Unsere Hausgemeinschaft besitzt kollektiv einen Mohrenkopf-Papagei:
Folgende Geschichte!
Spätsommer 2007! Ich lag mit einer Migräne auf meiner Couch. Plötzlich hörte ich einen gemeinen Ton auf meiner Fensterbank. Er wollte nicht aufhören. Ich quälte mich hoch und sah einen Papagei!
Ich dachte: "Tabletten! Halluzinationen! Doro. Entspann dich!"
Doch Vogel hörte nicht auf und ich sah noch mal hin. Es war tatsächlich ein kleiner grüner Papagei!
Ich erzählte es meinem Mann! Der zeigte mir einen Vogel! Dann erzählte ich es meiner Nachbarin und die redete mir ein, dass das ein Grünspecht gewesen wäre.
"Ich bin doch nicht blöd. Ich kann doch einen Papagei von einem Grünspecht unterscheiden!" Aber ich hatte Migräne und ließ mich belatschern.
Ein paar Tage später telefonierte ich mit einer Freundin und hörte wieder den gemeinen Ton und ein Vogel stellte sich ziemlich dämlich an, als er in einem Baum von Ast zu Ast zu hangeln wollte.
Ich sagte zu meiner Freundin, die leider in der verbotenen Stadt bei Lüdenscheid lebt, als wenn sie es sehen könnte: "Da isser wieder!"
"Wer?"
"Der Papagei!"
"Doro, geht es dir gut?"
Ich konnte schon wieder nicht beweisen, dass ich das Vieh gesehen hatte.
Wieder ein paar Tage später, sprach mich meine Nachbarin an und war ein wenig kleinlaut. Sie hätten ihn jetzt auch gesehen. Eine andere Nachbarin kam dazu und sagte: "Wisst ihr, dass hier Papagei rumfliegt."
Ich war rehabilitiert. Gott sei Dank!
Alle holten Erkundigungen ein und ermittelten, dass es dem Papagei irgendwann zu kalt werden würde und er würde im Winter sterben. Es sei denn, man würde ihn mit Futter, was man immer zur gleichen Zeit auf der Fensterbank drapierte, so konditionieren, dass er irgendwann von alleine den Weg ins Innere sucht.
Den restlichen Sommer, Herbst und den Anfang vom Winter holte sich das Vieh die Leckerchen ab, während eine Nachbarin immer Fenster zum Wintergarten offen ließ.
(Ich habe nie nach der Heizkostenabrechnung 2007 gefragt.

)
Sie stellten einen Campingtisch unter das offene Fenster und hofften, dass das Tier den Weg ins Innere finden würde.
Eines Tages kam ich nach Hause und meine Nachbarinnen sangen im Chor: "Wir haben ihn!"
Das Vieh kam tatsächlich rein und konnte in einer dramatischen Aktion eingefangen werden. Meine Nachbarin hat seitdem ein Haustier mehr und wir besuchen SIE hin und wieder.
Ich wollte SIE, wobei wir bis heute nicht wissen, SIE eine SIE ist, "Holzmicheline" nennen.
Ihr wisst schon: "Lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja er lebt noch!"
Nur Frauen können so stark sein, um sich gegen Raben und Elstern in der freien Natur zu behaupten.
Eine andere Nachbarin machte den Vorschlag IHN "Steven Biko" nach dem Freiheitskämpfer zu nenen. Ich weiß jetzt nicht, aber er hat jetzt einen klassischen Papageien-Namen!
Und er/sie lebt noch! Und gibt immer noch gemeine Töne von sich!
Doro