck eingelagert wurden ?
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Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
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- SnoopboyGE
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- Wohnort: Gelsenkirchen
Hallo Heinz O.,
die Sammlung war im Schalker Gewerbepark eingelagert.
Sie war dort aber sicher verstaut, die Fehler wurden in früheren Zeiten gemacht!
PS: Danke für das Strukturieren des Wiki Eintrages!!!
@Heinz H.
Also ersteinmal sind die Sachen in Münster im westfälischen Archiv sehr gut aufgehoben.
Aber natürlich kann alles jederzeit dort abgerufen werden, wenn hier mal etwas in Richtung ausstellung geplant sein sollte. Leider hat die Archäologie in GE einen sehr niedrigen Stellenwert bzw. ist so gut wie garnicht vorhanden.
In den Lücken war die Sammlung wohl immer einfach nur eingelagert....sie wurde ja ständig von A nach B verschoben. Ich würde die Sammlung auch lieber irgendwo in Vitrinen sehen, beispielsweise im Hans-Sachs-Haus. Vorallem die Terra Sigilata Schüssel ist eine Augenweide!
Soweit ich weiß befindet die sich auch noch in GE und ist nicht mit nach Münster gegangen, bin mir aber nicht sicher!
die Sammlung war im Schalker Gewerbepark eingelagert.
Sie war dort aber sicher verstaut, die Fehler wurden in früheren Zeiten gemacht!
PS: Danke für das Strukturieren des Wiki Eintrages!!!
@Heinz H.
Also ersteinmal sind die Sachen in Münster im westfälischen Archiv sehr gut aufgehoben.
Aber natürlich kann alles jederzeit dort abgerufen werden, wenn hier mal etwas in Richtung ausstellung geplant sein sollte. Leider hat die Archäologie in GE einen sehr niedrigen Stellenwert bzw. ist so gut wie garnicht vorhanden.
In den Lücken war die Sammlung wohl immer einfach nur eingelagert....sie wurde ja ständig von A nach B verschoben. Ich würde die Sammlung auch lieber irgendwo in Vitrinen sehen, beispielsweise im Hans-Sachs-Haus. Vorallem die Terra Sigilata Schüssel ist eine Augenweide!
Soweit ich weiß befindet die sich auch noch in GE und ist nicht mit nach Münster gegangen, bin mir aber nicht sicher!
Die Sammlung gehört meines Erachtens nach Buer und nicht ins Hans-Sachs-Haus. Buer hat ein Recht darauf, dass die Teile dorthin zurückkommen wo sie hergekommen sind. Aber warum wurde von der Stadt Gelsenkirchen bis heute kein Wort über den Verbleib der Sammlung verloren? Selbst beim Heimatverein Buer war nichts darüber in Erfahrung zu bringen. Warum eigentlich? Warum wurden von dort keine Nachforschungen angestellt? Alles Fragen die noch niemand gestellt hat?SnoopboyGE hat geschrieben: @Heinz H.
...In den Lücken war die Sammlung wohl immer einfach nur eingelagert....sie wurde ja ständig von A nach B verschoben. Ich würde die Sammlung auch lieber irgendwo in Vitrinen sehen, beispielsweise im Hans-Sachs-Haus. Vorallem die Terra Sigilata Schüssel ist eine Augenweide!
Hoffentlich kümmert sich jetzt endlich jemand darum, dass die Sache ins Rollen kommt. Der Geschichtskreis Hassel Bergmannsglück wird das Thema auf jeden Fall auf die Tagesordnung setzen.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
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Heinz H. hat geschrieben: Buer hat ein Recht darauf, dass die Teile dorthin zurückkommen wo sie hergekommen sind.(...)
*hüstel*Heinz H. seine Signatur hat geschrieben:"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
Walter Ulbricht hat geschrieben: http://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Liebes Benzin-Depot
Wie Bitteschön soll ich das nachfolgende Zitat im Zusammenhang
mit dem Buerschen Heimatmuseum verstehen ???
Wie Bitteschön soll ich das nachfolgende Zitat im Zusammenhang
mit dem Buerschen Heimatmuseum verstehen ???
Walter Ulbricht hat Folgendes geschrieben:
http://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
Benzin-Depot hat geschrieben: *hüstel*Walter Ulbricht hat geschrieben: http://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
Ach Benzi,
dat is doch quatsch...
Man könnte fast meinen du hast eine Fredentführung geplant.
Aber mal im Ernst,
wenn es so wäre, dann hätte Gelsenkirchen wahrscheinlich ein Problem...
Achtung IRONIE!
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stimmt, das war Quatsch. Es hat mich allerdings brennend interessiert, wer alles so auf meine Bemerkung reagieren würde.Heinz H. hat geschrieben:Ach Benzi,
dat is doch quatsch...
Du meinst, ich hätte stattdessen lieber über das Volksparkfest in Marl schreiben sollen?Heinz H. hat geschrieben:Man könnte fast meinen du hast eine Fredentführung geplant.
Lieber Heinz, ich bewundere Dein Engagement für Deinen Stadtteil (und das meine ich ehrlich).Heinz H. hat geschrieben:Aber mal im Ernst,
wenn es so wäre, dann hätte Gelsenkirchen wahrscheinlich ein Problem...
Achtung IRONIE!
Wir leben aber gemeinsam in einer Stadt, die abgesehen von Buer, auch aus vielen anderen Stadtteilen besteht.
Können wir da nicht langsam die Mauer in den Köpfen verschwinden lassen?
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")