Der Schalker Gründerpastor - Pfarrer Franz Anton Kemper
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Franz Anton Kemper wurde am 5. Februar 1850, als Sohn des Dorfschmiedes, in Tietelsen bei Brakel in Westfalen geboren.
Seine Studienzeit fiel in die Jahre des preußischen Kulturkampfes. Er empfing am 17. Januar 1876 im Dom zu Eichstätt die Priesterweihe und wirkt anschließend einige Jahre in der süddeutschen Gastdiözese. Nach dem Abklingen des Kulturkampfes kehrte er im Somer 1882 in sein Heimatbistum nach Paderborn zurück.
1) Pfarrer Franz Anton Kemper
Am 1. Oktober 1882 übernahm er eine Stelle als Religionslehrer der höheren Bürgerschule für Knaben in Schalke. Mit dem Tag der kanonischen Einrichtung der Pfarrei wurde er zunächst Pfarrverweser, und am 6. April 1892 zum ersten Pfarrer von St. Joseph in Schalke ernannt.
Zunächst wohnte er zur Untermiete auf der Friedrichstraße (heute Schalker Straße), in Schalke.
2) Postkarte v. Nov. 1891
an den Herrn A. Kemper, Hochwürden + Pfarrer in Schalke bei Gelsenkirchen,
Friedrichstrasse 26 A
3) Postkarte v. Nov. 1891 an Pfarrer Kemper
(kann jemand evtl. den genauen Wortlaut entziffern ?)
Alles was an Seelsorgearbeit, an Vereinsgründungen und kirchlicher Bautätigkeit, bis hin zum Bau der St.-Josephs-Kirche an der Kaiserstraße, in der Zeit von 1882 bis zu seinem Auscheiden im Jahre 1904 in Schalke geleistet wurde, ist eng mit seinem Namen verbunden.
Schalke war unter Pfarrer Kemper eine blühende Pfarrei mit drei Kindergärten, fünf katholischen Volksschulen, einer Schwesternniederlassung, einem Vereinshaus, einem Friedhof und einer Hauptpfarrkirche geworden.
Als erster Diözesanpräses der kath. Arbeiter- u. Knappenvereine, gab er von Schalke aus Impulse zur Neugründung von Arbeitervereinen im weiten Bistum Paderborn.
Am 18. August 1904 wurde er zum Pfarrer der Pfarrei St. Johann Baptist, in Warburg-Neustadt, und 21. September 1905 zum Landdechanten des Dekanates Warburg, ernannt. Dort wirkte er bis zu seinem Tode im Jahre 1914.
1) Foto und Quelle : Schalke 91 / Eine katholische Arbeitergemeinde im Ruhrgebiet mit Tradition/ H. Jürgen Brandt/ Bonifatius Verl. Padb. /2. Aufl.1992
2) 3) Quelle: eigenes Depot
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“ (Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
Benzin-Depot hat geschrieben:
3) Postkarte v. Nov. 1891 an Pfarrer Kemper
(kann jemand evtl. den genauen Wortlaut entziffern ?)
Quelle: eigenes Depot
Die Karte enthält Auskünfte über stattgefundene Taufen.
Transscription:
Die 2°Julii anni 1882 baptizatus est Joannes legitimus
Mathaei Schrei?en & Annae Millers.
Suscep: Joannes Esser & Catharina Genten.
Die 2° Julii 1882 baptiz. est Joannes Baptista leg. Petri
Weisgerber et Annae Thome.
Suscep: Joannes Welter & Barbari Friress.
Die 3° Julii 1882 baptizatus est Rodolphus Arnoldus
legitimus Henrici Holte & Elisabeth Protarius.
Suscep: Arnoldus Süssmuth & Anna Protarius
Pro extracto originali conformi
Unterschrift
parochus
P.S. Ob ich die richtigen gefunden habe
tu videris; wir haben 600 Taufen per Jahr.
Vergessen Sie also niemals den Namen anzugeben.
Am 2. Juli des Jahres 1882 ist getauft worden Johannes, der legitime (Sohn)
des Matheus Schrei?en & der Anna Millers.
Suscep: Joannes Esser & Catharina Genten.
Am 2. Juli 1882 ist getauft worden Joannes der Täufer, der legitime (Sohn)
des Petrus Weissgerber & der Anna Thome.
Suscep: Joannes Welter & Barbara Friress.
Am 3. Juli 1882 ist getauft worden Rodolphus Arnoldus
der legitime (Sohn) des Henricus Holte & der Elisabeth Protarius.
Suscep: Arnoldus Süssmuth & Elisabeth Protarius
Für Übereinstimmung des Auszugs mit dem Original
Unterschrift
Pfarrer
P.S. Ob ich die richtigen gefunden habe
siehst Du; wir haben 600 Taufen per Jahr.
Vergessen sie also niemals den Namen anzugeben.
Auf dem Stempel: Sigillum parochiae (= Stempel des Pfarrers)
Ortsname: LI(NZ)???, am Rhein ???
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Der lateinische Text und die Abkürzungen lassen voneinander abweichende Übersetzungen zu.
"Suscep" von "suscipere". Vielleicht: "Susceperunt" – "Sie haben sich (der Angelegenheit) angenommen:" - Gemeint ist wahrscheinlich das Amt der Taufpaten oder -zeugen.
Bei Gelegenheit werde ich mich auf dem Warburger Friedhof mal umsehen.
Traurig muß ich bei mir ein sehr begrenztes Blickfeld entdecken: Obwohl ich mich angelegentlich mit diesem Ausschnitt der Karte beschäftigt habe,
[center] "Seite allein für die Adresse"[/center]
bin ich nicht auf die Idee gekommen, den Poststempel anzusehen.
Tröstlich ist Deine Frage:
Meinst Du es handelt sich auf der Karte von 1891 um Taufdaten aus Warburg ?
BenzinDepot hat geschrieben:Am 18. August 1904 wurde er zum Pfarrer der Pfarrei St. Johann Baptist, in Warburg-Neustadt, und 21. September 1905 zum Landdechanten des Dekanates Warburg, ernannt. Dort wirkte er bis zu seinem Tode im Jahre 1914.
(Man wird ihn in Warburg beerdigt haben!)
Unentschieden 1:1 !
1) Pfarrer Franz Anton Kemper
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