Schulsystem - Kopfnoten zum Sozialverhalten...
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Schulsystem - Kopfnoten zum Sozialverhalten...
Würde mich mal interessieren wie Ihr das so seht. Sind ja sicherlich auch einige Lehrkörper hier.
Ich kann das nun lediglich aus der Betrachtungsweise eine Unternehmens machen das plant Auszubildende einzustellen.
Meiner Meinung nach würde ich mehr Gewicht auf diese Noten legen, als auf Arbeits-/Klausurbezogene Noten.
Nun sieht man aber an den eingehenden Bewerbungen respektive dann auf den Zeugnissen, dass diese Noten immer einheitlich bewertet werden. Auch in Gesprächen mit Bekannten und Verwandten kam der Tenor auf, dass diese Noten mehr oder weniger Boikotiert werden.
Klar würde eine korrekte Vergabe dieser Noten einen deutlichen Abreitsaufwand bedeuten, aber wie gesagt, diese Noten geben, bei richtiger Pflege mehr Information über die möglichen Mitarbeiter.
Was denkt ihr !? Gebt mir eure Anschichten und erweitert meinen Horizont !
Ich kann das nun lediglich aus der Betrachtungsweise eine Unternehmens machen das plant Auszubildende einzustellen.
Meiner Meinung nach würde ich mehr Gewicht auf diese Noten legen, als auf Arbeits-/Klausurbezogene Noten.
Nun sieht man aber an den eingehenden Bewerbungen respektive dann auf den Zeugnissen, dass diese Noten immer einheitlich bewertet werden. Auch in Gesprächen mit Bekannten und Verwandten kam der Tenor auf, dass diese Noten mehr oder weniger Boikotiert werden.
Klar würde eine korrekte Vergabe dieser Noten einen deutlichen Abreitsaufwand bedeuten, aber wie gesagt, diese Noten geben, bei richtiger Pflege mehr Information über die möglichen Mitarbeiter.
Was denkt ihr !? Gebt mir eure Anschichten und erweitert meinen Horizont !
MfG
Hendrik Wächter
http://www.ernieputto.de/lebowski/sound/nihilist.mp3
Bunny: Uli ist alles egal, er ist Nihilist.
Dude: Äh...das ist bestimmt verdammt anstrengend.
Hendrik Wächter
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Dude: Äh...das ist bestimmt verdammt anstrengend.
Hallo Hendrik!
Sehr vielschichtiges Thema, das du da ansprichst! Ich versuchs mal aus meiner Perspektive ein bißchen aufzudröseln:
1) Notwendigkeit
Ja, ich glaube, das es eine Notwendigkeit gibt. Die Aufgaben von Schule verlagern sich immer mehr in Richtung Erziehung bzw. Nacherziehung für Schüler, die das von zuhause nicht mitbekommen. Letztlich übergeben wir Schüler nach 9, 10 oder mittlerweile 12 Jahren an Ausbildungsbetriebe oder Universitäten. So wie im Arbeitsleben auch erhalten Schüler dann nicht nur eine Beurteilung ihres Leistungsvermögens (mittlerweile sprechen wir ja nur noch von Kompetenzen), sondern auch ihres Sozial- und Arbeitsverhaltens. Das darf der Ausbildungsbetrieb auch erwarten.
2) Menge der Noten
Sechs Noten pro Schüler sind der komplette Wahnsinn. Wenn man berücksichtigt, dass Vollzeitkräfte unter Umständen bis zu 250 Schüler pro Woche unterrichten, kann sich jeder an fünf Fingern ausrechnen, wie individuell da die Notenfindung ausfällt (nämlich nur pauschal)
3) Womit wir beim schwierigsten Punkt wären: Durchführung, Gerechtigkeit und Transparenz der Notenfindung!
Soweit ich es weiß, gehen die meisten Schulen her und lassen den Klassenlehrer einen Vorschlag für die sechs Noten erstellen, weil er die meiste Zeit in einer Klasse verbringt. Dieser Vorschlag wird den Fachlehrern dann vorgestellt, und diese können dann ihre Abweichungen nach oben oder unten einbringen. Das ist schon sehr pragmatisch, und trotzdem immer noch unglaublich zeitaufwendig. Zu dokumentieren ist die Notenfindung kaum (was aber eigentlich passieren muss, denn Noten sind einklagbar vor Gericht) und so entstehen dann Bauchnoten oder Noten nach Nasenfaktor. Der Lehrer im Listenwahnsinn!!
Somit ist auch die Verwertbarkeit der Noten meines Erachtens stark eingeschränkt. Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich Übrigen das Argument, das gerade auf Abschlußzeugnissen diese Noten nicht erscheinen sollen, weil diese Abschlusszeugnisse ein Leben lang verwendet werden müssen. 15-, 16- oder 18-jährige sind alt und reif genug zu erkennen, dass ihre Handlungs- und Verhaltensweise schwarz auf weiss bewertet wird. D. h. sie haben auch direkten Einfluss auf ihre "Kopfnoten". Das Wort selbst ist Kandidat auf den Titel "Unwort des Jahres", erinnert mich immer an "Kopfgeld".
Also: Kopfnoten ja / nein? Ein bißchen wie bei Radio Eriwan: "Im Prinzip ja, aber ..."
Sehr vielschichtiges Thema, das du da ansprichst! Ich versuchs mal aus meiner Perspektive ein bißchen aufzudröseln:
1) Notwendigkeit
Ja, ich glaube, das es eine Notwendigkeit gibt. Die Aufgaben von Schule verlagern sich immer mehr in Richtung Erziehung bzw. Nacherziehung für Schüler, die das von zuhause nicht mitbekommen. Letztlich übergeben wir Schüler nach 9, 10 oder mittlerweile 12 Jahren an Ausbildungsbetriebe oder Universitäten. So wie im Arbeitsleben auch erhalten Schüler dann nicht nur eine Beurteilung ihres Leistungsvermögens (mittlerweile sprechen wir ja nur noch von Kompetenzen), sondern auch ihres Sozial- und Arbeitsverhaltens. Das darf der Ausbildungsbetrieb auch erwarten.
2) Menge der Noten
Sechs Noten pro Schüler sind der komplette Wahnsinn. Wenn man berücksichtigt, dass Vollzeitkräfte unter Umständen bis zu 250 Schüler pro Woche unterrichten, kann sich jeder an fünf Fingern ausrechnen, wie individuell da die Notenfindung ausfällt (nämlich nur pauschal)
3) Womit wir beim schwierigsten Punkt wären: Durchführung, Gerechtigkeit und Transparenz der Notenfindung!
Soweit ich es weiß, gehen die meisten Schulen her und lassen den Klassenlehrer einen Vorschlag für die sechs Noten erstellen, weil er die meiste Zeit in einer Klasse verbringt. Dieser Vorschlag wird den Fachlehrern dann vorgestellt, und diese können dann ihre Abweichungen nach oben oder unten einbringen. Das ist schon sehr pragmatisch, und trotzdem immer noch unglaublich zeitaufwendig. Zu dokumentieren ist die Notenfindung kaum (was aber eigentlich passieren muss, denn Noten sind einklagbar vor Gericht) und so entstehen dann Bauchnoten oder Noten nach Nasenfaktor. Der Lehrer im Listenwahnsinn!!
Somit ist auch die Verwertbarkeit der Noten meines Erachtens stark eingeschränkt. Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich Übrigen das Argument, das gerade auf Abschlußzeugnissen diese Noten nicht erscheinen sollen, weil diese Abschlusszeugnisse ein Leben lang verwendet werden müssen. 15-, 16- oder 18-jährige sind alt und reif genug zu erkennen, dass ihre Handlungs- und Verhaltensweise schwarz auf weiss bewertet wird. D. h. sie haben auch direkten Einfluss auf ihre "Kopfnoten". Das Wort selbst ist Kandidat auf den Titel "Unwort des Jahres", erinnert mich immer an "Kopfgeld".
Also: Kopfnoten ja / nein? Ein bißchen wie bei Radio Eriwan: "Im Prinzip ja, aber ..."
Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! Aber wenn Dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse Deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur Scheiße!“ Louis C.K.
Que hora son mi corazon! (Manu Chao)
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- Emscherbruch
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Nach direkter Anfrage eines Kollegiums eines Gelsenkirchener Gymnasiums beim Schulministerium gab der zuständige Sachbearbeiter folgende Durchführungsempfehlung heraus:blockka04 hat geschrieben: 2) Menge der Noten
Sechs Noten pro Schüler sind der komplette Wahnsinn. Wenn man berücksichtigt, dass Vollzeitkräfte unter Umständen bis zu 250 Schüler pro Woche unterrichten, kann sich jeder an fünf Fingern ausrechnen, wie individuell da die Notenfindung ausfällt (nämlich nur pauschal)
"Für jeden Schüler sollten 5 Minuten Zeit zur Besprechung der Kopfnoten vorhanden sein."
250 Schüler * 5 Minuten macht ungefähr 20 Stunden Konferenzzeit pro Lehrer allein für die Kopfnoten seiner Schüler.
Soviel zur Praxistauglichkeit...
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
- Chronistin66
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An der GHR in Erle wird es so praktiziert:
Für jeden Schüler wurde am Anfang des Schuljahres eine Mappe angelegt, die für jeden Lehrer zugänglich ist.
Fällt dem Lehrer was Positives oder auch was Negatives an dem Schüler auf, dann trägt er es in die Mappe ein, ob er bei dem Schüler Unterricht hat oder nicht!
Kann ja auch mal sein, dass ein Schüler auf dem Schulhof einen Streit schlichtet und die Pausenaufsicht bekommt das mit!
Sind keine Einträge am Ende des Schuljahres in der Mappe bekommt der Schüler ein "gut" in den Kopfnoten. Und man kann sich die 5 Minuten für die "harten Fälle" klemmen.
Kleine Anekdote am Rande:
Als Herr Quabeck mir das System in der Praxis zeigen wollte, nahm er die Mappe meines Sohnes.
"Sehen sie. Wir haben beim Moritz keinen...." Stutz. Räusper! "...doch schon einen Eintrag. Schau an!Am soundsovielten hat er unerlaubt das Schulgelände verlassen, hat Herr Tralala notiert."
Doro:
Nun gut! Ich habe kein Unschuldslamm!
Und die nicht gemachten Hausaufgaben schlugen sich auch in der Kopfnote Arbeitsverhalten nieder. Zu Recht!
Dafür hat er durch den Brötchenverkauf seiner Klasse an der Schule eine 1 in "Sozialverhalten", weil sich die Klasse für das Gemeinwohl der Schule einsetzt.
Immerhin!
Doro
Für jeden Schüler wurde am Anfang des Schuljahres eine Mappe angelegt, die für jeden Lehrer zugänglich ist.
Fällt dem Lehrer was Positives oder auch was Negatives an dem Schüler auf, dann trägt er es in die Mappe ein, ob er bei dem Schüler Unterricht hat oder nicht!
Kann ja auch mal sein, dass ein Schüler auf dem Schulhof einen Streit schlichtet und die Pausenaufsicht bekommt das mit!
Sind keine Einträge am Ende des Schuljahres in der Mappe bekommt der Schüler ein "gut" in den Kopfnoten. Und man kann sich die 5 Minuten für die "harten Fälle" klemmen.
Kleine Anekdote am Rande:
Als Herr Quabeck mir das System in der Praxis zeigen wollte, nahm er die Mappe meines Sohnes.
"Sehen sie. Wir haben beim Moritz keinen...." Stutz. Räusper! "...doch schon einen Eintrag. Schau an!Am soundsovielten hat er unerlaubt das Schulgelände verlassen, hat Herr Tralala notiert."
Doro:
Nun gut! Ich habe kein Unschuldslamm!
Und die nicht gemachten Hausaufgaben schlugen sich auch in der Kopfnote Arbeitsverhalten nieder. Zu Recht!
Dafür hat er durch den Brötchenverkauf seiner Klasse an der Schule eine 1 in "Sozialverhalten", weil sich die Klasse für das Gemeinwohl der Schule einsetzt.
Immerhin!
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Emscherbruch hat geschrieben:Nach direkter Anfrage eines Kollegiums eines Gelsenkirchener Gymnasiums beim Schulministerium gab der zuständige Sachbearbeiter folgende Durchführungsempfehlung heraus:blockka04 hat geschrieben: 2) Menge der Noten
Sechs Noten pro Schüler sind der komplette Wahnsinn. Wenn man berücksichtigt, dass Vollzeitkräfte unter Umständen bis zu 250 Schüler pro Woche unterrichten, kann sich jeder an fünf Fingern ausrechnen, wie individuell da die Notenfindung ausfällt (nämlich nur pauschal)
"Für jeden Schüler sollten 5 Minuten Zeit zur Besprechung der Kopfnoten vorhanden sein."
250 Schüler * 5 Minuten macht ungefähr 20 Stunden Konferenzzeit pro Lehrer allein für die Kopfnoten seiner Schüler.
Soviel zur Praxistauglichkeit...
Hallo ich bin Mutter von 3 fast Erwachsenen Kindern und kann nur sagen das die Kopfnoten nicht bei allen Kindern auch das wirkliche Verhalten wiederspiegeln.Habe mich sehr geärgert bei den Noten von meinem Jüngsten!
Glaube auch kaum das Lehrer die Zeit haben !Wie schon oben geschrieben steht!Im kommendem Zeugniss werde ich dies so nicht hinnehmen.
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ganz der Vateraxel O hat geschrieben:Das kenne ich auch noch aus meiner Grundschulzeit. Da gab es gewissermassen "Kopfnoten".
Von meinen Kindern kenne ich es schon von Anfang an.... nur wird es in ausführlicher Form ausgedrückt-....
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch
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- Kalle Mottek
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Also das treibt mir nun doch ein wenig das Schmunzeln ins Gesicht !Kalle Mottek hat geschrieben:Kopfnoten?
Schwarze Pädagogik!
Mehr sag ich nicht.
Schönen Gruß!
Kalle Mottek
MfG
Hendrik Wächter
http://www.ernieputto.de/lebowski/sound/nihilist.mp3
Bunny: Uli ist alles egal, er ist Nihilist.
Dude: Äh...das ist bestimmt verdammt anstrengend.
Hendrik Wächter
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Dude: Äh...das ist bestimmt verdammt anstrengend.