Altes Waagehaus Galopprennbahn

... ein Überblick

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brucki
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Beitrag von brucki »

Eine Zusammenstellung der bisherigen Geschehnisse rund um das Waagehaus:

https://rainersheimat.blogspot.de/2018/ ... allen.html

charly6000
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Beitrag von charly6000 »

Nachdem ausweislich des Artikels in der WAZ vom 21.03.2018 die Vorbereitungen für den Abriss begonnen haben, hier für die Nachwelt, noch einige Ansichten von mehr als 120 Jahre Stadtgeschichte, die wir vermutlich in ein paar Monaten nicht mehr sehen werden.
Zugegeben: die linke Hausseite sieht schon recht mitgenommen aus, aber hier ist auch zu bedenken, dass seit Jahren an diesem Gebäude nichts gemacht wurde.
Auch die Verbindung mit der Landschaft neben und hinter dem Waagehaus ist eindrucksvoll und stellt ein Naherholungsgebiet dar, wenn auch ein kleines. Aber ich bin "guten Mutes", dass es den Verantwortlichen in Gelsenkirchen gelingen wird, auch dieses zu vernichten.

BildBildBildBildBild

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Rußnase
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Beitrag von Rußnase »

Eine Schande!

Die Rußnase
Weisse watte bis? Lügen tuste - dat bisse!

Da die Fantasie eine feine Sache ist, sei an dieser Stelle folgendes erwähnt : Rußnase ist ein Kerl und keine Schickse! ;-)

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rapor
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Beitrag von rapor »

Sonst wird doch jeder Rotz unter Denkmalschutz gestellt. Warum dies Haus nicht? Finde ich eindeutig schöner als das HSH.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

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jaberwocky
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Beitrag von jaberwocky »

Bild


Das wars dann wohl.... :o
Einfach nur beschämend für Politik und Vivawest.
Dann wäre ein schnelles Ende gleichzeitig mit dem Abriss der Tribünen zu Beginn des damals schon mehr als dubiosen Ende der Galopprennbahn anständiger gewesen.
Aber ein Baudenkmal vor sich hin rotten lassen um es dann endgültig abzureissen ist einfach nur ein neuerlicher Schlag ins Gesicht der Bürger von allen beteiligten Entscheidungsträgern.
Ich werde mich bei meiner Abstimmung zu den nächsten Kommunalwahlen daran erinnern.
Gruß Uli

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brucki
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Beitrag von brucki »

BildFoto: Wolf Hoffmann

Ein profitorientierter Wohnungskonzern - der mit den Menschen vor Ort sein Geld verdient - hat sich über den erklärten Bürgerwillen vieler hinweggesetzt.

Keine Worte.

:cry: :evil:

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Stargate
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Beitrag von Stargate »

brucki hat geschrieben:BildFoto: Wolf Hoffmann

Ein profitorientierter Wohnungskonzern - der mit den Menschen vor Ort sein Geld verdient - hat sich über den erklärten Bürgerwillen vieler hinweggesetzt.

Keine Worte.

:cry: :evil:
Einfach nur traurig :cry:
Das ist der Weg.

Josel
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Beitrag von Josel »

Naja, solange dieser angebliche Bürgerwille Vieler nicht dafür sorgt, dass eine Immobilie unter Denkmalschutz gestellt wird, bleibt es ja die Sache des Eigentümers, wie er damit verfahren will. Aber ich weiß schon, mit solchen Feststellungen macht man sich in diesen Zeiten, in denen diffuse Willenslagen alles rechtfertigen können sollen, nur unbeliebt... Die Vorstellung, wie die Vivawest-Verantwortlichen jetzt mit Zylinder-Hüten irgendwo auf dem Nordstern-Gelände zusammensitzen und händereibend dicke Havannas rauchen, ist vermutlich sehr viel stärker. Auch wenn dabei irgendwie nicht recht ins Bild passen will, dass genau diese Verantwortlichen das Nordsterngelände mit vermutlich nicht unerheblichen finanziellen Aufwand denkmalschutzgerecht erhalten haben und dauerhaft bewirtschaften. Die hätten auch in so einen Neubau ziehen können, wie das Land NRW ihn für die Polizei oder StraßenNRW auf dem Wildenbruchplatz errichtet hat. Und wenn Vivawest auch noch den örtlichen Marathon finanziert, ist das ja auch irgendwie ein bisschen altruistisch, da könnte man vermutlich auch stattdessen viele Zylinder für kommende Sitzungen für kaufen.

Nur zur Klarstellung: Ich gönne da jedem seine persönliche Meinung, erlaube mir aber auch eine eigene.

J.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Josel hat geschrieben:... dass genau diese Verantwortlichen das Nordsterngelände mit vermutlich nicht unerheblichen finanziellen Aufwand denkmalschutzgerecht erhalten haben und dauerhaft bewirtschaften....
J.
na ja, so ganz stimmt es ja nicht.
der Turm von Schacht II wurde erhöht und dieser Herkules wurde draufgesetzt, das entspricht mit Sicherheit nicht mehr dem ursprünglichen Bau.
Ein Teil der angrenzenten Übertagebauten wurden inzwischen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

und ob der Eigenanteil zum denkmalschutzgerechten Umbau wirklich so erheblich war ? Man weiss es nicht :ka:
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

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brucki
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Beitrag von brucki »

Josel hat geschrieben:Naja, solange dieser angebliche Bürgerwille Vieler nicht dafür sorgt, dass eine Immobilie unter Denkmalschutz gestellt wird, bleibt es ja die Sache des Eigentümers, wie er damit verfahren will. Aber ich weiß schon, mit solchen Feststellungen macht man sich in diesen Zeiten, in denen diffuse Willenslagen alles rechtfertigen können sollen, nur unbeliebt... Die Vorstellung, wie die Vivawest-Verantwortlichen jetzt mit Zylinder-Hüten irgendwo auf dem Nordstern-Gelände zusammensitzen und händereibend dicke Havannas rauchen, ist vermutlich sehr viel stärker. Auch wenn dabei irgendwie nicht recht ins Bild passen will, dass genau diese Verantwortlichen das Nordsterngelände mit vermutlich nicht unerheblichen finanziellen Aufwand denkmalschutzgerecht erhalten haben und dauerhaft bewirtschaften. Die hätten auch in so einen Neubau ziehen können, wie das Land NRW ihn für die Polizei oder StraßenNRW auf dem Wildenbruchplatz errichtet hat. Und wenn Vivawest auch noch den örtlichen Marathon finanziert, ist das ja auch irgendwie ein bisschen altruistisch, da könnte man vermutlich auch stattdessen viele Zylinder für kommende Sitzungen für kaufen.

Nur zur Klarstellung: Ich gönne da jedem seine persönliche Meinung, erlaube mir aber auch eine eigene.

J.
Über Denkmalwürdigkeit eines Gebäudes entscheidet leider nicht der Bürgerwille sondern die Denkmalbehörde beurteilt anhand von Zustand und Bedeutung des Gebäudes.

Die bisherigen Leistungen und Verdienste von Vivawest sind ja unbestritten. Genau deshalb sind ja alle wie vor den Kopf geschlagen, dass man nun plötzlich "andere Saiten aufzieht".

Josel
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Beitrag von Josel »

Ja, aber die Denkmalbehörde ist ja dazu demokratisch legitimiert über die Kommunalwahl. Und sie wendet ein Gesetz an, das der NRW-Landtag beschlossen hat, der wiederum in den Landtagswahlen demokratisch gewählt wurde. Das ganze entspricht also zumindest dem durch Wahlen ermittelten Volkswillen, während die Gegner des Abrisses den angeblich entgegenstehenden Volkswillen ja nur behaupten können.

Nicht falsch verstehen, Brucki, ich verstehe Deinen Ansatz ja. Ich finde nur das Vivawest-Bashing unfair. Gerade die Vivawest hat wahnsinnig viel für den Erhalt von Nordstern getan. Wenn die nicht bereit gewesen wären, nach Horst zu ziehen, könnten wir dort jetzt vermutlich über die x-te Eventlocation nachdenken, ungefähr so wie bei Heilig Kreuz.

@Heinz O.: Du sprichst ein Grundproblem des Denkmalschutzes an, nämlich die Frage, welchen Zustand konservieren wir überhaupt? Stell Dir mal vor, das HSH würde einem Brand zum Opfer fallen und müsste total neu wieder aufgebaut werden: Welchen Zustand müsste man dann wählen? Den heutigen Zustand nach dem Umbau durch GMP? Den der 50er Jahre, der im Inneren des Gebäudes nicht mehr auf Alfred Fischer, sondern auf den Architekten aus dem Halfmannshof, Ludwig Schwickert, zurückgeht? Oder doch den Urzustand Alfred Fischers? Gebäude und erst recht ein Gebäudeensemble unterliegen dem stetigen zeitlichen Wandel. Auch Nordstern wurde zigmal ergänzt im Zuge seines Betriebs, ohne dass man sich um den Origanlentwurf von Schupp und Kremmer gekümmert hätte. Gebaut wurde, was den Betrieb der Zeche förderte. Und ist es dem Eigentümer, der den Denkmalschutz einzuhalten hat, wirklich stets zumutbar, den Ursprungszustand zu wiederherzustellen und damit womöglich auf eine sinnvolle heutige Nutzung zu verzichten? Müssten dann nicht z.B. die Eigentümer der Fachwerkhäuser in der Hattinger Altstadt auf moderne Heizungen verzichten, weil es diese im 17. Jahrhundert noch gar nicht gab? Das sind die Fragen, auf die der Denkmalschutz immer wieder stößt.

Im Reichstag kann man übrigens sehr schön sehen, wie man das ansatzweise lösen kann. Man hat dort einzelne Epochen konserviert (aber eben nicht insgesamt den Ur-Zustand wiederhergestellt) und gleichzeitig eine Neu-Nutzung durch den Bundestag ermöglicht. Z.B. kann man sich dort die (wohl ziemlich vulgären) Graffiti der russischen Soldaten anschauen, die diese bei der Befreiung Berlins dort 1945 im Gebäude hinterlassen haben. Das verstört viele Besucher, vor allem russisch-sprachige, ist aber für mein Empfinden ein gelungenes Beispiel für Denkmalschutz. Diese Befreiung und die ikonischen Bilder von den Soldaten im Reichstag sind ein wichtiger Punkt im historischen Gedenken an diesen Ort.

Wie gesagt, nichts für ungut. Ist nur meine Meinung.

J.
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awg
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Vivawest-Bashing ....

Beitrag von awg »

@ Josel:

Dein Denkansatz in allen Ehren, aber Vivawest, bzw. die Leute, die heute das Sagen haben bei Vivawest, haben für den Erhalt der Reste der Zeche Nordstern nichts getan. Ohne die Buga 1997 wäre auch die THS, einer der Ursprünge der Vivawest, wahrscheinlich nicht nach Horst gezogen - trotz der bergmännischen Wurzeln -> Quelle Wikipedia:

Die THS Wohnen war eine traditionsreiche, bergbauverbundene Wohnungsgesellschaft mit Sitz in Gelsenkirchen auf der ehemaligen Zeche Nordstern. Sie geht zurück auf die Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH, die im Jahr 1920 als Treuhänderin für die Vergabe von Darlehen für den Bergarbeiterwohnungsbau („Siedlungsbank“) gegründet wurde. Unter dem Dach der THS GmbH wurden zahlreiche regionale Werkswohnungsgesellschaften und Beteiligungsgesellschaften der THS zusammengeführt und zuletzt rund 70.000 Wohnungen verwaltet. Zum 1. Januar 2012 erfolgte der operative Zusammenschluss von THS und Evonik Immobilien zur Vivawest GmbH. Zitat Ende

Es ist traurig wie mit einem der letzten Baudenkmäler in Horst umgegangen wurde, aber es ist/war ja auch "nur" ein altes Gebäude in Horst welches keinen bzw. wenige Gelsenkirchener Politiker juckt ....
Carpe Diem - nutze (lebe) den Tag .... und liebe das Leben
sage was Du denkst, tue was Du sagst, stehe zu dem was Du getan hast

Schaffrather38
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Altes Waagehaus Galopprennbahn

Beitrag von Schaffrather38 »

Abriss
Altes Waagehaus Galopprennbahn

War gestern vor Ort und habe
meine Knipse mal überm Zaun gehalten.

---
(Aufnahmen vom 29.03.2018)BildBildBildBildBildBildBild
Gruß
Schaffrather38

PhilipRalph
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Vivawest beweist „gutnachbarschaftliches Zusammenleben“

Beitrag von PhilipRalph »

Vivawest, eines der größten Wohnungsbauunternehmen in NRW, lobt sich selbst für ihr „soziales Engagement“ und „gutnachbarschaftliches Zusammenleben“.
[center]Ein gutes Miteinander in unseren Quartieren ist uns wichtig.
Umso mehr freut es uns, dass VIVAWEST 2016 mit dem
Preis Soziale Stadt
in der Kategorie „Bürgermitwirkung, Stadtteilleben“

ausgezeichnet wurde.
[/center]
Zizat aus dem Jahresbericht 2016 der Vivawest GmbH.
Im Falle des Waagehauses jedoch lies der Konzern jede Spur von Bürgermitwirkung vermissen.

Dass ein so großes Wohnungsbauunternehmen unser städtebauliches Erbe so wenig respektiert und aus purem Geldgier vernichtet, ist skandalös.

Dass es die Wünsche der Bevölkerung so stur und herzlos ignoriert ist unfassbar.

Diese schamlose Zerstörung unserer Kulturerbe ist der reine, kommerzialisierte Vandalismus!

PhilipRalph
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Tradition und Aufbruch - Vivawest will ein Zeichen setzen!

Beitrag von PhilipRalph »

Tradition und Aufbruch - Vivawest will ein Zeichen setzen!
[center]Der deutsche Steinkohlenbergbau endet im Dezember 2018.
Mit dem „Glückauf-Zukunft-Lauf!“ würdigt der Titel-Sponsor VIVAWEST
im Rahmen seines diesjährigen Marathons am 27. Mai 2018
die Errungenschaften und Leistungen des Steinkohlenbergbaus und
sendet ein Signal des Aufbruchs an die Region aus.[/center]
berichtete die WAZ
Wo bleibt die Würdigung der Errungenschaften und Leistungen des Pferderennsports in Gelsenkirchen in der Geschichte von Gelsenkirchen?

Bislang zeigt uns VIVAWEST kein Gefühl für Erinnerungskultur.

Hier sendet das Unternhmen ein Signal des ABbruchs aus.

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