Windmühle im Zentrum Gelsenkirchens

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brucki
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Windmühle im Zentrum Gelsenkirchens

Beitrag von brucki »

Bild
Laut diesem Artikel aus der WAZ vom 05.01.1993 (2. und 3. Spalte) gab es eine einzige Windmühle in Gelsenkirchen.

Nun habe ich hier eine Ansichtskarte mit einer Mühle drauf. Guckst Du:
Bild
Es soll sich angeblich um Gelsenkirchen handeln, aber sicher ist es nicht gerade. Und von wann sie ist, ist leider auch unklar.

Auf den beiden folgenden Karten ist rechts auch irgendwie ein Mühlenturm zu sehen – allerdings so merkwürdig erhöht. Die Lage (zwischen Husemann- und Dickampstr.) käme ja hin. Die Zeit auch. Die erste Karte ist 1898 gelaufen, die zweite im Januar 1900. Weiß jemand mehr?

Bild

Bild

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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

aufjedenfallspannend...

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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Da ist die Mühle.................


http://heimatbund-ge.de/

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Tekalo hat geschrieben:Da ist die Mühle.................

http://heimatbund-ge.de/
Gibt es mehr Infos über das Bild? Wann, wer, wie? :roll:

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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Das Bild wurde auf dem Sperrmüll gefunden. Dazu gibt es keine weiteren Angaben.

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Aus der Festschrift "100 Jahre St. Josef" habe ich die nachstehende Karte von Gelsenkirchen aus dem Jahr 1823 mit einer Übersicht verschiedener Mühlen kopiert.

Bild

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Das kann keine Karte von Gelsenkirchen sein, denn 1823 gehörten viele der hier gezeigten Stadtteile noch nicht zu Gelsenkirchen!

Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Das kann keine Karte von Gelsenkirchen sein, denn 1823 gehörten viele der hier gezeigten Stadtteile noch nicht zu Gelsenkirchen!
Das ist natürlich so richtig, falsch formuliert von mir und den Machern der Festschrift. Gemeint ist sicher, das Gebiet um die Stadt Gelsenkirchen.

Mir ging es auch nur um die hier eingezeichneten Mühlenstandorte zur Klärung der Fragen: "Windmühlen"

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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Auszug aus dem Adressbuch Gelsenkirchen von 1888.

Bild

AlterMann
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Re: Windmühle im Zentrum Gelsenkirchens

Beitrag von AlterMann »

brucki hat geschrieben:
Nun habe ich hier eine Ansichtskarte mit einer Mühle drauf. Guckst Du:
Bild
Es soll sich angeblich um Gelsenkirchen handeln, aber sicher ist es nicht gerade. Und von wann sie ist, ist leider auch unklar.
"Zur Mühle" weckt ganz blasse Erinnerungen an sonntägliche Familienausflüge in den 30-er Jahren, vor allem aber der Name Rosendahl.
Bevorzugte Richtung unserer Unternehmungen: Essen (Baldeneysee, Schwarze Lene, Zornige Ameise, Essener Stadtwald).
In Essen gibt es ein Lokal "Zur Mühle", Markgrafenstr. 16, 45138 Essen; das ist jetzt dicht bebautes Gebiet.
Meine Empfehlung: Hinfahren und nachsehen! Wenn es das ist, wäre es gefunden, es würde allerdings hier nicht so ganz passen.
AlterMann

Schacht 9
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Beitrag von Schacht 9 »

Bild
Die frühere Dickampstraße ist die heutige Husemannstraße. Wie auf dem Bild zu sehen stand die Mühle im Bereich des jetzigen Machensplatz. Man erzählt das mal ein Flügel der Mühle abgebrochen sei und Schaden entstanden ist und der Müller den Mühlbetrieb stilllegen mußte. Ich gehe davon aus das er später nach dem Bau der Wildenbruchstraße dort hinzog und einen neuen Betrieb, siehe Detlef Agthes Anzeige, eröffnete.

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Schacht 9 hat geschrieben:Bild
Die frühere Dickampstraße ist die heutige Husemannstraße. Wie auf dem Bild zu sehen stand die Mühle im Bereich des jetzigen Machensplatz. Man erzählt das mal ein Flügel der Mühle abgebrochen sei und Schaden entstanden ist und der Müller den Mühlbetrieb stilllegen mußte. Ich gehe davon aus das er später nach dem Bau der Wildenbruchstraße dort hinzog und einen neuen Betrieb, siehe Detlef Agthes Anzeige, eröffnete.
Wenn dem Zeichner des Bildes nicht die Phantasie durchgegangen ist und das Bild authentisch zur damaligen Lage ist, müßte ja unten rechts der Bach Ah sein, der da unter der Brücke durchfließt. Da der ja wohl oben von der Hauptstraße kam, müßte die Mühle wohl höher und viel weiter rechts vom heutigen Machensplatz gestanden haben.
AlterMann hat geschrieben: In den 30-er Jahren war der Ahbach bereits unsichtbar. In der Schule haben wir gelernt, das Rohr mit dem Ahbach sei längs der Rotthauserstraße verlegt. (Wenn das stimmt, könnte er an der Südost-Ecke des Stadtgartens in den Schwarzbach geleitet worden sein.)

Im folgenden Kartenausschnitt ist vom Machensplatz aus (roter Punkt) ein Bach gezeichnet, der sich sehr gut mit den gerade noch erkennbaren Höhenlinien verträgt. Ich vermute, daß dieser Bach der Ahbach war (am Schlachthof vorbei - sehr praktisch!).
Die Verrohrung ab Machensplatz könnte mit dem Bau der Zeppelin-Allee und der Bebauung der Südseite zusammenhängen.
AlterMann
Bild

[/list]
Aber.... nur Vemutungen, Fragen über Fragen. :ka:

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diro
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Beitrag von diro »

von waldbröl hat geschrieben:
Schacht 9 hat geschrieben:Bild
Die frühere Dickampstraße ist die heutige Husemannstraße. Wie auf dem Bild zu sehen stand die Mühle im Bereich des jetzigen Machensplatz. Man erzählt das mal ein Flügel der Mühle abgebrochen sei und Schaden entstanden ist und der Müller den Mühlbetrieb stilllegen mußte. Ich gehe davon aus das er später nach dem Bau der Wildenbruchstraße dort hinzog und einen neuen Betrieb, siehe Detlef Agthes Anzeige, eröffnete.
Wenn dem Zeichner des Bildes nicht die Phantasie durchgegangen ist und das Bild authentisch zur damaligen Lage ist, müßte ja unten rechts der Bach Ah sein, der da unter der Brücke durchfließt. Da der ja wohl oben von der Hauptstraße kam, müßte die Mühle wohl höher und viel weiter rechts vom heutigen Machensplatz gestanden haben.
AlterMann hat geschrieben: In den 30-er Jahren war der Ahbach bereits unsichtbar. In der Schule haben wir gelernt, das Rohr mit dem Ahbach sei längs der Rotthauserstraße verlegt. (Wenn das stimmt, könnte er an der Südost-Ecke des Stadtgartens in den Schwarzbach geleitet worden sein.)

Im folgenden Kartenausschnitt ist vom Machensplatz aus (roter Punkt) ein Bach gezeichnet, der sich sehr gut mit den gerade noch erkennbaren Höhenlinien verträgt. Ich vermute, daß dieser Bach der Ahbach war (am Schlachthof vorbei - sehr praktisch!).
Die Verrohrung ab Machensplatz könnte mit dem Bau der Zeppelin-Allee und der Bebauung der Südseite zusammenhängen.
AlterMann
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Definitiv, dem Bild zu Folge. Da müsste die Mühle in Höhe der heutigen Hauptstrasse gestanden haben. Im linksseitigen Vordergrund war demnach die Allmende.
Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung!

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Nicht wirklich, denn die Hauptstraße liegt ja zwischen den beiden Kirchen bzw. dahinter.
Perspektivisch muß das Bild ja nicht stimmen, wenn der Kamin rechts zwischen den beiden Bäumen von der Zeche Hibernia ist, könnte sie in der heutigen Dickampstraße gestanden haben. Dann ist die Ah aber vom Machensplatz die Rotthauserstraße entlang geflossen, wenn es die da schon gab und nicht Richtung Feldmark wohin sie später unterirdisch floß.

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AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

von waldbröl hat geschrieben:
Schacht 9 hat geschrieben:Bild
Die frühere Dickampstraße ist die heutige Husemannstraße. Wie auf dem Bild zu sehen stand die Mühle im Bereich des jetzigen Machensplatz. Man erzählt das mal ein Flügel der Mühle abgebrochen sei und Schaden entstanden ist und der Müller den Mühlbetrieb stilllegen mußte. Ich gehe davon aus das er später nach dem Bau der Wildenbruchstraße dort hinzog und einen neuen Betrieb, siehe Detlef Agthes Anzeige, eröffnete.
Wenn dem Zeichner des Bildes nicht die Phantasie durchgegangen ist und das Bild authentisch zur damaligen Lage ist, müßte ja unten rechts der Bach Ah sein, der da unter der Brücke durchfließt. Da der ja wohl oben von der Hauptstraße kam, müßte die Mühle wohl höher und viel weiter rechts vom heutigen Machensplatz gestanden haben.
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Wenn man genau hinsieht, kann man entdecken, aus welcher Richtung der Zeichner die Kirchen gesehen hat: Beide Kirchen nicht rechtwinklig auf die Seitenmauern, sondern in beiden Fällen "mehr vom Chor her". Demnach müßte sich der Zeichner (ganz grob) etwa im grünen Kreis befunden haben. Wenn man unterstellt, daß die Mühle auf dem Machensplatz gestanden hat, ergibt sich tatsächlich ein größerer Winkel zwischen Propsteikirche und Mühle, als zwischen den beiden Kirchen.
Das dunkle Etwas, das sich rechts aus dem Bild bewegt, halte ich für eine Straße, aber welche? Sie ist eingefaßt mit Steinen (Straßensteinen) und führt unter einer Brücke her. Welche Brücke? Was führt über die Brücke (mit Geländer)? Die Zechenbahn? Wohin führt die Straße? Oder ist die Straße keine Straße, sondern ein Bach? Ein Bach mit Steinen eingefaßt (Bachsteine)? Es gibt da noch eine kleine Brücke. Über diese hätte dann ein Bach geführt (Aquädukt?).
Mich stört in der Hauptsache die Jahreszahl 1875! Man kann nämlich nachlesen, daß die beiden Kirchen erst im Jahr 1884 fertig waren.
Demnach zeigt das Bild nicht die Stadt, wie sie 1875 ausgesehen hat, sondern vielleicht zeigt es die Stadt so, wie ein 'späterer' Zeichner meinte, daß sie um 1875 ausgesehen haben könnte oder müßte.
Hierzulande würde man von der Zeichnung sagen: "Ich traue ihr hinten und vorne nicht!" (???)
AlterMann

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