Ab in die Mitte

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Josel
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Beitrag von Josel »

Heinz hat geschrieben:Nachtrag:

Schilanglauf in Düsseldorf zwischen Rheinpromenade und Altstadt gibt es nun schon einige Jahre... wann wird es das auf der Bahnhofstraße geben? :shock:
Diese Anmerkung wäre um so geistreicher, wenn es eine solche Veranstaltung in Gelsenkirchen nicht seit langem gäbe. Sie findet alljährlich kurz vor Silvester in der Arena statt.

Aber der Hinweis darauf stempelt mich vermutlich immer mehr zum unverbesserlichen "Lokalpatrioten". Und die Durchblicker in diesem Forum mit der einzig wahren realen Weltsicht werden auch in diesem Zusammenhang darlegen können, warum diese Gelsenkirchener Veranstaltung ganz mieß und unangemessen ist im Vergleich zum Düsseldorfer Langlauf. Sollen sie ruhig. Ich gelobe auch, hier in Zukunft bestimmt nicht mehr "richtig aufzuheulen".

Männlein hat in seiner Außenperspektive offenbar nicht ganz Unrecht: Wenn Gelsenkirchen in einer Liste mal nicht ganz unten auftaucht, dann ist das manchen Gelsenkirchenern per se suspekt. Und je heftiger der Tritt ins Gesicht desto größer sind natürlich die "satirischen" Fähigkeiten des Tretenden. Das Gute ist: Geschmack- und Taktlosigkeiten kann es in diesem Konzept freilich nicht geben.

J.
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Josel hat geschrieben: Diese Anmerkung wäre um so geistreicher, wenn es eine solche Veranstaltung in Gelsenkirchen nicht seit langem gäbe. Sie findet alljährlich kurz vor Silvester in der Arena statt.J.
Aber du erkennst den Unterschied zwischen einer Veranstaltung in der Halle - egal ob Bottrop oder der Arena und dem in einer Einkaufszone, möglichst zu sommerlichen Temperaturen? :roll:

Ein Lokalpatriot zeichnet sich auch durch Gelassenheit aus und einer Portion Selbstironie. :!:

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Wenn ich und möglicherweise einige andere über die Veranstaltung (traurig) spötteln, geht es mir nicht so sehr um diese konkrete Aktion.
Ich weiß, dass systembedingt die Kaufmannschaft alles mögliche unternehmen muß, um gegen Konkurrenten im Zentro und anderswo zu bestehen.
Ich weiß auch, dass systembedingt praktisch alle Lebensbereiche und Lebensäußerungen durchkommerzialisiert sind.
Ein Vortrag über Liebe, ein philosophisches Streitgespräch, eine Bilderausstellung, poetische Pantomime etc. wird die Massen kaum locken. Oder?

Soll ich da noch den Kopf schütteln, wenn der OB sagt, dass solche Veranstaltungen die Generationen wieder zusammen führen, weil man zusammen im Liegestuhl Cocktails schlürft?

Männlein sagte, besser wäre es, wenn man die Strandaktion aus der Warentauschzone nehme und an den Kanal legen würde. Aber das würde dann Eintritt kosten und Einkommenschwache ausschließen.

Jetzt kostet es auch. Wird auf die Warenpreise umgelegt, als Steuerminderung und dadurch Mindereinnahmen für die Stadt dem Steuerzahler wieder genommen und und und.

Eine Grundsätzliche Kritik an solchen Aktionen läuft ins Leere, weil alle wissen, dass der Zug nicht aufzuhalten ist. Eine Detailkritik (keine eigenen Ideen etc.) wird als Nestbeschmutzung empfunden.

Wie gesagt, mir ist es eher egal, welche Zeitgeist-Event-Aktion gerade zum ankurbeln von Umsatz oder zur Imageplege auf der Bahnhofstraße läuft. Da will ich dann auch niemanden reinreden.

Die Sandnachbildungen der Sanierungsopfer haben möglicherweise unabsichtlich aber tatsächlich Kommunikation über das Lebensumfeld zwischen den Bürgern angeregt. Das habe ich selbst persönlich mehrmals miterlebt.
Und das ist doch auch schon was....

Josel
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Beitrag von Josel »

Das zielte gar nicht auf dich, Heinz. Ärgere mich mehr über solche Äußerungen wie von JürgenB im Liebesbrief-Thread und von unseren "Gästen", die sich noch nicht einmmal an mich direkt richten, sondern nur über meine Beiträge herziehen.

Glaub' mir: Ich bin weit davon entfernt, alles rosarot zu malen oder unkritisch hinzunehmen. Und ich sollte nach dem lezten Monatsbrief eigentlich auch nicht im Verdacht stehen, die Industrievergangenheit dieser Stadt und ihre Folgen zu leugnen. Aber wir dürfen m.E. nicht gleich jedes keimende Pflänzchen in Grund und Boden schreiben. Und wenn das einer von außen tut, dann ist das eben nicht immer gleich begnadete Satire, sondern nicht selten ein taktloser Aufguß jahrzehntealter Klischees.

J.
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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Josel hat geschrieben:...... Und ich sollte nach dem lezten Monatsbrief eigentlich auch nicht im Verdacht stehen, die Industrievergangenheit dieser Stadt und ihre Folgen zu leugnen. .....
J.
Zur Erklärung für die "Gäste":

den Rundbrief kann man hier nachlesen, allerdings nur als registrierter Nutzer :wink:

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

WAZ 04.08.07 hat geschrieben: FETTGEDRUCKT

Von Oliver Schmeer

Nett. Nett war's, was die Ab in die Mitte-Woche bislang an Leben in die Innenstadt gebracht hat. Manch einer hält nett für abwertend, banal, flach. Aber so ist das nicht gemeint.
Die Strandkorb-Landschaften mit Urlaubsambiente und Cocktailbar sind schön anzusehen, die bunten Kunstherzen ebenfalls. Und die Sorge, dass sich Gesangs- oder Modelwettbewerb als Flop erweisen, hat sich nicht bestätigt. Richtig nett war die Foto-Aktion „die nettesten Zwei". Die letzte Sommerferienwoche war somit unterhaltsam, und heute Abend beim Finale dürfte es - zumal es ein schöner, lauer Sommerabend werden soll - noch mal vergnüglich werden.
Die Idee zudem, Menschen zum Mitmachen anzuregen, ist eine gute und
richtige. Am Mikrofon, auf dem Laufsteg, vor der Kamera, mit dem Malpinsel vor dem Kunstherz sollten Potenziale geweckt werden, bei Jungen wie bei Alten. Das macht das Fest lebendig. Und Leben in die Innenstadt zu bringen, ist zweifelsohne Aufgabe der Stadtmarketing. Sie hat das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht.
Soweit. Doch ohne Salz in den Caipirinha zu schütten: Die NRW-City-Offensive „Ab in die Mitte" hat sich im 7. Jahr überlebt. Allzu wortgewaltig kommen die Konzeptideen und -auflagen daher, die die Städte teils mühselig und aufgesetzt mit Inhalten zu füllen suchen, um an die Fördertöpfe zu kommen. „Jung und Alt" als demographische Themen-Klammer, „Platz für Potenziale" als weitere städtebauliche Vorgabe, da wird manch Anspruch irgendwann wohlfeil und austauschbar. Apropos -bar: In Mülheim heißen Model- und Gesangswettbewerb hörbar und tragbar...
Und bei aller Liebe, ob das City-Fest die gewünschte Nachhaltigkeit zur Innenstadt-Entwicklung und zum generationsübergreif-enden Miteinander bringt, ist fraglich. Zudem: Einmal als eine von 22 Teilnehmerstädten - was für den Gel-senkirchener Wettbewerbsbeitrag spricht - ausgewählt, musste sich das Stadtmarketing finanziell arg nach der Decke strecken und sichtbar sein Konzept abspecken.
Hand aufs Herz: Mit Fördermitteln hat Gelsenkirchen, das alleine dafür kaum Geld hätte, ein Innenstadtfest auf die Beine gestellt, die City belebt. Schön. Aber nicht mehr, doch auch nicht weniger. Deshalb „ab in die Mitte" heute Abend.

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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

Ich habe das Feuerwerk am Samstagabend gesehen. Es war einigermassen beeindruckend, doch das Beeindruckendste war der ältere Herr, der versuchte, die Feuerwerkslichter mit Blitzlicht zu fotographieren. :lol:

Babapapa
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Beitrag von Babapapa »

rabe489 hat geschrieben:Ich habe das Feuerwerk am Samstagabend gesehen. Es war einigermassen beeindruckend, doch das Beeindruckendste war der ältere Herr, der versuchte, die Feuerwerkslichter mit Blitzlicht zu fotographieren. :lol:
hehe, eine steigerung davon erlebte ich '99, als ich den kernschatten von der totalen sonnenfinsternis auf dem untersberg erlebte. unten im tal "funkelte" salzburg durch die vielen knipsenden fotoenthusiasten. österreich halt.. ;-)

Heinz
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Ich fasse zusammen

Beitrag von Heinz »

Ich fasse zusammen .. oder Schnappschuss...

Bild

Hab gestern im vorbeihuschen dieses Bild aufgenommen.

Da steckt einiges drin.
Die Peinlichkeit des "Backwerkes" mit dem traurigen Rest des Bahnhofsfensters.

Dieses ... Insektenauge mit Backstein -- Bahnhofszenter.

na gut , auf der Bühne dann positives.. ein waschechter Gelsenkirchener Kellner mit italienischen Wurzeln, der Volare durchaus passabel sang.

Und auch viele Strandkorbsitzer, die die Sonne und den Rummel genossen.

(ist nicht mehr Neumarkt.. wir müssen auch hier mal aufräumen :? )

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Regenbogen Tusse
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Beitrag von Regenbogen Tusse »

na gut , auf der Bühne dann positives.. ein waschechter Gelsenkirchener Kellner mit italienischen Wurzeln, der Volare durchaus passabel sang.
*hust* ......ich hab da was im Auge.
Kommirnich mit sowat!!!

Ich bin zu alt für so ne Scheisse!

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Regenbogen Tusse hat geschrieben: *hust* ......ich hab da was im Auge.
Lachtränen :shock: :roll: :wink: kennst du den Kellner? Ist gar nicht italienstämmig?

Aber hier habe ich meine ehemaligen Nachbarn aus Hüllen:

Bild Foto WAZ

Glückwunsch nach Hüllen :applaus:

Was?
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Puttemachen

Beitrag von Was? »

Nu sind sie hin die Sandnachbildungen. Die ersten Vandalen und Kleinkinder unter Aufsicht ihrer Eltern haben sich im Abriss geübt. Schöne Szenen, wenn Eltern vom Cafe-Stuhl zusehen, wie die lieben Kleinen Patsche-Patsche machen. :D

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brucki
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Abriß

Beitrag von brucki »

Babapapa hat geschrieben:
rabe489 hat geschrieben:Ich habe das Feuerwerk am Samstagabend gesehen. Es war einigermassen beeindruckend, doch das Beeindruckendste war der ältere Herr, der versuchte, die Feuerwerkslichter mit Blitzlicht zu fotographieren. :lol:
hehe, eine steigerung davon erlebte ich '99, als ich den kernschatten von der totalen sonnenfinsternis auf dem untersberg erlebte. unten im tal "funkelte" salzburg durch die vielen knipsenden fotoenthusiasten. österreich halt.. ;-)
Hab' gerade überlegt, anonym zu schreiben - aber im Grunde stehe ich dazu. Also ich hätte mit meinem Krampen-Fotoapparat dasselbe getan. Weil: wenn ich den Blitz ausschalte, ist die Belichtungszeit höher und es wird verwackelt. Wenn ich ihn anlasse, ist das Bild ingesamt aufgehellt, aber das Feuerwerk ist trotzdem zu - nun ja zumindest - erkennen! :?

Tja, heute konnte ich auch die teilweise abgerissenen Sand-Gebäude bestaunen. Fand ich aber gut, denn den Abriß der echten Gebäude habe ich nicht miterlebt und so konnte ich jetzt zumidest erleben, wie sich das anfühlt. :cry:
Josel hat geschrieben:Weiß jemand, wer das bezahlt? Die Stadt wird sich doch vermutlich nicht selbst an den Pranger stellen mit dieser Aktion... "Guckt mal, so schön war es hier mal..." Wenn doch, könnte sie den Masochismus noch weiter treiben, indem sie die Sandgebäude am Ende der Aktion mit Miniaturbaggern abreißen läßt :D Zum Bahnhof könnte man vorab vielleicht noch ein paar Demonstranten aus Playmobil stellen, die die Frühzeiten der Gelsenkirchener Grünen verkörpern :lol:

J.
Es war eine so schöne Idee - zunichte gemacht von ein paar Lausebengels, die uns (Stand heute Nachmittag) für die Anfangsabrißarbeiten zuvorgekommen sind... :)

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

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brucki
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Beitrag von brucki »

Josel hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß es der Stadtmarketing-Gesellschaft darum geht, hier irgendwelche Mißstände zu übertünchen. Sie versucht - glaube ich - vielmehr ernsthaft, mit solchen Aktionen etwas gegen die Fehlentwicklungen zu tun. Die Belebung der Innenstadt und die Wiederansiedlung echten Einzelhandels täte uns allen gut. Und mit sozialkritischem Straßentheater wird man praktisch niemand locken, so schlimm das auch sein mag.

Ich würde denen übrigens vorschlagen, mal ihr Parkraumkonzept zu überdenken. Alle schreien nach Parkplätzen und fahren deshalb in Centro. (Ich glaube, das Ding verdankt seinen Erfolg ausschließlich den Parkhäusern). Warum gibt man nicht die ganze Innenstadt zum Parken frei? Mit Parkscheibe freilich, damit nicht alle dort Beschäftigten dauerhaft alles zuparken. Selbst wenn die Stadt noch ein paar von den Parkhäusern mietet und miteinbezieht, könnte sich das rechnen. Wäre wahrscheinlich ein Mordsrenner, auch unter den Investoren.

J.
WAZ hat geschrieben: Taler, Taler, du musst wandern


50 Cent die Stunde kostet das Parken in der Innenstadt wie hier in der Kirchstraße. Kostenfrei, das geht nicht, sagt die Stadt. Das sieht auch der Handel ein.

Kostenfreies Parken in der Innenstadt hält die Stadt für falsch und nicht nur wegen der Einnahmen. Werbegemeinschaft will den Parktaler wieder beleben LESER-FRAGE: WARUM MUSS ICH FÜRS PARKEN IN DER INNENSTADT IMMER NOCH BEZAHLEN?Fürs Parken in der City zahlen, wo man´s auf der grünen - eher zubetonierten - Wiese, etwa im Centro, umsonst kann? Muss das sein? Warum muss ich immer noch bezahlen", fragt auch WAZ-Leser Stephan Fehr.Vielleicht weil sich die Stadt die Taschen voll macht? 1,7 Millionen Euro an den 127 Parkscheinautomaten etwa im Jahre 2005. Und was ist dann aber mit den privat betriebenen Parkhäusern - Parkplätze als Wirtschaftsgut.

Nein, selbst Erich Schmitz, Sprecher der City-Kaufleute sagt klar: "Natürlich wäre kostenfreies Parken schön, aber man muss den Fakten ins Auge sehen. Das wäre eine Einladung für Dauerparker." Damit wäre dem Handel nicht gedient, wenn der Kunde keinen Parkplatz findet. Sein Weg müsse sein, den Kunden die Parkgebühren zu erstatten, glaubt Schmitz. Gleich mehr dazu.

Stadtplanung und Verkehrslenkung hat Bettina Lenort vom städtischen Verkehrsreferat im Blick. Und sie muss dabei nicht nur an Händler- oder Kundenwünsche denken. "Morgens ab 7 Uhr wären dann alle Innenstadtparkplätz belegt", erklärt auch sie die Gefahren des freien Parkens. Und was wäre schließlich mit den Anwohnern in der Innenstadt und ihren Randlagen? Nein, der knappe Parkraum mit unterschiedlichen Nutzergruppen muss reguliert werden. Zudem: Parkplätze anlegen kostet auch Geld.

Immerhin. Seit Einführung des Parkleitsystems im Jahr 2000 zeigt die Stadt auf ihren Anzeigetafeln, dass Parkplatzknappheit nicht das Problem in der Innenstadt ist (wenn man nicht unbedingt gleich vor der Ladentür parken will). Gleichzeitig hatte sie damals zur ausdrücklichen Belebung der City die Mindestparkgebühr halbiert: 50 Cent statt einem Euro für die Stunde am Parkscheinautomaten. Ein Euro pro Stunde zahlt, wer in die städtischen Parkhäuser einfährt. Lenort: "So günstig wie in Gelsenkirchen kann man kaum parken." Man fahre mal nach Dortmund oder Essen, von Münster oder Düsseldorf ganz zu schweigen.

Und auch die privat betriebenen Parkhäuser sind nicht viel teurer; das an der Ahstraße nimmt sogar nur 50 Cent die Stunde und an der Sellhorststraße kann man bekanntlich etwa für zwei Euro gleich den ganzen Tag parken.

Zu hoch also, sind die Parkgebühren nicht und Erich Schmitz lobt auch namentlich die Stadt, dass sie ihre Parkraumbewirtschaftung so "innenstadtfreundlich" gestaltet. Also ist der Handel selbst gefragt, um Kunden zu locken. Und da setzt die Selbstkritik ein: Der ebenfalls vom Handel 2000 eingeführte Parktaler, er ist, so räumt Schmitz ein, "eingeschlafen".

Sinn-Leffers oder der Kaufhof haben für ihre Parkflächen zwar weiter ihre eigenen Hausregelungen der Gebührenerstattung bei Einkäufen, doch viele andere City-Händler nutzen den Parktaler nicht mehr. Schmitz tut es und "die Kunden fragen auch danach". Oder der Juwelier Weber in Buer tut es für das benachbarte private Parkhaus. Ein paar 100 Mal im Monat gibt Schmitz die Parkmünzen aus - und lässt sich das eben auch was kosten. "Wir müssen den Parktaler wieder beleben", kündigt der Werbegemeinschaftsvorsitzende eine Aktion für das nächste Frühjahr an. Wichtig sei, betont Werner Spilker von Sinn-Leffers, dass der City-Handel dann aber eben auch gemeinsam handelt. Und wenn´s vielleicht zunächst an Samstagen oder vor Weihnachten ist.

Freilich: Die Taler gelten nur für die städtisch betriebenen, beschrankten Parkflächen, nicht für die Automaten-Plätze. Und dabei ist die Crux, dass viele Autofahrer ungern in Parkhäuser und Tiefgaragen fahren. "Die Angst müssen wir nehmen", meint Schmitz. Ein beredtes Beispiel dazu von der Husemannstraße hat Werner Löwer, Chef der städtischen Verkehrsgesellschaft, parat: Auf den oberirdischen Parkplätzen stehen die Autofahrer vor der Schranke Schlange, während im Tiefparterre die Parkplätze leer bleiben. Dabei sind die Parkhäuser - das belegte auch der WAZ-Test im Frühjahr 2006 meist licht und hell und keine dunklen Löcher.

City-Leben und Parken, das ist freilich auch ein wenig wie Henne und Ei, räsoniert Werner Löwer: "War der Einkauf gut oder der Abend im Theater schön, dann stören einen auch die Parkgebühren nicht."

11.10.2007 Von Oliver Schmeer

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