Jüdische Einwanderung heute.Ein Reizwort? Vortrag+Diskussion

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Fuchs
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Jüdische Einwanderung heute.Ein Reizwort? Vortrag+Diskussion

Beitrag von Fuchs »

Zum 70. Jahrestag der Pogromnacht 9. November 1938

Im Rahmen des Projektes «Brücke XXI» für kulturellen Dialog und Verständigung

Jüdische Einwanderung – ein Reizwort.
Mythen und Realität, Probleme und Perspektiven

Vortrag mit nachfolgender Diskussion

Referentin: Dr. Irene Runge,
Soziologin, Journalistin, Autorin, Vorsitzende des Jüdischen Kulturvereins Berlin e.V.

Moderation: Antje Röckemann, Pfarrerin, GenderReferat im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid

Wo? Bildungszentrum, Ebertstr. 19, 45 879 Gelsenkirchen

Wann? Sonntag, 23. November 2008
Einnlass: 16:30 Uhr, Beginn: 17:00 Uhr
Eintritt frei

Veranstalter: Jüdischer Kulturverein KINOR e. V.
In Zusammenarbeit mit dem Referat Kultur und dem Integrationsbeauftragten Gelsenkirchen

Dr. Irene Runge, 1942 in New York als Kind deutsch-jüdischer sozialistischer Emigranten geboren.1949 Übersiedlung der Familie in die SBZ/DDR. Ab 1970 Studium der Ökonomie und Soziologie an der Humboldt Universität, Promotion, wissenschaftlich und publizistisch vor allem zu Themen wie Altern, Alltag, jüdisches Leben und Migration tätig, mehrere Buchveröffentlichungen. 1989/90 Mitbegründerin, später 1. Vorsitzende des Jüdischen Kulturvereins Berlin e.V. (JKV)

Im zweiten Teil der Veranstaltung findet eine offene Diskussion statt mit der Teilnahme der Juden aus verschiedenen Städten, die über die Situation in der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands aus ihrer Sicht berichten und ihre Visionen der Zukunft vorstellen. Die Anwesenden bekommen eine einzigartige Gelegenheit, die wahre Stimme der jüdischen Öffentlichkeit hören zu können, und zwar für das deutsche Publikum bis jetzt unbekannte Fragestellungen und Wahrnehmungen der Realität, die Stereotypen und Klischees über Juden und das jüdische Leben in Deutschland brechen.
Die Veranstaltung hat das Ziel, die deutsche Gesellschaft auf reale aktuelle Probleme aufmerksam zu machen, die mit dem Aufbau des jüdischen Lebens in Deutschland verbunden sind. Zum Abend werden deutsche, jüdische und russische Medien eingeladen.
Info: 0160-435 12 80, (0209) 87 88 96
Interoperabel!

GELSENZENTRUM
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Nachtrag: Jüdische Einwanderung heute.Ein Reizwort?

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Nachtrag: Jüdische Einwanderung heute. Ein Reizwort?
Im zweiten Teil der Veranstaltung findet eine offene Diskussion statt. Zu dieser haben sich schon Juden aus verschiedenen Städten gemeldet. Sie werden über Probleme des Aufbauens/der Entwicklung des jüdischen Lebens in Deutschland aus ihrer Sicht berichten und Ihre Visionen der Zukunft vorstellen.

Viele Juden sehen/betrachten/nehmen wahr die Situation in der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands anders als das bis heute öffentlich vorgestellt wurde. Wir wollen einen ehrlichen Dialog mit unseren Mitbürgern anfangen und Tabus, die mit jüdischen Themen immer verbunden sind, durchbrechen.

Solche ein offenen Gespräche werden in Deutschland zum ersten Mal stattfinden und zwar in Gelsenkirchen. Durch KINOR ist Gelsenkirchen de facto schon längs ein Zentrum des Jüdischen Freidenkens und Selbstbewusstseins geworden.

Elena Gubenko

Mütze
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Beitrag von Mütze »

Ich wäre gerne gekommen.
Alleine ist der Sonntag der Familientag.
Warum hält man solche Vorträge nicht unter der Woche?

Das Thema hat mich sehr überrascht.
Ob ich als Jude in diesen Staat einwandern würde?
Mein Ziel wäre vermutlich Israel!

Das Menschen, deren Vorfahren Wurzeln in diesem Land haben, oder Menschen, die dieses Land verlassen haben, gerne hierhin zurückkommen kann ich bestens verstehen. Aber das wären für mich keine Einwanderer.

Kinder der Aufklärung würde Religion und Staat nicht vermengen, sondern strickt trennen.
Einwandern kann man folglich nur als Israeli (oder irgendeiner anderen Staatsbürgerschaft) nach Deutschland (oder irgendeinen anderen Staat), niemals aber als Jude (oder ...) ins Christentum (oder ...). Letzteres macht keinen Sinn, das nennt man dann konvertieren.
Der Titel wird dennoch absichtlich und provokativ gewählt worden sein.

Neugierig bin ich also, ich freue mich schon jetzt auf kurze Berichte.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Ein beeindruckender Vortrag, lang - aber nie langweilig .. der viele Einblicke in jüdisches Leben heute gab. Und immer irgendwie umweht war mit einem Hauch von "Der letzte Mohikaner" - trotzdem Zukunftsgewand und Lebensfroh - einen Eklat gab es auch, typisch .... 8) :?: Hier fühlte ich mich an das Leben des Brian erinnert, auch wenn es ernster war. Elena bestand darauf, dass auch Zuwanderer die Sprache des Landes beherrschen müssen und stieß damit auf .. Unverständnis? :roll:
Ich denke wir werden noch einiges über die Veranstaltung hören - einen Film wird es wohl auch geben. Dauert aber etwas.
Dr. Irene Runge bestand darauf, dass jüdisches Leben mehr sein muss und auch ist, als Holocaust Gedenken und Klezmer.

DerChajm
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Beitrag von DerChajm »

Meine kleine Zusammenfassung des Abends:
http://www.sprachkasse.de/blog/2008/11/ ... ung-heute/

Heinz
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Beitrag von Heinz »

DerChajm hat geschrieben:Meine kleine Zusammenfassung des Abends:
http://www.sprachkasse.de/blog/2008/11/ ... ung-heute/
DerChaim hat geschrieben:Wann dieser Punkt gekommen sein wird, konnte man in etwa den russischsprachigen Konversationen entnehmen. Dort wurde mehr als einmal von der sowjetischen Mentalität der Menschen gesprochen und dass sich diese bis in die Gemeinden bemerkbar mache. Wenn aber das demokratische Instrumentarium ausgepackt wird, dann werden sich Umwälzungen ergeben die sich vermutlich auch in den Strukturen zeigen werden.
Interessant war die Abwesenheit von Vertretern der Gemeinden im Ruhrgebiet, wenngleich der Termin auf vielen Kanälen kommuniziert wurde.
Das hat mich als Beobachter auch irritiert. Wir werden wohl den Vortrag komplett demnächst ins Internet stellen - vielleicht interessiert es die Abwesenden ja doch :wink:

Mütze
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Beitrag von Mütze »

Herzlichen Dank für Eure Berichte.
Nunmehr sehe ich auch das Thema, war mir (wie fast allen anderen Bürgern auch) dieser Beschluß der Abwicklungs-DDR doch bislang unbekannt.

Von mir ein Buchtipp:
Eckart Kleßmann: M. M. Warburg & Co. Die Geschichte eines Bankhauses.
Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 1999. 208 Seiten.
Es ist die Geschichte einer jüdischen Bankiersfamilie. Sie ist geschichtlich in verschiedener Hinsicht informativ und geht nach meiner Ansicht sehr sachlich und keinesfalls emotional u.a. mit der Entwicklung des Judentums in den USA, Russland, Israel, Europa und Deutschland um.

Ich habe viele Informationen und Eindrücke gewinnen können.
Eindrücke, die mir in Folge den Umgang mit dem für Deutsche seit den NAZIs höchst schwierigen Umgang mit dem Thema "Judentum" wesentlich erleichtert haben.

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

DerChajm hat geschrieben:Meine kleine Zusammenfassung des Abends:
http://www.sprachkasse.de/blog/2008/11/ ... ung-heute/

@DerChajm:

Auch von mir an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank für die umfangreiche Zusammenfassung des Vortrages.
Damit haben sich mir erstmalig Einblicke und Zusammenänge, auch bezüglich der unterschiedlichen Strukturen der Gemeinschaften erschlossen.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

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