Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch
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Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch
Bisher ist in dem Forum „Stadtteil Resse“ kaum etwas gesagt über die Zeit während des Kriege 1939-1945 und auch nichts über die schwierige Zeit nach 1945.
Ich rege daher an, diese Zeit in Erinnerung zu bringen, insbesondere wie sie in Resse erlebt wurde.
Nachstehend nenne ich nur ein paar Stichworte, die Liste kann man beliebig verlängern, zu denen man Stellung nehmen oder Berichte schreiben kann.
Fliegeralarm, ausgebombt, Brandbomben, Luftminen,
Kriegsgefangenenlager,
Flugabwehr, Flackstellung Scheinwerferbatterie hinter dem Kath. Friedhof / Böningstr. / Vierhöfeweg,
Artellerie auf der Ahornstr.,
NSDAP und Hilerjugend in Resse,
Sherman-Panzer auf der Hedwigstr.,
Brandschatzende Polen plündern ungestraft Resser Bauernhöfe,
hier nach Resse verschleppte hungrige Russenkinder betteln um Eßbares,
Hamstern, Ährensuchen, Kartoffel nachstoppeln,
Verbindungen nach Gelsenkirchen gekappt,
Bauern bewachen ihre Felder und vieles, vieles mehr.
„Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch“
Gern möchte ich im Forum sachdienlich dieses Thema behandelt wissen.
Ich lade zum Mitmachen ein!
Ich rege daher an, diese Zeit in Erinnerung zu bringen, insbesondere wie sie in Resse erlebt wurde.
Nachstehend nenne ich nur ein paar Stichworte, die Liste kann man beliebig verlängern, zu denen man Stellung nehmen oder Berichte schreiben kann.
Fliegeralarm, ausgebombt, Brandbomben, Luftminen,
Kriegsgefangenenlager,
Flugabwehr, Flackstellung Scheinwerferbatterie hinter dem Kath. Friedhof / Böningstr. / Vierhöfeweg,
Artellerie auf der Ahornstr.,
NSDAP und Hilerjugend in Resse,
Sherman-Panzer auf der Hedwigstr.,
Brandschatzende Polen plündern ungestraft Resser Bauernhöfe,
hier nach Resse verschleppte hungrige Russenkinder betteln um Eßbares,
Hamstern, Ährensuchen, Kartoffel nachstoppeln,
Verbindungen nach Gelsenkirchen gekappt,
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„Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch“
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Ich war damals noch nicht geboren oder so gerade und auf jeden Fall nicht in Deutschland und schon gar nicht in GE. Deswegen ist meine Frage vielleicht blöd. Es ist wirklich ein sehr interessantes Thema. Aber warum willst du das auf Resse begrenzen? Könnte man nicht diesen Fred auf ganz GE ausweiten. Oder hat Resse eine besondere Geschichte in der Hinsicht?
Zuzu
Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch
da bin ich der gleichen Meinung wie Zuzu.
Ich kenne diese Zeit aus Erzählungen meiner Großmutter, die aber nicht in Resse sondern in Rotthausen gelebt hat.
Ich kenne diese Zeit aus Erzählungen meiner Großmutter, die aber nicht in Resse sondern in Rotthausen gelebt hat.
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- Wohnort: Gelsenkirchen
Und wo nimmst Du Dein Wissen her?Mark hat geschrieben:Ich finde es spannend, dieses Thema auf Resse zu begrenzen, zumal in Resse zum ersten Male die NSDAP in Gelsenkirchen vertreten war.
Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr
Ich würde Mark in seiner ersten Aussage (zu der zweiten kann ich nichts sagen) zustimmen. Dies erhöht einfach die Übersichtlichkeit. Es hindert ja nichts daran einen Fred in den anderen Stadtteilforen zu öffnen.Mark hat geschrieben:Ich finde es spannend, dieses Thema auf Resse zu begrenzen, zumal in Resse zum ersten Male die NSDAP in Gelsenkirchen vertreten war.
Wobei ich auf Grund meines jungen Alters wohl eher weniger beitragen kann, wenn gleich es mich doch interessiert.
Gruß
Seb
- Emscherbruch
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Ich vermisse schon lange Zeitzeugen im Forum, die mehr aus Resse berichten und brenne darauf, Geschichten zu lesen und Hintergründe zu erfahren.
Es interessieren mich Details und persönliche Erinnerungen der Stadtteilgeschichte. Es wäre phantastisch, wenn Manf35 einfach loslegen würde. Es ist für mich, der die Zeit von Manf35' Kindheit und Jugend selbst nicht miterlebt hat, leichter anhand von gelesenen Geschichten meine Fragen loszuwerden. Viele Fragen werden auch erst entstehen. Spannend!
Es interessieren mich Details und persönliche Erinnerungen der Stadtteilgeschichte. Es wäre phantastisch, wenn Manf35 einfach loslegen würde. Es ist für mich, der die Zeit von Manf35' Kindheit und Jugend selbst nicht miterlebt hat, leichter anhand von gelesenen Geschichten meine Fragen loszuwerden. Viele Fragen werden auch erst entstehen. Spannend!
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
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- Wohnort: Gelsenkirchen Bismarck
Zu Resse und die NSDAP ist folgendes nachzulesen.
Im Zentrum der nationalsozialistischen Wohnungspolitik stand, zumindest bis zum 2. Weltkrieg der Kleinsiedlungsbau.
Auf Initiative des damaligen Gauleiters Alfred Meyer (ehemaliger Verwaltungsangestellter der Zeche Graf Bismarck) wurde die Siedlung Resser Mark errichtet.
Aus Historische Spuren vor Ort-Gelsenkirchen im Nationalsozialismus.
(Hg) Institut für Stadtgeschichte
Im Zentrum der nationalsozialistischen Wohnungspolitik stand, zumindest bis zum 2. Weltkrieg der Kleinsiedlungsbau.
Auf Initiative des damaligen Gauleiters Alfred Meyer (ehemaliger Verwaltungsangestellter der Zeche Graf Bismarck) wurde die Siedlung Resser Mark errichtet.
Aus Historische Spuren vor Ort-Gelsenkirchen im Nationalsozialismus.
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- Emscherbruch
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@Schacht 9:Schacht 9 hat geschrieben:
Aus Historische Spuren vor Ort-Gelsenkirchen im Nationalsozialismus.
(Hg) Institut für Stadtgeschichte
Vielen Dank. Diese Informationen hast Du schon einmal eingestellt und zwar hier im Forum Resser Mark:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 777#180777
Leider ist in dem Abschnitt im Buch keine Quellenangabe verzeichnet, woher die Informationen stammen. Ich las einmal einen zeitgenössischen Zeitungsartikel, der im Wesentlichen die in dem Buch wiedergegebenen Informationen enthielt. Kennt jemand weitere Quellen?
Ich schlage aus Gründen der Übersichtlichkeit vor, Infos zur Resser Mark aus dieser Zeit im Forum Resser Mark zu diskutieren, auch wenn der Stadtteil als solcher erst später gegründet wurde. Betroffen wäre also alles, was südlich der A2 vor 1950 zu Resse gehörte.
Als 1933 die Nazis die Macht übernahmen gab es in Resser Mark nur jede Menge Bäume und Wiesen und ein paar Häuser rund um Graf Bismarck 7/8, die von den Bergwerksbeamten bewohnt wurden. Wenn die NSDAP sich innerhalb Gelsenkirchens im Stadtteil Resse erstmalig gezeigt haben soll, dann muss sich das irgendwo nördlich der Autobahn abgespielt haben.Schacht 9 hat geschrieben:Zu Resse und die NSDAP ist folgendes nachzulesen.
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
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Re: Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch
Hallo Manf!Manf35 hat geschrieben:Bisher ist in dem Forum „Stadtteil Resse“ kaum etwas gesagt über die Zeit während des Kriege 1939-1945 und auch nichts über die schwierige Zeit nach 1945.
Ich rege daher an, diese Zeit in Erinnerung zu bringen, insbesondere wie sie in Resse erlebt wurde.
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Ich würde mich freuen, mehr von Dir über das damalige Resse zu erfahren. Ich selbst kann hierzu nur wenige bruchstückhafte Erinnerungen beisteuern: Erzählungen meiner Großeltern, die in jener Zeit in der Langestrasse wohnten. Hier drei kleine Geschichten, die zeigen, wie tiefgreifend NS-Diktatur und Krieg das Leben normaler Resser Bürger prägten.
Judenzwangsausreise: Mein Opa (damals Autovermieter) brachte einen Apotheker und einen Augenarzt samt Familien nach Bremerhaven zum Schiff. Das muss alles sehr grausam gewesen sein: Die Leute durften nur wenig Gepäck mitnehmen, Geld wurde in der Unterwäsche versteckt, katholische Nachbarn kamen noch heimlich zum Abschied der jüdischen Familien, weinende Kinder, die mit Beruhigungsspritzen in den Wagen gepackt wurden, usw. Eines der Häuser (wohl das mit der Apotheke) wurde mir in den 70ern gezeigt, Ewaldstr. (damals war dort eine Drogerie). Die beiden Familien sind noch rechtzeitig herausgekommen, es traf noch über Jahre Post (Schottland/England/Kanada) bei meinen Großeltern ein. Ich durfte immer die Briefmarken abschneiden. Ein Sohn dieser Familien besuchte in den 50/60er Jahren seinen Geburtsort Resse und die alten Nachbarn. Die Namen dieser beiden Familien habe ich leider nicht mehr in Erinnerung.
Eingezogene Privatautos: Im Krieg mussten ja die meisten Leute ihre Autos an die Wehrmacht abgeben. Mein Opa und ein Bruder meiner Oma hatten eines ihrer eigenen Autos in der letzten Ecke der recht großen Betriebsgarage eingemauert, es überstand den Krieg. Er selbst verbrachte den Krieg als Reserve-Ordnungspolizist weitgehend im Osten und fuhr über Jahre einen großen schönen Wagen, der einem Resser Fabrikanten (Türschen oder ähnlich) „abgenommen“ worden war. Erst in den letzten Kriegswochen wurde der Wagen dann doch noch zerstört (Straßengefechte in der Tschechoslowakei mit anschließender Gefangenschaft, aber Opa war recht bald wieder zurück in Resse, zwar unterernährt, aber gut betreut von Herrn Bertlich).
Fliegeralarm: Meine Oma war mit Wäsche auf dem Dachboden zugange, wollte die Dachluke schließen, hörte Lärm, guckte neugierig raus, sah von Gesicht zu Gesicht einen tieffliegenden Piloten oder Bordschützen, der sofort schoss, sie aber verfehlte (30 Jahre später zeigte sie mir die Einschüsse an den Dachpfannen). Später wurden dann viele Resser Mütter mit ihren Kindern evakuiert, meine Oma kam mal nach Heiligenstadt und mal nach Görlitz.
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Kolpingsfamilie Resse
Die Resser Kolpingsfamilie ist dabei, ihre Geschichte aufzuarbeiten und online zu stellen. Dabei wird auch auf die Bekämpfung des organisierten katholischen Lebens durch die NSDAP eingegangen.
Quelle:
www.kolpingsfamilie-buer-resse.de/page9.php
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Nach zwei Monaten sei dieser Fred mal wieder aus der Versenkung nach oben geholt: Vielleicht gibt es ja doch noch ältere Zeitzeugen (oder Nachfahren), die zu den von Manf35 angesprochenen Themen die eine oder andere Resser Geschichte beitragen können.
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Artellerie auf der Ahornstr.
Ich stelle hier ein Bild von der Ahornstr. ein, und zwar in Höhe der Kreuzstr. in südlicher Richtung, also Richtrung Autobahn. Hinter dieser Häuserreihe befanden sich, vielleicht gibt es sie auch heute noch, Stallungen der Bergleute. Dahinter, also zwischen Ahornstr. und Oemkenstr. war freies Feld. Damals hatte der Bergmann seinen Garten, das Schwein im Stall und den Taubenschlag unter dem Dach.
Auf dem Rückzug 1945 hat sich die deutsche Artellerie mit Hilfe der Hitlerjugend, ja sogar mit Hilfe der Pimpfe hier hinter diesen Häusern zwischen den Stallungen eingeschanzt. Granaten und Kartuschen lagen zu Hauf herum. Die großkalibrige „Ari“ feuerte von hier nach Buer zur Königswiese, wo sich ein amerikanisches Panzerbattalion befand.
Beim Feuerbefehl sehe ich noch den Abschußblitz und höre noch das seltsame Gräusch der abgefeuerten sich sein Ziel suchenden Granate.
Der rothaarige Fähnleinführer Theo M. stand an der Hauswand und hielt sich beim Abschuß die Ohren zu und wäre von einer herabstürzenden Dachpfanne fast erschlagen worden.
Zuletzt geändert von Manf35 am 29.03.2011, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
Definition und Stellungnahme sowie Ergänzung zu Beiträgen
Die Beiträge hier sollten schon zeitbezogen auf die Kriegs- und Nachkriegszeit allein auf Resse begrenzt sein. Resse hatte zu dieser Zeit mit Gelsenkirchen, das doch jenseits südlich des Kanals liegt, wenig oder nichts zu tun aber dagegen mit Buer umso mehr, war doch Buer mit seinen Stadtteilen so auch mit Resse bis 1928 selbständig, ehe es zu Gelsenkirchen kam.
Die Einwohner von Buer nennen sich „Buraner“ und lassen „Gelsenkirchen“ ganz weg und die Einwohner von Resse sind die „Resser“. Ich war ein Resser Junge. So war das jedenfalls noch lange nach dem Krieg. Selbst auf meiner Geburtsurkunde, ausgestellt auf dem Rathaus Buer, steht, geboren in Buer-Resse. Von Gelsenkirchen, also Jahre nach der Zusammenlegung mit Gelsenkirchen, steht da nichts drin. Gelsenkirchen begann für den Resser südlich der Emscher und jenseits des Kanals und war weit weg.
Bei dieser Gelegenheit will ich auch noch etwas zu den Resser Grenzen, zu der räumlichen Abgrenzung und Lage sagen, über das Gebiet, das man während meiner Kindheit und Jugend allgemein als Resse bezeichnete unabhängig von heutigen Lageplänen und Katasterbezeichnungen.
Im Süden erstreckt sich das Waldgebiet Eichkamp und Resser Mark sowie der Ewald-See (Hertener See) und Emscherbruch. Dieses Mischwaldgebiet erstreckt sich südlich der "Resser" Autobahn, der "E34" bzw. "A2" bis zur Emscher bzw. zum Kanal (Rhein-Herne-Kanal).
Nach Norden führt die Böningstr. durch die Felder von Eckerresse oder auch Eckerfeld genannt vorbei an Eckermanns Hof, Prüsener/Prüßner und Gosmann nach Westerholt, wo das Schloss Westerholt und die Altstadt sehenswert sind. Früher haben die Bauern zwischen Resse und Westerholt Getreide, Kartoffel und Runkel angebaut. Heute erstrecken sich hier Spargelfelder.
Folgt man der Ressestr. in westlicher Richtung nach Buer, so ist man wieder mitten in einem Grüngürtel bestehend aus dem Stadtwald, der nördlich in die Löchterheide bzw. in den Westerholter Wald übergeht und der südlich an den Hauptfriedhof anschließt, von wo es nahtlos in die schönen Anlagen von Schloss Berge weitergeht.
In östlicher Richtung liegt Herten. Hier erstreckte sich das damals noch unbebaute Hegerfeld bis an den Holzbach, wo auch schon der zum Schloss Herten gehörende mit einem Stakentenzaun eingegrenzte und für die Öffentlichkeit damals nicht zugängliche gräfliche Wald begann und südlich bis zum Emscherbruch reichte.
Bei dieser Grenzdefinition ist auch schon die Frage beantwortet, daß die Resser Mark zu der in Rede stehenden Zeit Bestandteil von Resse war.
Übrigens sprach im Krieg niemand von der Resser Mark, sondern von der „Robert-Ley-Siedlung“. In seiner Eigenschaft als Leiter der Deutschen Arbeitsfront hat die Nazi-Größe Robert Ley 1938 den Grundstein zu dieser Siedlung in Resse gelegt.
Da die Resser Mark und insbesondere dort der „Gemenhof“ in einem vorangegangenen Beitrag erwähnt wird, kann ich präzisieren, daß dort die untergebrachten sogenannten Fremdarbeiter französische Kriegsgefangene waren, die es gegenüber russischen Gefangenen relativ gut hatten.
Übrigens wurden die Franzosen beim Bau des mittlerweile verschwundenen Bunkers auf der Ahornstr. eingesetzt.
Die Einwohner von Buer nennen sich „Buraner“ und lassen „Gelsenkirchen“ ganz weg und die Einwohner von Resse sind die „Resser“. Ich war ein Resser Junge. So war das jedenfalls noch lange nach dem Krieg. Selbst auf meiner Geburtsurkunde, ausgestellt auf dem Rathaus Buer, steht, geboren in Buer-Resse. Von Gelsenkirchen, also Jahre nach der Zusammenlegung mit Gelsenkirchen, steht da nichts drin. Gelsenkirchen begann für den Resser südlich der Emscher und jenseits des Kanals und war weit weg.
Bei dieser Gelegenheit will ich auch noch etwas zu den Resser Grenzen, zu der räumlichen Abgrenzung und Lage sagen, über das Gebiet, das man während meiner Kindheit und Jugend allgemein als Resse bezeichnete unabhängig von heutigen Lageplänen und Katasterbezeichnungen.
Im Süden erstreckt sich das Waldgebiet Eichkamp und Resser Mark sowie der Ewald-See (Hertener See) und Emscherbruch. Dieses Mischwaldgebiet erstreckt sich südlich der "Resser" Autobahn, der "E34" bzw. "A2" bis zur Emscher bzw. zum Kanal (Rhein-Herne-Kanal).
Nach Norden führt die Böningstr. durch die Felder von Eckerresse oder auch Eckerfeld genannt vorbei an Eckermanns Hof, Prüsener/Prüßner und Gosmann nach Westerholt, wo das Schloss Westerholt und die Altstadt sehenswert sind. Früher haben die Bauern zwischen Resse und Westerholt Getreide, Kartoffel und Runkel angebaut. Heute erstrecken sich hier Spargelfelder.
Folgt man der Ressestr. in westlicher Richtung nach Buer, so ist man wieder mitten in einem Grüngürtel bestehend aus dem Stadtwald, der nördlich in die Löchterheide bzw. in den Westerholter Wald übergeht und der südlich an den Hauptfriedhof anschließt, von wo es nahtlos in die schönen Anlagen von Schloss Berge weitergeht.
In östlicher Richtung liegt Herten. Hier erstreckte sich das damals noch unbebaute Hegerfeld bis an den Holzbach, wo auch schon der zum Schloss Herten gehörende mit einem Stakentenzaun eingegrenzte und für die Öffentlichkeit damals nicht zugängliche gräfliche Wald begann und südlich bis zum Emscherbruch reichte.
Bei dieser Grenzdefinition ist auch schon die Frage beantwortet, daß die Resser Mark zu der in Rede stehenden Zeit Bestandteil von Resse war.
Übrigens sprach im Krieg niemand von der Resser Mark, sondern von der „Robert-Ley-Siedlung“. In seiner Eigenschaft als Leiter der Deutschen Arbeitsfront hat die Nazi-Größe Robert Ley 1938 den Grundstein zu dieser Siedlung in Resse gelegt.
Da die Resser Mark und insbesondere dort der „Gemenhof“ in einem vorangegangenen Beitrag erwähnt wird, kann ich präzisieren, daß dort die untergebrachten sogenannten Fremdarbeiter französische Kriegsgefangene waren, die es gegenüber russischen Gefangenen relativ gut hatten.
Übrigens wurden die Franzosen beim Bau des mittlerweile verschwundenen Bunkers auf der Ahornstr. eingesetzt.