Vorgeschmack auf den Schulkampf

Schulzeit und Schulen in verschiedenen Epochen

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Vorgeschmack auf den Schulkampf

Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Vorgeschmack auf den Schulkampf

Gegen Ende der langen und heftigen Debatte im Rat um die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen wurde es Frank Baranowski zu bunt: „Die Stunde des Schulkampfes ist noch nicht gekommen", mahnte der OB vor dem Hintergrund des sich im Land anbahnenden Grundsatzstreits über Bildung. Sein Appell: „Wir sollten die Kirche im Dorf lassen." Den Anstoß für die Diskussion über die Grundschulen hatten CDU und FDP gegeben. Sie beantragten, den Beschluss über die Festlegung der Zügigkeit der Grundschulen noch einmal zu verschieben, scheiterten aber. Anne Schürmann (FDP) warnte wie schon die CDU im Fachausschuss vor einem vorschnellen Votum. „Wir sollten den Elternwillen respektieren und zunächst die Anmeldungen abwarten", so die Stadtverordnete. Und: Die Verwaltung solle Erfahrungsberichte aus Städten einholen, die die Grenzen bereits aufgehoben haben. Während Barbara Filthaus (SPD) den Vorstoß von Schwarz-Gelb vor allem aus formalen Gründen und unter Verweis auf den Gesetzestext ablehnte, redeten die Grünen Klartext: Die Aufhebung von Schulbezirksgrenzen sei ein bildungspolitisches Steuerungsinstrument der Landesregierung, so Bernd Matzkowski (Grüne). Die Folge wäre eine Entwicklung, die „fatale Tendenzen" noch verstärke. „Wir müssen weitere Wanderungsbewegungen verhindern", sagte der (Gymnasial-) Lehrer. Sonst drohe eine „Abkoppelung ganzer Stadtteile".

Aus der Schule plauderte Ernst Sott (Grüne), Lehrer am Ricarda-Huch-Gymnasium. Seine Schule habe den höchsten Ausländeranteil aller Gelsenkirchener Gymnasien. Auch deshalb, weil Migranten wüssten, dass sie an „buerschen Eliteschulen nicht so gerne gesehen werden". Um die Integration auf mehr Schultern zu verteilen, so der sich in Rage redende Politiker, wünsche er sich „eine Zwangsmöglichkeit". Kurz darauf ergriff der OB das Wort,
loc

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Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:130 Kinder kommen nicht zum Zuge
Gelsenkirchen, 01.02.2008

Gesamtschulen: Mehr Anmeldungen als Plätze Auch in diesem Jahr gibt es viel zu wenig Gesamtschulplätze. ...

... Rein rechnerisch, so das Ergebnis im diesjährigen Anmeldeverfahren für die Sekundarstufe I, kommen an den vier staatlichen Gesamtschulen knapp 130 Schüler nicht zum Zuge. Wen es trifft, wird nun ausgelost, die Betroffenen müssen eine andere Schulform wählen. Die Haupt- und Realschulen sowie die Gymnasien nehmen Anmeldungen noch bis Mitte Februar an.Vier Tage lang gaben sich an den vier Gesamtschulen die Viertklässler mit ihren Eltern die Klinke in die Hand. Nachdem nun alle Anmeldebögen gezählt sind, stellt sich folgendes Bild dar: Die Gesamtschulen in Horst, Buer-Mitte und im Berger Feld sind wieder hoffnungslos ausgebucht, Platz dagegen ist einmal mehr noch in Ückendorf. Doch an der Bochumer Straße können längst nicht all' jene aufgenommen werden, die an den anderen drei Schulen abgewiesen werden.Summa summarum meldeten sich für das Schuljahr 2008/2009 867 Viertklässler an einer der vier Gesamtschulen an, Plätze gibt es aber nur für 740 Kinder. Vor einem Jahr drängten noch 940 Schüler auf die vier Gesamtschulen - bei freilich stärkerem Geburtenjahrgang. M.M.
WAZ hat geschrieben:Sonnenschein und Regenwetter
Gelsenkirchen, 01.02.2008, Von Michael Muscheid


Alles bleibt beim Alten: Die staatlichen Gesamtschulen im Norden erleben einen Ansturm, die im Süden ist wenig gefragt. Wo es zu wenig Plätze gibt, entscheidet nun das Los. "Überbuchung" auch in Bismarck

(WAZ)
An den drei "überbuchten" Gesamtschulen herrschte bei den Verantwortlichen gestern eitel Sonnenschein. In Horst zeigte sich Schulleiter Rolf Steinwede "stolz und zufrieden" über die höchste Anmeldezahl in der Schulgeschichte. In Buer-Mitte ist die Abteilungsleiterin für die Fünf und Sechs Ulrike Gießbach zufrieden über die "hohe Zahl" an Bewerbern mit Realschul-, ja Gymnasial-Empfehlungen. Und im Berger Feld freut sich Schulleiter Georg Altenkamp über die - wie er es nennt - "Entwicklung" seines Hauses. Damit meint er: Viele Jahre war die Gesamtschule wenig gelitten, nun verzeichnet sie den höchsten Ansturm in der ganzen Stadt.

Trotz aller Freude ob des Zuspruchs haben die drei Schulleiter auch Bauchschmerzen. Sie müssen nun vielen Schülern absagen. Das Prozedere: Sie ermitteln den Notendurchschnitt ihrer Bewerber und bilden dann zwei Töpfe. In den einen kommen die Schüler mit Noten über dem Durchschnitt, in den anderen die mit Noten unter dem Durchschnitt. Dann wird abwechselnd aus jedem Topf ein Name gezogen - bis alle Stühle besetzt sind; die Zahl der Mädchen und Jungen muss sich dabei die Wage halten.

Diejenigen, die im Topf bleiben, wenn alle Plätze besetzt sind, erhalten nun eine Absage. Sie müssen sich - je nach Grundschul-Empfehlung - an einer Haupt- oder Realschule oder an einem Gymnasium anmelden; hier endet die Frist am 15. Februar.

Oder sie wechseln auf die Gesamtschule Ückendorf, wo es zurzeit noch 120 freie Plätze gibt. Ein Umstand, der Schulleiterin Felizitas Reinert wenig Freude bereitet. Grund dafür, dass ihre Schule offenkundig nicht den besten Ruf genießt, sei "letztlich wohl der hohe Migrantenanteil", sagt sie vorsichtig. Zur Erinnerung: Der Anteil an Schülern mit Zuwanderungsgeschichte liegt bei gut 80 Prozent. Reinert ist aber zuversichtlich, dass auch ihr künftiger fünfter Jahrgang in 14 Tagen ausgebucht ist.

Bildungsdezernent Manfred Beck sieht die Gesamtschule Ückendorf "in einer sehr schwierigen Umbruch-Situation". Alle Beteiligten, so der Beigeordnete zur WAZ, täten gut daran, "das Klima und das Image der Schule zu verbessern". Auch das Thema "Zügigkeit" müsse in Ückendorf angepackt werden.

Noch kurz zur Ev. Gesamtschule in Bismarck: An der privaten Einrichtung gab es eine vorgezogene Anmeldephase. Sprich: Wer dort abgelehnt wurde, konnte es später an den staatlichen Gesamtschulen probieren. Ergebnis: 150 Plätzen standen 360 Bewerber gegenüber (zuletzt 378).

Mubahala Taqiyya
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Regenwetter in GE-Süd

Beitrag von Mubahala Taqiyya »

Erst Hessen, jetzt Gelsenkirchen. Wieder einmal sollen die sogenannten Migranten angeblich an allem Schuld sein.
Dabei gibt es durchaus Gründe für zurückgehende Anmeldezahlen an der GSÜ. Einer davon könnte u.a. sein, dass die Fortsetzung des interreligiösen Dialogs mit der Tugra-Moschee, die viele Schülereltern vertritt, verweigert wurde.

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Beitrag von Verwaltung »

Tugra Moschee siehe auch hier >

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