Gelände Bergmannsglück: Arbeitsplätze oder Denkmalschutz?

... ein Überblick

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Wie würdet ihr entscheiden?

Denkmalschutz
17
39%
Arbeitsplätze
27
61%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 44

Debray
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Beitrag von Debray »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:
Debray hat geschrieben:Ich bin nicht wirklich umfassend informiert - was geschieht mit den MitarbeiterInnen in Datteln?

Debray
Was hat Datteln mit dem Gelände Bergmannsglück zu tun?

Karlheinz Rabas

"Mutta, Mutta ... - nimm mich vonne Zeche, ich kann dat Schwatte nich mehr sehn."

:kopfwand:

Debray
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Re: Bericht aus Datteln

Beitrag von Debray »

Heinz H. hat geschrieben:Nach einem Bericht der Dattelner Morgenpost vom 08.10.2010
sollen 50 Dattelner Beschäftigte in Gelsenkirchen arbeiten. Der Standort am Haus Vogelsang in Ahsen bleibe mit knapp 300 Arbeitsplätzen erhalten.

http://www.dattelner-morgenpost.de/loka ... 008,304387
@ Heinz H.

Herzlichen Dank das du dir die Mühe gemacht hast den Zeitungsartikel zu posten.

Das waren genau die Infos, die mir fehlten.

Debray

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Heinz H.
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Zukunft für Bergmannsglück

Beitrag von Heinz H. »

Wohnen im Gewerbegebiet
Bürgerforum zur die Ansiedlung von Haus Vogelsang
Markante historische Gebäude erhalten

Unternehmensleiter Steinmann (HVG), RAG Montan Immobiliengesellschaft, Vertreter der Stadt Gelsenkirchen und Politiker informierten die Bürger ausführlich über das Vorhaben auf dem alten Zechengelände an der Bergmannsglückstraße. Trotz der widrigen Wetterumstände kamen viele interessierte Bürger zu der Informationsveranstaltung in die Markuskirche um Neuigkeiten zu erfahren.

Wirklich Neues gab es eigentlich nicht, es war alles vorher schon bekannt gemacht worden. Doch die Anwohner der Bergmannsglückstraße, die sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen hatten, wurden scheinbar in Unkenntnis gelassen. Ihnen geht es vorrangig darum, ihre Häuser und ihr Wohnumfeld vor einer möglichen Firmenansiedlung zu schützen. Wie die Zeiten sich ändern, wer hätte jemals gedacht, dass die Menschen sich einmal gegen Arbeitsplätze in ihrer Stadt entscheiden würden.

Blickt man zurück in die Vergangenheit, stellt man fest, dass mit der Gründung der Zeche Bergmannsglück Anfang des 19. Jahrhunderts, die Menschen hierhergekommen sind um sich eine neue Zukunft aufzubauen. Die Bergwerksgesellschaft gab ihnen Wohnung, Arbeit und Brot. Rund um die Zeche entstand die Siedlung Bergmannsglück. Die Zeche bestimmte für lange Zeit das Leben der Menschen. In der Blütezeit arbeiteten auf dem Bergwerk bis zu 4800 Kumpel.

Mit dem Verbund der Zechen Bergmannsglück und Westerholt Anfang der 60er Jahre, wurde auf Bergmannsglück die Förderung eingestellt. Die beiden Schächte wurde 1976 stillgelegt und 1982 verfüllt. Viele Bergarbeiter wurden verlegt oder fanden keine Arbeit mehr. Das Zentrallager und das Labor wurden noch weiter betrieben. Mit dem Zechensterben wurden dann im Frühjahr 2008 auch diese Betriebe geschlossen. Mittlerweile ist es ruhig geworden in Bergmannsglück: leer stehende Gebäude, keine Arbeitsplätze, kein störender Autoverkehr, Stillstand!

"Erst stirbt die Zeche, dann stirbt die Stadt.", das war das Motto der Protestbewegung der Bergarbeiter Ende der 80er Jahre. Die Bürger in Gelsenkirchen sahen das genauso und solidarisierten sich damals mit den Forderungen der Kumpel im ganzen Revier. Allerorts gab es Aktionen und Proteste, um das Gespenst der Arbeitslosigkeit zu vertreiben.

Seit Beginn des Kulturhauptstadtjahres gibt es wieder Hoffnung in Bergmannsglück. Der Grünflächen- und Immobiliendienstleister, Haus Vogelsang GmbH, möchte sich auf dem Bergmannsglückgelände niederlassen und Arbeitsplätze schaffen. Doch die Anwohner sind scheinbar dagegen. Neue Arbeitsplätze bringen Belästigungen mit sich, Verkehrslärm und Lärm- und Geruchsemissionen könnten die Wohnqualität einschränken.

Sie hatten ein Transparent ausgerollt auf dem geschrieben stand, „Zukunft für Bergmannsglück“, doch was meinen sie damit? Was bedeutet „Zukunft“ für sie? Sie fürchten eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Sie dulden in ihrem Wohnumfeld keine Gewerbeansiedlung. Vielleicht hätten sie gerne einen Stadtpark vor der Haustür? Liebe Anwohner der Bergmannsglückstraße zurück zu den Wurzeln, besinnt euch und denkt noch einmal darüber nach. Die Industrie war zuerst da, dann kamen die Menschen. Dass in einem solchen Gebiet mit stärkeren Störungen zu rechnen ist, als im reinen Wohngebiet, war euch durchaus bewusst. Für das Wohnen gelten die gesetzlichen Immissionsrichtwerte, die das Nebeneinander von Gewerbe und Wohnen regeln.

Gleichwohl, wenn ich Anwohner der Bergmannsglückstraße wäre, würde ich vielleicht genauso handeln und versuchen das bestmögliche Ergebnis für mich herauszuholen. Dazu wird Anfang 2011 für die Bürger sicher noch ausreichend Gelegenheit sein, wenn der Weg für die gesetzlich vorgeschriebene Bürgeranhörung frei gemacht wird. Außerdem haben die Politiker versprochen, dass sie sich um die berechtigten Belange der Anwohner „kümmern“ wollen. Am Ende wird sich zeigen, ob die Politik ihre vollmundigen Versprechungen beim Wort nimmt.

Was den „Denkmalschutz“ der historischen Gebäude betrifft, möchte der Investor das komplette Gelände neu überplanen. Nach Aussage von Ewald Steinmann könne nur ein kleiner Teil der alten Gebäude erhalten werden. Zur Diskussion steht die Maschinenhalle, wo die HVG ggf. eine Nutzungsmöglichkeit sieht. Bei den Torhäusern fehle der finanzielle Rahmen, um das Bauwerk zu erhalten. Die Bausubstanz sei marode und durch nachträgliche Umbauten nicht mehr im ursprünglichen Zustand. Eine sinnvolle Nutzung sei nicht möglich, daher wäre ein Abriss unvermeidbar. An dieser Stelle würde eine neue Werkszufahrt entstehen. Die große T-förmige Werkhalle soll umgenutzt werden. Ein Teil davon soll den „Bergmannsglücker Vereinen“ für ein Begegnungszentrum zur Verfügung gestellt werden.

Heimatpfleger Dr. Heidemann sieht das anders. In seinem Vortrag über die Historie des ehemaligen Bergwerks und der alten Gebäudesubstanz sieht er durchaus das Potenzial für eine Nutzung des Areals durch eine Ansiedlung kleinerer Betriebe. Die vorhandenen Gebäude könnten im Ensemble erhalten werden. „Die Zeche ist bedeutsam für die Geschichte des Stadtteils und es besteht die Gefahr, dass eine geschichtsfreie Zone entsteht“, so Heidemann. Besonders die beiden Eingangstürme haben Eindruck hinterlassen. Die Torhäuser prägen das Erscheinungsbild des Bergmannsglück-Areals und dürfen nicht verschwinden. Er sieht die Stadt in der Pflicht, sich hier zu engagieren, selbst wenn die Stadt mit leeren Taschen dastehe. Dr. Heidemann spricht aus Erfahrung wenn er sagt, da sei immer was zu machen.
Verwaltung hat geschrieben:Bild1912
Die Politik hat mitgeteilt, dass eine Verlagerung der Toreinfahrt für den Verkehr möglichst weit nach Norden anzustreben sei und der Verkehr nur in nördlicher Richtung abgeführt werden dürfe. Von den Bürgern wurde angeregt die vorhandene Toreinfahrt von E.ON zu nutzen um auf das Gelände zu gelangen. Ich bin der Meinung, dass man diesen Vorschlag genauestens prüfen sollte. Nicht allein, weil an dieser Stelle Kosten eingespart werden könnten, sondern weil der Standort der Torhäuser vielleicht gerettet werden könnte. Für eine kleine PKW-Einfahrt zur HVG-Verwaltung reicht die vorhandene Durchfahrt zwischen den Torhäusern alle mal aus. Und vielleicht sollte man auch noch einmal mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde GE-Buer Kontakt aufnehmen, der bereits vor einem Jahr Interesse an der Nutzung der Torhäuser bekundet hatte.

Zum Schluss noch ein Aufruf an die Geschichtsinteressierten und Bergbauspezialisten in Gelsenkirchen und Umgebung. Es geht um den Erhalt der Maschinenhalle mit der Dampffördermaschine aus dem Jahre 1911, erbaut von der Eisenhütte Prinz Rudolph in Dülmen. Die dampfbetriebene Zwillings-Hochdruckfördermaschine mit einer Leistung von 4000 PS ist vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren und für die Nachwelt zu erhalten. Dieses Relikt aus der Gründerzeit der Zeche könnte zum Motor des Strukturwandels werden, als Aufgabe für einen Förderverein, der diese Arbeit technisch und organisatorisch übernehmen könnte.

Ich wünsche allen Bergmannsglückern und der Forengemeinde ein gesegnetes Weihnachtsfest und hoffe, dass die Beteiligten im weiteren Verlauf vernünftig miteinander reden und umgehen werden. Zum Schluss möchte ich noch die Worte des Moderators zitieren:
„Wir wollen hier etwas gemeinsam für die Siedlung schaffen und die Bergmannsglücker sind nicht nur die Bergmannsglückstraße, die Uhlenbrockstraße und die Mühlenstraße sondern es gehören auch die Körnerstraße und die Lessingstraße dazu. Wir sind ein Stadtteil und es reicht schon, dass es Hassel-Nord und Hassel-Süd gibt.“

Glück auf
Heinz H.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

Animken
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Beitrag von Animken »

WAZ/ DerWesten vom 25.01.2011:
Bergmannsglück : Ex-Stadtplaner mahnt Gesamtkonzept für Hassel und Brache Bergmannsglück an

Hassel.
Ex-Stadtplaner Lutz Heidemann empfiehlt der Stadt, die Zukunft der Zechenbrache Bergmannsglück nicht nur auf die Interessen des Immobiliendienstleisters Haus Vogelsang auszurichten. Er mahnt ein Gesamtkonzept für Brache und Stadtteil an.

Von der ehemaligen Zeche Bergmannsglück sollten nicht nur die Werkstatt als zukünftiger Vereinstreffpunkt und das Maschinenhaus mit der Dampfmaschine erhalten bleiben. Auch das Verwaltungs- und Kauengebäude, das ehemalige Kesselhaus und ein weiteres Maschinenhaus verfügen über eine so „robuste Bausubstanz“, die Ein- und Umbauten aushalten würden: Mit diesem Plädoyer für die Erhaltung der historischen Zechengebäude in Hassel meldet sich noch einmal der ehemalige Stadtplaner Lutz Heidemann zu Wort. ...
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 07409.html


Arbeitsplätze und "Denkmalschutz"!!!
:wink: :wink:

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Heinz H.
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Historischer Mittelpunkt

Beitrag von Heinz H. »

Bewahrung des heimatlichen Kulturgutes
  • BildHistorische Mitte: ehem. Zeche Bergmannsglück
    Quelle: Bergwerksgesellschaft Hibernia
Der ehemalige Stadtplaner Dr. Lutz Heidemann hat es noch einmal auf den Punkt gebracht. Wenn die in Aussicht gestellte Bürgerbeteiligung angelaufen ist, werden die Bürger wahrscheinlich vor vollendete Tatsachen gestellt sein. Die politischen Parteien haben die Richtung vorgegeben und der Abriss der historischen Zechengebäude in Bergmannsglück scheint bereits beschlossene Sache.

Eigentlich wäre doch zu erwarten gewesen, dass die Stadtverwaltung dem Begehren der Bürger, zur Bewahrung des heimatlichen Kulturgutes gegenüber mehr Beachtung geschenkt und Alternativen vorgestellt hätte. Leider Fehlanzeige, dabei kann doch gerade heimatliche Kultur ideale Voraussetzungen für Innovationen schaffen. Gerade durch die Umnutzung vorhandener Gebäudebestände die eine hohe städtebauliche und gestalterische Qualität aufweisen, hätte man eine dauerhafte und nachhaltige Perspektive für die Zukunft.

Nicht nur das Werkstattgebäude und das Maschinenhaus mit der Dampfmaschine sind erhaltenswert, der gesamte historische Kern der ehemaligen Zechenanlage könnte zum Leuchtturmprojekt für Gelsenkirchen werden. Man muss sich nur einmal in der Nachbarschaft umschauen, um sich zu veranschaulichen, welche Potenziale in der Umnutzung von den historischen Industriegebäuden enthalten sind.

Erhalt der heimatlichen Kultur als Grundlage des Verstehens für die nachwachsenden Generationen sollte Ausgangspunkt für alle weiteren Planungen sein. Wie wird der Heimatverein Gelsenkirchen-Buer reagieren, der dem Ansinnen in Bergmannsglück bisher wenig Beachtung geschenkt hat. Ist es nicht auch Aufgabe des Heimatvereins, heimatliches Kulturgut zu erhalten und der Zerstörung von heimatlicher Baukultur einen Riegel vorzuschieben?

Es wird sich zeigen, ob die Stadt Gelsenkirchen für den Standort Bergmannsglück noch Alternativen entwickeln kann und es bleibt zu hoffen, dass sie nicht leichtsinnig die alten Werte über Bord werfen wird.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

postminister
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Beitrag von postminister »

@ Heinz H
Wenn du auf die Stadt oder auf andere
Institutionen wartest,dann hast du schon verloren.
Handele selbst! Sammele Geld und schare so viele
engagierte Bekloppte um dich, wie nur möglich.

Kaufe oder pachte ein Stück Bergmannsglück und schaffe dadurch
Tatsachen. Alles andere geschieht dann wie von selbst.
Nach unendlich vielen ehrenamtlichen Stunden und Bergen von
eigenem Geld,das du geopfert hast, wirst Du am Ziel sein.
Halte Durch, Glückauf!

Animken
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Beitrag von Animken »

@Heinz H.: Es ist viel leichter gesagt als getan, aber bitte nicht aufgeben und entmutigen lassen!!! :wink:
postminister hat geschrieben:@ Heinz H
Wenn du auf die Stadt oder auf andere
Institutionen wartest,dann hast du schon verloren.
Handele selbst! Sammele Geld und schare so viele
engagierte Bekloppte um dich, wie nur möglich.

Kaufe oder pachte ein Stück Bergmannsglück und schaffe dadurch
Tatsachen. Alles andere geschieht dann wie von selbst.
Nach unendlich vielen ehrenamtlichen Stunden und Bergen von
eigenem Geld,das du geopfert hast, wirst Du am Ziel sein.
Halte Durch, Glückauf!
@postminister: Bin zwar gerne ein unverbesserlicher Optimist, in Deinem Sinne wahrscheinlich auch so eine Art "engagierter Bekloppter", doch fürchte ich, dass Du ein wenig Recht haben könntest mit Deinem Tipp an Heinz H. und das dies ev. (noch) ein Weg sein könnte.

@beide: ...weiß aber auch um die Situation vieler Bergmannsglücker, die in Hassel mit Mühe und Not Eigentum erworben haben und sicher nicht in der Lage wären hier noch finanzielle Hilfe zu leisten... von der "Genossenschaft Wohnen in Hassel" ganz zu schweigen... . :oops:

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Heinz H.
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Arbeitsplätze

Beitrag von Heinz H. »

Stadt will Arbeitsplätze ansiedeln

Die Stadt hat seinen Gutachter selbst beauftragt, folgt aber nicht seinem Urteil. Sie will Bergmannsglück derzeit nicht unter Denkmalschutz stellen.
Lokalzeit Ruhr vom 18. März 2011 hat geschrieben: Die RAG und die Stadt Gelsenkirchen haben aber andere Pläne. Sie wollen die meisten Gebäude abreißen und Platz schaffen für eine neue Firma, so auch beschlossen im Rat der Stadt Gelsenkirchen.

Martin Schuhmann/ Stadtprecher Stadt GE: „Das ist eine Bergbaufläche. Da hat Industrie stattgefunden über viele Jahrzehnte und wir müssen auch weiterhin dafür sorgen, dass es Arbeitsplätze in dieser Stadt gibt. Und insofern eignet sich solch eine Fläche natürlich hervorragend um da wieder Arbeitsplätze anzusiedeln.“
http://www.wdr.de/mediathek/html/region ... lashPlayer
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Animken
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Beitrag von Animken »

Habe meine Fragen zwar bereits im Thread: "Die Torhäuser der Zeche Bergmannsglück" gestellt, nehme Sandras Hinweis auf diesen Thread aber gerne zur Kenntnis und formuliere meine Fragen hier noch einmal:

Zwei von mehreren Fragen, die sich mir im Zusammenhang mit den aktuellen Dikussionen um das Gelände Bergmannsglück stellen:

1) Wie äußert sich die "Stadt Gelsenkirchen" zu einer Befürchtung, dass die HVG GmbH indirekt eher arbeitsplatzvernichtend als arbeitsplatzschaffend sein könnte, da es durch Ihre Ansiedlung eventuell zu einem deutlichen Verdrängungseffekt inbezug auf kleinere Anbieter vergleichbarer Dienstleistungen kommen könnte?

2) Noch eine Frage, die ich mir im Zusammenhang mit der nun beginnenden Bauleitplanung stelle, ist, ob und in welchem Maße Bürgerbeteiligung (BauGB, Erster Teil, Bauleitplanung, Erster Abschnitt § 3 Beteiligung der Öffentlichkeit -hier bewußt hierarchische Nennung-) von Seiten der Stadt weiter verfolgt werden wird?

Aus dem aktuellen BauGB:
Zitat:

... § 3 Beteiligung der Öffentlichkeit
(1) Die Öffentlichkeit ist möglichst frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung, sich wesentlich unterscheidende Lösungen, die für die Neugestaltung oder Entwicklung eines Gebiets in Betracht kommen, und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung öffentlich zu unterrichten; ihr ist Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung zu geben. Von der Unterrichtung und Erörterung kann abgesehen werden, wenn

1.
ein Bebauungsplan aufgestellt oder aufgehoben wird und sich dies auf das Plangebiet und die Nachbargebiete nicht oder nur unwesentlich auswirkt oder
2.
die Unterrichtung und Erörterung bereits zuvor auf anderer Grundlage erfolgt sind. ...
Meine Frage(n) sind Teil meines Meinungsbildungsprozesses, nichts anderes.
Ich versuche ganz eigenständig! und unvoreingenommen! und unabhängig! anhand von Fakten eine eigene Einschätzung zu finden.
Dazu ist es für mich eben notwendig so viele Informationen, wie eben möglich zu erhalten.

Da sind für mich Aussagen und Einschätzungen unterschiedlicher Perspektiven eben ganz selbstverständlich und bei der Meinungsbildung eventuell auch hilfreich.

Mich würde ja schon noch die Haltung der Stadt zu diesem angesprochenen Risiko interessieren. Bevor ich ein Schweigen in irgendeiner Weise für mich interpretiere, setze ich doch auf fassbare Aussagen :!:

AlterSchwede
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Beitrag von AlterSchwede »

Habe Lust, dir etwas von der Schizophrenie dieser Stadt zu erzählen.

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 92650.html

Man wollte die buersche City schützen!

Das war letztes Jahr. Dann war da ja noch der Umbau der Domplatte und der neue REWE Markt, das muss natürlich auch geschützt werden.

Zwischenzeitlich machte ein Möbelhaus auf der Horster Str. (41). pleite, nahe der City Buer. Dieses Gelände, der schöne Altbau und die Gebäude nebenan. (Wo auch der Kunstschmied "Ironman" Heinz Schäpers ansässig war) Wird abgerissen, und es soll ein Supermarkt folgen, mit 800 qm Fläche.

Dieser steht natürlich in direkter Konkurrenz mit dem neuen Rewe Markt auf der Dom-Platte.

Welcher wohl überleben wird? Wird am Ende der, auf der neu gestalteten Dom-Platte seine Türen schließen müssen? Ist es das, was man in Gelsenkirchen vernünftige Stadtplanung nennt?

Übrigens, der Heinz, der Schmiedet jetzt in Essen ;-)

postminister
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Beitrag von postminister »

@alterschwede
Ich kann deinem Argumentationsstrang nicht wirklich folgen.
Was hat ein möglicher Supermarkt auf der Horster mit Rewe am
Dom zu tun??
Lidl auf der Lindenstrasse, Kaufpark an der Königswiese,
Aldi und Netto auf der Rottmannsiepe sind doch um einiges näher dran.
Was ist mit denen? Müssen die jetzt auch alle zumachen?

AlterSchwede
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Beitrag von AlterSchwede »

postminister hat geschrieben:@alterschwede
Ich kann deinem Argumentationsstrang nicht wirklich folgen.
Was hat ein möglicher Supermarkt auf der Horster mit Rewe am
Dom zu tun??
Lidl auf der Lindenstrasse, Kaufpark an der Königswiese,
Aldi und Netto auf der Rottmannsiepe sind doch um einiges näher dran.
Was ist mit denen? Müssen die jetzt auch alle zumachen?
Mir ging es um die Argumentation der Stadt, die mal so, und mal so, entscheidet. Es sollte nur ein Beispiel sein. Der Markt am der Horster 41 ist näher an der City, als es der auf dem Ahag- Gelände gewesen wäre:
...Damit sollten offiziell „die gewachsenen Handelsstrukturen im nahe gelegenen Zentrum Buer“ geschützt werden, so die Planer.
Den Wiederspruch an dieser stelle, sollte man erkennen!

Animken
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Beitrag von Animken »

8) Hätte ja schon noch gerne weitere Aussagen zu meinen Fragenstellungen weiter oben.

:D Bei all den engagierten "Bergmannsglückern" hier!

Sind Euch meine Fragen zu hypothetisch?

:wink:


Haltet Ihr es eventuell für puren Luxus in Gelsenkirchen über potentielle Verdrängungseffekte auch nur nachzudenken?

Na - und das formuliere ich jetzt mal deutlich provokativ - da hab ich aber mehr Engagement und Diskussionsbereitschaft erwartet. 8) Wie sieht es aus? Wer tritt in den Dikussionsring?

... oder sind die Sichtweisen schon so verfestigt, dass kein Nachdenken darüber mehr erlaubt ist? :wink:

8) :wink: 8)

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Heinz H.
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Fragen, Fragen, Fragen...

Beitrag von Heinz H. »

Frage über Fragen...!
Keiner kann oder will sie beantworten. 8)

Das Bebauungsplanverfahren ist längst eröffnet worden, doch wie geht es weiter mit der Bürgerbeteiligung? Auf der Homepage der Stadt Gelsenkirchen gibt es keine Informationen, dort stehen immer noch folgende Hinweise:
„Zurzeit steht keine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung an.“
„Zurzeit liegen keine Planentwürfe öffentlich aus.“
„Zurzeit werden keine Planunterlagen zur Verfügung gestellt.“
http://stadtplanung.gelsenkirchen.de/00 ... ligung.asp :roll:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

mensch
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Alles nur nebelkerzen

Beitrag von mensch »

Wie um 17 Uhr im Forum "Die Torhäuser der Zeche Bergmannsglück" deutlich wurde:

"AlterSchwede" ist nicht hier um Informationen zu verbreiten, sondern macht nur Politik.
Blödsinn fabrizieren und Stimmung machen, das ist sein Job.
Wer bezahlt Dich eigentlich, Schwedenprinz?
Klingt etwas nach CDU-Oppositionsgetöse.
Oder isser selbst gelangweilter Ratsherr einer Minifraktion, den keiner fragt?

Meine Meinung: ignorieren!

---

zu den Fragen von Animken:

zu 1)
Ich kenne keine Äußerung dazu.
Um die Frage zu beantworten, wäre es vielleicht zweckmäßig, sie an die Stadt zu stellen. zum Beispiel in der Beteiligung ?

zu 2)
Diese Beteiligung wird vorher durch eine Pressemeldung angekündigt/ veröffentlicht.
Bei dem regen Interesse sicher auch in der Zeitung, sonst: Homepage der Stadt.

Ohne diese Beteiligung geht der Prozess nicht weiter.

Danach kommt noch ein politischer Beschluss,
dann noch eine allgemeine Öffentlichkeitsbeteiligung
und erst danach der abschließende Beschluss, mit der der Plan fertig wird.

---

Meine Meinung zu der "Verdrängungsthese":
Die HVG ist sowieso schon in GE tätig. Und zwar für viele Firmen.
Es gibt auch schon den Stützpunkt an der Almastraße.
Warum sollte sich eine Kunde, der bislang noch kein HG-Kunde ist, jetzt zu HVG wechseln ?
Mir wäre als Auftraggeber völlig wurscht, wo das Unternehmen, dass ich beauftrage, seine Hauptverwaltung hat. Entscheidend sind Qualität und Preis...

-> eher kein Effekt. Das ist doch kein Friseur...

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