Zeche Dahlbusch

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

Tanriverdi hat geschrieben:Wir dürfen niemals vergessen, welche Schuld Deutschland auf sich geladen hat.

Aber mich irritiert das Bild des Mannes an der Gedenkstätte.
Dieses Blümchenhemd erscheint mir unpassend.
Die Ehrfurcht gegenüber den getöteten Zwangsarbeitern hätte eine würdevollere Kleidung verdient.
Wenn ich an einer Grabstelle stehe und der Toten gedenke, würde ich auch keine Zeitschriften in der Hand halten.
Was ist würdevolle Kleidung? Ist es der allgemein erwartete Dresscode? Oder ist es eventuell meine Lieblingskleidung, die nur ich zu besonderen Anlässen trage? Ist schwarz ok, oder etwa weiß, wie in vielen anderen Ländern? Oder doch bunt, wie in vielen südpazifischen Gegenden?

Ich muss die Würde in mir, und nicht an mir tragen, alles andere ist Heuchelei.

Peter
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Tanriverdi
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Beitrag von Tanriverdi »

Zu diesen Fragen möchte ich versuchen zu antworten:

"Was ist würdevolle Kleidung?"
- Also für mich war das bei einer Trauerveranstaltung immer schwarzer Anzug, weißes Hemd, Krawatte.

"Ist es der allgemein erwartete Dresscode?"
- Ich würde sagen ja.

"Kann man nicht einfach seine Lieblingskleidung anziehen?"
- Das hängt davon ab, wie diese aussieht.

"Ist schwarz ok?"
- Ja, sicher.

"Oder etwa weiß, wie in vielen anderen Ländern?"
- Nein, eigentlich nicht.

"Oder doch bunt, wie in vielen südpazifischen Gegenden?"
- Ich kannte die bunte Trauerkleidung des Südpazifiks ehrlich gesagt bis jetzt noch nicht. Ich würde sagen, daß sie hier in Deutschland eher ungewöhnlich ist. Manche Menschen, so wie ich, können Schwierigkeiten haben, diese Trauerkleidung als solche zu erkennen.


Mein Text vom 24.8. sollte jedenfalls keine Häme sein und ich möchte nicht, daß das so verstanden wird.
Ich bin nur im ersten Moment etwas irritiert gewesen, das ist alles. Ich wollte auch niemand vor den Kopf stoßen.

Ich hab auch nicht gewusst, daß es sich bei den vermeintlichen Zeitschriften um Unterlagen für einen Vortrag handelte.

Heutzutage ist alles etwas lockerer, auch die Kleidung, da bin ich wohl zu altmodisch oder schlicht unwissend. Man möge mir das verzeihen.

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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

Es geht aber nicht um dein Empfinden, sondern die innere Würde des Trauernden oder Gedenkenden. Mit meinen Fragen wollte ich nur verdeutlichen, das Trauerkleidung (doofes Wort) je nach Verortung vollkommen anders sein kann und nicht das Hauptmerkmal der Trauer sein kann und darf!

Peter,
der sich auf seiner eigenen Beerdigung deutlich mehr Gelassenheit und die Abwesenheit von Dresscodes wünscht
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Quiqueg
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Nochmals: Der 23. August 2016 auf dem Rotthauser Friedhof

Beitrag von Quiqueg »

Am Wochenende habe ich den Kranz für die Ostarbeiter samt den Schleifen mit deren Namen von der Grabstelle entfernt und alles entsorgt. Die ukrainische Fahne, unten gelb wie die Sonnenblumen und Weizenfelder dieses wunderschönen Landes, oben blau wie der Himmel darüber, verwahre ich zu Hause. Ebenso die rot-weiße Schleife am Kranz für Tadäus Starczyski, den verunglückten Polen, 23 Jahre alt. Dieser Kranz sah noch recht anständig aus, ich habe ihn erst einmal liegen gelassen.

Am Denkmal für die Deutschen hängt noch der Kranz der GfW Gesellschaft für Wohnungsbau mit Schleife, auf der steht "Glückauf".

Mit einem Gefühl der Dankbarkeit denke ich an die kleine Runde zurück, die sich am 23. August an der Grabstelle getroffen hat. Gelsenzentrum, VVN (Vereinigung der Verfolgten des Nationalsozialismus), ein Rotthauser Sozialdemokrat und weitere liebe Gäste. Sicher, es hätten mehr sein können: Bergbausammlung, Heitmatverein, Bürgerverein, Bezirksbürgermeister, IGBCE, Alte Knaben, etablierte und weniger etablierte Parteien usw. Aber: Die Grabstelle bleibt zugänglich für alle, die dort ein paar nachdenkliche Minuten verbringen wollen. Es ist auch nicht verboten, dort ein Blümchen, Sräußchen oder was auch immer zu platzieren.

Ich möchte, anders als bisher beabsichtigt, den Stein nun doch beschriften lassen. Selbstverständlich mit dem von Dr. Schmitt (Gelsendienste) für richtig gehaltenen und von der Bezirksvertretung abgenickten Text. Meine persönliche Meinung dazu bringe ich anderswo an.

"Die Würde des Friedhofs... (erfordert) Sensibilität und politische Neutralität". So Gelsendienste in der Verwaltungsvorlage. Sensibilität und politische Neutralität gegenüber Nazi-Untaten? Dazu wird es verschiedene Meinungen geben.

"ZUM EWIGEN GEDENKEN AN UNSERE FEIGE DAHINGEMORDETEN JÜDISCHEN SCHWESTERN UND BRÜDER"

(auf dem Friedhof Mühlenstraße) wirkt recht unsensibel.

"ZUM GEDENKEN AN UNSERE DURCH DEN HITLERISMUS IM LAGER GELSENBERG UMGEKOMMENEN JÜDISCHEN SCHWESTERN

auf dem Friedhof Horst Süd gleichfalls. Nicht minder:

"SIE STARBEN FÜR DIE BEFREIUNG DER ARBEITERKLASSE"

(ebenfalls Friedhof Horst Süd). Bestellt Dr. Schmitt demnächst eine(n) Sensibilitätsbeauftragte (n), um dies alles zu überprüfen?

Den Preis für die längere Inschrift hatte Steinbildhauer Künne mir seinerzeit mit 450 € angegeben. Kürzer wird es wohl etwas preiswerter. Ich wäre allen dankbar, die sich aus verantwortungsethischen Gründen an den Kosten beteiligen wollen. Auch Kleinbeträge wären willkommen, es geht ja auch um die Geste. Ich richte bei der Sparkasse ein Rechtsanwalts-Anderkonto "Kissenstein" ein. Weiteres in Kürze.

Quiqueg
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Nochmals: Zum Andenken an die Vergessenen vom 23. August 43

Beitrag von Quiqueg »

Der Stein ist wurde bereits abgeholt. Steinbildhauer Künne hat mir die Beschriftung bis zum 31.Oktober versprochen. Bis dahin ist sie also jedenfalls fertig. Ich denke an eine Art Einweihung in der zweiten Novemberhälfte. (Von 3. bis 10.11. bin ich auf Reisen).

Niemand ist natürlich gehindert, die Grabstätte vorher aufzusuchen. Ich habe in der letzten Zeit gelegentlich ein Blümchen dort platziert, anstelle der Angehörigen der Ukrainer / Sowjetrussen, denen dies verwehrt ist. Schön, wenn sich noch andere beteiligten. Die Beschriftung kostet an die 400 Euro, vielleicht etwas mehr. Ich habe dafür ein Sparbuch bei der

Sparkasse, Zweigstelle Rotthausen angelegt:
IBAN DE94 4205 0001 0315 1340 03 Kontoinhaber Klaus Brandt


115 Euro sind dort eingezahlt, weitere 200 € zugesagt. Sehr viel fehlt also nicht mehr. Ein persönliches Wort von mir: Spendet bitte. Ich freue mich über jeden Euro, der dort eingeht. Auch Kleinbeträge (5 Euro oder so) sind hochwillkommen. Ums Geld geht es, so sehe ich es, erst in zweiter Linie, in erster Linie geht es um die Geste. Die halte ich, wenn ich das sagen darf, für bitter nötig.

PEDY1965
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Beitrag von PEDY1965 »

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gut das es früher wieder gibt.
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Quiqueg
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Der Gedenkstein für die Ostarbeiter und den Polen ist fertig

Beitrag von Quiqueg »

Zu Nazizeiten galten sie als Untermenschen. Das durfte zwar nicht auf den Stein geschrieben werden. Trotzdem stimmt es. Vorschriftsmäßig beschriftet, befindet er sich an seinem Platz. Eine schöne Leistung des Steinbildhauers.

Seine Rechnung über 450 Euro habe ich soeben erledigt. Zahlungen auf das von mir angelegte Sparbuch sind weiterhin willkommen. Sie funktionieren auch per Überweisung. Es geht nicht so sehr um das Geld – das zwar auch, aber erst in zweiter Linie – es geht vor allem um die Geste der Solidarität. Kommen mehr als 450 Euro zusammen, würden meine Mitstreiter und ich überschießende Beträge für Pflege und Schmuck des Grabes verwenden: ab und zu ein Blümchen, eine Schale, ein Gebinde.

Angehörige der verunglückten Fremdarbeiter gibt es zweifellos noch. Am ehesten in den Bergbaugebieten der früheren Sowjetunion, also im Donbass und angrenzenden Gegenden. Zum Grab ihrer Lieben werden sie nicht kommen können, wie die Dinge im Augenblick liegen. Einen Ort zum Trauern haben sie nicht.

2006 waren Fremdarbeiter aus der Ex-Sowjetunion in Gelsenkirchen. Über die Gespräche mit ihnen gibt es Aufzeichnungen. Was enthalten sie? Ich will versuchen, das zu klären. Falls sich eine Möglichkeit auftut, an die damaligen Kontakte anzuknüpfen, sollte sie genutzt werden, denke ich.

Die Vorgeschichte will ich nicht zum x-ten Mal ausbreiten, verweise aber nochmals auf die Mitteilungsvorlage der Verwaltung – 14-20/1683 , die Beschlussvorlage 14-20/1736 und die Niederschrift über die Sitzung der Bezirksvertretung Süd vom 1. September 2015, alle im Ratsinformationssystem nachzulesen. Ich hatte 2012 / Anfang 2013 versucht, Verbindung mit der Botschaft der Russischen Föderation und dem Polnischen Generalkonsulat aufzunehmen. Dazu ist es nicht gekommen. Ich wurde ausgetrickst.

Wenn ich bedenke, was um das Gedenken an die achtzehn Vergessenen alles schief gelaufen ist, packt mich die kalte Wut – einerseits. Andererseits denke ich, auch gelassene Beharrlichkeit kann zum Ziel führen. Der schlechteste Weg wäre das wohl nicht.

Für den Januar ist eine Art Einweihung des wirklich sehr schönen Steins geplant. Die Gelsenkirchener Gedenkoligarchie, einschließlich ihrer Abteilung Glückauf, reagierte bisher verhalten. Dies soll die Bemühung um einen möglichst großen Teilnehmerkreis, das christliche Spektrum eingeschlossen, nicht hindern.

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Glückauf und Heil Hitler

Beitrag von Quiqueg »

Leserbrief zu Ihrer Serie: „Ein Stück Geschichte“ (darunter: WAZ von heute – dem 5-1):
Wie Karlheinz Rabas Bergbaufolklore zu präsentieren weiß, ist erfreulich und aller Ehren wert. Noch erfreulicher wäre es, wenn er sich ein wenig auch dem „Glückauf und Heil Hitler“ widmete, das 12 Nazijahre lang den hiesigen Bergbau geprägt hat. Zwangsarbeit hat Unzähligen Leid und Tod gebracht. Wenn „Stücke Geschichte“ – was ja in Ordnung geht – dann auch Schläuche, Knüppel und anderes Werkzeug, mit dem Zwangsarbeiter geschlagen, Galgen, an denen sie wegen Liebesbeziehungen aufgehängt wurden, den Aufnäher „Ost“, ihren Judenstern, den sie zu tragen hatten, Abtreibungswerkzeuge mit denen die Nazis rassisch unerwünschten Nachwuchs verhinderten, Fußböden, auf denen Schwangere entbinden mussten, Kinderbettchen, in denen ihre Säuglinge elend verhungerten. All das ist dokumentiert. Gerechter Zorn ob der Beharrlichkeit, mit der es, übrigens auch vom Heimatbund, beschwiegen wird, ist am Platze.

Vielleicht hat derdie eine oder andere Obiges in der WAZ gelesen. Ich stelle es jetzt hier ein in der Hoffnung, damit eine Debatte auszulösen. Alles ist besser als diese verfluchte Gleichgültigkeit! Wer die Nazizeit im Rotthauser Bergbau bewusst und aktiv miterlebt hat, müsste jetzt über 90 sein - gibt es keine solchen Mitbürger? Dahlbusch-Zwangsarbeiter aus dem Donbass waren, wenn ich das richtig verstanden habe, 2006 in Gelsenkirchen, es gab dazu eine Projektarbeit in der Gesamtschule Ückendorf. Von deren Leiter bekam ich kürzlich einen prompten und freundlichen Brief: Er hat meine Anfrage nach Unterlagen/ Aufzeichnungen an die damals aktiv gewesenen Lehrkräfte weitergeleitet. Ich hoffe jetzt auf die Antwort.

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Mechtenbergkraxler
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Dahlbusch in Bildern

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Geschichte ist bunt, hat finstere und lichte Seiten, aber ist Geschichte. Und aus Geschichte sollte man lernen, sonst wiederholt sie sich. Mehr fällt mir momentan zu Quiquegs völlig okayen Beiträgen nicht ein.

Hier zur Abwechslung aber auch mal wieder was Lichtes über Dahlbusch, gefunden tief hinten im Geschirrschrank, aus dem Fundus meiner schon lange verstorbenen Eltern. Hab´ noch andere Motive dabei, die ich in den entsprechenden Freds posten möchte. Man möge mir aber verzeihen, wenn diese Untersetzer hier schon mal im Jahr 2006 gepostet wurden, mein Gedächtnis fasst die 453234 Beiträge mit ihren gefühlt 300000 Fotos nicht mehr so ganz.....

MK

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brucki
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Re: Glückauf und Heil Hitler

Beitrag von brucki »

Quiqueg hat geschrieben:Gerechter Zorn ob der Beharrlichkeit, mit der es, übrigens auch vom Heimatbund, beschwiegen wird, ist am Platze.
Alle Mitglieder des Heimatbundes, auch Sie, sind eingeladen und aufgerufen, an allen Themen, die "unter den Nägeln brennen", zu arbeiten. Sofort, wenn aus dem Kreis der Mitglieder aktiv mitgearbeitet wird, ist das Beschweigen beendet.

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brucki
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Re: Glückauf und Heil Hitler

Beitrag von brucki »

brucki hat geschrieben:
Quiqueg hat geschrieben:Gerechter Zorn ob der Beharrlichkeit, mit der es, übrigens auch vom Heimatbund, beschwiegen wird, ist am Platze.
Alle Mitglieder des Heimatbundes, auch Sie, sind eingeladen und aufgerufen, an allen Themen, die "unter den Nägeln brennen", zu arbeiten. Sofort, wenn aus dem Kreis der Mitglieder aktiv mitgearbeitet wird, ist das Beschweigen beendet.
Übrigens könnten Ausarbeitungen zum Thema auch am Geschichtswettbewerb teilnehmen, der sich dieses Mal dem Schwerpunkthema "Bergbau" widmet:

http://www.waz.de/staedte/essen/geschic ... 28921.html

friedhelm
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Beitrag von friedhelm »

Anne Bude hat geschrieben:Ich sah letztlich diesen kleinen Druck.
Hat mich sofort an den noch existierenden Dahlbusch-Eingang an der Rotthauser Straße erinnert, obwohl es große Unterschiede zu der Postkarte oben gibt.
Leider ist die Aufnahme nicht besonders, weil ich in Eile und freihändig knipsen musste.
Bild
Bei diesem Aquarell von Prof. Determeyer (Münster) handelt es sich um den ehemaligen Eingang der Herner Schachtanlage Friedrich der Große 1/ 2. Diese Anlage existiert bereits seit 1967 nicht mehr. Das Pförtnerhaus - ehemals Markenkontrolle und Waagenhaus ( links) ist aber noch erhalten. Wird heute als Lager genutzt. Prof. Carl Determeyer 1897 bis 1976 schuf für den damaligen Besitzer des Bergwerkes, die Ilseder Hütte in Peine, eine Mappe mit 24 Aquarellen. Mappen mit jeweils 12 Nachdrucken wurden bei den Jubilarfeiern der Zeche im Casino Friedrichseck, Roonstraße, bis 1969 den Kumpels überreicht. Erst vor einigen Wochen erreichte mich ein Anruf vom Sohn des Künstlers, der immer noch der künstlerischen Spur seines Vater folgt. Carl Determeyer hat im Laufe seines Lebens etwa 4000 Aquarelle angefertigt. Die Herner Werke spielten bisher noch keine Rolle im Gesamtwerk. Ein Original-Determeyer befindet sich außerdem in Besitz der Stadt Herne. Es zeigt die ehemaligen O-Bushaltestelle (mit Bus) im Bereich von Waldthausen-Ilseder Straße vor der Schachtanlage FdG 3/ 4. Die FdG-Anlage (6 Schächte) wurde in Herne auch "Piepenfritz" genannt.

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brucki
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Beitrag von brucki »

www.ruhrzechenaus.de hat geschrieben:Die Gelsenkirchener Zeche Dahlbusch war schnell von Industrie- und Siedlungsflächen umgeben. Hier war die Seilbahn als Transportmittel am günstigsten, obwohl unter Tage alle Schachtanlagen miteinander verbunden waren. Die Strecke zwischen der Kokerei am Schacht 3/4/6 und der Kohlenwäsche/Verladung am Förderschacht 8 war relativ kurz. Hier wurden die Kohlesorten für die Koksöfen gemischt.
Aus: http://www.ruhrzechenaus.de/themen/seilbahn.html

Mit Links zu Detailzeichnungen.

Unten tolle Fotos!

Quiqueg
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Damit sie nicht vergessen bleiben

Beitrag von Quiqueg »

Am Mittwoch, dem 23. August, 18 Uhr möchte ich auf dem Rotthauser Friedhof, und zwar an der Grabstätte für die Opfer der Schlagwetterexplosion vom 23. August 1943 – zu erreichen über den Eingang Kraspothshöhe -, eine Gedenkveranstaltung durchführen, zu der ich hiermit einlade. Die Dahlbusch AG hat dort im Jahre 1949 ein Denkmal für die „von uns gegangenen Kameraden“ errichten lassen. Fünfzehn sowjetischen (meist ukrainischen) und einem polnischen Zwangsarbeiter, die gleichfalls bei dem Unglück auf schreckliche Weise ums Leben kamen, galt dieses Denkmal nicht. Zu Nazizeiten waren sie als Untermenschen angesehen und wohl auch so behandelt worden. Auf Initiative der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, des Gelsenzentrum e.V. und einiger Einzelpersonen wurde im vergangenen Jahr ein ursprünglich leergebliebener Grabstein beschriftet. Die Initiatoren hatten dazu einen gehaltvolleren als den jetzt genehmigten Text vorgesehen. Er sollte auch die Rolle der verunglückten Zwangsarbeiter als Opfer der Naziherrschaft ansprechen, fand aber leider beim Oberbürgermeister und der Bezirksvertretung Süd keine Gnade.

Quiqueg
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Freundliche Erinnerung: Mittwoch 23. August 18 Uhr

Beitrag von Quiqueg »

Meine Pressemitteilung an WAZ und Stadtspiegel war in den Vorjahren stets veröffentlicht worden. Dieses Mal noch nicht. Vielleicht kommt am morgigen Mittwoch noch was. Wie auch immer: Im äußersten Fall müsste ich moch vielleicht darauf einrichten, motgen um 18 Uhr allein am Grabstein zu stehen. Ich hätte auch damit zu leben. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich das gut fände.

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