Sorry, aber warum nicht? Gibt es etwa heilige Kühe, die nicht mal geopfert werden dürfen, auch wenn andere dabei kaputt gehen?
Die Argumente wie "Wenn schon die Büchereien kaputtgehen, dann geht die ganze Kultur den Bach runter!" bis hin zu "Bücherverbrennen" (Hallo? Fürst von Liechtenstein unterwegs?) sind doch schon so ausgeleiert, dass sie nicht zählen. Oder will ernsthaft jemand das Denken, sprich Nachdenken über Alternativen, untersagen?
Noch hat die Stadt Gelsenkirchen Potenziale, die es zu halten gilt, aber ob eine Stadtteilbibliothek zu den Rettern der Bildungskultur zählt, halt ich mal vorsichtig für übertrieben. Zu den zeitgemäßen Medien gehört nun einfach mal das Internet - siehe hier, wo so ziemlich jedes Thema von heute morgen in der WAZ auftaucht - und das hat einfach Vorrang vor dem Buch (zur Info: hier muss man auch LESEN).
- Wenn ich als Steppke in Heßler für mein Schulreferat irgendein Fachbuch brauchte, bin ich zum Bücherbus am Melanchthonplatz gelaufen. Heute loggt sich mein Sohn via Microsoft, Flatrate & Co. einfach ein und erhält zigfach mehr Bildung.
- Unterhaltungsthemen dto. (z.B. Musik, Sport, oder gar Porno
)
Wenn ich an meine Schwägerin denke, die als Erzieherin in einer KiTa trotz immer größer werdender Gruppe, längerer Arbeitszeit und wachsender Verantwortung bald arbeitslos wird, weil die Geldtöpfe versiegen, dann frag ich mich (und Euch) ernsthaft: "Ist es wirklich nötig, ein zerfleddertes, dreissig Jahre altes "Hanni und Nanni gehen in den Wald"- Paperback im Stadtteil leihen zu können - und an anderer Stelle werden Menschen arbeitslos?"