Rheinstahl - Schalker Verein - Eisenwerke Gelsenkirchen AG

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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iwi
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Eisenwerke Hohenzollernstr.

Beitrag von iwi »

@Verwaltung

Vielleicht kann die Verwaltung dieses Thema mal mit
"Rheinstahl - Schalker Verein - Eisenwerke"
zusammenlegen.

Danke im voraus

glückauf
iwi
Was Du nicht willst was man Dir tu', das füg auch keinem anderen zu.
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uwe1904
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Fotos Hochofen-Sprengung April 1983

Beitrag von uwe1904 »

Hallo,
ich habe gerade noch einmal alle Freds, die sich mit Rheinstahl / Hochöfen / Schalker Verein / Eisenwerke / ... befassen, durchgescrollt. Bis auf eine Serie von Babapapa, aufgenommen wohl aus östlicher Richtung, und die Zeitungsausrisse mit den Bildern von Alfons "Gott hab ihn selig" Kampert habe ich kein einziges Bild der Sprengung von Ofen 4 gesehen.
Kann es sein, dass damals kein heutiger GGler fotografiert hat? Ich meine, mich erinnern zu können, dass auf dem Gelände an der Almastraße um mich rum einige Filme durchgezogen wurden. Vllt. kommt ja noch was.
Egal, ich wurde damals (noch als Lehrling) von meinem damaligen Arbeitskollegen, einem gewissen Heinz, zu einer verlängerten Mittagspause "mitgeschleift", er schleppte seine Videoausrüstung, ich war mit meinen zwei Knipsen bewaffnet. Den dort entstandenen Film habe ich leider nie gesehen, aber meine Dias habe ich gestern im Keller wieder ausgegraben. Hier einige der Bilder:

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Auch nach fast 30 Jahren machen die Erinnerungen nicht gerade fröhlich :( .
Gruß
Uwe

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diro
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Re: Fotos Hochofen-Sprengung April 1983

Beitrag von diro »

uwe1904 hat geschrieben:Hallo,
ich habe gerade noch einmal alle Freds, die sich mit Rheinstahl / Hochöfen / Schalker Verein / Eisenwerke / ... befassen, durchgescrollt. Bis auf eine Serie von Babapapa, aufgenommen wohl aus östlicher Richtung, und die Zeitungsausrisse mit den Bildern von Alfons "Gott hab ihn selig" Kampert habe ich kein einziges Bild der Sprengung von Ofen 4 gesehen.
Kann es sein, dass damals kein heutiger GGler fotografiert hat? Ich meine, mich erinnern zu können, dass auf dem Gelände an der Almastraße um mich rum einige Filme durchgezogen wurden. Vllt. kommt ja noch was.
Egal, ich wurde damals (noch als Lehrling) von meinem damaligen Arbeitskollegen, einem gewissen Heinz, zu einer verlängerten Mittagspause "mitgeschleift", er schleppte seine Videoausrüstung, ich war mit meinen zwei Knipsen bewaffnet. Den dort entstandenen Film habe ich leider nie gesehen, aber meine Dias habe ich gestern im Keller wieder ausgegraben. Hier einige der Bilder:

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Auch nach fast 30 Jahren machen die Erinnerungen nicht gerade fröhlich :( .
Gruß
Uwe
Sind Deine historischen Fotos aus dem Jahr 1982? Ist das drittletzte Foto von der "speedway-Rennbahn" aufgenommen worden?

Gruss...Dirk
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uwe1904
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Re: Fotos Hochofen-Sprengung April 1983

Beitrag von uwe1904 »

Hallo Dirk,
diro hat geschrieben:...
Sind Deine historischen Fotos aus dem Jahr 1982? Ist das drittletzte Foto von der "speedway-Rennbahn" aufgenommen worden?...
wie schon im Titel meines Beitrags geschrieben, war die endgültige Sprengung im April 83, genau am Donnerstag, d. 28.4. .
Alle Bilder sind vom gleichen Standort aus entstanden (leider beherrsche ich auch heute noch nicht die Fähigkeit, zeitgleich an verschiedenen Orten zu sein :wink: ), nämlich am Anfang der Almastraße, etwa auf Höhe des heutigen "Alma-Sport". Dort befand sich meines Wissens eine Bergbauschule / Ausbildungswerkstatt o.ä, daher kamen wohl auch die Menschen in Bergbaukluft auf meinen Bildern. Die Fachleute wissen dies aber sicher genauer.
Auf jeden Fall war es etwas westlich der Speedway-Bahn.
Gruß
Uwe

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uwe1904
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Vor der Sprengung

Beitrag von uwe1904 »

Hallo,
wenn auch nicht ganz chronologisch, möchte ich hier, nach den Bildern der Sprengung (etwas weiter oben) auch noch Dias aus der Zeit zeigen, als noch alles stand:
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Gruß
Uwe

Josel
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Beitrag von Josel »

Heinz O. hat geschrieben:[center]Akkiller hat mich gebeten das einzustellen:

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oben sehr gut zu erkennen: Die Ausstellungshalle Wildenbruchplatz

(fast nichts ist mehr so wie es einmal war :roll:)

Sammlung Karlheinz Weichelt (originale Glas-Foto-Platte) vermutlich 20er Jahre[/center]
Was mich interessieren würde: Kann man anhand dieses Fotos die groben Abläufe in diesem Werk erklären? Ich meine, der Koks für die Hochöfen wurde über die Gleise von Alma geliefert. Die Öfen stehen direkt neben den Gleisen, weil sie vermutlich von dort mit dem Rohmaterial versorgt wurden. Wozu genau diente aber eigentlich diese riesige Halle an der Hohenzollernstraße genau? Und warum gibts daneben diese beiden Kühltürme? Steht da in der Ecke noch eine Villa mitten auf dem Gelände? Wozu dienten die Wasserbecken (wenn es überhaupt welche sind?)

Weiß das jemand von Euch?

J.

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brucki
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Beitrag von brucki »

Josel hat geschrieben:Was mich interessieren würde: Kann man anhand dieses Fotos die groben Abläufe in diesem Werk erklären? Ich meine, die Kohle für die Hochöfen wurde über die Gleise von Alma geliefert. Die Öfen stehen direkt neben den Gleisen, weil sie vermutlich von dort mit dem Rohmaterial versorgt wurden. Wozu genau diente aber eigentlich diese riesige Halle an der Hohenzollernstraße genau? Und warum gibts daneben diese beiden Kühltürme? Steht da in der Ecke noch eine Villa mitten auf dem Gelände? Wozu dienten die Wasserbecken (wenn es überhaupt welche sind?)

Weiß das jemand von Euch?

J.
Ich kann auch nur mit einenm gesunden Halbwissen dienen. Aber immerhin... :wink:

Die "Villa" ist doch das Verwaltungsgebäude, oder? Mir wurde gesagt, das man früher durch den Torbogen an der Hohenzollernstraße ging und dann vor der Verwaltung stand.

Bevor die Erze in den Hochofen gefüllt werden, werden Sie meines Wissens in den Bunkern zwischengelagert und von dort aus gemischt. Ob das flüssige Eisen vor Ort zu Knüppeln oder Brammen (also das Vormaterial für die weitere Produktion) gefertigt wurde, weiss ich gar nicht. Man sah ja später auch Kokillenwagen (Bahn), in denen das flüssige Eisen transportiert wurde...

Die "riesige Halle" war doch die sogenannte "Kraftzentrale". Ob dort aus den Gasen Strom erzeugt wurde?

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Hallo Josel,

dieses Forum ist sicherlich nicht der richtige Ort, um hier einen Kurs über die Erzeugung von Rohreisen abzuhalten und den dazu benötigten Maschinenpark in allen Einzelheiten zu erklären.

Ich lade Dich herzlich in die Bergbausammlung Rotthausen ein. Dort können wir an Fotos, aber vor allem auch an Lageplänen die Arbeitsabläufe und die Verwertung der Nebenprodukte, die sich ja im Laufe der Jahre auch immer wieder verändert haben, erklären und besprechen.

Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Der Koks für die Befeuerung der Hochöfen wurde von der Kokerei Alma über eine Bandbrücke zur Bunkeranlage längs der Bahngleise (oder direkt zu den Hochöfen(?)) geliefert. Die Bunkeranlage sammelte verschiedene Erzsorten, die dann unten zu einem Gemisch abgezogen und zu den Hochöfen transportiert wurden.

Das Gichtgas der Hochöfen kam zur Kokerei und diente der Unterfeuerung der Koksbatterie. Das gereinigte Gas der Ofenbatterien ging über die Gasometer in den Gasverbund.

Der lange Bau entlang der Hohenzollernstr. war das Kesselhaus (Kraftzentrale, wie Brucki schrieb) zur Erzeugung von Hochdruckdampf. Soviel ist mir erzählt worden.

Für mehr Wissen gibt es ein schlaues Buch über den "Schalker Verein" - ist hier bestimmt irgendwo schon erwähnt - wurde im letzten Jahr neu vorgestellt.

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sirboni
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Beitrag von sirboni »

Der "lange Bau" war die Turbinen- und Generatorenhalle. Das Kesselhaus ist etwas weiter rechts davor an den drei Schornsteinen zu erkennen.

Ende der 60 er Jahre war sogar noch ein Generator in Betrieb, der von einem Gichtgas-Kolbenmotor angetrieben wurde. Mit seinem direkt als Anker fungierendem Riesenschwungrad sah er aus wie eine Dampfmaschine. Nur war das, was wie der Kessel aussah, der Zylinder.

Alles in Allem hatte man den Eindruck, daß der Motor von Nikolaus Otto sel. und der Generator von Werner Siemens (noch bevor er "von" wurde) persönlich gebaut worden war.

Im Zementwerk waren damals übrigens auch noch Elektromotoren am Werk, die in jedem Technikmuseum eine gute Figur gemacht hätten.

Allerdings mühte man sich zu der Zeit auch mit einer innovativen Heißluftturbine ab, mit der der überschüssige "Wind" der Hochöfen noch zur Stromerzeugung genutzt werden sollte.

Ob das aber letztlich geklappt hat weiß ich nicht, da ich mich vorher schon verabschiedet hatte.

Und wenn es auch den "Alten Eisenwerkern" wehtut; mich hat nach meiner nur kurzen Zeit dort eigentlich nur gewundert, daß das Ende nicht schon einige Jahre früher kam.
Zuletzt geändert von sirboni am 03.02.2011, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.

KarlS12
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Beitrag von KarlS12 »

Das waren noch Zeiten gewesen.
Das Erz kam aus dem Sauerland und Siegerland, der Koks direkt von der Zeche und der Kokerei nebenan, einen Teil der Energie wurde durch entstehende Gase oder Dämpfe erzeugt und das Methan was aus der Zeche kam wurde meines Wissens auch genutzt.
Jetzt ist es anders.
Das Erz kommt aus Brasilien wo teilweise Kinder arbeiten und Arbeitsschutz nur wenig vorhanden ist.
Kohle und Koks kommt zum großen Teil aus China.
Stahl teilweise auch und die Stellen die Sachen auch noch mit Werken her die Sie bei uns abgebaut haben und einige Tausend Kilometer weiter wieder aufgebaut haben.
Die Energie aus Atomkraftwerken und das dazu nötige Uran wahrscheinlich auch aus dem Ausland.

Und das alles soll dann auch noch billiger sein.

pedder vonne emscher
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Beitrag von pedder vonne emscher »

KarlS12 hat geschrieben:Das Erz kam aus dem Sauerland und Siegerland
In den 60er-Jahren kam das Erz längst nicht mehr aus Sauer- und Siegerland, sondern aus Schweden und wurde im Hafen Grimberg umgeschlagen.

Du meinst wahrscheinlich frühere Zeiten.

KarlS12
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Beitrag von KarlS12 »

@pedder
Stimmt nicht so ganz.
1960 kam der größte Anteil des Eisenerz aus Deutschland
danach folgte Frankreich und dann erst Schweden.
1980 war bereits Brasilien der größte Zulieferer und konnte diese Stellung weiter Ausbauen.
Habe ich aus folgender Quelle.
Quelle: BGR Datenbank; ThyssenKrupp Stahl AG Eisenerz

pedder vonne emscher
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Beitrag von pedder vonne emscher »

@Karl: Laut wikipedia endete der Erzbergbau im Siegerland 1965.
Im übrigen sind meine Quellen: ich habe beim Schalker Verein gearbeitet, u. a. in den Betriebsbüros Hochofen, Hafen und Verkehrsbetriebe. Und das meiste Eisenerz kam Ende der 60er/Anfang der 70er-Jahre aus Kiruna.

Bis 1976 gehörte der Schalker Verein nicht zu Thyssen, sondern zu Rheinstahl. Die von Dir aufgeführte Statistik bezieht sich vielleicht auf den Thyssenkonzern. Und das Erz aus Brasilien war ab 1983 für den Schalker Verein nicht mehr relevant.

DerFormer
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Rheinstahl - Schalker Verein - Eisenwerke Gelsenkirchen AG

Beitrag von DerFormer »

Wer kann antworten?
Wo genau war das Tor 4 vom Schalker Verein, und wo ist der Spitzbunker den der @Rotthause Jung im Jahr 2007 eingestellt hat?

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