Schweizer Dorf - Städtische Kindertagesstätte

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Verwaltung
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Schweizer Dorf - Städtische Kindertagesstätte

Beitrag von Verwaltung »

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    "Fürsorge" und "Pflege" sind auch die Motive der Jugendarbeit unserer dichtbesiedelten Großstadt für die Schaffung von Lebensraum für das Gedeihen und Spiel von Klein- und Schulkindern in Kindergärten, Horten und auf Kinderspielplätzen. Neben den bestehenden privaten Kindergärten und Horten hat auch die Stadt in beweglicher Anpassung an die jeweiligen Notstände eigene Einrichtungen geschaffen, eine Kindertagesstätte für Kinder berufstätiger Mütter, eine ebensolche für Kinder eines Baukomplexes von Schlichtwohnungen, sowie einen improvisierten Kindergarten in einer Behelfsunterkunft für Flüchtlinge. Eine weitere Kindertagesstätte mit Jugendheim wurde in Horst fertiggestellt.
aus: Gelsenkirchen, Abbild einer großen Stadt, 1955



Ist das unter Horst richtig eingeordnet???

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Prömmel
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Schweizer Dorf

Beitrag von Prömmel »

Nein, ist / war nicht in Horst. Dürfte Altstadt (Rotthauser Straße 48 ) sein.

Nach längerer Suche bin ich jetzt durch Zufall fündig geworden.

Es muss sich um die alten/ersten Gebäude des städtischen Kindergartens "Schweizer Dorf" handeln.
Genau die auf dem Foto abgebildeten Gebäude kann man nämlich im Stadtfilm 1964 auch sehen, und zwar in einer Filmsequenz, in der es um die Einweihung des neuen Schweizer Dorfs geht.

Hier ein entsprechender Schnappschuss aus dem Film:
Bild
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Alfred Ledermann - der „Vater“ des Schweizer Dorfes
Tanja hat geschrieben:Hier mal zu Alfred Ledermann einen Aufsatz von den Grillonen:

Wer ist Alfred Ledermann?

Der „Vater“ des Schweizer Dorfes an der Rotthauser Straße weilte auf Einladung der Stadt vom 3. bis 7. April in Gelsenkirchen. Die dortigen Kinder und Mitarbeiter, also auch die des angeschlossenen städtischen Kindergartens und der Kindertagesstätte, sowie viele „Ehemalige“ des Dorfes erwarteten den mittlerweile 86jährigen Züricher mit einem umfangreichen Programm zu seinen Ehren.
Alfred Ledermann war unmittelbar vor Ostern 1946 mit einem Güterzug voller Barackenteile aus Basel nach Gelsenkirchen gekommen, um bei der Linderung des Hungers und der Not der Kinder in den Nachkriegswirren zu helfen. Vorausgegangen war eine langwierige Überzeugungsarbeit in der Schweiz, da es noch keinesfalls selbstverständlich war, dem besiegten Deutschland, das zuvor so viel Unheil über die Welt gebracht hatte, zur Seite zu stehen. Ledermann errichtete seine Baracken auf dem Gelände eines Sportplatzes. Nicht nur unmittelbare Hilfeleistung, auch Hilfe zur Selbsthilfe regte er an. So wurden z.B. von den Kindern Kleidungsstücke gefertigt. Dabei mussten die Größeren immer zuerst etwas für die Kleineren anfertigen und durften sich dann zur Belohnung selbst etwas herstellen, z.B. ein Paar Schuhe. Auch emotionale Zuwendung war Ledermann wichtig: „Es müssen auch seelische Kalorien sein!“ gab er gerne als Maxime aus. Von seinem Engagement konnten wir von der 10c uns am Donnerstag, dem 06.04.06, selbst überzeugen, als er uns im Geschichtsunterricht besuchte und packend von den Dingen berichtete, die er in seinem Leben tat, um den Leidenden wieder ein wenig Hoffnung und Freude am Leben zu schenken. Alfred Ledermann beantwortete alle Fragen, die wir ihm stellten, mit großer Freude darüber, dass sich junge Leute noch für das, was er leistete, interessierten. Und das taten wir, denn seine Schilderung der Leidenswege, die viele Kinder und Jugendliche, deren Eltern, Geschwister und Verwandte im Verlauf des Zweiten Weltkrieges umgekommen waren, durchleben mussten, berührten uns sehr, und auch Alfred Ledermann selbst empfindet seine Erinnerungen offenbar noch so intensiv wie eh und je. Er berichtete, ein von ihm geretteter jüdischer Jugendlicher habe ihm einmal gesagt: „Sie haben uns das Leben geschenkt.“ Diesen Satz werde er nie vergessen. Und wir ebenso wenig seinen Besuch.

Stefan Kaminski


Bestimmt ist Herr Ledermann ein eigenes Thema wert. Er war schon eine bedeutende Persönlichkeit in Gelsenkirchen.

Tanja
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juevo
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Beitrag von juevo »

Prömmel hat recht. Es war das Dorf an der Rotthauser Str. direkt am Eingang zum Stadtgarten. Am Wochenende traf sich dort auch, soviel ich noch weiß, eine Jugendgruppe. Obwohl wir damals in den 60er Jahren schon in Hüllen und nicht mehr auf der Rotthauser Str. wohnten, war ich auch ein paarmal dort.
juevo

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Schweizer Dorf

Beitrag von Propietario »

Anfangs der 50-er Jahre hatten auch in einer der rot gestrichenen Holzbaracken die" Naturfreunde" Gelsenkirchen ihr Domizil. Ich kann mich als "Kröte" daran erinnern, dass mitten auf dem Kinderspielplatz des Schweizer Dorfes ein ausrangierter alter Lastwagen der uns Kindern zum Spielen diente, stand.

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