Demonstration zum Gedenken der Reichskristallnacht Pogrome

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Benzin-Depot
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Demonstration zum Gedenken der Reichskristallnacht Pogrome

Beitrag von Benzin-Depot »

  • Demonstration & Kundgebung am 9. November 2011
    zum Gedenken an die Pogrome in der so genannten Reichskristallnacht


    _______________

    18.30 Uhr: Treffen am Südeingang des Gelsenkirchener Hauptbahnhofes in der Neustadt (an der Erinnerungsorte-Tafel "Deportation jüdischer Kinder und Jugendlicher")
    Von dort Schweigezug zur Begegnungsstätte der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen
    "Alter Betsaal", Von-der-Recke-Straße 9

    19.00 Uhr: Kundgebung an der Grasreinerstraß/Klosterstraße

    Erinnerungsrede: Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, Schirmherr der DI

    Anschließend besteht in der Begegnungsstätte "Alter Betsaal" die Möglichkeit zur Besichtigung dieser neuen Einrichtung und für Gespräche.
Demokratische Initiative hat geschrieben:Die Demokratische Initiative ruft alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener auf:
Beziehen Sie mit Ihrer Teilnahme an der Demonstration und Kundgebung Stellung!

Demokratische Initiative gegen Diskriminierung
und Gewalt, für Menschenrechte und Demokratie - Gelsenkirchen

Für Respekt, Toleranz und Zivilcourage -
gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit


In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisierten die Nationalsozialisten ein Pogrom gegen die noch in Deutschland lebenden jüdischen Menschen, das zynisch "Reichskristallnacht" genannt wurde. Menschen wurden misshandelt und getötet. Bei diesem Pogrom wurden in Deutschland die Synagogen in Brand gesteckt und Geschäfte jüdischer Bürgerinnen und Bürger zerstört.

Auch in Gelsenkirchen wurden die Synagogen in Gelsenkirchen und Buer angezündet. Zahlreiche Geschäfte an den Einkaufsstraßen der Stadt wurden verwüstet, Menschen wurden gequält, ihr Hab und Gut vernichtet, viele wurden inhaftiert.

Die Verbrechen dieser Nacht waren ein neuer Höhepunkt des von breiten Bevölkerungskreisen getragenen Antisemitismus und des staatlich legitimierten Terrors gegen die jüdische Bevölkerungsgruppe - nach Boykotten, vielfältiger Diskriminierung, Nürnberger Rassegesetzen, fortschreitender Ausplünderung durch so genannte Arisierungen und tagtäglichen Erniedrigungen.

Nach der Zerstörung der Synagogen und insbesondere mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges gingen die Nationalsozialisten und ihre Helfer zur systematischen Ermordung der europäischen Juden über. Die entrechteten Juden, die nicht aus Gelsenkirchen hatten fliehen können, wurden schließlich ab Anfang 1942 vor den Augen der Bevölkerung in Ghettos und Lager deportiert. Die weitaus meisten der Deportierten wurden ermordet oder Opfer der bewusst geschaffenen Bedingungen in den Lagern.

Diskriminierung, Entrechtung und Misshandlung sowie schließlich die Deportationen aus Gelsenkirchen fanden in aller Öffentlichkeit und für zahlreiche Gelsenkirchener sichtbar statt. Etliche profitierten von der Verfolgung und Ermordung der Juden in Deutschland. An diesen Verbrechen waren viele Menschen beteiligt, noch mehr wussten oder ahnten zumindest, was geschah.

Seit 1964 erinnern Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener regelmäßig in einer Gedenkveranstaltung am Abend des 9. November an die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung. Wie notwendig Erinnerung ist, zeigen Parolen alter und neuer Rechtsextremisten und auch der überall in Europa erstarkenden Rechtspopulisten. Den Taten der Rechtsextremisten und jedem antidemokratischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Denken muss frühzeitig entgegengetreten werden - das lehren die historische Erfahrung und aktuelle Ereignisse wie in Norwegen.

Gelsenkirchen hat eine lebendige Erinnerungskultur - das soll die Gedenkveranstaltung zeigen. So beginnt der diesjährige Schweigezug am Gelsenkirchener Hauptbahnhof, wo im Rahmen des Projektes "Erinnerungsorte" der Demokratischen Initiative eine Tafel an die Deportation jüdischer Kinder und Jugendlicher aus Gelsenkirchen erinnert. Wohl gerade bei der Erinnerung an die Ermordung von Kindern werden die Grenzen des Verstehens der Verbrechen des Nationalsozialismus erreicht. Die Kundgebung findet dann beim Alten Betsaal der jüdischen Gemeinde aus der Zeit nach der Befreiung vom Nationalsozialismus statt, wo sich jahrzehntelang die kleine Gemeinschaft der Überlebenden traf, die in Gelsenkirchen jüdisches Leben erhielten.

Die Demokratische Initiative ruft alle Bürgerinnen und Bürger Gelsenkirchens auf, jeder Form von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschiedenen entgegenzutreten. Wachsamkeit, Nachbarschaftshilfe, Mut, Zivilcourage und Engagement im Alltag finden unsere Unterstützung. Demokratie muss täglich gelebt werden, Erinnerung ist ein wichtiger Teil davon.

Beziehen Sie mit Ihrer Teilnahme an der Demonstration und Kundgebung Stellung!

Demokratische Initiative




24.10.2011
Verantwortl. im SdPR. ist Stadt Gelsenkirchen
Quelle : Pressestelle d. Stadt Gelsenkirchen
http://www.gelsenkirchen.de/Leben_in_GE ... iative.asp
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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Mystique
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Beitrag von Mystique »

Ist noch jemand heute Abend von Euch vor Ort!?

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hoppi
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Beitrag von hoppi »

Die Demo und Kundgebung hatte eine erfreulich große Zahl an Teilnehmern und war geprägt durch ein bewegendes jüdisches Gebet zu Beginn und eine sehr gute Rede des OB zum Abschluß.

Schön auch, dass sehr viele junge Menschen dabei waren - die Erinnerung an diese Verbrechen und die Mahnung, dass sich so etwas nie wiederholen darf, muss permanent weitergegeben werden.

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uwe1904
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Beitrag von uwe1904 »

Hallo,
hoppi hat geschrieben:Die Demo und Kundgebung hatte eine erfreulich große Zahl an Teilnehmern und war geprägt durch ein bewegendes jüdisches Gebet zu Beginn und eine sehr gute Rede des OB zum Abschluß.

Schön auch, dass sehr viele junge Menschen dabei waren - die Erinnerung an diese Verbrechen und die Mahnung, dass sich so etwas nie wiederholen darf, muss permanent weitergegeben werden.
Ja!

Es gibt wohl selten solch ein Bündnis aus unterschiedlichsten politischen Lagern, was sich schön an den mitgeführten Fahnen ablesen lässt. Ich zeich dann ma Bilders.
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Ein paar kommen gleich noch.

U

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uwe1904
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Beitrag von uwe1904 »

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Und um Mystiques Frage zu beantworten: Ja, es waren so einige GGler da :2thumbs:

Gruß
Uwe

gelsenjung
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Beitrag von gelsenjung »

hoppi hat geschrieben:Die Demo und Kundgebung hatte eine erfreulich große Zahl an Teilnehmern und war geprägt durch ein bewegendes jüdisches Gebet zu Beginn und eine sehr gute Rede des OB zum Abschluß.

Schön auch, dass sehr viele junge Menschen dabei waren - die Erinnerung an diese Verbrechen und die Mahnung, dass sich so etwas nie wiederholen darf, muss permanent weitergegeben werden.
Kann diese Meinung einfach nur unterstützen, da bedarf es eigentlich keiner Erklärung zu.
Wer vergisst, oder vergessen will, ist anfällig für erneuten Massenmord oder Ausgrenzung Andersdenkender, viel schlimmer noch, er missachtet unser Grundgesetz, alle
Menschen sind gleich, egal welche.................usw.
Aber in diesem Zusammenhang gesagt, es trat eine mir flüchtig bekannte Person aus dem sog. Bürger Bündnis Gelsenkirchen (BBG) aus um ausgerechnet ihre
Mandatsarbeit in der rechten Pro NRW unter dem für mich braunen Hauer weiter auszuüben!
Man darf diesen für mich üblen Typen laut Gerichtsbeschluss leider nicht mehr als Nazi bezeichnen!

Weiss aber auch, aus welchem Sammelbecken das BBG ihre Jünger rekrutriert, angeblich aus der Mitte, aber sind die Drahtzieher doch die 4 Ratsmitglieder,
die durch die Linke in den Rat kamen und dann abtrünig wurden!

Sie wollen nur ihre Ratsmirgliedschaft behalten um weiter Kohle zu kassieren, der ehemalige Sprecher der Linken dürfte da Federführend sein, da auch er mir
wohlbekannt ist.

Dies sollte eine Warnung sein!

DerChajm
Abgemeldet

Beitrag von DerChajm »

gelsenjung hat geschrieben: Wer vergisst, oder vergessen will, ist anfällig für erneuten Massenmord oder Ausgrenzung Andersdenkender, viel schlimmer noch, er missachtet unser Grundgesetz, alle
Menschen sind gleich, egal welche.................usw.
Vergessen wir nicht, dass diese Muster schon im Kleinsten/Kleinen beginnen. Jemanden auf der Straße plötzlich nicht mehr zu kennen, weil er heute eine andere Meinung hat als ich, gehört sicher schon dazu.
Wenn ich damit beginne, einen Dritten aus meinem Umfeld weg-/auszugrenzen, dann ist das auch ein kleines Element.
Häufig wird von den großen Dingen geredet, reden wir auch von den kleinen Dingen.

Dann: Da marschiert die MLPD (mit Unterorganisationen) mit. Die Partei ist antizionistisch und unterstützt ausdrücklich den aktiven Widerstand gegen den Staat Israel (siehe etwa hier http://www.mlpd.de/2009/solidaritaet-mi ... aatsterror - wir reden also nicht von Israelkritik). Sich dann auf einer Demonstration zu beteiligen, bei der ein »Nie wieder« gefordert wird, mutet da schon etwas grotesk an.

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