Kongress "Die schöne Stadt"

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Schöner Leben
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Kongress "Die schöne Stadt"

Beitrag von Schöner Leben »

Wodurch wird unsere Stadt schöner? Dieser Frage gehen auf der Tagung "Die schöne Stadt" am Donnerstag (08.11.07) in Gelsenkirchen zahlreiche Experten nach. Nicht nur Architekten und Stadtplaner sollen zu Wort kommen, sondern auch Soziologen, Trendforscher, Literaturwissenschaftler und Neurologen.

13 bis 20 Uhr heute

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Tanja
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Re: Kongress "Die schöne Stadt"

Beitrag von Tanja »

Schöner Leben hat geschrieben:Wodurch wird unsere Stadt schöner? Dieser Frage gehen auf der Tagung "Die schöne Stadt" am Donnerstag (08.11.07) in Gelsenkirchen zahlreiche Experten nach. Nicht nur Architekten und Stadtplaner sollen zu Wort kommen, sondern auch Soziologen, Trendforscher, Literaturwissenschaftler und Neurologen.

Gott sei Dank sind die Neurologen dabei. Kann ja sein, dass der ein oder andere ausrastet bei dem ganzen Geschwafel. Außerdem hat man doch die Stadt bereits schon wieder verschönert, ganz ohne Kongress oder Tagung: die alberne Beleuchtung am Hans-Sachs-Haus. Ich kann es kaum glauben... :schiefguck:

Dennoch, schaut doch mal hier:


MAGNET METROPOLE WAS DAS RUHRGEBIET ANZIEHEND MACHT
Ein dramatischer Wettlauf
Im Westen, 07.11.2007


"Das Ruhrgebiet könnte die Welt verändern - wenn es nur wollte", sagt Frank Dopheide. Ein Gespräch mit dem Chef einer Werbeagentur über den Wandel durch Wettbewerb und die Kraft der Kreativität

(dpa WAZ)
Düsseldorf. Spannende Unternehmen, kreative Köpfe - wo steht das Ruhrgebiet im Wettbewerb der Metropolen? Frank Dopheide, Leiter einer der größten deutschen Werbeagenturen mit Sitz in Düsseldorf, ist selbst ein kreativer Kopf und kommt aus dem Ruhrgebiet. Wolfgang Pott sprach mit dem Geschäftsführer von Grey Worldwide.

Wie kreativ ist das Ruhrgebiet?

Dopheide: Das Ruhrgebiet könnte viel kreativer sein, als es ist. Es ist bislang nicht gelungen, die kreativen Kräfte zu bündeln. Das ist schade. Wenn das Ruhrgebiet nur wollte, könnte es die Welt verändern.

Starke Worte. Das Ruhrgebiet ist aber doch gerade erst dabei, den Strukturwandel hinter sich zu lassen.

Dopheide: Das Ruhrgebiet hat unglaubliche Vorteile, die man sonst nirgendwo auf der Welt so geballt findet.

Welche denn?

Dopheide: Hinter dem Ruhrgebiet steckt eine riesige wirtschaftliche Kraft. Das ist gepaart mit einer gesunden Bodenständigkeit und Hemdsärmeligkeit der Menschen und mit den vielen Industriebrachen, die so ein herrlich gesichtsloses Ambiente mit einzigartiger Atmosphäre und viel Geschichte bieten.

Heruntergekommene Gebäude mit eingeschlagenen Fenstern sollen also den Neuanfang darstellen?

Dopheide: Genau das ist für Kreative der Reiz, hierher zu kommen und was zu verändern. So etwas finden Sie in durchgestylten Metropolen wie Singapur oder Hongkong gar nicht. Das Ruhrgebiet ist für Kreative eine einzigartige Spielwiese.

Die Menschen im Ruhrgebiet brauchen aber keine Spielwiese. Sie brauchen Arbeitsplätze, ein geregeltes Einkommen und eine Sicherheit für ihre Familien.

Dopheide: Genau das bieten ihnen die Kreativen, wenn es denn gelingt, sie ins Ruhrgebiet zu locken.

Kreative bieten also in Zukunft Arbeit für die Massen?

Dopheide: Natürlich. Kreativität ist der wirtschaftliche Treibstoff dieses Jahrhunderts. Es gibt längst einen weltweiten Kampf um die besten Talente und das inspirierendste Umfeld. Im Ruhrgebiet hat man aber die Dramatik, das Tempo, die Radikalität hinter dieser Bewegung noch nicht erkannt.

Wie viel Zeit bleibt uns denn noch?

Dopheide: Zehn Jahre, mehr nicht. Danach wären wir von der Landkarte der Metropolen für immer verschwunden. Die Welt ist längst außer Kontrolle geraten. Sie verändert mit hoher Geschwindigkeit ihr Gesicht. Ob es uns gefällt oder nicht, es ist so.

In China und in Indien.

Dopheide: Auch New York und London, in Moskau und Dubai. Wer als Kreativer heute sein Gehalt verfünffachen will, geht nach Dubai. Wer es verdoppeln will, geht nach Moskau.

Und wer es halbieren will, kommt ins Ruhrgebiet?

Dopheide: Im Moment vielleicht. Die Region ist noch zu zerfasert. Durch die Kleingeistigkeit geht das große Bild im Kopf verloren. Sie können davon ausgehen, dass es in 20 Jahren maximal 20 Städte gibt, in denen sich die kreative Elite mit der wirtschaftlichen Elite trifft. Dort gibt es dann die beste Ausbildung, die höchsten Gehälter, die schicksten Restaurants, die hübschesten Frauen, die schönsten Wohnungen, die unkompliziertesten Flughäfen.

Welche Eliten sollen denn hier aufeinandertreffen?

Dopheide: Mediziner können hier die bildverarbeitende Industrie treffen, Musik trifft Internet, Design trifft Maschinenbau. Das Ruhrgebiet hat ja den Vorteil, dass hier schon fast alles vorhanden ist.

Was macht die Region schon heute für Kreative anziehend?

Dopheide: Der Gestaltungsspielraum hier ist so groß wie nirgendwo sonst. London und Los Angeles sind dicht, jeden Tag ein einziger großer Stau. Da braucht jeder zwei Stunden bis zur Arbeit. Moskau ist gefährlich. Da ist der Bodyguard für die Kinder im Preis inbegriffen. Peking ist schmutzig. Das Ruhrgebiet ist noch ausbaufähig.

Zum Beispiel mit einem Großflughafen.

Dopheide: Die Infrastruktur ist eine der besten der Welt, und sie kann weiterentwickelt werden. Hier kann man sogar noch realistisch über den Bau eines Großflughafens diskutieren. Das geht in keiner anderen Metropole weltweit.

Berlin haben Sie in der ganzen Diskussion noch gar nicht erwähnt.

Dopheide: Berlin hat doch nur eine große Klappe. Die haben nur gesagt, 'wir sind eine kreative Hauptstadt'. Außer dem Flair und den Symbolen der Vergangenheit ist da nichts hinter. Das hat keinen wirtschaftlichen Wert.

Wenn Sie den Menschen im Ruhrgebiet erklären, warum es wichtig ist, im globalen Metropolenvergleich mitzuhalten, glauben Sie, Sie werden verstanden?

Dopheide: Ich weiß um die Alltagsprobleme vieler Bürger im Revier. Ich bin selbst ein Kind des Ruhrgebiets. Geschäfte machen dicht, die junge Generation zieht weg, es gibt keine Kindergärten, weil es keine Kinder gibt. Aber genau das muss doch Anreiz genug sein zur Veränderung.

Ist das ein langsamer Prozess, oder kommt irgendwann der große Held, der alles verändert?

Dopheide: Das Revier braucht Helden und Treiber.

Wer fällt Ihnen da ein?

Dopheide: Personen wie Grönemeyer oder Kuranyi oder Konzerne, die plötzlich wie Pilze aus der Erde schießen. Das war bei Google, Microsoft oder MTV nicht anders.

Die gibt es aber im Ruhrgebiet nicht. Hier gibt es Aldi, RWE oder Arcandor.

Dopheide: Glauben Sie mir, es werden neue sexy Unternehmen als Treiber kommen. Die großen Macher aber findet man in den Industriezentralen, die schon da sind. Diese Unternehmen sind nämlich abhängig davon, in Zukunft kreative Köpfe an sich zu binden. Das schaffen sie nur, wenn auch das Umfeld stimmt.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Ich sags doch - wir sind Hip, Trendy und angesagt hier. Was die Lebensqualität mit samt dem Sicherheitsaspekt betrifft, haben wir Wettbewerbsvorteile ohne Ende.
Falls es nicht vergeigt wird durch falsche Bildungs- und Integrationspolitik.
Nur - ob ich dann in 10 Jahren noch die Kosten für das dann hippe Leben aufbringen kann.. :shock: :?

@Tanja
neben Neurologen gibt es auch Schnittchen. Kann also nix passieren :D

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Tanja
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Beitrag von Tanja »

@ Heinz

Ja, Schnittchen voller Kraft und Zauber!

:keks:

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Tanja hat geschrieben:@ Heinz

Ja, Schnittchen voller Kraft und Zauber!

:keks:
Wo du gerade im Zauber-Kessel mit den Miasmen rührst.. die Studies der FH finden uns wohl nicht satisfactionfähig. Antworten nix auf unsere Beiträge zu ihrem Werbefeldzug mit Zauberkeksen. :D

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blaumann
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Beitrag von blaumann »

Heinz hat geschrieben:die Studies der FH finden uns wohl nicht satisfactionfähig.
He he hey... that's what I say :pfeif:
Heinz hat geschrieben:Antworten nix auf unsere Beiträge zu ihrem Werbefeldzug mit Zauberkeksen. :D
Vielleicht können die sich auch einfach kein Internet mehr leisten... müssen ja schließlich jetzt auch Studiengebühren bezahlen. Kraft hin, Zauber her.

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