Gescheiterte Fusion EVK und Bergmannsheil

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Gescheiterte Fusion EVK und Bergmannsheil

Beitrag von Verwaltung »

Die evangelische Klinik Altstadt schließt zum 01.01.2008 die Geburtsabteilung und die Gynäkologie.

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Deutsches Ärzteblatt hat geschrieben:Evangelische Kliniken Gelsenkirchen
Die Gesellschafter der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen GmbH und die Bergmannsheil- und Kinderkliniken Buer GmbH mit dem Krankenhaus Bergmannsheil Buer und den ehemals Städtischen Kinderkliniken werden eine Krankenhausholding bilden, in der zukünftig beide Krankenhäuser durch die jetzigen Geschäftsführer geführt werden. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die in der Vergangenheit schon bestehende Zusammenarbeit aus einer Hand zu koordinieren, mit der etwa ein Drittel aller statinären medizinischen Leistungen in Gelsenkirchen werden. Die Krankenhausgeminschaft vertritt insgesamt ca. 800 Akulbetten inklusive 2 Tägeskliniken für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie sowie zusätzlich 120 orthopädische Rehabilitationsplätze. In allen Einrichtungen sind etwa 1.600 Mitarbeiter tätig. Den Häusern angegliedert sind Fachschulen für Krankenschwestern und -pfleger und Krankenpflegehelfer und -helferinnen mit 25 Plätzen sowie zwei weitere Institute. Die Krankenhäuser werden nach modernen unternehmerischen Gesichtspunkten zukunftsorientiert geführt und bieten baulich, ausstattungsmäßig und vom Leistungsspektrum her sehrgute Rahmenbedingungen und sind nach DIN ENISO 9001:2000 bzw. KTQ zertifiziert.
Für die in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen gelegene Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die ab dem 01.01.2008 in die Kliniken Bergmannsheil verlegt wird, wird zu diesem Zeitpunkt oder früher ein/e engagierte/r, krealive/r und exzellent ausgebildete/r Chefarzt/-ärztin Gynäkologie/Geburtshilfe gesucht, der/die über sehr gute Kenntnisse im gesamten Spektrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe verfügt, dessen/deren Schwerpunkte in der Mammachirurgie (die Klinik ist Teil des Brustzentrums Emscher-Lippe), der Urogynäkologie und der gynäkologischen Onkologie liegen und der/die die laparoskopischen, minimal invasiven Eingriffe sicher beherrscht. Da die Klinik am neuen Standort mit der NeonalologischenAbtei-lung eine geburtshilfliche Versorgung auf Level I-Niveau bietet, muss der/die zukünftige Chefarzf-ärzlin ebenso an der Geburtshilfe und Perinatal-medizin interessiert sein und sollte idealerweise die fakultative Weiterbildung „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin" und das DEGUM II haben. Sollte dies nicht möglich sein, so bestünde die personelle Möglichkeit, einen Schwerpunktoberarzt für die spezielle Betreuung der Geburtshilfe und Pränataldiagnoslik einzustellen. Die 41 Bellen der Klinik verteilen sich auf 20 Betten Gynäkologie plus 5 Bellen Senologie und 16 Bellen Geburtshilfe, Jährlich werden 1.500 Patientinnen behandelt und zur Zeit 450 Geburten betreut. Die neu erbaute Kinderklinik hat eine neonatologische und intensivmedizinische Abteilung mit 18 Betten.
Gesucht wird ein/e Arzt/Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit ausgewiesener Befähigung und langjähriger Oberarzterfahrung in größeren Frauenkliniken. Neben der fachlichen Qualifikation wird von den Bewerbern eine kompetente Personalführung, Teamfähigkeit, betriebswirtschaftliches Denken, Aufgeschlossenheil gegenüber modernen Organisationsstrukluren erwartet und die Bereitschaft, an der Zukunft des Hauses und der Abteilung gestalterisch mitzuwirken. Weiterhin wird auf eine vertrauensvolle, kooperative Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten der Umgebung, den Mitarbeitern und den Entscheidungsgremien des Hauses Wert gelegt. Eine Habilitation der Kandidaten würde zwar durchaus positiv bewertet, ist aber kein entscheidendes Kriterium* Wichtig sind klinische Sicherheit und Erfahrung sowie die Zuwendungsbereitschafl zu Patienten und Mitarbeitern. Da es sich um ein konfessionelles Krankenhaus handelt, sollten die Bewerber einer der christlichen Kirchen angehören und sich mit den Zielsetzungen des Trägers identifizieren können.
Die Dotierung der Position entspricht der Bedeutung der Aufgabe. Der Standort bietet attraktive Lebensmöglichkeiten mit exzellenter Infrastruktur allen Schulformen, ein reichhaltiges Kulturangebot sowie die Anbindung an nahe gelegene Großstädte. Sind Sie interessiert? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen unter
......

Dient das der Optimierung der medizinischen Versorgung?
Was meint ihr?

Testkranker
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Krankenhaustest

Beitrag von Testkranker »

In dem Klinik-Führer der Techniker Krankenkasse bekommt das Marien Hospital 78 % Zufriedenheit, das evangelische Krankenhaus nur 70 %.

Schätze es hat nichts mit dem Papst zu tun 8)


http://www.tk-online.de/centaurus/gener ... ehrer.html

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Interessante Zahlen, ob sie stimmen? Demnach liegt das EVK in allen Punkten weit unter dem Durchschnitt


Zufriedenheit in den Jahren 2005/2006 ----- Vergleichswert (Durchschnitt aller 202 Krankenhäuser)

Allgemeine Zufriedenheit mit dem Krankenhaus 70,1 % Durchschnitt aller 202 Krankenhäuser: 78,5 %
Behandlungsergebnis 74,0 % Durchschnitt aller 202 Krankenhäuser: 77,6 %
Medizinisch-Pflegerische Versorgung 71,8 % Durchschnitt aller 202 Krankenhäuser: 74,7 %
Information und Kommunikation 74,4 % Durchschnitt aller 202 Krankenhäuser: 77,3 %
Organisation und Unterbringung 67,2 % Durchschnitt aller 202 Krankenhäuser: 71,5 %

Armin Gips
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Re: Krankenhaustest

Beitrag von Armin Gips »

Testkranker hat geschrieben:In dem Klinik-Führer der Techniker Krankenkasse bekommt das Marien Hospital 78 % Zufriedenheit, das evangelische Krankenhaus nur 70 %.

Schätze es hat nichts mit dem Papst zu tun

Wieso schätzt du das?
:roll: :?

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rm
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Beitrag von rm »

Würde mich auch interessieren: Systemvergleich Evangelische K-Häuser vs Katholische K-Häuser, hier tendenziell weniger (ein bisschen weniger) Hierarchie, weniger Festlegung auf Ideen, Leitbilder etc, dort mehr davon, mehr Führungsanspruch der Kirche???
Jedenfalls eine nette Erinnerung an und vielleicht Weiterentwicklung für das bemerkenswerte Testergebnis von pardon vor ca 30 Jahren: Evagelische Kirche - Diesseitsqualität befriedigend, Jenseitsqualität befriedigend, Verdammniswahrscheinlichkeit gering; katholische Kirche - Diesseitsqualität ausreichend, Jenseitsqualität sehr gut, Verdammniswahrscheinlichkeit hoch. Wenn man diese Kriterien in die Mitarbeiterführung einfließen läßt, kommt vielleicht so etwas wie Pflegequalität ausreichend hier und befriedigend da heraus?

Jens Eits
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Beitrag von Jens Eits »

rmenne hat geschrieben:Würde mich auch interessieren: Systemvergleich Evangelische K-Häuser vs Katholische K-Häuser, hier tendenziell weniger (ein bisschen weniger) Hierarchie, weniger Festlegung auf Ideen, Leitbilder etc, dort mehr davon, mehr Führungsanspruch der Kirche???
Jedenfalls eine nette Erinnerung an und vielleicht Weiterentwicklung für das bemerkenswerte Testergebnis von pardon vor ca 30 Jahren: Evagelische Kirche - Diesseitsqualität befriedigend, Jenseitsqualität befriedigend, Verdammniswahrscheinlichkeit gering; katholische Kirche - Diesseitsqualität ausreichend, Jenseitsqualität sehr gut, Verdammniswahrscheinlichkeit hoch. Wenn man diese Kriterien in die Mitarbeiterführung einfließen läßt, kommt vielleicht so etwas wie Pflegequalität ausreichend hier und befriedigend da heraus?

Aha, dann ist ja jetzt alles klar, ne? :schauen:

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rm
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Beitrag von rm »

Nicht so richtig, aber die Frage stellt sich: woher dieser Unterschied, von nix kommt doch nix. Eine Betrachtung über den feinen Unterschied zwischen 70 und 78% Zustimmung finde ich anregend, weil sich da die Relevanz einer ungeliebten Zeiterscheinung wie Qualitätsmanagment zeigen könnte, oder die Bedeutung einer die Institution beseelenden Idee, oder die Bedeutung der Hierarchie für die Leistungsfähigkeit einer Institution.
Dass die Zahlen die Meinung der Menschen wirklich abbilden, kann keiner bezweifeln, der mit Patienten in GE zu tun hat.

Ernst Haft
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Beitrag von Ernst Haft »

Schätze es hat doch mit dem Papst zu tun! :ja:

Frisch aus Düsseldorf
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Re: Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

Beitrag von Frisch aus Düsseldorf »

Verwaltung hat geschrieben:Die evangelische Klinik Altstadt schließt zum 01.01.2008 die Geburtsabteilung und die Gynäkologie.
Deutsches Ärzteblatt hat geschrieben:Evangelische Kliniken Gelsenkirchen
Die Gesellschafter der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen GmbH und die Bergmannsheil- und Kinderkliniken Buer GmbH mit dem Krankenhaus Bergmannsheil Buer und den ehemals Städtischen Kinderkliniken werden eine Krankenhausholding bilden, in der zukünftig beide Krankenhäuser durch die jetzigen Geschäftsführer geführt werden. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die in der Vergangenheit schon bestehende Zusammenarbeit aus einer Hand zu koordinieren, mit der etwa ein Drittel aller statinären medizinischen Leistungen in Gelsenkirchen werden. Die Krankenhausgeminschaft vertritt insgesamt ca. 800 Akulbetten inklusive 2 Tägeskliniken für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie sowie zusätzlich 120 orthopädische Rehabilitationsplätze. In allen Einrichtungen sind etwa 1.600 Mitarbeiter tätig. Den Häusern angegliedert sind Fachschulen für Krankenschwestern und -pfleger und Krankenpflegehelfer und -helferinnen mit 25 Plätzen sowie zwei weitere Institute. Die Krankenhäuser werden nach modernen unternehmerischen Gesichtspunkten zukunftsorientiert geführt und bieten baulich, ausstattungsmäßig und vom Leistungsspektrum her sehrgute Rahmenbedingungen und sind nach DIN ENISO 9001:2000 bzw. KTQ zertifiziert.
Für die in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen gelegene Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die ab dem 01.01.2008 in die Kliniken Bergmannsheil verlegt wird, wird zu diesem Zeitpunkt oder früher ein/e engagierte/r, krealive/r und exzellent ausgebildete/r Chefarzt/-ärztin Gynäkologie/Geburtshilfe gesucht, der/die über sehr gute Kenntnisse im gesamten Spektrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe verfügt, dessen/deren Schwerpunkte in der Mammachirurgie (die Klinik ist Teil des Brustzentrums Emscher-Lippe), der Urogynäkologie und der gynäkologischen Onkologie liegen und der/die die laparoskopischen, minimal invasiven Eingriffe sicher beherrscht. Da die Klinik am neuen Standort mit der NeonalologischenAbtei-lung eine geburtshilfliche Versorgung auf Level I-Niveau bietet, muss der/die zukünftige Chefarzf-ärzlin ebenso an der Geburtshilfe und Perinatal-medizin interessiert sein und sollte idealerweise die fakultative Weiterbildung „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin" und das DEGUM II haben. Sollte dies nicht möglich sein, so bestünde die personelle Möglichkeit, einen Schwerpunktoberarzt für die spezielle Betreuung der Geburtshilfe und Pränataldiagnoslik einzustellen. Die 41 Bellen der Klinik verteilen sich auf 20 Betten Gynäkologie plus 5 Bellen Senologie und 16 Bellen Geburtshilfe, Jährlich werden 1.500 Patientinnen behandelt und zur Zeit 450 Geburten betreut. Die neu erbaute Kinderklinik hat eine neonatologische und intensivmedizinische Abteilung mit 18 Betten.
Gesucht wird ein/e Arzt/Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit ausgewiesener Befähigung und langjähriger Oberarzterfahrung in größeren Frauenkliniken. Neben der fachlichen Qualifikation wird von den Bewerbern eine kompetente Personalführung, Teamfähigkeit, betriebswirtschaftliches Denken, Aufgeschlossenheil gegenüber modernen Organisationsstrukluren erwartet und die Bereitschaft, an der Zukunft des Hauses und der Abteilung gestalterisch mitzuwirken. Weiterhin wird auf eine vertrauensvolle, kooperative Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten der Umgebung, den Mitarbeitern und den Entscheidungsgremien des Hauses Wert gelegt. Eine Habilitation der Kandidaten würde zwar durchaus positiv bewertet, ist aber kein entscheidendes Kriterium* Wichtig sind klinische Sicherheit und Erfahrung sowie die Zuwendungsbereitschafl zu Patienten und Mitarbeitern. Da es sich um ein konfessionelles Krankenhaus handelt, sollten die Bewerber einer der christlichen Kirchen angehören und sich mit den Zielsetzungen des Trägers identifizieren können.
Die Dotierung der Position entspricht der Bedeutung der Aufgabe. Der Standort bietet attraktive Lebensmöglichkeiten mit exzellenter Infrastruktur allen Schulformen, ein reichhaltiges Kulturangebot sowie die Anbindung an nahe gelegene Großstädte. Sind Sie interessiert? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen unter
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Der Ministerialdirigent Äskulapsus verkündet: war nur Spaß. :D
Das gibt es nur bei euch in Gelsenkirchen .... :lachtot:

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rapor
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Beitrag von rapor »

Hallo, hab gerade hier über die ev. Kliniken gelesen.
Das mit der Unzufriedenheit kann ich, rein persönliche Erfahrungen, nur bestätigen.
Ich habe seit Jahren einen Zettel neben meinem Organspenderausweis (den ja wohl jeder hier hat, falls ich später Ersatzteile brauche). Also auf besagtem Zettel bitte ich darum, im Falle der Notwendigkeit einer Einlieferung ins Krankenhaus, mich nicht in die ev. Kliniken GE zu bringen.
Das beruht auf Erlebnissen beim Aufenthalt von Sohn, bzw. Mutter im Zeitraum von ca. 10 Jahren. Schlechte Behandlung, Pflege, kein Arzt oder Verantwortlicher zu sprechen, keine oder falsche Informationen und noch einiges. Wie gesagt, eine persönliche Meinung.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

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Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Die Heirat ist geplatzt
Gelsenkirchen, 16.04.2008, Von Oliver Schmeer

Die Fusion von Ev. Kliniken und Bergmannheil ist gescheitert. Vorrangig wegen der unterschiedlichen Altersversorgung, die Millionen gekostet hätte. Aber nicht nur deswegen

Wieder getrennt, was als WAZ-Montage im Herbst 2006 zusammengefügt wurde: die Ev. Kliniken und das Bergmannsheil in Buer.

Die Hospital-Heirat ist geplatzt. Nach knapp zwei Jahren der Planung und Verhandlung ist die Kanal überschreitende Fusion zwischen den Evangelischen Kliniken und dem Bergmannsheil/Kinderklinik gescheitert. "Jetzt stehen wir da. Ich bin enttäuscht", erklärt Gelsenkirchens Gesundheitsdezernentin Henriette Reker. Sie sorgt sich vor allen Dingen um die bestmögliche Versorgung von Problemgeburten in der Neonatologie (Neugeborenen-Medizin) im Stadtnorden.

Von einer "perfekten Ehe", hatte Klinikchef Karl Bosold im Herbst 2006 gesprochen, "medizinischen Mehrwert" hatte sein Geschäftsführer-Kollege Werner Neugebauer in Buer erwartet. Im harten Wettbewerb der Krankenhäuser und unter dem enormen Kosten- und Reformdruck wollten beide Einrichtungen zuammenrücken, ihre Stärken stärken. Die Disziplinen passten: Die ev. Geburts- und Frauenklinik sollte in den Norden, Tür an Tür mit der Neonatologie, dafür die Neurochirurgie hinunter zur Neurologie und Psychiatrie der Ev. Klinik. Und nun kehrt marsch, man bleibt getrennt.

"Der Teufel steckt im Detail", räumt Reker ein. Das Detail ist zunächst wenig medizinisch: Die Systeme der Altersversorgung und der Zusatzversorgung des konfessionellen Trägers im Süden und des öffentlichen-rechtlichen im Norden passen nicht überein. Die kirchliche bietet günstigere Arbeitgeberbeiträge, eine Überführung der BKB-Mitarbeiter hätte die Fusionsgesellschaft als Auslösezahlung aber rund 15 Mio Euro gekostet. Geld, das aber keiner hat.

BKB-Chef Neugebauer hätte auch unter der Schwelle einer gesellschaftlichen Fusion und Angleichung der Altersversorgung Geburtsklinik und Gynäkologie der Ev. Klinik an sein Haus in Buer angedockt: "Das wäre möglich gewesen", glaubt er. Klinik-Chef Bosold verweist dagegen darauf, dass die Krankenkassen "ihre ablehnende Haltung" zu einer Verlagerung der Frauenklinik nach Buer nicht aufgegeben hätten. Mit dem St. Marienhospital in Buer gebe es bereits im Norden eine solches Angebot. Also bleibt die Frauenklinik im EvK, wird die Chefarztstelle nach dem Ruhestand von Prof. Mohnfeld im Herbst doch wieder besetzt.

Beide Seite bemühen sich um Schadensbegrenzung: "Jetzt holt man tief Luft und schnauft. Aber wir sind ja nicht im Streit auseinander gegangen", meint Bosold. "Ich halte das Projekt weiter für sinnvoll. Ich sehe kein Problem, sich wieder zusammenzusetzen", sagt Neugebauer.

Der Direktor der Ev. Kliniken räumt ein, dass die Fusion für seine Geburtsklinik mit rund 500 Geburten im Jahr "bestandssichernder" gewesen wäre. Sorgen macht er sich nicht. Man werde auch weiterhin eng mit der Kinderklinik in Buer zusammenarbeiten. "Wirtschaftlichkeit ist keine Frage der Größe", ergänzt er.

Das BKB, das erst jüngst seine neue Kinderklinik mit 18 Betten in der Neonatologie mit 24 Stundendienst in Betrieb genommen hat und auf eine so genannten "Level 1"-Versorgung gehofft hatte, bei der Geburtsklinik und Neonatologie unter einem Dach vereint sind, muss nun nach Alternativen suchen. Eine eigene Geburtsklinik zu schaffen, ist unwahrscheinlich. Regionale Lösungen sind denkbar, vielleicht auch das Wiederaufleben der Kooperation mit dem St. Marien-Hospital. Dort sollte ursprünglich die BKB-Neugeborenen-Klinik angedockt werden - bis das buersche Haus mit dem Marienhospital in Ückendorf fusionierte, das über eine Kinderklinik verfügt.

"Mir ist egal, wer mit wem kooperiert. Im Stadtnorden muss es eine gleich gute neonatologische Versorgung geben wie im Süden", meint CDU-Gesundheitspolitiker Wolfgang Heinberg und ist sich da mit Gesundheitsdezernentin Reker offenbar einig.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Was mag so etwas kosten, so eine Planung, so eine "perfekte Ehe", die dann doch nicht vollzogen wird?
Klingt das glaubwürdig, dass man Kostendetails erst nach der Verkündung der Fusion entdeckt?
Ach - was solls. :D

Gast
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wie teuer wird das?

Beitrag von Gast »

Im WAZ Kommentar wird als möglicher Grund "Eitelkeit" angedeutet. Wessen Eitelkeit?Wer zahlt dafür? Was hat der Umbau gekostet? Wer kommt für die nun entstandenen Kosten auf?Warum liest man darüber nichts in der WAZ?Warum äußert sich die Politik nicht eindeutiger?

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exbulmker
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Beitrag von exbulmker »

Heinz hat geschrieben:Was mag so etwas kosten, so eine Planung, so eine "perfekte Ehe", die dann doch nicht vollzogen wird?
Klingt das glaubwürdig, dass man Kostendetails erst nach der Verkündung der Fusion entdeckt?
Ach - was solls. :D
So eine Planung kostet reichlich, denn da werden i.d.R. erst einmal Berater beschäftigt, die das, auch in einem konfessionellen Krankenhaus, nicht für Gottes Lohn machen.

Natürlich tauchen während so eines Fusionsprozesses noch Unwägbarkeiten auf; wie heißt es so schön: Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum.

Allerdings kann man eine Fusion auch im stillen Kämmerlein so weit vorbereiten, daß man erst dann mit konkreten Details an die Öffentlichkeit geht, wenn die Kosten und die weitere Vorgehensweise abgesichert sind.
Das ist aber bei solchen Veranstaltungen im halböffentlichen Raum nicht zu erwarten.

Interessant wäre zu wissen, wer denn die entstandenen Kosten für diesen Flop trägt; die Krankenkassen, der Steuerzahler?
Gast hat geschrieben:Im WAZ Kommentar wird als möglicher Grund "Eitelkeit" angedeutet. Wessen Eitelkeit?Wer zahlt dafür? Was hat der Umbau gekostet? Wer kommt für die nun entstandenen Kosten auf?Warum liest man darüber nichts in der WAZ?Warum äußert sich die Politik nicht eindeutiger?
Weil die, die sich dazu äußern sollten, selbst sämtlich von Eitelkeit geplagt sind. Und nicht nur darum geht es, sondern auch um Pfründe und Besitzstände.
Eine Fusion soll nicht nur qualitativ, d.h. in der Patientenversorgung, Fortschritte bringen, sondern auch quantitativ, nämlich in den Kostenstrukturen. Und da geht es dann ans "Eingemachte", denn dort stehen auch Stellen, möglicherweise eben auch Führungsstellen und Personalkosten auf dem Programm.
Sieht man sich die Hierarchien in beiden Häusern an, kommt man schnell zu Synergieeffekten in der Führungsetage.

Wenn ich aber als Führungskraft sehe, daß eine Fusion u.U. meinen Arbeitsplatz kostet, werde ich schnellstmöglich den "Sprößling" der da hochkommt umgraben.

Außerdem muß man schauen, wer denn in den Gremien der Häuser (Verwaltungsrat, Aufsichtsrat oder Beirat) sitzt, ich vermute, da werden auch zu viel Eigeninteressen verfolgt.
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Was also kostet der Spaß den Steuerzahler? 1 Million Euronen? 5 Millionen?

Und warum redet die WAZ schwammig von "Eitelkeiten" statt Fakten zu nennen? :evil:

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