Karlheinz Rabas hat geschrieben:Josel hat geschrieben:@Karlheinz Rabas
Kurze Frage an den ausgewiesenen Rheinelbe-Experten: In alten Dokumenten zur GBAB wird Rheinelbe gelegentlich wie eine Ortsangabe verwendet. So habe ich mal einen Aufruf von Kirdorf an die Streikenden des Großen Bergarbeiterstreiks gesehen, der mit "Rheinelbe, den..." unterzeichnet war. Besonders irritierend aus heutiger Sicht ist auch der Titel der Festschrift zum 25jährigen Bestehen der GBAG: "Zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens Der Gelsenkirchener Bergwerks-Actien-Gesellschaft zu Rheinelbe bei Gelsenkirchen. 1873 - 1898."
War das damals auf allen Zechen so üblich oder befand man sich in einer gefühlten Ückendorf-Exklave?
PS: Ist die Festschrift auch in Eurem Archiv?
J.
Hallo Josel,
ich hatte zwar schon gestern die Fragen beantwortet, aber irgendwie ist die Antwort auf der Strecke geblieben. Also nochmal:
Die Zechen waren relativ große umschlossene Anlagen, allgemein nicht zugänglich und sehr häufig wurde dann nur von der Zeche gesprochen, wie hier von Rheinelbe. Ich kenne solch Bezeichnungen auch von Zollverein und hier aus vielen Briefen. Man schieb z.B.: "Zollverein, den ...". Praktisch war das vor allem bei den Zechen, deren Fläche in mehreren Dörfen, Gemeinden oder Städten lag. Auch hier ist Zollverein ein gutes Beispiel. Was hätte man denn schreiben sollten? Katernberg oder Stoppenberg oder Schonnebeck, so war es doch einfacher, nämlich 'Zollverein'.
Die Festschrift haben wir natürlich in der Bergbausammlung.
Karlheinz Rabas
Mein Großvater ist mit seiner Familie (Umfang kenne ich nicht) irgendwann in der oben beschriebenen Zeit nach Ückendorf gekommen.
Wahrscheinlich waren Werber in Masuren unterwegs, die Arbeiter für den bergabu angeworben haben.
Ich weiß nicht (hab ich ja schon mal hier beschrieben) auf welcher Zeche mein Großvater überall gearbeitet hat (Holland/Alma/RheinElbe). Zum Schluss gehörte ja alles zusammen.
Gibt es Unterlagen, wo Werber für den Bergbau im deutschen Osten (und darüber hinaus, denn die Eltern meiner Großmutter waren Polen und natürlich auch im Bergbau) unterwegs waren und ist dokumentiert, wen sie geworben hatten?
Wie lief das eigentlich ab.
Hatten die Arbeiter hier eine Zieladresse, sie brauchten dann ja eine Unterkunft.
Wer zahlte denn die Reise.
Ist überhaupt möglich herauszufinden, wann mein Großvater bzw. urgroßvater nach Ückendorf kam?