Sind wir die "unten"

Wir wollen gemeinsam hier mit anderen interaktiv Spuren und Zeugnisse der Einmischung Gelsenkirchener Bürger ins sozi-kulturelle kommunale Leben sammeln.
Wir möchten damit nicht nur Geschichte(n) bewahren, sondern auch Mut machen, das Zusammenleben in dieser Stadt trotz aller Hindernisse aktiv zu gestalten.

Eure Meinungen dazu können hier diskutiert werden

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

Geschichte von unten
- will etwas im kollektiven Gedächtnis verankern -
- will das kollektive Gedächtnis anzapfen -
- will andere Wahrheits- und Bedeutungsmöglichkeiten ermöglichen

Benutzeravatar
rabe489
† 22.11.2011
Beiträge: 6706
Registriert: 21.01.2007, 10:42
Kontaktdaten:

Beitrag von rabe489 »


Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

rabe489 hat geschrieben:1. Siehe auch: http://www.linksnet.de/artikel.php?id=1265 (Bernd Hüttner)
Bernd Hüttner: http://www.rosa-luxemburg.com/?page_id=12

2. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_unten (von Schwarze
Feder)
Schwarze Feder: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Schwarze_feder
:angel:

Du willst es aber auch wissen. Oder willst du einfach nur den Begriff "Unten" in einen Bedeutungszusammenhang pressen? :roll:

Interessante links, bin denen gerade im Schnelldurchlauf nachgehangelt. Feministischer Geschichtsschreibung wären wir zu wenig feministisch. Sozialistischer Geschichtsschreibung wären wir zu wenig sozialistisch.
Gewerkschaftern wären wir zu nah am Kapital. Arbeitgebern zu nah am Klassenkampf. Autonomer Geschichtsschreibung wären wir zu wenig autonom. Usw. usw.

Pito hat es im Rundbrief September 2007 auf den Punkt gebracht: wir haben auf alle Fragen die Antwort(en) - nur nicht die die EINE und auch nicht die LETZTGÜLTIGE.

Es gibt noch einen Unterschied: hier geschieht etwas prozesshaft in alle Richtungen. Und wenn du an der Oben-Unten Achse festhalten willst, lesen und schreiben doch vom Stadtdezernenten, Ratsmitglied über den Oberbürgermeister, den Selbstständigen bis zum Hartz4 Empfänger fast alle gesellschaftlichen Schichten und politischen Richtungen mit.
Sogar Rabe, der Atheist, wirbt hier mit Bildern bewaffneter Engel für eine Religion, die vielen sehr suspekt ist und die mit gegen die Menschenrechte verstoßenden Psychotechniken viel Unheil angerichtet hat.

Da wir erst gar keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben, passen wir nicht mal in die Oral-History Geschichtsforschung.

Wir "forschen" und "formen" gleichzeitig. Das machen doch auch die ernsthaften linken, von unten Wissenschaftler nicht. :wink:

Benutzeravatar
rabe489
† 22.11.2011
Beiträge: 6706
Registriert: 21.01.2007, 10:42
Kontaktdaten:

Beitrag von rabe489 »

Ich bitte sämtliche Kommentatoren meiner Postings um mehr Gelassenheit. :wink: Ich möchte niemanden persönlich zu nahe treten, sondern ich habe Spaß an der geistigen Auseinandersetzung, mehr nicht :?

Immerhin sind wir noch nicht "GANZ UNTEN": :wink:
Ganz unten!
Quality untersucht die Unterschicht

Es macht einen Heidenspaß, vor jedes Hauptwort ein "Unterschicht-" zu setzen. Soviel gleich vorweg. Wenn Sie heute Ihren Nachbarn fragen, wo er denn diesen hübschen Unterschicht-Jägerzaun aufgetrieben hat oder sich von ihrer Frau (der jüngeren, der blonden) mit dem Unterschicht-Cabriolet abholen lassen ist Gaudi vorprogrammiert. Aber man muss gar nicht so anspruchsvoll sein. Gehen Sie doch heute abend mal mit der Familie zum Unterschicht-Italiener oder lassen Sie Sich die Hausaufgaben der Gören auf Unterschicht-Spiralblöcken vorzeigen. Trinken Sie ein Unterschicht-Pilsener...

"Unterschicht", paritätisch als Präfix angewandt, erzeugt die tollsten Reaktionen. Die eine ist das rigorose Abstreiten und der Hinweis auf Merkmale, die den entsprechenden unbeseelten Gegenstand für die Unterschicht disqualifizieren - ganz normale Paranoia. Die weitaus schönere ist das Eingeständnis, dass die angesprochenen Merkmale einer Sache das Ding selbst sowie den Besitzer als der Unterschicht zugehörig klassifizieren. Diese Reaktion mag ich am liebsten.

Sie können es drehen und wenden, wie sie mögen: Wir alle sind irgendwie Unterschicht. Und es ist mir ganz egal, wie Sie in diesem Falle reagieren, ich beweise es Ihnen stehenden Fußes.

Wer ist denn eigentlich verdammt nochmal Unterschicht?

Da fallen einem doch gleich die üblichen Verdächtigen ein: Drogenabhängige, Obdachlose, Arbeitslose, schmierige Prolotypen, oberflächliche Dummschwätzer, dumme Studenten und doofe Ewiggestrige, die immer nur "Alle an die Wand" vorschlagen.

Aber alle diese Leute können unmöglich ein und derselben Schicht zugehören. Es gibt zum Beispiel unfreiwillige Junkies, Obdachlose, Arbeitslose - aber auch freiwillige. Weil die Schichtzugehörigkeit allerdings auch immer davon abhängt, was sich das betroffene Individuum wünscht oder denkt (Worin unterscheiden sich sonst Bürger und Arbeiter, Bildungsbürger und Postmaterialisten?), haben wir es schonmal mit mindestens sechs verschiedene Schichten zu tun. Und bei einer Blitz-Umfrage, die ich eben via Instant Messaging durchgeführt habe, ergab sich, dass nicht alle Menschen Ds, Os und As zur Unterschicht zählen. Viele nehmen unfreiwillig Arbeitslose aus der Unterschicht heraus, manche zählen Obdachlose zu keiner Schicht und man wies mich sogar darauf hin, dass es durchaus Drogenabhängige in anderen Schichten gibt. Eine Person antwortete mit "Arbeitest Du eigentlich nie?"

In unserer schönen Mediendemokratie gibt's auch eine Menge schmieriger Proleten. Manche davon sind so schmierig, dass sie praktisch unausgesetzt im Fernsehen sind. Andere kenne ich nur von der Tankstelle. Viele Prolotypen im Fernsehen haben offenbar ganz viel Geld, denn sie lassen dauernd an ihren Frauen operieren. Andere haben scheinbar weniger Geld, denn sie müssen in Dschungelcamps oder bei "Wetten Dass..?" auftreten und sich dort zum Affen machen. Welche dieser Personen gehören zur Unterschicht? Gehört überhaupt jemand von denen zur Unterschicht? Ich will es doch hoffen!

Dummschwätzer, Studenten und Ewiggestrige gibt's ebenfalls zu genüge. Aber auch unter Ihnen gibt's welche mit viel Schotter aus der Rente, ohne Job, wirklich blöde, bauernschlaue Faulenzer und Bitterarme. So viele Schichten, Himmel hilf!

Egal ob Sie

- in diesem Moment unfreiwillig mit einer Flasche Bier im Vorruhestand sitzen und rülpsen, aber gerne "Spektrum der Wissenschaft" lesen.

- ein reichlich verdienender Karrieretyp mit lachhaften Ansichten über Gott und die Welt sind.

- eine oberflächliche Möppelbraut mit Diamantring sind.

- ein Junkie auf Entzug mit Aussicht auf einen Beruf sind.

- ein aufstrebsamer Junganwalt, der nie ein Buch gelesen hat sind.

- ein saturierter Hirschhornknopfträger mit Sport-Pay-TV und BamS sind.

- ein Chronist mit zuviel Zeit, aber einer Tastatur sind.

Irgendein Unterschicht-Attribut findet sich immer.

Deswegen sollten wir uns in der Unterschicht-Debatte etwas entspannen. Hauptberuflich Unterschicht ist nur der, der das wirklich sein will. Alle anderen sind mindestens unfreiwillig Unterschicht.

Sie sollten sich damit abfinden.

Quality
Quelle: http://quality.blogg.de/eintrag.php?id=348

kwitsche
Abgemeldet

Beitrag von kwitsche »

..auch gleichzeitg horizontal zwischen anderen



http://de.wikipedia.org/wiki/Ganz_unten

..und unten vielleicht mal ein bisschen Lehm, auf dem wir gehn. (wo ist das Thema ? :( )
oder wie Rabe schrieb : " Lehm, ist das nicht auch "Leben in Gelsenkirchen" ? "
Lehm,vielleicht unter Bohnen zum Essen, im türkischen,polnischen,kurdischen,arabischen
Erdgarten auf topographischer Fläche in Gelsenkirchen, zurück zur Bohne zum essen im Topf....Prozess als Therapie

..verzeiht meine Sinnzusammenhänge :)

untenimoben
Abgemeldet

migranten

Beitrag von untenimoben »


Antworten