Bergleute - ehemals und heute bei den GE-Geschichten

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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Josel
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Beitrag von Josel »

@Karlheinz Rabas

Wozu dienten diese Bücher eigentlich? War das so eine Art Nachweis über die Einsatzfähigkeit des Betreffenden, die der alte Arbeitgeber gegenüber dem (potentiellen) neuen Arbeitgeber ausstellte? Oder wies der Betreffende mit dem Buch irgendetwas gegenüber eine Behörde nach, z.B. Rentenansprüche o.ä.?

J.
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Tekalo
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Beitrag von Tekalo »

Arbeitsbücher gab es nicht nur im Bergbau. Auch heute werden mit diesen Büchern noch Versicherungszeiten nachgewiesen.

Animken
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Beitrag von Animken »

Entdeckt und angeschupst!

...begegne gerade in letzter Zeit immer wieder der ein oder anderen echten "Bergbaupflanze" (so wie Bummi schrieb) mit reichen Geschichten aus dieser Zeit. In meiner Familie gab es auch Menschen im Bergbau, aber nicht durchgängig und über so viele Generationen hinweg. Andere Berufe dominierten eher.

:P

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Das Interesse an Geschichten aus dem Bergbau ist in Gelsenkirchen wohl nicht sehr groß.
Wir haben beim Heimatbund Gelsenkirchen die Veranstaltungsreihe 'Erzählcafe- Geschichten aus dem Bergbau' bzw. nach der Namensänderung 'Unterhaltsames aus dem Bergbau' inzwischen mangels Beteiligung abgesetzt.
Bei vier Veranstaltungen waren einschließlich meiner Person insgesamt nur neun Besucher erschienen. Dafür lohnt sich der Aufwand nicht!

Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

@Karlheinz: Das ist schade. Ich hatte bislang geglaubt, dass die Veranstaltungen des Heimatbundes durch die Reihe gut besucht wären.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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Beitrag von Animken »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:Das Interesse an Geschichten aus dem Bergbau ist in Gelsenkirchen wohl nicht sehr groß.
Wir haben beim Heimatbund Gelsenkirchen die Veranstaltungsreihe 'Erzählcafe- Geschichten aus dem Bergbau' bzw. nach der Namensänderung 'Unterhaltsames aus dem Bergbau' inzwischen mangels Beteiligung abgesetzt.
Bei vier Veranstaltungen waren einschließlich meiner Person insgesamt nur neun Besucher erschienen. Dafür lohnt sich der Aufwand nicht!

Karlheinz Rabas
@Karlheinz Rabas: An welche Personengruppen richteten sich diese Angebote des Heimatbundes, an jedermann/ jederfrau oder eventuell auch an junge Menschen (Sek I, Sek II, Grundschule, Kitas)? In Bochum gibt es diese museumspädagogische Herangehensweise der "Kinderzeche Knirps"... .
Beschäftige mich gerade selber mit der Fragestellung, wie man diesen Teil der Geschichte der Menschen des Ruhrgebietes auch den ganz Kleinen vermitteln kann und solche Informationen auch für Kinder komprimieren kann und zu reduziert vorzugehen.
Für die ganz jungen Menschen (Kitas/ Grundschulalter ...) ist es eben nichts mehr, was sie selber direkt erfahren haben z. B. durch den Vatter oder Onkel, die auf dem Pött waren.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Die Veranstaltungen des Heimatbundes Gelsenkirchen e.V. sind für jedermann offen.
Wir (Stadtteilarchiv Rotthausen e.V. und Heimatbund Gelsenkirchen e.V.) behandeln das Thema aufbereitet für Schulen schon sehr lange, wobei Helmut Striecker (+) und ich mit entsprechender Bergbauausrüstung in die Schulen gegangen sind (3.Schuljahr +/-) um den Kindern den Bergbau näher zu bringen.
Daraus ist letztlich das Ausstellungskonzept für die Bergbausammlung Rotthausen entstanden. Hier haben gerade junge Menschen die Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen ihrer Väter und Großväter kennen zu lernen. Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis die gesamte Ausstellung fertig ist, aber bereits heute kann man sich einen guten Überblick verschaffen.
Zum Steinkohlenbergbau gibt es im übrigen beim Gesamtverband Steinkohle eine ausgezeichnete informative Broschüre für junge Menschen.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Animken »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:Die Veranstaltungen des Heimatbundes Gelsenkirchen e.V. sind für jedermann offen.
Wir (Stadtteilarchiv Rotthausen e.V. und Heimatbund Gelsenkirchen e.V.) behandeln das Thema aufbereitet für Schulen schon sehr lange, wobei Helmut Striecker (+) und ich mit entsprechender Bergbauausrüstung in die Schulen gegangen sind (3.Schuljahr +/-) um den Kindern den Bergbau näher zu bringen.
Daraus ist letztlich das Ausstellungskonzept für die Bergbausammlung Rotthausen entstanden. Hier haben gerade junge Menschen die Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen ihrer Väter und Großväter kennen zu lernen. Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis die gesamte Ausstellung fertig ist, aber bereits heute kann man sich einen guten Überblick verschaffen.
Zum Steinkohlenbergbau gibt es im übrigen beim Gesamtverband Steinkohle eine ausgezeichnete informative Broschüre für junge Menschen.

Karlheinz Rabas
Wie sind/ waren denn die Reaktionen der Kinder? Hören/ Hörten sie interessiert zu und werden/ wurden viele Rückfragen gestellt. Habt/ Hattet Ihr den Eindruck, dass die Kinder etwas mitgenommen haben, sich aufmerksam dafür interessierten?

Schacht 9
† 17.07.2016
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Beitrag von Schacht 9 »

Bild
Wenn wir (Initiativkeis Consol) Besuch von Kindern haben, sind wir immer wieder überrascht von deren Interesse und Anteilnahme am Leben und Beruf des Bergmanns.
Bild
Wie zum Beispiel die Werkzeuge des Bergmanns.Bild
Wenn sie dann noch selbst Hand anlegen können, das finden sie auch toll.
Bild
Die Vorstellung einer Bergmannstoilette, die Kinder staunen.Bild
Und dann noch selber darauf sitzen wie Opa, wenn der früher mal mußte.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Animken hat geschrieben:Wie sind/ waren denn die Reaktionen der Kinder? Hören/ Hörten sie interessiert zu und werden/ wurden viele Rückfragen gestellt. Habt/ Hattet Ihr den Eindruck, dass die Kinder etwas mitgenommen haben, sich aufmerksam dafür interessierten?
In aller Regel waren die Kinder sehr interessiert, meist waren sie durch die Lehrpersonen auch schon gut auf das Thema vorbereitet. Wir haben auch Schulklassen z.B. ins Deutsche Bergbau-Museum begleitet.
Wir haben natürlich auch erlebt, das ältere Schüler, so um die 15-16 Jahre alt, unausgeschlafen den ganzen Unterricht mehr als langweilig fanden und die auf Nachfragen die Auskunft gaben, sie hätten bis spät in die Nacht hinein Fernsehen geschaut und die unseren Ausführungen vor Müdigkeit kaum folgen konnten.
Die Begeisterung von Gruppen in der Bergbausammlung Rotthausen ist immer groß, vor allem, wenn sie etwas selbst ausprobieren können.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Animken »

@Schacht9: :) Schön! Das sind ja mal überzeugende Eindrücke für aufmerksames Interesse und Zuspruch. :) :wink:

Habt Ihr Euch denn vorher genauer überlegt, wie Ihr die Kids ansprechen wollt, habt Ihr z. B. jemanden gefragt (Lehrer etc.) oder habt Ihr im Sinne von: "Wir sind ja auch Eltern und wissen aus eigener Erfahrung, worauf Kids bei so einer Veranstaltung so abfahren bzw. wofür sie sich interessieren könnten. ", einfach losgelegt, dann Erfahrungen gesammelt und dann die Inhalte oder Länge Eurer "Vorträge" angepasst? :wink:
Karlheinz Rabas hat geschrieben:...
In aller Regel waren die Kinder sehr interessiert, meist waren sie durch die Lehrpersonen auch schon gut auf das Thema vorbereitet. Wir haben auch Schulklassen z.B. ins Deutsche Bergbau-Museum begleitet.
Wir haben natürlich auch erlebt, das ältere Schüler, so um die 15-16 Jahre alt, unausgeschlafen den ganzen Unterricht mehr als langweilig fanden und die auf Nachfragen die Auskunft gaben, sie hätten bis spät in die Nacht hinein Fernsehen geschaut und die unseren Ausführungen vor Müdigkeit kaum folgen konnten.
Die Begeisterung von Gruppen in der Bergbausammlung Rotthausen ist immer groß, vor allem, wenn sie etwas selbst ausprobieren können.

Karlheinz Rabas
@Karlheinz Rabas: Was meint Ihr in Rotthausen denn, woran es liegen könnte, dass das Interesse nachgelassen hat? (So hattest Du es doch zu Beginn unseres kleinen Dialogs kurz angedeutet?) Kommen denn Anfragen diekt aus dem Stadtteil aus nächster Nähe? Seid Ihr auf die Schulen oder andere Instituionen vor Ort zugegangen? Habt Ihr vielleicht bereits :wink: Euren gesamten näheren Umkreis mit Eindrücken aus dem Bergbau "begeistert"?

Eine Frage, die sich mir stellt ist, ob es vielleicht auch zu viele solcher Angebote von Vereinen im Stadtgebiet gibt, so dass Konkurrenzen entstehen könnten oder ist das als möglicher Grund eher unwahrscheinlich? Was meint Ihr? :roll: ?

:wink:

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Mein Hinweis auf das Nachlassen des Interesses bezog sich nicht auf den Bergbau allgemein, sondern hier auf das Erzählen von Bergbaugeschichten in Gelsenkirchen. Aber sicherlich ist mit der Aufgabe des Steinkohlenbergbaus in Deutschland auch ein Rückgang der interessierten Leute zu beobachten, wobei die Überalterung der ehemaligen Bergleute sicherlich eine wesentliche Rolle spielt. Ich verweise nur auf die sich ständig verringernde Zahl der Knappenvereine.
Wir mußten in der Bergbausammlung keine Überlegungen anstellen, wie wir Kids ansprechen wollen. Mit ca. 50 Jahren Schulungserfahrungen und hunderten von Vorträgen muss ich auch keinen Lehrer fragen. Das ganze ist auch keine Thema was nur Rotthausen und die Bergbausammlung angeht. Ich leite nicht nur die Bergbausammlung Rotthausen, die mit dem Archiv mit ca. 3.000 Bänden, ca. 10.000 Plänen und tausenden von Fotos überregional angelegt ist, sondern bin u.a. auch noch einer der beiden stellv. Vorsitzenden des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. mit einigen Hundert Mitgliedern in 13 Arbeitskreisen im Ruhrgebiet. In diesem Förderverein leite ich die AK Essen und Gelsenkirchen.
In der Bergbausammlung Rotthausen gibt es zudem noch einen Geschichtskreis Dahlbusch der REVAG, den ich ebenfalls leite.
Mit dem Interesse am Bergbau in der Bergbausammlung sind wir zufrieden. Wir haben bewußt noch keine Werbung in den Schulen gemacht, denn vor allem die Ausstrellung ist noch im Aufbau und die ehrenamtliche Personal-Kapazität begrenzt und jemehr Beuscher kommen, je weniger Kapazität steht für die Aufbauarbeit zur Verfügung.

Karlheinz Rabas
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Animken
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Beitrag von Animken »

Verstehe! Ihr schöpft also neben fundiertem Hintergrundwissen vor allen Dingen auch aus Erfahrungswissen und wenn man da auf 50 Jahre zurückblicken kann, ist das sicher nur von Vorteil!!!

Aber man kann ja sein ganzen Leben lang dazu lernen, wie meine sehr intelligente und überaus lebenserfahrene Mutter immer sagt. :wink:

Ich weiß, dass man sich hier in MS beim LWL-Museum (Naturkundemuseum) in der Vergangenheit z. B. (ohne falsche Scheu) auch didaktische Unterstützung von mitarbeitenden Lehrern oder Referendaren von außen geholt hat, wenn nötig... . Da wird respektvoll auf breiter Ebene zusammen gearbeitet. Man kann ja auch immer von einander lernen, finde ich, oder?

...und Museumspädagogen machen in der Regel ja auch eine gute Arbeit. :wink: :)

Bin begeistert, dass Ihr Euch vor Ort so inständig, nachhaltig und hintergründig einsetzt!

daheim
Beiträge: 7
Registriert: 01.04.2013, 11:42

Kind einer Bergmannfamilie

Beitrag von daheim »

Hallo,

mit großen Tnteresse verfolge ich die Aktivitäten im Internet über meine Heimat Gelsenkirchen und besonders Informationen zur Zeche Dahlbusch, auf der mein Vater vom April 1959 bis zum 15.081965 gearbeitet hat. Sein Vater (Mein Opa) ist bei dem großen Bergwerksunglück auf der Zeche Dahlbusch am 20.05.1950 verstorben und mein Uropa hat um 1900 jahrzehnte auf Dahlbusch gearbeitet und nach einem Unfall Untertage dort auch die Zechenbahn übertage gefahren. Geboren und gelebt hat dieser in einem alten Bergmannshaus auf dem Hörde Weg. Das Haus steht immer noch!

Mit Interesse verfolgen mein Vater und ich die Informationen über seine und meine Heimat Rotthausen in eurer interaktiven Spurensammlung! Evtl. ist es mir ja hier bei Euch möglich Alte Kumpel meines Vaters Helmut geb. 1944 wieder zu finden.

Habe mir nun ein Herz gefasst und bin zum erstenmal überhaupt im Internet selbst, durch Eure Beiträge in einem Forum tätig geworden.

Würde mich freuen durch euch noch mehr über meine heimliche Liebe Rotthausen erfahren zu können, im Sommer 1974 haben wir leider unsere Heimat "Auf der Reihe 29" aufgeben müssen, da mein Vater von der Delog Rotthausen zum Werk nach Wesel wechselte.

Mein erster Satz, als wir hier in Wesel ankamen war: "Wenn ich groß bin ziehe ich wieder nach Gelsenkirchen!"

Nach fast 40 Jahren sitze ich immer noch im Kreis Wesel fest, da ich ja hier meine Arbeit habe. Unseren Kleingarten an der Bundesbahn hinter der Flachglas/an der Bude Ecke Rotthauser Str./Am Wiehagen beim Seltersbudenbetrieber: Onkel Willi Honnus(Heckenweg) fehlt mir immer noch! Obwohl dort schon ewig ein Penny Markt steht!

Gruß an Alle die hier in der Spurensammlung tätig sind!!

Eure Petra :D :D :D :D :D :D :D :D :D

von waldbröl
Abgemeldet

Beitrag von von waldbröl »

@ daheim, willkommen bei den GG. Schau mal links in dein Postfach du hast eine PN.

Wolle

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