Bergwerk Lippe

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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RotthauserJung
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Bergwerk Lippe

Beitrag von RotthauserJung »

Heute war Tag der offenen Tür im Bergwerk Lippe in Gelsenkirchen- Hassel und ich war da :D Es herrschte reger Andrang, es lockten ja auch Musik, Unterhaltung, Informationen sowie Grubenfahrten in vereinfachter Form nach vorheriger Anmeldung ( Ich war auch einer der glücklichen :D ) Sobald ich die Bilder aus meiner Cam auf den Pc überspielt hab und ich das mit dem Hochladen endlich mal wieder hinbekommen habe, folgen diese hier ..versprochen :oops:
:wink: Männer und Technik :lol: :wink:
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Gast
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Re: 100 Jahre Bergwerk Lippe 1907 - 2007

Beitrag von Gast »

RotthauserJung hat geschrieben:Heute war Tag der offenen Tür im Bergwerk Lippe in Gelsenkirchen- Hassel und ich war da :D Es herrschte reger Andrang, es lockten ja auch Musik, Unterhaltung, Informationen sowie Grubenfahrten in vereinfachter Form nach vorheriger Anmeldung ( Ich war auch einer der glücklichen :D ) Sobald ich die Bilder aus meiner Cam auf den Pc überspielt hab und ich das mit dem Hochladen endlich mal wieder hinbekommen habe, folgen diese hier ..versprochen :oops:
:wink: Männer und Technik :lol: :wink:
@ RotthauserJung

Was ist eine Grubenfahrt in vereinfachter Form? :roll:

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RotthauserJung
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Beitrag von RotthauserJung »

Na...Kittel an..Helm auf...dann in 3 Gruppen zu je 20 Personen ab in die Grube :D Unten wurden uns sehr kompetent und mit viel Freude Maschinen und Fahrzeuge gezeigt und erklärt war wirklich sehr interessant. Bei einer offiziellen angemeldeten Grubenfahrt sind aber immer nur 10 Personen dabei und man fährt, wenn man Glück hat, auch vor Kohle so das man auch beim Abbau der Kohle zuschauen kann und das ganze natürlich in Bergmanns-Kluft und mit anschließendem duschen :wink:
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RotthauserJung
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Beitrag von RotthauserJung »

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So...endlich klappts :wink:
Hier mal ein paar Bilder vom Tag der offenen Tür im Bergwerk Lippe
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RotthauserJung
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Beitrag von RotthauserJung »

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Babapapa
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Bergwerk Lippe schließt schon Ende 2008

Beitrag von Babapapa »

Aus für die Kohle - Bergwerk Lippe schließt schon Ende 2008

Gelsenkirchen. Der Aufsichtsrat des Steinkohle-Unternehmens RAG AG wird am kommenden Mittwoch aller Voraussicht nach das vorzeitige Aus für das Bergwerk Lippe in Gelsenkirchen beschließen.

Die Zeche soll demnach Ende 2008 schließen und nicht wie in der Bergbau-Planung ursprünglich vorgesehen erst Ende 2009.

Wie es im Unternehmensumfeld heißt, seien für die vorzeitige Schließung betriebswirtschaftliche Gründe ausschlaggebend, will sagen: Die Förderkosten liegen nach älteren internen Angaben mit über 260 Euro je Tonne weit über dem Durchschnitt der RAG-Zechen. Ein weiterer Grund dürfte die geplante Fortführung des Abbaus im Saarland in neuen Kohlefeldern sein, die dort die Förderung verteuern. Bisher war die Zeche Saar mit rund 150 Euro die kostengünstigste im Verbund. Schlussendlich haben die Bürgerproteste vor allem in Dorsten das ihrige zum Schließungsvorhaben beigetragen. Im Ortsteil Altendorf-Ulfkotte ist es vermehrt zu Bergschäden gekommen.

Derzeit zählt das Bergwerk noch etwa 1800 Beschäftige, Kündigungen sind augeschlossen. Weitere Beschlüsse zu Laufzeiten der Bergwerke sind erst in der Aufsichtsratsitzung im Juni zu erwarten.
quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/200 ... etail.html

Schalker1904
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Bergwerk Westerholt (Lippe)

Beitrag von Schalker1904 »

Also ich finde leider kein Thema das sich mit der letzten noch Fördernden Zeche (auch wenn nur Teilweise auf Gelsenkirchener Gebiet) befasst !

Irgendwie schade dachte ich mir und eröffne nun mal eins leider wird die Schließung ein Jahr vorverlegt so das Ende 08 endgültig Schluß sein wird mit der Kohle in Gelsenkirchen !

würde mich freuen wenn jemand ein paar bilder reinsetzen würde da ich selber leider keine habe gern auch Ältere !


Glück auf zusammen

Schalker1904
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Re: Bergwerk Westerholt (Lippe)

Beitrag von Schalker1904 »

Schalker1904 hat geschrieben:Also ich finde leider kein Thema das sich mit der letzten noch Fördernden Zeche (auch wenn nur Teilweise auf Gelsenkirchener Gebiet) befasst !

Irgendwie schade dachte ich mir und eröffne nun mal eins leider wird die Schließung ein Jahr vorverlegt so das Ende 08 endgültig Schluß sein wird mit der Kohle in Gelsenkirchen !

würde mich freuen wenn jemand ein paar bilder reinsetzen würde da ich selber leider keine habe gern auch Ältere !


Glück auf zusammen
Na hätte ich wohl besser suchen müssen = ) danke fürs verschieben = )

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

bevor es "verschwunden" ist, bin ich heute mal vorbei gefahrenBild
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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Interessanter Einblick in das Bergwerk Lippe. Ein gewisser Florian Wagner durfte sich mal so richtig umsehen:
http://www.pro-bergbau.de/bilder/bergwe ... ppe_e.html

Schalker1904
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Beitrag von Schalker1904 »

Verwaltung hat geschrieben:Interessanter Einblick in das Bergwerk Lippe. Ein gewisser Florian Wagner durfte sich mal so richtig umsehen:
http://www.pro-bergbau.de/bilder/bergwe ... ppe_e.html


Jo habe ich auch schon entdeckt und auch kontakt zu ihm freue mich diese bilder zu sehen war selber ne zeit lang auf westerholt

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Tim
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Beitrag von Tim »

Ja, bald ist hier Schicht am Schacht - Schade!

Hoffentlich enstehen dann schnell neue Arbeitsplätze auf dem Gelände. Und vielleicht auch mal solche, die eher im produzierenden Gewerbe angesiedelt sind. Denn gesichtlose, oft nur mäßig besiedelte Dienstleistungsgewerbeparks gibts langsam wie Sand am Meer von Kamp-Lintfort bis Hamm.
Und man könnte ja mal Firmen, die sonst außerorts auf die grüne Wiese ausweichen müssen, hierhin gewinnen.

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Weiß eigentlich jemand, welche Gebäude erhalten bleiben?

Gute Nacht und Glückauf!

schalker1904
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Beitrag von schalker1904 »

soweit ich weiß bleibt ein großteil der anlagen stehen schacht 1 2 und auch 3 auf jeden fall weil dort hotel und büro nutzung vorgesehen ist

schalker1904
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Beitrag von schalker1904 »

Der großteil der anlagen bleibt stehen was auch auf die schächte 1, 2 und 3 zutrifft

wer genaueres wissen will einfach anklicken

Schalker1904
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Beitrag von Schalker1904 »

Mist der link funzt net
dann kopiere ich es einfach mal is aber viel zu lesen = )
  • Planungsgegenstand ist das Bergwerk Westerholt. Da sein Stilllegungsbeschluss für den 01.01.2010 schon gefallen ist, soll frühzeitig ein Nachnutzungskonzept entwickelt werden.

    Indem im Gebiet so früh wie möglich neue Nutzungen ermöglicht werden, soll der Prozess des Brachfallens und Verwahrlosens möglichst im Keim erstickt werden, da industrielle Brachflächen als Anziehungspunkte für Vandalismus die Lebensqualität der umliegenden Wohnviertel beeinträchtigen würden.

    In diesem Sinne spielen Zwischennutzungen für das Gebiet eine wichtige Rolle. Zwischennutzungen müssen kostengünstig und schnell zu verwirklichen sein. Sie sind oft nur temporär, können sich aber auch zu langfristigen Einrichtungen etablieren. Da das Gelände nie öffentlich zugänglich war, bieten sie der Bevölkerung eine erste Chance sich dem Gelände zu nähern und es zielgerichtet zu nutzen.

    Die frühzeitige Planung bietet zudem die Chance, Bestandsgebäude in das Nachnutzungskonzept mit einzubeziehen und sie vor unüberlegtem Abriss zu bewahren. Daher besteht ein Planungsgrundsatz darin, soweit wie möglich und sinnvoll mit dem Bestand zu arbeiten und dessen Vorteile zu nutzen. Gegenüber einem unbebauten Grundstück verfügt die ehemalige Zeche Westerholt über einen imposanten eklektizistischen Gebäudebestand mit intakter Bausubstanz, funktionierender Infrastruktur und alte, raumbildende Bäume. Die finanziellen Mittel, die für einen Neubau der grundsätzlich notwendigen Einrichtungen wie Infrastruktur und Gebäude hier nicht aufgewendet werden müssen, können in Umbaumaßnahmen und in die Gestaltung des Außenraums investiert werden.

    Die meisten Gebäude werden entsprechend ihrer räumlichen Potentiale nachgenutzt. Das heißt in alte Werkstattgebäude ziehen neue Handwerkerbetriebe ein, kleinteilige Gebäude werden zu Arztpraxen und Bürogebäude bleiben Bürogebäude.

    Die modernen industriellen Bauten bedürfen für eine Umnutzung oft größerer baulicher Eingriffe. Trotzdem sollten gerade diese Gebäude erhalten werden. Die Fördertürme sind für Westerholt identitätsstiftende Elemente, Zeugen der Industriekultur. Schacht 2, der älteste der drei Fördertürme bleibt als historisches Element erhalten. Ein Museum im Innenraum informiert über die Geschichte des Ortes und dient als Startpunkt für Gelände-Führungen. Schacht 1 und Schacht 3 werden für Büro- und Hotelnutzung umgebaut, bleiben aber in ihrem äußeren Erscheinungsbild weitgehend unverändert.

    Im Außenraum wird der bestehende Ansatz eines Parks aufgegriffen und weiterentwickelt. Ein Prinzip der Gleichverteilung von Rasenflächen mit Baumgruppen überzieht das Gelände zwischen Egonstraße und Schachtstraße. Die Rasenflächen bieten Raum für Aufenthalt und Bewegung. Die Bäume bieten Schatten, bilden Räume und bestechen durch ihre ästhetischen Reize. Im Frühling bringt die Kirschblüte ein weißes Blütenmeer hervor und im Herbst strahlen Silberahorn, Kirsche und Roteiche durch ihre leuchtenden Herbstfärbungen.
    Ein weiteres Element ist die Baumreihe, die die Linearität der Schachtstraße betont.
    Im Süden entwickelt sich auf der Gleisharfe ein Park aus Sukkzessionsvegetation. Durch Vegetationsmanagement entstehen niedrig bewachsene Flächen mit Senecio und Buddleja und solche mit höherem Birkenbestand. Auf den Wegen kann man zu weiteren umgenutzten Industrieflächen der Route Industriekultur gelangen.

    Für den zeitlichen Ablauf der schrittweisen Umnutzung des Geländes wurden vier Phasen erarbeitet, die im Folgenden erläutert werden:


    1.Phase:

    Die erste Phase beginnt mit dem Tag der Stilllegung am 01.01.2010.
    Gebäude, die für die Abwicklung nicht gebraucht werden, können einer temporären Zwischennutzung zugeführt werden. Da während der Abwicklung noch Baumaschinenverkehr auf dem Gelände herrscht, muss das Gebäude einen Zugang von außerhalb des Gebietes aufweisen, um Besucher nicht zu gefährden.
    Genannte Vorraussetzungen treffen auf das Gebäude zu, das momentan als Schreinerei und Fahrradhalle dient. Es hat nicht nur einen separaten Zugang von der Egonstraße, sondern auch einen direkt angrenzenden Parkplatz. Als Zwischennutzung kann ein Kino in der Halle eingerichtet werden.

    Ein zweiter Bereich, der auch jetzt schon nicht mehr von der DSK genutzt wird, ist der Lagerplatz Ost. Zugang besteht direkt durch eine angrenzende Zufahrt. Der Platz ist teilweise befestigt, vor allem entlang der bestehenden Gleisstrukturen. Auf die Zwischenräume wird Erdmaterial von der bestehen Rasenböschung aufgebracht und mit einer Wiesenmischung angesät. Im Randbereich können dann Veranstaltungen wie Flohmärkte, Basare oder Feste stattfinden.


    2.Phase:

    Die zweite Phase beginnt mit Abschluss der Abwicklung. Alle Gebäude sind nun für Nachnutzungen verfügbar. Gebäude, die für ihre weitere Bestimmung keine großen Umbaumaßnahmen benötigen, werden in dieser Phase in Gebrauch genommen.
    In den ehemaligen Gebäuden für Brand- und Explosionsschutz, dem Bürogebäude Tagesbetrieb und dem Gesundheitshaus werden Arztpraxen eingerichtet, die mit einer Umnutzung der Kranwerkstatt zu einer kleinen Sporthalle gekoppelt werden. Das Lohnbüro, das Verwaltungsgebäude und Büros um die Lohnhalle werden als Bürogebäude weitergenutzt. In der Schlosserei Handwerksbetriebe angesiedelt und die Lagerhallen mit Lagerplatz West fallen in gewerbliche Nutzungen wie Baustoffhandel oder Spedition. In der entkernten Wäsche wird ein Fitness-Center eingerichtet. Die Schachthalle von Schacht 2 beherbergt ein Museum, in dem man sich über die Geschichte des Gebietes informieren kann.

    Die restlichen Gebäude werden entweder abgerissen oder befinden sich noch im Umbau.
    Die Umgestaltung des Freiraums kann nun auch beginnen. Baumreihen an der zukünftigen Zufahrt des Hotels und entlang der Schachtstraße werden angelegt. Im Bereich des Schacht 2 werden erste Baumgruppen gepflanzt.


    3.Phase:

    Mit Abschluss der Umbauarbeiten an den Bestandsgebäuden beginnt die Phase 3. Der Wagenumlauf mit Förderturm des Schachtes 3 beherbergt nun ein Konferenz- Hotel und großzügige Büroflächen.

    Der Förderschacht wird zur Gewinnung von geothermisch Energie genutzt, die zur Beheizung des Wagenumlaufgebäudes dient.

    Schacht 1 wurde zu einem Büroturm umgebaut. In den Lehrwerkstätten und der Fördermaschinenhalle befinden sich jetzt Werkstätten für Behinderte und andere Non-Profit-Organisationen. Der Eindicker und die Kläranlage werden als Pflanzenkläranlage und Wassersammelbecken für ein erweitertes Wassersystem umgenutzt.

    Auf der ehemaligen Halde und späterem Parkplatz nördlich der Egonstraße wird ein neues Wohngebiet errichtet.

    Die bestehenden Rasenflächen im Gebiet werden neu angelegt und Baumgruppen gepflanzt.


    4.Phase:

    Die Phase 4 stellt einen Ausblick in die Zukunft dar. Sie besteht aus der Errichtung eines kleinen Gewerbegebietes auf dem Lagerplatz West. Eine zusätzliche Zufahrt erleichtert den LKW-Verkehr.

    Die Baumreihe an der Schachtstraße wird erweitert und bildet eine Verbindung von alt und neu.


    Wassersystem

    Da das Gelände über ein eigenes Wassersystem für die Kohlewäsche verfügt, entstand die Idee, das Element Wasser in der Freiraumgestaltung aufzugreifen.

    Dazu soll kein Trinkwasser aus der Leitung verwendet werden, sondern Wasser, das auf dem Gelände anfällt, vorzugsweise Regenwasser. Da das Abwassersystem ein Mischsystem ist, bedürfte es einem erheblichem baulichem Aufwand das Regenwasser vom Sanitärabwasser zu trennen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das anfallende Wasser aus dem Mischsystem zu reinigen. Mit den Mehrkammer-Absetzbecken nördlich der Egonstraße ist die Vorreinigungsstufe schon vorhanden. Es bietet sich an eine biologische Reinigungsstufe nachzuschalten. Geeignet wäre z.B. ein bewachsener Bodenfilter, also eine Pflanzenkläranlage. Für diese Einrichtung kann der bestehende Eindicker umgenutzt werden.

    In den ehemaligen Eindicker wird ein vertikal durchflossener Bodenfilter eingebaut. Von oben nach unten wird eine Sandschicht durchflossen und das Wasser dabei von Mikroorganismen gereinigt. Die Beschickung erfolgt schubweise über eine kreisförmig angeordnete Leitung knapp unterhalb der Oberfläche. Dadurch wird eine Geruchsentwicklung vermieden. Die Reinigung passiert in den obersten 2 Metern. Da der Eindicker bis zu 8 m hoch befüllt werden kann, wird der Bereich unterhalb der Reinigungsschicht als Wasserspeicher zur Retention verwendet. Die Bepflanzung ist ein wesentlicher Bestandteil des Ökosystems „Bewachsener Bodenfilter“. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, die Durchlässigkeit des Bodenkörpers aufrechtzuerhalten, indem sie ihn durchwurzeln. Die direkte Reinigungsleistung durch die Pflanzen ist gering, allerdings verbessert ihre Anwesenheit die Lebensbedingungen für die Mikroorganismen, die die Hauptreinigung leisten.

    Das saubere Wasser wird mittels einer vorhandenen Pumpe in das ehemalige Klärbecken gepumpt, das nun als Sammelbecken dient. Hier beginnt ein Kreislauf, der das Wasser offen in Bewegung zeigt. Von hier aus werden über eine offene Wasserrinne die Wasserbecken am Hotel gespeist. Das Wasser durchfließt die Becken nacheinander und wird wieder zurück zum Sammelbecken geleitet, wo sich der Kreislauf schließt.
    Über schwimmergesteuerte Pumpen wird gewährleistet, dass der Wasserkreislauf immer in Bewegung ist. Wenn sich z.B. bei Regen mehr Wasser im System befindet, wird es in die weiteren Kammern des Klärbeckens gepumpt und dann gedrosselt an den Vorfluter abgegeben.

    Der Wasserabfluß wird verringert durch Verdunstung während der Rückhaltung auf dem Gelände und die Abgabe an den Vorfluter erfolgt gedrosselt und zeitversetzt zu den Regenereignissen durch die Retention im Sammelbecken.
    Der Weg des Wassers wird sichtbar gemacht und die Stationen Pflanzenkläranlage, Sammelbecken und Verdunstungsbecken werden zu Aufenthaltsorten.


    Wagenumlauf

    Das imposanteste und größte Gebäude des Geländes ist der Förderschacht 3 mit dazugehörigem Wagenumlauf. Als die Zeche noch in Betrieb war, spielte dieser Gebäudekomplex die wichtigste Rolle im Kohleförderprozess. Diese herausragende Rolle soll das Gebäude auch in Zukunft behalten. Hier wird der größte bauliche Eingriff stattfinden.

    Die für die Nutzung bedeutsamsten Ebenen sind das Erdgeschoß und die Wagenumlaufebene. Zudem werden im Förderturm zusätzliche Ebenen eingezogen.
    Charakteristisch für das Erdgeschoß ist seine Durchlässigkeit. Der Durchgang, der die Verlängerung der Schachtstrasse bildet, wie auch die Öffnung an der Nordwestecke des Gebäudeensembles bleiben erhalten. Der portalartige Durchlass nördlich des Förderturms wird verglast und bildet nun eine Eingangshalle, die sowohl den Blick in den Innenhof als auch in den vorgelagerten Park ermöglicht. Durch eine Verglasung der dem Innenhof angrenzenden Säulengänge werden neue Räumlichkeiten geschaffen. Da sie sich zum Innenhof hin orientieren und öffnen, bleibt der bestehende Raumeindruck im Innenhof erhalten.

    Auch die Durchgängigkeit, die die Wagenumlaufebene prägt, soll nicht verändert werden. Auf dem ehemaligen Weg der Kohlewagen bildet die Wagenumlaufebene eine durchgehende Freifläche, an die sich unterschiedliche Räume angliedern. Die ein oder zweistöckig an der Fassade angeordneten Zimmer reichen nicht bis unter das über 10m höher gelegene Dach, wodurch das eindrucksvolle Raumvolumen sichtbar bleibt. Die Belichtung erfolgt über Fensteröffnungen in der Fassade und über ein Oberlicht im Dach.
    Der Förderturm des Schachtes 3 stellt das beeindruckendste Element des Gebäudeensembles dar. Um mehr als nur 2 Ebenen dieses besonderen Raumes zu nutzen, werden oberhalb der Wagenumlaufebene alle vier Meter Ebenen eingezogen. Diese ermöglichen im zentralen Bereich um die Aufzuganlage den Blick nach oben und unten.
    Die Klimatisierung der Räume wird über die Nutzung geothermischer Energie, die in Schacht 1 und 3 unter Tage gewonnen wird, realisiert.


    Hotel

    In den nördlichen Teil des Wagenumlaufs und den Förderturm wird ein exklusives Konferenzhotel integriert. Der Haupteingang des Hotels liegt auf der Ostseite. Der 10m hohe Durchgang wird nun verglast und bildet die Eingangshalle mit Rezeption. Anschließend gelangt man in die Empfangshalle im Förderturm. Die 500m² große Fläche bietet zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten mit einem Cafe und einer Bar. In der Mitte des über 13m hohen Raums befinden sich die Aufzüge und Treppe, die die oberen Stockwerke erschließen. Sie sind über dem ehemaligen Schacht errichtet. Sowohl über die Eingangshalle als auch über die Empfangshalle kann man die Terrassen des Hotels erreichen. Die erste Terrasse befindet sich im Innenhof des Wagenumlaufs. Der Raum ist einerseits von den hohen und nahen Gebäudemauern geprägt, andererseits gibt es im Erdgeschoß immer wieder Durchgänge und Durchblicke, da alle angrenzenden Innenräume nur durch Glasfassaden vom Innenhof trennen. Im Restaurant werden nicht nur Hotelgäste, sondern auch andere Geländebesucher bedient. Im Westtrackt des Erdgeschosses sind Konferenzräume untergebracht, die über den Innenhof erschlossen sind und mit mobilen Wandelementen in kleinere Raumeinheiten unterteilt werden können.

    Auf der Ostseite der Wagenumlaufebene befinden sich die Hotelzimmer. Es gibt unterschiedliche Typen auf zwei Ebenen. Im Nordteil gliedert sich ein Wellnessbereich an, im Westteil sind wiederum Konferenzräume unterschiedlicher Größe untergebracht.
    Auf jeder Etage des Förderturms befinden sich vier großzügige Suiten. Der Fördermaschinenraum auf der obersten Ebene ist als Konferenzraum eingerichtet, kann aber auch von Privatpersonen für Veranstaltungen jeder Art gemietet werden.


    Büros

    Der südliche Teil des Wagenumlaufs wird als Bürogebäude genutzt. Der Zugang erfolgt über die ehemalige Sieberei, die vollständig entkernt und verglast nun als Eingangshalle dient. Im Erdgeschoß befinden sich der Empfang und die Kantine. Die Wagenumlaufebene wird über Aufzüge oder Treppen erreicht. Die dort eingerichteten Büroräume weisen unterschiedliche Größen auf und können entweder von mehreren kleinen oder einer großen Firma gemietet werden. Zwischen den Büros gibt es gemeinschaftlich nutzbare Pausenbereiche, wo soziale Kontakte zwischen Kollegen und verschiedenen Firmen gepflegt werden.

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