Turfstraße
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
- Verwaltung
- Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 10616
- Registriert: 02.12.2006, 05:43
- Wohnort: Gelsenkirchen
Turfstraße
1963
Quelle: Jahresbericht des Oberstadtdirektors, 1963
Quelle: Jahresbericht des Oberstadtdirektors, 1963
- Prömmel
- Beiträge: 4449
- Registriert: 11.08.2010, 11:48
- Wohnort: (21a) Horst; später 465, 4650; jetzt 45899
Hier ein Bild vom oberen Teil der Turfstraße :
Quelle: unbekannt
Das Bild soll aus dem Jahr 1960 stammen. Es wurde ungefähr in Höhe der Kreuzung mit der Essener Straße und der Johannastraße aufgenommen (Richtung Norden - Buerer Straße, Kärntener Ring).
Rechts ist im Hintergrund das St. Josef-Hospital zu sehen. Links vom vorderen linken Bildrand befindet sich heute das Einkaufszentrum mit dem REWE-Markt.
Prömmel
Quelle: unbekannt
Das Bild soll aus dem Jahr 1960 stammen. Es wurde ungefähr in Höhe der Kreuzung mit der Essener Straße und der Johannastraße aufgenommen (Richtung Norden - Buerer Straße, Kärntener Ring).
Rechts ist im Hintergrund das St. Josef-Hospital zu sehen. Links vom vorderen linken Bildrand befindet sich heute das Einkaufszentrum mit dem REWE-Markt.
Prömmel
-
- Beiträge: 92
- Registriert: 21.12.2007, 11:25
An der Ladenfront rechter Hand kann ich die Werbung von "Marcus" erkennen. In dem Warensortiment von "Marcus" waren u.a. Bastelsachen von Revell. Dort haben wir uns nach der Schule (ich ging Mitte der 70er auf die damalige Geschwister-Scholl-Realschule) häufig aufgehalten und nach den neuesten Modellbausätzen geschaut.Prömmel hat geschrieben:Hier ein Bild vom oberen Teil der Turfstraße :
Quelle: unbekannt
Prömmel
- Prömmel
- Beiträge: 4449
- Registriert: 11.08.2010, 11:48
- Wohnort: (21a) Horst; später 465, 4650; jetzt 45899
"Marcus" war ein Fachgeschäft für Tabakwaren und Zeitschriften. Dort gab es aber, in kleinem Umfang, auch Spielwaren zu kaufen - hauptsächlich die von Dir erwähnten Modellbausätze (von denen es immer welche auch im Schaufenster gab). Heute bindet sich dort ein Kisok der Firma Deimann.holzpichler hat geschrieben:An der Ladenfront rechter Hand kann ich die Werbung von "Marcus" erkennen. In dem Warensortiment von "Marcus" waren u.a. Bastelsachen von Revell. Dort haben wir uns nach der Schule (ich ging Mitte der 70er auf die damalige Geschwister-Scholl-Realschule) häufig aufgehalten und nach den neuesten Modellbausätzen geschaut.
In den 70ern wurde das Geschäft aber wohl schon von Frau Becher geführt. Sie war die Ehefrau des Gastwirts, der - nur ein paar Meter weiter in Richtung Buerer Straße - viele Jahre Inhaber der Kneipe "Becher am Stern" war.
Prömmel
-
- Abgemeldet
Ich weiß nicht mehr genau, wann es war. Es muss Ende der 70er-Jahre, Anfang der 80er-Jahre gewesen sein. Ich wohnte damals noch mit meiner Familie auf der Essener Straße 1. Zwei von drei Zimmern gingen zur Turfstraße raus.
Im Erdgeschoß auf der Turfstraße war neben Fliesen Tücks auch eine Pommesbude (Pfeil). Es war an einem Spätnachmittag, da gab es einen Riesenknall. In der Pommesbude hatte die Friteuse Feuer gefangen und die Mitarbeiterin dort wollte es mit Wasser löschen.
Die Druckwelle, die dadurch entstanden ist, war enorm. Der Bus der Linie 83, schon damals ein Gelenkbus, befand sich genau auf Höhe der Explosion. Er hatte anschließend keine Scheiben mehr und die Reifen waren auch platt.
Weil der Bus die Druckwelle aufgefangen hatte, ist wohl das Hallenbad vor Schäden bewahrt worden. An unseren Fenstern zeigten sich nur minimale Schäden. Die Scheiben hatten zum Teil kleine Sprünge.
Die Frau, die diese Explosion verursachte, hat es leider nicht überlebt. Sie ist im Krankenhaus verstorben. Damals hat uns der Tod dieser Frau sehr zugesetzt. Meine Frau und ich kannten sie persönlich, weil wir uns dort natürlich auch ab und zu versorgt haben.
Viele Grüße
Rainer
Im Erdgeschoß auf der Turfstraße war neben Fliesen Tücks auch eine Pommesbude (Pfeil). Es war an einem Spätnachmittag, da gab es einen Riesenknall. In der Pommesbude hatte die Friteuse Feuer gefangen und die Mitarbeiterin dort wollte es mit Wasser löschen.
Die Druckwelle, die dadurch entstanden ist, war enorm. Der Bus der Linie 83, schon damals ein Gelenkbus, befand sich genau auf Höhe der Explosion. Er hatte anschließend keine Scheiben mehr und die Reifen waren auch platt.
Weil der Bus die Druckwelle aufgefangen hatte, ist wohl das Hallenbad vor Schäden bewahrt worden. An unseren Fenstern zeigten sich nur minimale Schäden. Die Scheiben hatten zum Teil kleine Sprünge.
Die Frau, die diese Explosion verursachte, hat es leider nicht überlebt. Sie ist im Krankenhaus verstorben. Damals hat uns der Tod dieser Frau sehr zugesetzt. Meine Frau und ich kannten sie persönlich, weil wir uns dort natürlich auch ab und zu versorgt haben.
Viele Grüße
Rainer
- timo
- Beiträge: 4301
- Registriert: 29.04.2008, 23:48
- Wohnort: Meerbusch-Büderich (früher Beckhausen u. Bulmke)
Hallo Rainer,
ich kann mich an diese schlimme Geschichte noch erinnern, die war zu meiner Kinderzeit ein großes Gesprächsthema. Es hieß damals, die Angestellte sei mit brennender Kleidung noch hinaus auf die Straße gelaufen, stimmt das? Angesichts der Explosion erscheint das ja fast schon unwahrscheinlich.
Gruß,
Timo
ich kann mich an diese schlimme Geschichte noch erinnern, die war zu meiner Kinderzeit ein großes Gesprächsthema. Es hieß damals, die Angestellte sei mit brennender Kleidung noch hinaus auf die Straße gelaufen, stimmt das? Angesichts der Explosion erscheint das ja fast schon unwahrscheinlich.
Gruß,
Timo
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?
-
- Abgemeldet
Mir ist nicht bekannt, dass die Frau noch mit brennender Kleidung auf die Straße gelaufen sein soll. Ich denke auch, dass das so gut wie unmöglich gewesen ist. Ich selber war nicht unten gewesen und kann deshalb auch nichts genaues sagen. Wie man sich sicher denken kann, stand da unten schon eine richtige Menschentraube.timo hat geschrieben:Hallo Rainer,
ich kann mich an diese schlimme Geschichte noch erinnern, die war zu meiner Kinderzeit ein großes Gesprächsthema. Es hieß damals, die Angestellte sei mit brennender Kleidung noch hinaus auf die Straße gelaufen, stimmt das? Angesichts der Explosion erscheint das ja fast schon unwahrscheinlich.
Gruß,
Timo
Möglicherweise könnte auch ein verletzter Fahrgast fälschlicherweise der Imbissbude zugeordnet gewesen sein. Mit Ausnahme des Knalls habe ich von alledem nicht viel mitbekommen.
Viele Grüße
Rainer
- timo
- Beiträge: 4301
- Registriert: 29.04.2008, 23:48
- Wohnort: Meerbusch-Büderich (früher Beckhausen u. Bulmke)
Turfstraße, Ecke An der Rennbahn
Wo wir das Thema Turfstraße gerade haben: Vor einiger Zeit wurde in einem Gespräch mit meinen Verwandten erwähnt, daß es an der Ecke Turfstraße / An der Rennbahn (also etwas versetzt vor dem Schloss, gegenüber der ehemaligen Sparkasse) mal einige alte Wohnhäuser gegeben haben soll. Diese seien mit der Zeit zunehmend verwahrlost, haben zuletzt einige Jahre leergestanden und seien dann im Zuge des Umbaus der Anlage abgerissen worden.
Obwohl ich früher oft in der Gegend war, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr an diese Häuser erinnern. Hat jemand vielleicht noch Fotos davon?
Hier auf Google Earth (Stand 2009) sieht es aus, als wenn an da gerade etwas abgerissen wird. Aber das erhoffte Aha-Erlebnis hat sich nicht eingestellt.
Obwohl ich früher oft in der Gegend war, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr an diese Häuser erinnern. Hat jemand vielleicht noch Fotos davon?
Hier auf Google Earth (Stand 2009) sieht es aus, als wenn an da gerade etwas abgerissen wird. Aber das erhoffte Aha-Erlebnis hat sich nicht eingestellt.
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?
Re: Turfstraße, Ecke An der Rennbahn
Das, was Du da auf Google Maps siehst, ist die Baustelle der Vorburg vom Schloss, nach den Ausgrabungen und dem wieder Zuschütten, die Baustelle reißt nix ab, die sind gerade dabei, die "alte Vorburg" wieder, naja, aufzubauen...timo hat geschrieben:Wo wir das Thema Turfstraße gerade haben: Vor einiger Zeit wurde in einem Gespräch mit meinen Verwandten erwähnt, daß es an der Ecke Turfstraße / An der Rennbahn (also etwas versetzt vor dem Schloss, gegenüber der ehemaligen Sparkasse) mal einige alte Wohnhäuser gegeben haben soll. Diese seien mit der Zeit zunehmend verwahrlost, haben zuletzt einige Jahre leergestanden und seien dann im Zuge des Umbaus der Anlage abgerissen worden.
Obwohl ich früher oft in der Gegend war, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr an diese Häuser erinnern. Hat jemand vielleicht noch Fotos davon?
Hier auf Google Earth (Stand 2009) sieht es aus, als wenn an da gerade etwas abgerissen wird. Aber das erhoffte Aha-Erlebnis hat sich nicht eingestellt.
Die alte Vorburg, kenne ich natürlich auch nicht, aber die Gebäude die Du meinst schon, die wurden in den, oder einen ähnlichen "Urzustand" gebracht..aber nicht abgerissen.
Heute schauts da ganz hübsch aus.
Auch davon gibt es hier Bilder...
- Prömmel
- Beiträge: 4449
- Registriert: 11.08.2010, 11:48
- Wohnort: (21a) Horst; später 465, 4650; jetzt 45899
Schloss - Vorburg
Ich vermute mal, dass diese Gebäude gemeint sind:
Ausschnitt aus einem Luftbild von 1976; Quelle: unbekannt
Ausschnitt aus einem Luftbild von 1998; Quelle: unbekannt
Bei den Gebäuden handelte es sich um frühere Pferdeställe, die zum Schloss Horst gehörten. Die waren nach dem Krieg größtenteils als Wohnungen ausgebaut worden und wohl auch praktisch durchgehend bewohnt. In einer der Wohnungen lebte meine frühere (in den 1960ern) Klavier-Lehrerin mit ihrer Familie. In einem anderem Flügel des Gebäudetraktes wohnten - meines Wissens - (hauptsächlich) Mitarbeiter von Gelsenberg.
Als die Gebäude vor einigen Jahren abgerissen wurden, wird es aber wohl weniger darum gegangen sein, dass die Gebäude wegen "Verwahrlosung" der Spitzhacke zum Opfer fielen. Vielmehr waren die Wohnungen komplett leergezogen worden, damit dort im Zuge der Neugestaltung der gesamten Schlossanlagen die jetzt dort stehende Vorburg des Schlosses aufgebaut werden konnte. Allerdings war zunächst wohl praktisch alles komplett abgerissen worden, da dort noch (für eine ziemlich lange Zeit) archäologische Ausgrabungen gemacht wurden / werden mussten (wegen der Finanzen ).
Ausschnitt aus einem Luftbild von 1976; Quelle: unbekannt
Ausschnitt aus einem Luftbild von 1998; Quelle: unbekannt
Bei den Gebäuden handelte es sich um frühere Pferdeställe, die zum Schloss Horst gehörten. Die waren nach dem Krieg größtenteils als Wohnungen ausgebaut worden und wohl auch praktisch durchgehend bewohnt. In einer der Wohnungen lebte meine frühere (in den 1960ern) Klavier-Lehrerin mit ihrer Familie. In einem anderem Flügel des Gebäudetraktes wohnten - meines Wissens - (hauptsächlich) Mitarbeiter von Gelsenberg.
Als die Gebäude vor einigen Jahren abgerissen wurden, wird es aber wohl weniger darum gegangen sein, dass die Gebäude wegen "Verwahrlosung" der Spitzhacke zum Opfer fielen. Vielmehr waren die Wohnungen komplett leergezogen worden, damit dort im Zuge der Neugestaltung der gesamten Schlossanlagen die jetzt dort stehende Vorburg des Schlosses aufgebaut werden konnte. Allerdings war zunächst wohl praktisch alles komplett abgerissen worden, da dort noch (für eine ziemlich lange Zeit) archäologische Ausgrabungen gemacht wurden / werden mussten (wegen der Finanzen ).
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.
- timo
- Beiträge: 4301
- Registriert: 29.04.2008, 23:48
- Wohnort: Meerbusch-Büderich (früher Beckhausen u. Bulmke)
Re: Turfstraße, Ecke An der Rennbahn
Hallo Marion,Marion67 hat geschrieben:aber die Gebäude die Du meinst schon, die wurden in den, oder einen ähnlichen "Urzustand" gebracht..aber nicht abgerissen.
dann meinen wir wahrscheinlich unterschiedliche Gebäude. Die, von denen die Rede war, stehen heute definitiv nicht mehr. Als ich davon gehört habe, stand ich gerade genau dort, wo sie sich mal befunden haben sollen. Oder da hatte jemand etwas falsch in Erinnerung, das kann man natürlich auch nicht ausschließen.
Auf dem Foto hier stehen einige Gebäude auf dem Gelände, die es heute nicht mehr gibt, aber ich bezweifele, daß die gemeint waren.
Danke und Gruß,
Timo
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?
- timo
- Beiträge: 4301
- Registriert: 29.04.2008, 23:48
- Wohnort: Meerbusch-Büderich (früher Beckhausen u. Bulmke)
Re: Schloss - Vorburg
Hallo Prömmel,Prömmel hat geschrieben:Ich vermute mal, dass diese Gebäude gemeint sind:
ich auch, das passt zu hundert Prozent auf die Beschreibungen! Komischerweise habe ich aber immer noch keine Erinnerungen an die Gebäude.
Danke und viele Grüße,
Timo
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?
Re: Turfstraße, Ecke An der Rennbahn
So wie ich das auf dem Foto sehe, standen die Gebäude die Du meinst wohl direkt an der Turfstraße, die kann ich gar nicht kennen, aber das Bild welches Du geschickt hast, das passt gut zur Beschreibung: Verwahrlost...timo hat geschrieben:Hallo Marion,Marion67 hat geschrieben:aber die Gebäude die Du meinst schon, die wurden in den, oder einen ähnlichen "Urzustand" gebracht..aber nicht abgerissen.
dann meinen wir wahrscheinlich unterschiedliche Gebäude. Die, von denen die Rede war, stehen heute definitiv nicht mehr. Als ich davon gehört habe, stand ich gerade genau dort, wo sie sich mal befunden haben sollen. Oder da hatte jemand etwas falsch in Erinnerung, das kann man natürlich auch nicht ausschließen.
Auf dem Foto hier stehen einige Gebäude auf dem Gelände, die es heute nicht mehr gibt, aber ich bezweifele, daß die gemeint waren.
Danke und Gruß,
Timo
Das war so ziemlich das Erste an Entsetzen, welches ich empfunden habe, als ich hier her gezogen bin...
- Prömmel
- Beiträge: 4449
- Registriert: 11.08.2010, 11:48
- Wohnort: (21a) Horst; später 465, 4650; jetzt 45899
Re: Turfstraße, Ecke An der Rennbahn
Auf dem Luftbild von 1928, das timo in seinem Beitrag verlinkt hatte, sieht man die Gebäude auch, auf die ich mich in meinem Beitrag bezogen hatte.Marion67 hat geschrieben:So wie ich das auf dem Foto sehe, standen die Gebäude die Du meinst wohl direkt an der Turfstraße, die kann ich gar nicht kennen, aber das Bild welches Du geschickt hast, das passt gut zur Beschreibung: Verwahrlost...
Das war so ziemlich das Erste an Entsetzen, welches ich empfunden habe, als ich hier her gezogen bin...
Hier mal der entsprechende Ausschnitt aus dem Bild:
Und hier ein Ausschnitt aus einem Luftbild, das von 1929 stammen soll - aber aus der anderen Richtung aufgenommen:
Dieser Gebäudekomplex ist fast noch identisch mit dem, was nach dem Krieg noch (oder wieder) stand und was Du auf den beiden Ausschnitten in meinem vorherigen Beitrag sehen kannst. Vor dem Krieg gab es allerdings die Turfstraße noch gar nicht, da sie erst zu Beginn der 1950er Jahre gebaut wurde.
Aber auf den beiden neueren Bilder kann ich von Verwahrlosung wirklich nichts sehen. Sieh Dir nur mal genau den Ausschnitt von 1998 an. Da kann man ja sogar noch die Gardinen an den Fenstern erkennen.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.