Wilde Tiere in der Wohnung

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kwitsche
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Wilde Tiere in der Wohnung

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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Mein wilder cucaracha ... ya no puede caminar .. por que lo falta? ... weil er Fußfesseln hat :D
Oder eine Parkkralle :wink:
Bitte jetzt aber weder mit dem Tierdoktor oder mit Robin Wood o.ä. kommen :shock:
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Fuchs
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Es wird Herbst

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kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

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..mein Aquarium mit Barsch

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

PatJe hat geschrieben:Wenn es in wenigen Wochen wieder wärmer wird, werden sie wieder aus ihren Löchern kriechen und auf den Straßen Gelsenkirchenes ihre blutigen Bandenkriege austragen. Während die Arbeiter für die Verpflegung der Sippe sorgen, markieren andere ihr Revier und sorgen dafür, dass niemand dort eindringt, der ihnen nicht geheuer ist.
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Was hier nach den neusten Auswüchsen einer Debatte um Jugendgewalt klingt, ist brutale Realität. Um sie zu verstehen, muss man aber etwas kleiner denken. In unserer Heimatstadt leben schließlich nicht nur rund 270.000 Menschen, sondern auch geschätzte 462.295.082.000 Ameisen. Und um diese geht es hier.

Diese Zahl verdeutlicht vielleicht schon, dass man die kleinen Sechsbeiner nicht einfach so klein sehen sollte, wie sie sind. In manchen tropischen Regionen machen Ameisen eine viermal so große Biomasse aus, wie alle anderen Tiere der Region. Eine einzige Kolonie kann bis zu 22 Millionen „Individuen“ beinhalten und es gibt sie in 12.000 verschiedenen Arten.

Zugegeben, davon gibt es nicht so viele in Gelsenkirchen. Wir müssen auf die Oecophylla smaragdina verzichten, die ihre Nester in Bäumen errichten, indem Sie ihre Blätter zusammenziehen. Wir haben auch keine Atta sexdenz, die für ihre 8 Meter tiefen und kilometerlangen Nester über 40.000 kg Erde bewegen und in den 23m³ dabei freigeschaufelten Kammern eine eigene Pilzzucht betreiben. Es würde auch sicherlich den Rahmen sprengen, nun einen Artikel über alle Arten von Ameisen zu verfassen, die in Deutschland zu finden sind, auch wenn das Verhalten der Sklavenameise Raptiformica sanguiena sicherlich auch interessant wäre. Richtig gelesen. Die Ameisenwelt kennt vieles, was uns Menschen auch bekannt ist oder war: Sklaverei, die oben genannte Pilzzüchterei, aber auch die Tierhaltung (Läuse) zur Nahrungsbeschaffung oder Kriegsführung bis zur völligen Vernichtung. Und Letzteres ist wörtlich zu verstehen. Es gibt Ameisenforscher, die diesen eine höhere Aggressivität zuschreiben, als uns Menschen.

Und wo wir grade beim Vergleichen und der Politik sind: Auch wenn die Bezeichnung „Königin“ den Eindruck erweckt es gäbe eine Hierarchie im Ameisenstaat, handelt es sich bei Ameisen um einen formvollendeten Kommunismus. Es gibt keine Unterschiede, jeder hat seine Aufgabe in dem Staat und nur durch das gemeinsame Arbeiten am Staatsziel (der Vergrößerung der Kolonie) kann der einzelne Überleben.

Aber ich schweife ab, denn irgendwo soll es bei Gelsenkirchener Geschichten ja auch um Gelsenkirchen gehen Smile Aus diesem Grund der Hinweis auf drei Ameisenarten, die man hier mit Sicherheit finden wird. Am bekanntesten sind sicherlich die kleinen schwarzen Ameisen (Lasius niger), die man öfter in der Stadt herumschwirren sieht. Sie finden ihre Nester in kleinen Rissen an Häuserwänden oder Pflastersteinen. In Köln gibt es auch mindestens eine Kolonie am dortigen Bahnhof, was wiedermal deren Anpassungsfähigkeit zeigt. An unserem Hauptbahnhof gibt es womöglich auch eine solche Kolonie und als dort im letzten Sommer viele Königinnen auf ihrem Schwärmflug waren, dachte ich auch zuerst an diese Ameise. Wie sich später rausstellte war es aber doch eine andere Ameisenart. Eine deutlich kleinere. Damit ist nicht nur die Größe der Arbeiterinnen gemeint, die bei der gelben Lasis flavus einen Millimeter kleiner ist (nämlich nur 2-4mm), sondern auch die Koloniegröße. Während sich die Lasius niger sehr schnell vermehrt und große Kolonien bilden, hält sich der gelbe Artgenosse eher zurück. Aber auch in der Lebensführung unterscheiden sich beide Arten: Die gelbe Ameise lebt vor allem unterirdisch durch die Haltung von Wurzelläusen, wahrscheinlich ist dies am Hauptbahnhof auch sicherer. Die rote „Feuerameise“ oder Myrmica rubra findet man eher in Gärten oder Wäldern, eben in der freien Natur. Die Arbeiterinnen hier sind etwas größer als die beiden anderen Ameisen. Der Name der „Feuerameise“ kommt daher, dass sie über einen Stachel verfügen und im Notfall hierüber eine Säure verspritzen, die einen ähnlichen Effekt wie Brennesseln ausüben. In Gelsenkirchen kann ich zumindest sagen, dass ich eine solche Kolonie an den Halden im Scholver Feld gesehen hatte.

Zugegeben, dieser Artikel umfasst bisher sicher nur einen kurzen Überblick über die Welt der Ameisen und er soll mit dieser bruchstückhaften Darstellung nicht enden, sondern auch für Interessierte einen praktischen Nutzen bringen. So finden sich am Ende nicht nur Quellen für weitere Informationen, sondern es soll auch auf ein Hobby der besonderen Art hingewiesen werden. Ameisen lassen sich nämlich auch als Haustier halten. Sicherlich nicht zu kuschelig wie ein Meerschweinchen oder ein kleines Hündchen, aber interessant zu beobachten sind sie dennoch.

Was man dazu benötigt ist eine Art Aquarium, welches man möglichst dicht mit einem Deckel verschließt und zusätzlich noch am oberen Rand eine glatte Schicht eines Schutzfilms aus PTFE aufbringt um zu verhindern, dass die kleinen Mitbewohner sich aus dem Gefängnis befreien und an anderer Stelle in der Wohnung ein Nest einrichten. Es bietet sich an sich noch einen entsprechenden Behälter für ein Nest zu kaufen, bei dem zwei Glasscheiben in einem kurzen Abstand voneinander angebracht werden um die Ameisen beim Bauen der Gänge zu beobachten. Alternativ kann man ihnen auch in ihrem Gehege auch einen entsprechend präparierten Stein mit vorgegebenen Gängen geben. Nun sollte man das Ganze natürlich noch ein wenig ausstatten und lebensechter machen. Ich stelle in einem Beitrag zu den wilden Tieren in Gelsenkirchen noch entsprechende Bilder ein. Die Versorgung ist dann relativ kostensparend: Eine Honiglösung reicht für mehrere Tage und für den Fleischkonsum reicht eine Box Mehlwürmer eine halbe Ewigkeit aus – zumindest zu Beginn. Blieben nur noch die Ameisen selber. Natürlich kann man diese gleich mitbestellen (ja, es gibt „Ameisenhaltungsfachhändler“) oder man wartet bis zum Sommer wenn Schwärmzeit ist und man fast überall (bei mir war es wie gesagt am Bahnhof) die größeren Königinnen findet. Mit ein wenig Glück bekommt man so seine Kolonie aus rein Gelsenkirchener Ameisen.

In der Hoffnung mit diesem kleinen Einblick in eine winzige Welt nicht zuviel gelangweilt zu haben, möchte ich noch einige Anlaufstellen für die weitere Informationen mit auf den Weg geben:
Als günstiges Buch empfehle ich „Die Ameisen. Biologie und Verhalten“ von Walter Kirchner aus der Reihe C.H.Beck Wissen für ca. 8 Euro
Im Internet findet man weitere Informationen zur Ameisenhaltung und Ameisen allgemein im AmeisenWiki www.ameisenwiki.de oder unter Ameisenhaltung.de.
Wer bereit ist selber Ameisenhalter zu werden, kann unter www.antstore.de gleich seine Bestellung aufgeben.
Weitere Berichte über die Ameisenhaltung von meinem Bruder und mir gibt es unter www.ameisen-blog.de

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Big Brother is watching you:



Die Filme sind von PatJe

pito
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Beitrag von pito »

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Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Entfleuchte Mehlwürmer zur Igelfütterung, wie gut, dass ich sie vorher gezählt und kastriert habe..... :roll:

pito
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Beitrag von pito »

Wiki hat geschrieben:... Mehlwürmer können den Zwergbandwurm (Hymenolepis nana) auf den Menschen übertragen, weshalb sie nicht roh verzehrt werden sollten. ...
;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Mehlwurm

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moni53
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Beitrag von moni53 »

pito hat geschrieben:
Wiki hat geschrieben:... Mehlwürmer können den Zwergbandwurm (Hymenolepis nana) auf den Menschen übertragen, weshalb sie nicht roh verzehrt werden sollten. ...
;-)
wer isst schon rohes Mehl????

:shock:
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut. (Finnisches Sprichwort)

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Lieber Meerschweine

als Mehlwürmer !
Zuletzt geändert von Jazzam am 25.03.2009, 00:45, insgesamt 1-mal geändert.

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Zuletzt geändert von Jazzam am 25.03.2009, 00:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Jazzam hat geschrieben: Und ich dachte immer das sind Verwandte der Regenwürmer oder so.
das sind die Regenwurmkäfer... :shock:
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Fliegen.
Habe da mal wieder ein paar davon in der Wohnung am rumfliegen.
Sind ja flinke Geschöpfe.
Kaum bemerken sie eine Bewegung, setzen sie sich in Bewegung und summen weg.
Da!
Eine Fliege auf dem Monitor.
Krabbelt rum oder putzt sich.
Bewegung.
Ob Bewegung auf dem Monitor sie vertreiben wird?
Der Pfeil.
Ich packe meine Maus und ziehe den Mauspfeil in die rechte untere Ecke des Monitors.
Angriff. Diese Attacke wird die Fliege sicherlich vertreiben.
Bewegung vertreibt Fliegen!
Sie bleibt sitzen. Völlig ungerührt.
Schlaue Viecher sind das.
Ein 3D Mauspfeil muß also her.
Ich nehme seit heute 3€ mehr Eintritt für Fliegen zu meinen Wohnräumen, denn sie werden in der Einflugschneise automatisch mit 3D Brillen ausgestattet.

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