Eiskeller

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DrMurkes
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Eiskeller

Beitrag von DrMurkes »

Der Eiskeller ist ein unterirdisches oder teilweise unterirdisches Bauwerk, das früher zum Aufbewahren von Eis genutzt wurde. Mit der Einführung der Kältemaschine Ende des 19. Jahrhunderts begann die Umstellung der Kühlung bei den Großbetrieben und Brauereien. Kleinere Eiskeller wurden aber bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und vereinzelt noch bis in die 1950er-Jahre genutzt. Die meisten Eiskeller sind abgerissen, zugeschüttet oder verfallen. Nur wenige Eiskeller wurden restauriert oder als Überwinterungsquartier für Fledermäuse hergerichtet. Quelle: Wikipedia
In der Feldmark gab es einen Eiskeller an der Fürstinnenstrasse/Ecke Hans-Böckler Allee.
War bis in die 8oer Jahre auch eine Gaststätte (Schmidtmann). Heutige Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus (Halsch/Plus).
Bild
Zuletzt geändert von DrMurkes am 01.10.2008, 14:30, insgesamt 2-mal geändert.
Wo Originale Außenseiter sind, erträgt die Gesellschaft nur Kopien
Walter Ludin

jvm
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Beitrag von jvm »

Ich weiß noch, dass der Eiskeller Schmidtmann in den 60gern ein wichtiger Ort für den Brieftaubensport war.

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blockka04
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Beitrag von blockka04 »

Hatte nicht der BC Feldmark 34 Gelsenkichen dort sein Spiellokal?
Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! Aber wenn Dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse Deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur Scheiße!“ Louis C.K.
Que hora son mi corazon! (Manu Chao)

Heideschalker
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Eiskeller

Beitrag von Heideschalker »

meine Eltern Hatten in den 50ziger Jahren Freunde im Hochhaus gegenüber. Ich war nie drin
im Eiskeller, aber der Name hat mich immet fasziniert!

wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

Bild
Eiskeller 1925
Bild und Zitat aus: Zur Geschichte der Pfarrei St. Antonius Joachim Lemke 2003

Zitat:
Mit Steinen aus seiner Ziegelei ließ Heinr. Schmidtmann im Winkel Fürstinnenstraße/ Weg nach Heßler eine Gastwirtschaft mit großer Bausubstanz, Logiermöglichkeiten, Fuhrwerkraststätte und Erzeugnisse aus eigener Landwirtschaft errichten.
Sein Sohn Fritz baute die Gaststätte zielstrebig aus.
Von seinem Vater übernahm Kurt Schmidtmann die traditionsreiche Gaststätte und führte sie bis etwa 1990.
Dieses Gasthaus trug jahrzehntelang den Namen Zum Eiskeller aus historischem Grund.
Die benachbarte Eisfabrik W. Rotthauwe lieferte nicht nur die Eisstangen, sondern hatte auch 1897 ein Eckgrundstück von dem obigen Heinr. Schmidtmann erworben.
1898 war die Gaststätte das Vereinslokal für den Landwirtschaftlichen Verein des Amtes Schalke.
Hier erhielt in den 1970er und 1980er Jahren der zur höchsten Liga zählende Feldmarker Billardclub Raum und Zeit für Punkte- oder Turnierspiele.

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WhiteMamba
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Re: Eiskeller

Beitrag von WhiteMamba »

Heideschalker hat geschrieben:meine Eltern Hatten in den 50ziger Jahren Freunde im Hochhaus gegenüber. Ich war nie drin
im Eiskeller, aber der Name hat mich immet fasziniert!
Was denn für ein Hochhaus???

Stand dort wo der Eiskeller war, bzw. wo heute Halsch/ Plus ist, auch ein Hochhaus???

Jetzt ja nicht mehr! Wohn dort in der Ecke!
Wichtig ist der Wille,
Für Liebe zu sterben.
Wichtiger ist der Kompromiss,
Die Liebe zu leben.

wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

Gaststätte Schmidtmann " Eiskeller" ist nach der Schließung nur umgebaut worden.
Plus steht heute auf dem Areal der ehemaligen Kegelbahn und der angrenzenden Gärtnerei.
Der Eingang zu Halsch wurde neu angelegt.

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Jochen K.
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Beitrag von Jochen K. »

Zur Geschichte und Namensgebung der Gaststätte "Zum Eiskeller" hier ein Ausschnitt aus meinem Artikel zur Geschichte der Fürstinnenstraße, abgedruckt im vom Heimatbund 1996 herausgegebenen Buch "750 Jahre Schalke". Seite 157-177.

... Um von der primitiven Art des Feldbrandziegelofens wegzukommen, stellt Heinrich Schmidtmann, "Oeconom" zu Schalke, am 16.5.1889 den Antrag zum Bau eines stationären "Mantelofens". Dabei handelt es sch um ein Gebäude von ca. 30m Länge und 15m Breite, bestehend aus 1m dicken Wänden, ca. 5m hoch, von einem einfachen Satteldach überdeckt. Nach erteilter Baugenehmigung wird dies Gebäude, 15m von der "Fürstinen Str." entfernt, auf dem Ziegeleigelände direkt neben den Feldbrand-Ziegelöfen errichtet. Bei dieser Ofenform bilden nun die Wände den seitlichen Ofenabschluß, während die obere Fläche noch mit Lehm verschmiert werden muss. Im darauffolgenden Jahr zeigen sich beim ersten Probebrand Risse im Mauerwerk des Mantelofens. Nach diesem Rückschlag läßt er von diesem Verfahren ab und stellt weiterhin Feldbrandziegel her. Noch 1898 ist er im Adress-Buch der Gemeinden Schalke und Hessler im Branchenteil unter dem Stichwort "Ziegeleien" vertreten. Doch kurz darauf gibt er seine Feldbrandziegelei auf. Denn inzwischen haben die Zechen begonnen, in eigenen modernen Ziegeleien (Ringöfen) den besonders harten "Zechenstein" selbst herzustellen, womit den schon damals überholten Feldbrandziegeleien der Todesstoß versetzt wird.

Den nutzlos gewordenen Mantelofen verkauft Schmidtmann im Jahre 1892 an Herrn Heinrich Jacob, der im selben Jahr den Antrag auf Errichtung eines Eiskellers im besagten Mantelofen stellt. Nach Erteilung der Genehmigung zieht dieser eine dämmende Zwischendecke ein und erhält so einen relativ gut isolierten Raum. In diesem überdimensionalen "Kühlschrank" wird das im Winter aus den umliegenden zugefrorenen Teichen (die unter Wasser stehenden ehemaligen Mergelgruben) gewonnene natürliche Eis gelagert. Da diese Art der Eisgewinnung vollkommen vom Wetter abhängig ist, stellt er schon bald eine Eismaschine mit einer täglichen Produktion von 200 Zentnern auf. Um seinen Betrieb zu vergrößern, sucht Herr Jacob einen Partner und Geldgeber. Diesen findet er in der Feldmark. Der den Hof Gathmann an der Essenerstraße (Feldmarkstr.) bewirtschaftende Landwirt Wilhelm Rotthauwe sucht eine neue Betätigung, denn die Erträge reichen nicht mehr aus, um den jahrhunderte alten Hof weiterzuführen. Um die Jahreswende 1896/97 schließt man sich zusammen und stellt schon am 27.2.1897 den Antrag "zur Anlage einer Dampfwäscherei nebst Stallung und Remise". Das Konzessionsgesuch zur Aufstellung des dazugehörigen Dampfkessels wird am 17. Juli 1897 nachgereicht. Da die Dampfwäscherei die erste ihrer Art im Ruhrgebiet ist, muss in den Anfangsjahren Fachpersonal aus Bielefeld geholt werden. Neben der Eisproduktion und der Wäscherei wird noch eine Dampfhäckselschneiderei betrieben, das in Anbetracht der vielen Grubenpferde ein einträgliches Geschäft ist. Anfang 1905 verlässt Herr Jacob das Unternehmen, das von nun an von Herrn Wilhelm Rotthauwe allein geführt wird.

Doch zurück zu Herrn Schmidtmann. Dieser stellt am 4.4.1893 das Baugesuch für ein "Wohn- und Geschäftshaus nebst Stallgebäude" auf seinem Grundstück "Fürstinnenstr. No.27", direkt an der Straße gelegen. Dies wird in der Familienchronik folgendermaßen beschrieben: "Vater baute ... einen Prachtbau im Sinne der damaligen Zeit mit zwei Seitenflügeln für Viehhaltung und Landwirtschaft. Er hatte zuerst beabsichtigt, die Konzession für eine Wirtschaft hierfür zu erhalten und das ganze dann günstig zu verkaufen. Leider ging das fehl, er bekam die Erlaubnis nicht, trotzdem von Katernberg bis weit in die Wilhelminenstraße hinein keine Wirtschaft vorhanden war. Da sagte man ihm, er solle selbst hineinziehen, dann bekäme er die Konzession. Er, aber unsere Mutter besonders, waren sehr dagegen; aber es blieb ihnen zuletzt nichts anderes über als hineinzuziehen. Das war zu Ostern 1895. Das Haus war nach seiner Fertigstellung bis dahin von vielen Mietern bewohnt gewesen.
Und siehe da, es klappte großartig; die Konzession bekamen sie sofort und der Betrieb lief zufrieden an. ... Als nun die Wirtschaft eingeweiht wurde, wurde von den Gästen einstimmig beschlossen, sie heißt "Eiskeller" oder "Zum Eiskeller"." ...
Hans-Joachim Koenen
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Stadtteilarchiv Feldmark

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Eiskeller

Beitrag von Schacht 9 »

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Abriß der Kegelbahn 1987. WAZ Bild.

wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

Werbung von 1982
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falco
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Gasthaus Eiskeller Feldmark

Beitrag von falco »

Hallo,
hat noch jemand Bilder, oder Erinnerungen von diesem alten Gasthaus?

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Akkiller
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Re: Gasthaus Eiskeller Feldmark

Beitrag von Akkiller »

falco hat geschrieben:Hallo,
hat noch jemand Bilder, oder Erinnerungen von diesem alten Gasthaus?
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Sammlung Karlheinz Weichelt ca. 1910er Jahre

friedhelm
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Sechserzug vorm Eiskeller

Beitrag von friedhelm »

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Aus den Tiefen meines bescheidenen GE-Fotoarchivs: Ein Sechserzug der DAB machte in den 1970er-Jahren einen Stopp am Eiskeller. Vermutlich gab es ein Kneipenjubiläum zu feiern oder es stand ein Besitzerwechsel an. Jedensfalls ein seltenes Zeitdokument.

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Prömmel
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Um 1916

Beitrag von Prömmel »

Ich hab in meiner Sammlung noch ein altes Foto der Gaststätte entdeckt. Das Bild soll ungefähr aus dem Jahr 1916 stammen:
BildQuelle: unbekannt
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Prömmel
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Werbung 1924

Beitrag von Prömmel »

[center]Eine Werbung aus dem Jahr 1924:
Bild[/center]
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