Vortrag Dokustätte: Olympia, Funker, Kanoniere

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GELSENZENTRUM
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Vortrag Dokustätte: Olympia, Funker, Kanoniere

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Olympia, Funker, Kanoniere - Der dokumentarische Film im "Dritten Reich"

Vortrag von Korinna Krombach am 30.04.2008 um 19:30 Uhr in der Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalsozialismus" :

Aktuelle Geschichtssendungen, die den NS-Staat behandeln, werden häufig mit Ausschnitten der Wochenschau unterfüttert, welche die geistige Mobilmachung an der "Heimatfront" leisten sollten.Szenen aus den abendfüllenden "heroischen Reportagen", wie Olympia oder Triumph des Willens, dienen der Illustration des Führerkults, dem Ornament der Massen. Dabei bleibt häufig offen: Wie authentisch sind diese Bilder? Was ist Inszenierung? Die Beispiele sind keine Phänomene, die im luftleeren Raum stehen. Der Kulturfilm wurde schon in der Weimarer Republik als neue Kunstform gepriesen, die Wochenschau war ein international beliebtes Format, zehn Minuten "Menschen, Tiere, Sensationen" in die Kinos zu zaubern. Die aufrüttelnde Wirkung des Authentischen wurde im NS-Film jedoch politisch instrumentalisiert. Das Ausgangsmaterial der gefilmten Realität wurde durch geschickte Einfügungen von Spielszenen, Tricktechnik und Off-Kommentare verändert. Die Strategien und Methoden wechselten dabei, je nach Propagandazweck und politischer Stimmungslage. Der Vortrag lädt zu einer Auseinandersetzung mit dem Dokumentarfilm im "Dritten Reich" ein. Verschiedene Filmbeispiele vermitteln einen Überblick zu diesem Themenfeld.
Vortrag von Korinna Krombach, Gelsenkirchen, mit anschließender Diskussion

Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalsozialismus"
Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen
E-Mail: isg@gelsenkirchen.de

pito
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Beitrag von pito »

Hab gehört, im dritten Reich boykottierten viele Kinogänger die Propaganda in den Wochenschauen, indem sie einfach im Foyer warteten bis das Vorprogramm vorbei war und erst dann in den Saal gingen. Das Propagandaministerium gab daraufhin die Order an Kinobesitzer heraus, die Türen des Saals gleich nach Beginn zu schließen und später Kommende nicht mehr einzulassen. Wer also den Film sehen wollte, war gezwungen, sich vorher die "Nazi-Werbung" anzusehen.

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