Im Zuge der Bebauung des Geländes um den Bahnhof Buer-Nord hat sich inzwischen eine der letzten Baulücken am Schlesischen Ring geschlossen.
Angepaßt an die Nachbargebäude errichtete Bauunternehmer Rudolf Frese seine Gaststätte „Haus Hubertus", deren Leitung er mit seiner Frau übernahm.
Mit „Haus Hubertus" entstand ein Lokaltyp, der aus dem Rahmen des Üblichen fällt. Äußerlich unvermutet, bieten die Gasträume eine Atmosphäre intimer Gemütlichkeit, obwohl sie in der Ausstattungskonzeption durchaus modern gehalten sind.
Als erstes betritt man ein kleines Trinkstübchen mit Klinkertheke und Ziegelpfeilern, starken Balken und Holzdecken, bunten Glasfenstern und originellem Bauschmuck, ein recht bäuerlich anmutendes Domizil für den Herrn.
Hieran anschließend sind zwei Gasträume angeordnet, die durch eine große Schiebetür zu einem Gesellschaftszimmer verbunden werden können. Einer der Räume erhielt auf einer .Wandfläche Schmuck durch gebogene Eisenskulpturen einer Hirschgruppe und blütenartige Wandleuchten. Die Decke ist durch Stuckatur-Noppen aus akustischen Gründen neuartig gegliedert.
Der zweite Gastraum erhielt ringsum Wandnischen mit gepolsterten Sitzkissen, eine anheimelnde Holzdecke, ein Blumenfenster und als Dekoration einen offenen Kamin. Durch eine verspiegelte Wandfläche erzielte man eine frappierende optische Erweiterung des Raumes. Alle Räume bekommen durch geschickt angeordnetes, indirektes Licht die für das Auge angenehme Helligkeit, die verbunden mit einer sorgfältigen und meisterlich gelungenen Farbabstimmung den Räumen ihre Behaglichkeit schenkt. Handwerklich und liebevoll gestaltete Baudetails und dezente Anordnung waidmännischer Utensilien und Trophäen machen aus „Haus Hubertus" keine „verstaubte Geweihsammlung mit Sitzgelegenheit", sondern ein wirklich modernes und ruhiges Lokal intimer Geselligkeit. Eine gute Küche, eine Bundes-Kegelbahn, Fremdenzimmer und Garagen erweitern das Haus.
Die Planung und Ausführung des Gebäudes oblag der Firma des Bauherrn unter baukünstlerischer Beratung des Architekten Rolf E. Rehfeld, der hier, obwohl er sonst nur Gebrauchsgüter des Alltags gestaltet, neue Anregungen gab. Mit den am Bau beteiligten heimischen Handwerkern entstand eine wirklich sehenswerte und stimmungsvolle Stätte gepflegter Gastlichkeit, die viele Freunde gewinnen wird.
Quelle: Gelsenkirchener Blätter 03/1960
Heute befindet sich dort ein "nobel-Italiener" und es treffen sich dort (habe ich gehört) zahlreiche Fußball Promis.[/center]