Rungenberghalde
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Und noch etwas zur Halde selbst:
Heute ist sie ja ein sehr beliebtes Ausflusziel, geradezu ein Wahrzeichen. Das war damals anders. Es gab eine Art Bürgerinitiative dagegen. Die hatten sogar mal einen eigenen Wagen auf dem Erler Rosenmontagszug, auf dem sie sich gegen das "Skiparadies Rungenberg" wehrten (und am nächsten Tag in der WAZ als Miesmacher abgestempelt wurden). Die Bevölkerung im Schaffrath war sicher gespalten, schließlich arbeiteten ja auch viele auf Hugo. Andere befürchteten den Wertverlust ihrer Grundstücke.
Ich denke, viele hatten so ein monströses Ungetüm wie etwa die Scholvener Halde vor Augen, wo vorher noch wogende Kornfelder standen.
Ich weiß nicht, inwieweit der Protest zu dem späteren Konzept der begehbaren grünen Halde beigetragen hat. Man war aber skeptisch. Ich bin kein Haldenspezialist, aber ich denke, die Idee, Halden als Freizeitgebiet zu nutzen, war damals noch recht neu. Ich erinnere mich auch, dass man sich anfangs mit der Begrünung schwer tat, bis der richtige "Bewuchs" gefunden war.
Die Einwände waren vielfältig: Das reichte von der profanen Angst um den TV-Empfang im Schatten der Halde bis zu "geologischen" Argumenten. Schaffrath litt immer stark unter Bergschäden, manche Straße war ein Flickenteppich und einmal ging die "Schaffrathstraße" über Nacht an einer Stelle in die Höhe und das Haus, das auf dieser Bruchstelle stand, sackte fein säuberlich links und rechts davon ab. Wenn man heute am letzen Haus auf der Schaffrathstraße vorbeifährt (eine kleine "Hucke" und eines der Häuser, die da schon lange vor dem Bau der Siedlung standen), dann sieht man immer noch an der alten Gartenmauer die Bruchstelle.
Obwohl noch kleiner Junge, war ich damals auch schon politisiert, schließlich sollte mein Abenteurspielplatz und der Bolzplatz unter der Halde verschwinden
Heute ist sie ja ein sehr beliebtes Ausflusziel, geradezu ein Wahrzeichen. Das war damals anders. Es gab eine Art Bürgerinitiative dagegen. Die hatten sogar mal einen eigenen Wagen auf dem Erler Rosenmontagszug, auf dem sie sich gegen das "Skiparadies Rungenberg" wehrten (und am nächsten Tag in der WAZ als Miesmacher abgestempelt wurden). Die Bevölkerung im Schaffrath war sicher gespalten, schließlich arbeiteten ja auch viele auf Hugo. Andere befürchteten den Wertverlust ihrer Grundstücke.
Ich denke, viele hatten so ein monströses Ungetüm wie etwa die Scholvener Halde vor Augen, wo vorher noch wogende Kornfelder standen.
Ich weiß nicht, inwieweit der Protest zu dem späteren Konzept der begehbaren grünen Halde beigetragen hat. Man war aber skeptisch. Ich bin kein Haldenspezialist, aber ich denke, die Idee, Halden als Freizeitgebiet zu nutzen, war damals noch recht neu. Ich erinnere mich auch, dass man sich anfangs mit der Begrünung schwer tat, bis der richtige "Bewuchs" gefunden war.
Die Einwände waren vielfältig: Das reichte von der profanen Angst um den TV-Empfang im Schatten der Halde bis zu "geologischen" Argumenten. Schaffrath litt immer stark unter Bergschäden, manche Straße war ein Flickenteppich und einmal ging die "Schaffrathstraße" über Nacht an einer Stelle in die Höhe und das Haus, das auf dieser Bruchstelle stand, sackte fein säuberlich links und rechts davon ab. Wenn man heute am letzen Haus auf der Schaffrathstraße vorbeifährt (eine kleine "Hucke" und eines der Häuser, die da schon lange vor dem Bau der Siedlung standen), dann sieht man immer noch an der alten Gartenmauer die Bruchstelle.
Obwohl noch kleiner Junge, war ich damals auch schon politisiert, schließlich sollte mein Abenteurspielplatz und der Bolzplatz unter der Halde verschwinden
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Ja , sie geht von dem Sackgassenende der Buer-Gladbecker als Weg bis zur Vinckestraße kurz vor dem Kreisverkehr.matz hat geschrieben:wo denn da? In der Hülserheide?. Auf den alten Karten ist da übrigens noch ein Kinderheim an der Hammstraße eingezeichnet.AnnA hat geschrieben:Zwischen Buer Gladbeckerstr. und Vinckestr. gibt es noch ein Stück der alten Hammstr. in Nord-Süd-Richtung. Haus Hamm wurde abgerissen, wie an anderer Stelle hier im Forum beschrieben.
Gruß AnnA
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es war auch eher meine Mutter, die meine Erinnerung weckte.
Auf dem Stadtplan von 1949 ist dort noch eine Bebauung eingezeichnet, allerdings auf der anderen Seite
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 150d6c71ca
Auf dem Stadtplan von 1949 ist dort noch eine Bebauung eingezeichnet, allerdings auf der anderen Seite
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 150d6c71ca
- Heinz O.
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Da gab es noch nicht die Rungenberghalde! Die kam erst viel später.
Hier ein Foto von mir. Auf der Holthauser Straße aufgenommen von einem Berufsstrassenfotografen.
Wer hatte schon 1950 einen Fotoapparat?
Der Tommy-Anzug ist von meiner Mutter genäht
Der Stoff war aus Wolldecken der damaligen Besatzer.
PS Ich kann mich immer noch erinnern, daß der Stoff kratzte.
Hier ein Foto von mir. Auf der Holthauser Straße aufgenommen von einem Berufsstrassenfotografen.
Wer hatte schon 1950 einen Fotoapparat?
Der Tommy-Anzug ist von meiner Mutter genäht
Der Stoff war aus Wolldecken der damaligen Besatzer.
PS Ich kann mich immer noch erinnern, daß der Stoff kratzte.
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Guten Morgen Allerseits,
ich habe gestern schon hier drin gelesen und muss sagen, dass in mir sehr viele Erinnerungen geweckt worden sind. Den Weg Schaffrathstraße Richtung Beckhausen, links der Feldweg, hier habe ich häufig gespielt und im Winter bin ich dort Schlitten gefahren. Auf der Ecke Schaffrathstraße / Feldweg stand hinter einer Mauer ein kleines Häuschen, das wir als Kinder Hexenhäuschen nannten. Kennt jemand dieses Häuschen. Ich habe gestern bei meinem Besuch in Schaffrath gar nicht darauf geachtet, ob es noch dort steht.
Am Ende der Schaffrathstraße links war das "Hexenhaus"
Auch den Eisenbahntunnel kenne ich sehr genau. Da durch war meine Abkürzung zum Sportplatz. Auf dem See bin ich häufig Schlittschuh gefahren, trotz Verbot durch die Eltern.
Meine Mutter hat uns 4 Kinder auf einem langen Eisenschlitten, vorbei an der Kokerei, zu einem Hügel gezogen, wo wir dann runtergerodelt sind. Ich hatte tierische Angst vor den großen Kühltürmen, die komische Geräusche machten.
Kann mir vielleicht jemand sagen, wann die Häuser im Bereich Schaffrathstraße 101 gebaut worden sind? Als ich Kind war, gab es diese Häuser meiner Meinung nach noch nicht. Ich meine, die Schaffrathstraße endete damals, ca. 1971, am Stegemannsweg.
Ich freue mich schon auf Eure Antworten.
Gruß
Tobiline
ich habe gestern schon hier drin gelesen und muss sagen, dass in mir sehr viele Erinnerungen geweckt worden sind. Den Weg Schaffrathstraße Richtung Beckhausen, links der Feldweg, hier habe ich häufig gespielt und im Winter bin ich dort Schlitten gefahren. Auf der Ecke Schaffrathstraße / Feldweg stand hinter einer Mauer ein kleines Häuschen, das wir als Kinder Hexenhäuschen nannten. Kennt jemand dieses Häuschen. Ich habe gestern bei meinem Besuch in Schaffrath gar nicht darauf geachtet, ob es noch dort steht.
Am Ende der Schaffrathstraße links war das "Hexenhaus"
Auch den Eisenbahntunnel kenne ich sehr genau. Da durch war meine Abkürzung zum Sportplatz. Auf dem See bin ich häufig Schlittschuh gefahren, trotz Verbot durch die Eltern.
Meine Mutter hat uns 4 Kinder auf einem langen Eisenschlitten, vorbei an der Kokerei, zu einem Hügel gezogen, wo wir dann runtergerodelt sind. Ich hatte tierische Angst vor den großen Kühltürmen, die komische Geräusche machten.
Kann mir vielleicht jemand sagen, wann die Häuser im Bereich Schaffrathstraße 101 gebaut worden sind? Als ich Kind war, gab es diese Häuser meiner Meinung nach noch nicht. Ich meine, die Schaffrathstraße endete damals, ca. 1971, am Stegemannsweg.
Ich freue mich schon auf Eure Antworten.
Gruß
Tobiline
das Haus steht noch. Es ist wohl auch eines der wenigen Häuser, die hier schon vor dem Bau der Schaffrather Siedlung standen. Der Feldweg (war wohl der still gelegte Teil der Hobackestraße, die am Zaun der Zeche Hugo endete) ist heute die "Schaffrath-Promenade", ein Fußweg entlang der UmgehungsstraßeTobiline hat geschrieben:Guten Morgen Allerseits,
ich habe gestern schon hier drin gelesen und muss sagen, dass in mir sehr viele Erinnerungen geweckt worden sind. Den Weg Schaffrathstraße Richtung Beckhausen, links der Feldweg, hier habe ich häufig gespielt und im Winter bin ich dort Schlitten gefahren. Auf der Ecke Schaffrathstraße / Feldweg stand hinter einer Mauer ein kleines Häuschen, das wir als Kinder Hexenhäuschen nannten. Kennt jemand dieses Häuschen. Ich habe gestern bei meinem Besuch in Schaffrath gar nicht darauf geachtet, ob es noch dort steht.
wo war denn der See?Tobiline hat geschrieben: Auf dem See bin ich häufig Schlittschuh gefahren, trotz Verbot durch die Eltern.
die Schaffrathstraße lief schon immer über den Stegemannsweg hinaus. So habe ich es mal auf alten Stadtplänen aus den 40er Jahren gesehen. Sie endet an einem Bauernhof, dessen Tor gleichzeitig die Stadtgrenze zu Gladbeck bildet. Das Gehöft liegt schon auf Gladbecker Gebiet. Als Kind habe ich dort Anfang der 70er Jahre noch frische Milch in einer großen Kanne geholt. Zu der Zeit war das "kurze Ende" der Schaffrathstraße schon bebaut, wann die Gebäude entstanden sind, weiß ich aber nicht.Tobiline hat geschrieben: Kann mir vielleicht jemand sagen, wann die Häuser im Bereich Schaffrathstraße 101 gebaut worden sind? Als ich Kind war, gab es diese Häuser meiner Meinung nach noch nicht. Ich meine, die Schaffrathstraße endete damals, ca. 1971, am Stegemannsweg.
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Tobiline hat geschrieben: Auf dem See bin ich häufig Schlittschuh gefahren, trotz Verbot durch die Eltern.
Matz hat Folgendes geschrieben:
Die Schaffrathstraße lief schon immer über den Stegemannsweg hinaus. So habe ich es mal auf alten Stadtplänen aus den 40er Jahren gesehen. Sie endet an einem Bauernhof, dessen Tor gleichzeitig die Stadtgrenze zu Gladbeck bildet. Das Gehöft liegt schon auf Gladbecker Gebiet. Als Kind habe ich dort Anfang der 70er Jahre noch frische Milch in einer großen Kanne geholt. Zu der Zeit war das "kurze Ende" der Schaffrathstraße schon bebaut, wann die Gebäude entstanden sind, weiß ich aber nicht.
Wo war denn der See?
Der See, vielleicht sollte ich besser Teich sagen, war hinter der Kokerei auf der linken Seite.
Mensch Meier, da bin ich wohl die Schaffrathstraße nie bis zum Ende gelaufen oder Alzheimer läßt schon grüßen.
Milch haben wir immer frisch bei Bauer Becks geholt.
Gruß
Tobiline
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Hej,buerio hat geschrieben:Da gab es noch nicht die Rungenberghalde! Die kam erst viel später.
solange ich zurückdenken kann (ich bin über fuffzig), gab es die Halde schon. Nur hieß sie noch nicht Rungenberghalde und war noch "winzig" klein ganz nah an Hugo, war eingezäunt, machte die Hobackestraße zur Sackgasse und zog sich ungefähr von der Hobackstraße bis mindestens zum Knick der Schüngelbergstraße, was weiter oben schön auf einem Bild zu sehen ist.
Feldweg war schon fast der richtige Ausdruck für die Hobackestraße. Asphalt gab es nicht, nur Schotter, Sand und dicke eingefahrene Steine (Bauschutt?), was das Fahrradfahren zur Qual machte (die reinste Rüttelstrecke) und uns nicht nur dabei, sondern auch beim normalen Laufen jede Menge aufgeschlagene Knie bescherte.
Schöne Grüße
Schaffrather Kröte
Zuletzt geändert von Schaffrather Kröte am 06.02.2010, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
die alte Schaffrather Halde war allerdings von monströser Häßlichkeit, da gänzlich unbegrünt. Der Widerstand der Schaffrather gegen die Rungenberghalde hatte sicher auch in diesem Anblick seinen Ursprung.
Bei dem Reststück der Hobackestraße gehe ich auch davon aus, dass da Bauschutt vom Bau der Siedlung abgelagert wurde. Denn Richtung Beckhausen war das ja eine richtige (kleine) Straße. Und in nördlicher Richtung vor der Aufschüttung der ersten Halde als Weg zum Haus Hamm bestimmt auch von besserer Qualität.
Bei dem Reststück der Hobackestraße gehe ich auch davon aus, dass da Bauschutt vom Bau der Siedlung abgelagert wurde. Denn Richtung Beckhausen war das ja eine richtige (kleine) Straße. Und in nördlicher Richtung vor der Aufschüttung der ersten Halde als Weg zum Haus Hamm bestimmt auch von besserer Qualität.
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Ja, die Halde war richtig schwarz. Der Zaun drumrum war ja für uns Kinder kein Hindernis. Wir haben versucht, den schwarzen Berg zu erklimmen, sind vielleicht 2 -3 Meter hoch gekommen und sehr schnell purzelnderweise wieder unten aber zur Freude unserer Mütter total schwarz angekommen.
Den Widerstand kann ich auch gut verstehen. Auch heute kann ich mich noch nicht an diesen dicken grünen Koloß gewöhnen. Für mich ist die Welt da zu Ende, auch durch die Rungenbergstraße, die die Halde vom Ort abtrennt. Die Halde ist mir zu stark begrünt und undurchsichtig. Ich fand es allemal besser, die Augen über die großen Felder schweifen lassen zu können, auch wenn im Hintergrund die Kokerei zu sehen war.
Den Widerstand kann ich auch gut verstehen. Auch heute kann ich mich noch nicht an diesen dicken grünen Koloß gewöhnen. Für mich ist die Welt da zu Ende, auch durch die Rungenbergstraße, die die Halde vom Ort abtrennt. Die Halde ist mir zu stark begrünt und undurchsichtig. Ich fand es allemal besser, die Augen über die großen Felder schweifen lassen zu können, auch wenn im Hintergrund die Kokerei zu sehen war.