Woher stammt der Stadtteilname "Hassel"?

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Animken
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Deutliche Distanzierung!!!

Beitrag von Animken »

edit Verwaltung: Der Beitrag wurde auf Wunsch des Users Animken gelöscht.

BABALU
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Re: Hallo Bablu,

Beitrag von BABALU »

Animken hat geschrieben:Hallo Babalu,

schön hier Leute aus Hassel zu treffen.

:D :D :wink:

Wie optimistisch bist Du denn, wenn es um Hassel geht?

Bist Du irgendwo aktiv?

Im "Bonni" z. B. gibt es ja eine ganze Reihe von Leuten, die sich für den Stadtteil stark machen (Bildungsoffensive-Hassel etc.), was ich sehr gut finde.

Sind ja sehr nett und sehr bemüht dort um die Zukunft Hassels, wie ich finde.


Magst Du Dich äußern?


Fröhliche Grüße vom Animken :D :D :wink: :wink:
Hallo Animken,
du hast mich gestern gefragt wie Optimistisch ich bin ob ich mich äußern möchte.
Ich habe mich geäußert und geschrieben WARUM ich mich nicht Stark machen will.

Dann hab ich jetzt auch nochmal eine Frage an dich..
Macht ihr euch auch Stark dafür das mal wieder in dicht besiedelten Wohngegenden Supermärkte errichtet werden, den Lidl am Hassler Markt gibt es schon lange nicht mehr und den Plus hinter oder vor der Zechenbahn ebenfalls nicht.

Es gibt jede Menge älterer Menschen die kein Auto haben, die lange Wege nicht mehr gehen können, die keine Angehörigen haben und auch kein Geld um eine Hilfe zu bezahlen.

Die meisten würden sowieso viel lieber selber Einkaufen gehen als sich helfen lassen, soweit sie es noch können. Der neue Lidl und Aldi sind ja etwas weit weg für einige und Tekko auch.

Es würde mich freuen wenn sich da auch etwas tut , um den noch fähigen älteren Mitbürgern etwas mehr Lebensqualität und Eigeninitiative zu geben. Vielleicht habt ihr das auch in euerem Programm, würde mich freuen.
Grüße Babalu

Seit es den Rewe hier in Scholven gibt, sieht man viele ältere die sich freuen das sie mal selber eine kurze Strecke zum Einkaufen gehen können. Ob mit oder oder ohne Rollator.
Dort kann man auch Billig einkaufen.

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

Ich habe mir erlaubt, zum Thema "Hassel" ein wenig im Internet zu stöbern.

Wie anfangs schon gesagt wurde, dass der Name aus dem "Dorf in der Haselnussgegend" abgeleitet wird (was mich ein bisschen irritiert, wo wachsen hier noch Haselnüsse :irre: ), so weiss ich auch aus eigener Erfahrung, dass zum Beispiel

- die Stadt Mettmann auch einen Ortsteil Hassel heißt

- unweit von Stendal (Sachsen-Anhalt) ein Dorf mit diesem Namen existiert

- ein Flüßchen im Harz auch so heisst, die Stadt Hasselfelde durchquert und in die Rappbodetalsperre mündet

... und sicher gibt es noch andere Ortschaften, die den gleichen Namen tragen.

Ich habe heute den Bürgermeister von Hassel bei Stendal angeschrieben und gefragt, woher der Name bei ihnen stammt.

Hasselfelde, die Hassel und die Rappbodetalsperre kenne ich persönlich.

Ist schon interessant zu wissen, wie es anderweitig so aussieht :)

Sobald ich was Neues weiss, melde ich mich wieder.

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timo
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Beitrag von timo »

trixexpress hat geschrieben: - die Stadt Mettmann auch einen Ortsteil Hassel heißt
St. Ingbert im Saarland auch. Ein Arbeitskollege kommt ursprünglich von dort. -> http://hassel-saar.de

Das wäre doch auch mal ein Thread: "Gelsenkirchener Stadtteilnamen im restlichen Deutschland". Essen-Horst und Raesfeld-Erle gibt's ja auch. :-)

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

timo hat geschrieben:
trixexpress hat geschrieben: - die Stadt Mettmann auch einen Ortsteil Hassel heißt
St. Ingbert im Saarland auch. Ein Arbeitskollege kommt ursprünglich von dort. -> http://hassel-saar.de

Das wäre doch auch mal ein Thread: "Gelsenkirchener Stadtteilnamen im restlichen Deutschland". Essen-Horst und Raesfeld-Erle gibt's ja auch. :-)
Richtig Timo, darüber mal zu schreiben wäre nicht schlecht ...

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Lupo Curtius
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Beitrag von Lupo Curtius »

trixexpress hat geschrieben:Ich habe mir erlaubt, zum Thema "Hassel" ein wenig im Internet zu stöbern.

...

Ich habe heute den Bürgermeister von Hassel bei Stendal angeschrieben und gefragt, woher der Name bei ihnen stammt.
Ist eigentlich nicht nötig, den in einem bekannten online-Lexikon steht dazu:
Wikipedia hat geschrieben:Der Ortsname Hassel ist abgeleitet aus Hasel, welches sich auf die Haselnuss bezieht. Hassel wird 1208 erstmals urkundlich erwähnt. Zur 800-Jahr-Feier 2008 bekam Hassel ein eigenes Wappen.
Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hassel findeste noch einige weitere gleichartige Ortsnamen. :wink:
8)

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Hafenjunge
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Nr. 1

Beitrag von Hafenjunge »

Namen, die von Flurbezeichnungen abgeleitet werden, sind (leider) etwas häufiger. Berkenswert ist für mich, dass google bei der Eingabe "Hassel" an erste Stelle den SC Hassel anzeigt: http://www.sc-hassel1919.de

BABALU
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Beitrag von BABALU »

Lupo Curtius hat geschrieben:
trixexpress hat geschrieben:Ich habe mir erlaubt, zum Thema "Hassel" ein wenig im Internet zu stöbern.

...

Ich habe heute den Bürgermeister von Hassel bei Stendal angeschrieben und gefragt, woher der Name bei ihnen stammt.
Ist eigentlich nicht nötig, den in einem bekannten online-Lexikon steht dazu:
Wikipedia hat geschrieben:Der Ortsname Hassel ist abgeleitet aus Hasel, welches sich auf die Haselnuss bezieht. Hassel wird 1208 erstmals urkundlich erwähnt. Zur 800-Jahr-Feier 2008 bekam Hassel ein eigenes Wappen.
Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hassel findeste noch einige weitere gleichartige Ortsnamen. :wink:
Lupo,
nicht nötig Ok,
aber ich finde es Interessant, OB und WIE der Bürgermeister von Hassel bei Stendal
reagiert.
Ich hoffe trixexpress stellt es hier ein, falls Antwort kommt, da bin ich richtig Neugierig.
Ich hoffe er guckt nicht bei wikipedia ab.

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Lupo Curtius
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Beitrag von Lupo Curtius »

Wenn man sich das Wappen von Hassel/Altmark ansieht Bildscheint die Namensherkunft ziemlich klar zu sein. Der Haselzweig wird da nicht grundlos sein.
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BABALU
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Beitrag von BABALU »

Bild

Jetzt laßt doch mal gut sein, die Sonne scheint und das Leben kann so schön sein.
Irgendwie fühle ich mich schuldig für das was hier abläuft.

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

@Babalu: Deswegen brauchst du dir keine Sorgen machen. Sobald ich Zeit gefunden habe, schiebe ich diese nicht zum Thema passenden Beiträge in einen anderen Fred, so dass hier Antworten gefunden werden können, warum Hassel Hassel heißt.

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Beiträge zum Thema "Dönerbuden, usw" wurden hierhin verschoben: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=8898
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Mark
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Beitrag von Mark »

Mensch Babalu, Du bist doch an nix schuld.

Und die Verwaltung hat das Thema ja nun auch getrennt.
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

Winterzeit
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Re: Woher stammt der Stadtteilname "Hassel"?

Beitrag von Winterzeit »

Animken hat geschrieben:
Liebe Animken,
:klugscheisser: wenn du die Suchfunktion im Forum benutzt hättest, wäre dir sicher schon sofort geholfen worden. :klugscheisser:
Lieber Heinz W.,

vielen Dank für Deine Hinweise und Informationen.

Habe im Vorfeld zu "meinem" Thema (Namensgebung Stadtteil Hassel) auch mit der Profisuche gearbeitet. Mit der Suchfunktion kamen bei meiner Stichworteingabe so viele Möglichkeiten, dass ich dann dazu übergegangen bin mit Hilfe der Forenübersicht nach wahrscheinlichen Threads zu suchen. Im Themenbereich Stadtlandschaft -> Landwirtschaft und Vorindustrie habe ich dabei nicht geguckt, da ich nicht so den direkten Zusammenhang sah.

Habe zwar langjährige Erfahrungen im Bibliographieren (unter anderem dort lernt man auch ja ganz gewitzt querzudenken, wenn man will) aber den Zusammenhang habe ich nicht hergestellt. Danke!

Da kann man mal sehen! Da lernt jeder jeden Tag aufs Neue dazu, immer wieder! Ist doch schön!!

:wink: :D :wink: :D

Du scheinst ja ein bisschen :?: :!: :D oder ein bisschen mehr Hintergrundinformationen zu haben.

Kannst Du mir denn eventuell auch sagen, wo der nächste Bauabschnitt, den Du da für Hassel nennst, begonnen hat bzw. wo ich das nachlesen kann?

Interessierte Grüße vom frohgemuten Animken :P


Man soll sich nicht streiten, hier Sachinfos über Hassel


In der Geschichte um Hassel ist tatsächlich nicht geklärt wie der Name Hasselt genau entstanden ist.
Mit dem Wiener Kongress kam das Vest Recklinghausen, das viele Jahrhunderte zum Kurfürstentum Köln gehörte hatte und nur ein knappes Jahrzehnt dem Herzog von Arenberg als Lastenausgleich für seine an Frankreich verlorengegangenen Gebiete auf dem linken Rheinufer zugesprochen gewesen war, an die Krone Preußen. Die bekannte preußische Ordnung brachte einen Zugewinn für die Heimatforschung und diese ist den Berliner Herrschaften für alle Zeiten dankbar für die katastermäßige Aufnahme der „neuen westlichen Gebiete“, wie das Vest neben anderen Landstrichen genannt wurde.

Diese Katasterkarte, welche im Jahr 1822 gedruckt erschien, bezeichnet das heutige Hassel mit Westerhasselt. Tatsächlich liegt Hassel westlich einer Burg die Haus Hasselt heißt und in Bertlich liegt. Hassel hat wohl den Namen von dieser Burg. Geht man die Valentinstraße nach Osten an den Höfen Otte, genannt Nachbarschulte und Berns (heute Kleingartensiedlung) vorbei und folgt dann der Marler Straße nach links, so überquert man, schon in Bertlich den Hasseler Mühlenbach. Folgt man nach rechts der Weiherstraße sieht man dort nach einigen hundert Metern das Gehöft liegen. Dieses liegt an der Südseite des Telgenbusches, ein Waldgelände, dass vielen Hasseler Bürgern als beliebtes Erholungsgebiet dient. Der Hof und Wald sind noch heute im Besitz des Herzogs von Arenberg, der bei der Übernahme des Vest Recklinghausen durch Preußen im Besitz der säkularisierten Klöster und deren Liegenschaften blieb.

Haus Hasselt hat ursprünglich einer Familie gleichen Namens gehört. Bereits im 14. und 15, Jahrhundert werden Mitglieder aus dem Haus urkundlich erwähnt. Das erste zugängliche Dokument ist ein Verkaufsprotokoll aus dem Jahr 1356. Ein Johan de Hasselt wird darin erwähnt. Allerdings ist zu diesem Zeitpunkt eine Familie de Grave im Besitz des Hofes gewesen. Dieses Geschlecht ist wohl identisch mit den Gebrüdern, welche die Kapelle auf dem Lüttinghof gestiftet haben.
Als 1583 der damalige Landesherr, der Erzbischof von Köln, Gebhard Truchseß von Waldburg, zur Lehre Lutters übertrat und sein bisher geistliches Kurfürstentum in ein weltliches umwandeln wollte, hielt das Volk treu zum Domkapitel, während ein Teil des Adels schon wankend zu werden begann. Als der daraufhin abgesetzte Erzbischof mit Hilfe der ihm verbündeten Holländer (Geisen) das vestische Land zurückerobern wollte, begannen damit schon die ersten Vorgeplänkel des grausamen dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) auf unserem Boden. Denn auf der benachbarten Burg Lüttinghof saß als Statthalter des Kölner Domkapitel der Ritter Reinhard von Raesfeld. Nach längerer Belagerung fiel seine Burg durch Verrat eines Wachtmeisters in die Hände der Feinde, er wurde nach Holland verschleppt. Die Geisen zogen dann vor die Burg Herten, weil der Burgherr, Bertram von Nesselrode inzwischen zum neuen Statthalter ernannt worden war. Nach sechswöchiger Belagerung zogen sie erfolglos nach Lüttighof zurück, von wo aus sie die ganze Umgebung, besonders Hassel und Buer völlig ausplünderten, viele Gehöfte niederbrannten, das Vieh forttrieben und das Getreide raubten, selbst die Glocken der St. Urbanuskirche wurden fortgeschleppt. Im späteren Verlauf des Krieges waren es vor allen die Hessen die sich in Dorsten verschanzt hatten und auch Hassel auf das gnadenloseste ausraubten. Noch hundert Jahre bleib Hassel verarmt und „die Hessen kommen“ ein Schreckensruf.

Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die geistlichen Fürstentümer aufgehoben wurden, kam Hassel mit Buer an den Herzog von Arenberg. Dieser Mann hat als regierender Herzog aber Buer oder Hassel nie gesehen, denn er musste für Napoleon in Spanien Krieg führen. Seine Reiterei hatte er mit Wildpferden aus dem nahen Emscherbruch ausgestattet. Napoleon setzte den Graf von Schloss Berge als „maire der mairie Bour“ Bürgermeister der Bürgermeisterei Buer ein und ließ von Berge aus dem Vest das Napoleonische Gesetz (Code Napoleon) verkünden. Damit brachte er den Hasseler Bauern ein ganz großes Geschenk, die Aufhebung der Leibeigenschaft. Sie brauchten dem Adel keine Abgaben mehr zu zahlen, keine sogenannten Hand- oder Spanndienste mehr zu leisten. Darum sah man in vielen Bauernhäusern das Bild des Franzosenkaisers hängen. Als die französische Fremdherrschaft 1815 zu Ende ging und wir wieder an Preußen kamen, mussten diese notgedrungen die von Napoleon eingeleiteten Bauernbefreiung übernehmen, welcher der Minister Freiherr vom Stein vollendete. Von Stein wohnte später auf Kloster Kappenberg bei Lünen. In Buer wurde die „Vom Stein Straße“ nach ihm benannt.


Löchter, Hassel, Scholven, liegen auf dem Vestischen Landrücken, einer sanfte Bodenwelle, welche sich von Datteln über Recklinghausen – Buer – bis Osterfeld hinzieht. Wann sich hier die ersten Menschen angesiedelt haben, ist mit Sicherheit nicht zu sagen. Über schriftlos vergangene Jahrtausende berichten Bodenfunde aus dieser Region, alte Flurnahmen und Überlieferungen. Funde alter Steinbeile beweisen, dass zumindest schon 2000 Jahre vor Christus Menschen hier gehaust haben. Ob sie aber ansässig gewesen sind oder lediglich als Jägerhorde durchgezogen sind wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Das Vest war Jahrhunderte lang das Durchzugsgebiet für Völkerstämme, die aus dem unwirtlichen Nordosten Europas über den Rhein hinweg, in sonnige-fruchtbare Gefilde südlicher Länder vorzudringen versuchten. Über diese Vorgänge sind wir etwa seit Christi Zeit durch römische Schriftsteller zuverlässig unterrichtet.

Die römischen Heere standen bereits auf dem jenseitigen Rheinufer und wiesen die andrängenden Völker ab. Die Sigambrer stießen durch das Vest bis zu Rhein vor, wurden abgewiesen und wandten sich nach Süden. Hier wurden Sie sesshaft an einem Fluss, der noch heute ihren Namen trägt, der „Sieg“.

Nach ihnen versuchten ebenso erfolglos die Chamaven den Rheinübergang. Sie wandten sich nach Norden und siedelten bei Borken, wo die Gegend nach ihnen“Hamagau “ heißt, mit Ort und Namen der Burg Gemen (Chamaven).

Germanische Brukterer rückten nach in das Vest und es begann eine lange Zeit ruhiger Entwicklung. Ihr Reich erstreckte sich von den Salzquellen Unna bis Borbeck und Dinslaken.
Erst etwa 100 Jahre vor Karl dem Großen (600 Jahre nach Christi), schoben sich niedersächsische Stämme von der Unterelbe über die Lippe in das Vest. Ohne große Auseinandersetzungen siedelten sich die Sachsen in den noch freien Räumen an. Während die Brukterer vorzugsweise im Süden von Buer siedelten, wohnten die Sachsen vorzugsweise in den nördlichen Bauernschaften und ließen sich hier auf Dauer nieder. Die wirtschaftliche und kulturelle Überlegenheit der Sachsen wurde von den Brukteren anerkannt. Sie wurde die führende Schicht.

Ein grundlegender Umsturz erfolgte viele Jahre später in der Bauernschaft Hasselt, fast über Nacht, als 1904 auf dem Rittergut Uhlenbrock die Zeche Bergmannsglück abgeteuft wurde. Bald schon entstanden an der Mühlenstraße und auf dem Valentinshof in Hassel große Arbeitersiedlungen für die Bergleute und damit ging die Stille dieser Landschaft und seine tausendjährigen bodenständigen Kultur zu Ende.

Die Bauernschaft Hassel wuchs gewaltig aufgrund der Industrialisierung. Die Anzahl der Familien, war bis dahin 22. Die ersten Arbeiterwohnungen (zunächst auf Valentin Hof) wurden am ersten November 1908 bezogen. Die Seelenzahl stieg ständig.

1910 2963 Einwohner
1911 5266 Einwohner
1913 9078 Einwohner
1917 11.580 Einwohner (26.09.)

Mit Genehmigung der Kgl. Regierung wurde deshalb im Jahr 1911 eine Notkirche gebaut auf dem von Anton Nachbarschulte - Otte der Kirchengemeinde geschenktes Grundstück. (Größe ca. 3 Morgen). Auch die Pfarrkirche und die Pfarrwohnung sollen, nach den Plänen des Architekten Georg Koester aus Buer darauf entstehen.

Im November 1910 wurde daher ein Kirchbauverein in Hassel gegründet, dessen Statut mit dem 16. November 1910 unterschrieben wurde von:

Heinrich Schulte Terboven, Vors.
Bernhard Seide, stellv. Vors.
Den Bezirksvorstehern und Beisitzern:

von Darl, Anton
Carl Ostermann
Peter Griesges
Bernhard Stüting
Konrad Birtel
Nikol. Walgenbach
Berns
Teltrop
Hermann Feldmann
Adolf auf der Springe




Die Pfarrer in der Gemeinde in Buer – Hassel, St. Michael

Effing Franz 1911 – 1919
Hülsey, Franz 1919 – 1932
Walgern, Bernhard 1932 – 1939
Husemann, Heinrich 1939 – 1948
Plugge, Heinrich 1948 – 1953
Kerstiens, Walter 1953- 1977 war dann von 1978 – 1984
in der Herz-Jesu Gemeinde in Essen – Königssteele als Seelsorger
tätig. Gestorben: 22.02.1984, geb. 26.04.1906

Gestorben ist hier in Hassel nur Pfarrer Hülsey am 17.06.1932

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Heinz H.
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Heimatgeschichte

Beitrag von Heinz H. »

Hallo Winterzeit,
vielen Dank für den sehr interessanten Bericht. :up:

Am Ende deiner Ausführungen hast du das Rittergut Uhlenbrock erwähnt. Gibt es darüber auch nähere Angaben.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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