Städt. Kinderkrankenhaus / Säuglingsheim / Tannenbergstraße

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Städt. Kinderkrankenhaus / Säuglingsheim / Tannenbergstraße

Beitrag von Verwaltung »

Wo war das? :ka:
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Und kann jemand entziffern, was links vom Eingang steht? Es endet auf "... Stiftung"
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Quelle: Monographien deutscher Städte - Band XX: Gelsenkirchen, 1927
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wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

Verwaltung hat geschrieben:Wo war das? :ka:
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Quelle: Monographien deutscher Städte - Band XX: Gelsenkirchen, 1927
Dieses Säuglingsheim war in der Wörthstraße, heute Tannenbergstraße (Schalke)

Der ehemalige "Wiesmann-Kotten?" wies auf einer Karte von 1898 noch keine gesondert ausgewiesene Bebauung auf.

Auf der Karte von 1912 ist bereits ein Gebäude als Altersheim eingetragen:
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Die Karte von 1926 bezeichnet dieses Gebäude als Säuglingsheim:
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Die Beschriftung links vom Eingang könnte mit der Nutzung als Altersheim zusammenhängen.

Kartenausschnitte aus: Zur Geschichte der Pfarrei St. Antonius Feldmark Joachim Lemke 2003

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Beitrag von Verwaltung »

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Quelle: Festschrift der Kindergesundheitswoche Ruhrgebiet, 1925
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Beitrag von Verwaltung »

  • Das städtische Säuglings und Kleinkinderkrankenhaus

    in Gelsenkirchen ist keine Unterbringungsanstalt für pflegebedürftige Kinder, sondern ein Säuglingskrankenhaus. Bei der bedeutenden Schwierigkeit, genesende Kinder in die meist engen Wohnungen frühzeitig zu entlassen, bei dem großen Mangel an Pflegestellen andererseits ist allerdings stest mit einer gewissen Reihe von sogen. Pflegekindern zu rechnen, als die unmittelbare Ergänzung der besonders weit ausgebauten Säuglingsfürsorge. Als Krankenhaus ist es mit ständig wechselndem Krankenbestände versehen: Aufnahmen und Entlassungen erreichen an jedem Tage einen nicht unbedeutenden Prozentsatz der Belegziffer. So ist das Krankenhaus mit einem Teil seiner Tätigkeit jedenfalls ein aktives Mittel der Säuglingsfürsorge geworden. Daneben kommen natürlich Fälle langandauernder, klinischer Ernährungsbehandlung häufig vor, aber auch bei dieser besteht das Prinzip, sie möglichst bald wieder der überwachenden offenen Fürsorge zu übergeben.

    In einem modernen Säuglingsheim sind zwei Dinge miteinander zu vereinigen, einerseits die Uebersichtlichkeit, andererseits die gute Abtrennungsmöglichkeit der Kinder untereinander, zur Vermeidung der kleinen Hausinfektion. Diese Hauptprinzipien konnten in der baulichen Anlage des Säuglingsheims eine befriedigende Geltung bekommen, obgleich es sich um ein fertiges Gebäude, um ein früheres großes Altersheim mit etwa 65 kleinen Räumen handelte.

    Diese Räume wurden immer zu dreien zu einer Raumgruppe zusammengefaßt, deren Uebersichtlichkeit dadurch gegeben ist, daß sie türlos miteinander verbunden sind. Diese Räume werden von der Mitte aus bedient und sind auch nur vom mittleren Raum aus zugänglich. Im Mittelraum werden genesende Kinder untergebracht, in den Seitenräumen die kränkeren. Im Mittelraum befindet sich ein kleiner Untersuchungs- und Operationstisch, die Wasserversorgung, die Badewannen und überhaupt alle Utensilien. In den Seitenräumen dagegen lediglich die Betten. In den hohen Betten werden die Kinder fertiggemacht. Man vermeidet den Transport in andere Räume und im Raume selbst, außer dem Tragen des Kindes ins Freie oder auf den Balkon. Von jedem Zimmer der Hauptetage aus ist der lange Balkon ohne weiteres zu erreichen, auf dem krippenähnliche Vorrichtungen fest in der Wand befestigt sind, die für je ein Kind bestimmt sind.

    Der Grundriß zeigt eine Etage, in der auf der Südseite die Krankenräume in der geschilderten Weise nebeneinander liegen, während auf der Nordseite außer einem Frühgeburtenzimmer eine Reihe von Nebenräumen für die dienstliche Tätigkeit der Schwestern und des Arztes, außerdem die Räume der Ammen und die Wäscheräume untergebracht sind. Die Mangel- und Plättstuben sind durch den Aufzug mit der großen, im Keller befindlichen Wäscheküche verbunden, die mit allen modernen Apparaten versehen ist.

    Im Keller befindet sich außer der Wirtschaftsküche Keller- und Heizungsraum, Sektionsraum und Desinfektionsraum, eine geräumige Milchküche mit allen zugehörigen Apparaten und ein Kühlraum. Die Quarantäne und die Infektionsabteilung sind, von dem übrigen Betrieb getrennt, im obersten Stockwerk.

    Eine besondere Abteilung nimmt die Kleinkinder auf. Besonderer Wert wird auf die Frei-Licht- und Luftbehandlung — bei den größeren Kindern in Verbindung mit kalten Abspritzungen — gelegt. Eine eigens zu diesem Zwecke erbaute Liegehalle gibt die Möglichkeit, die Kinder auch bei regnerischem Wetter draußen zu halten. Diese Art der Behandlung, die natürlich nur streng individuell nach ärztlicher Anordnung durchgeführt wird, zeigt vor allem bei tuberkulosegefährdeten und tuberkuloseerkrankten Kindern gute Erfolge. Für schwertuberkulöse Kinder besteht eine besondere Abteilung. Durch den Ankauf eines Höhensonnen-Apparates ist auch die Möglichkeit der Höhensonnenbestrahlung gegeben.

    Das städtische Säuglings- und Kleinkinderkrankenhaus in Gelsenkirchen hat bereits vor seiner Eröffnung die staatliche Anerkennung als Säuglings-Pflegeschule erhalten. Sie nimmt regelmäßig Schülerinnen auf und bildet sie mit abschließendem staatlichen Säuglingspflegeexamen aus. Der Leiter der Säuglingspflegeschule und Chefarzt des Hauses ist der Stadtarzt.
Quelle: Festschrift der Kindergesundheitswoche Ruhrgebiet, 1925
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Beitrag von Verwaltung »

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Beitrag von Verwaltung »

Ob sich die Mütterberatungsstelle auch in dem Gebäude des Säuglingsheims befand, ist nicht ganz klar. Aber es wäre ja eigentlich logisch.
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PEDY1965
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Mütter&Säuglingsheim

Beitrag von PEDY1965 »

Es gab im Wiehagen 26 auch ein Mütter und Säuglingsheim, dort war meine Mutter 1954 mit meinem ältesten Bruder auf der Säuglingstation im hinteren Anbau war dann ein Kinderheim. Weiß darüber jemand etwas mehr. Ein Foto wäre toll!!!
Gruß Pedy1965.

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Beitrag von Verwaltung »

  • DAS STÄDTISCHE SÄUGLINGS- UND KINDERKRANKENHAUS

    Im Berichtsjahre 1924 wurden in dem städt. Säuglings- und Kinderkrankenhaus 280 Säuglinge und Kleinkinder aufgenommen und während 28 431 Tagen verpflegt. Die Zahl ist im Verhältnis zu den Vorjahren bedeutend geringer. Das liegt in der Hauptsache an der Einstellung der Familienhilfe der Knappschaft, z. T. aber auch an dem günstigen Sommer; es wurden bedeutend weniger Ernährungsstörungen beobachtet. Daß in der Tat in Gelsenkirchen bedeutend weniger Ernährungsstörungen auftreten, ist zu einem großen Teil der intensiven Arbeit der Fürsorgerinnen zuzuschreiben, die durch regelmäßige Hausbesuche und dauernde Beeinflussung die Mütter zu langem Stillen anhalten.

    81 Kinder wurden mit schweren Ernährungsstörungen eingeliefert. 14 Kinder waren an Lues erkrankt. 39 Kinder litten an Tuberkulose. Auf der Tuberkulosestation waren im vergangenen Jahre besonders günstige Erfolge zu verzeichnen, die wohl auf die energisch durchgeführte Freiluftbehandlung zurückzuführen sind. Die Kinder liegen bei jeder Witterung im Freien; sie wurden bis in den Winter hinein kalt abgespritzt.

    Auch die rachitischen Kinder konnten im Berichtsjahr viel öfter und regelmäßiger ins Freie gebracht werden, da durch Spenden die Möglichkeit gegeben war, die nötigen warmen Decken und Säcke anzuschaffen. Ebenso konnte im laufenden Jahre der sehr spärliche Wäschebestand aufgefrischt und auch mancherlei Inventar erneuert und hinzugefügt werden.

    In der mit dem städt. Säuglings- und Kinderkrankenhaus verbundenen staatlich anerkannten Säuglingspflegerinnenschule bestanden im Oktober 1924 fünf Schülerinnen das staatliche Examen (da die Ausbildung der Säuglingspflegerinnen jetzt 2 Jahre dauert, wurde im März 1924 kein Examen gemacht). Die Nachfrage nach geprüften Säuglingsschwestern ist so groß, daß sie nur zu einem ganz geringen Teil befriedigt werden konnte. Bei dem großen Raummangel ist es leider nur möglich, gleichzeitig 18 - 20 Schülerinnen auszubilden; es muß daher immer eine ganze Reihe Anfragen um Schülerinnenplätze ablehnend beantwortet werden.

    Im Sommer 1924 wurde ein dreimonatlicher Kursus für Lehrerinnen eingerichtet, an dem 9 Junglehrerinnen teilnahmen, die Anfang Juli unter dem Vorsitz der Frau Oberschulrat Pfennings-Münster das staatliche Examen zur Erlangung der Lehrbefähigung in Säuglings- und Kleinkinderpflege ablegten.
Quelle: Festschrift der Kindergesundheitswoche Ruhrgebiet, 1925
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Beitrag von Verwaltung »

  • "... Die Frauenmilchstelle sammelte von 95 Spenderinnen 3632 Liter Frauenmilch, von denen allein 2900 Liter zur Versorgung der in stationärer Behandlung befindlichen Säuglinge Verwendung fanden. ..."
Quelle: Jahresbericht des Oberstadtdirektors 1963
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cue
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Beitrag von cue »

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zur Ausgangsfrage.
Kennt jemand einen Namen in der Richtung?
Oder hat einer bessere Augen als ich?

pito
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Beitrag von pito »

Schon mal nicht schlecht der Ansatz.
Eine Suchanfrage fördert eine erstaunliche Vielfalt an Stiftungen zu Tage, die von irgendwelchen Heinrichs gegründet wurden:

http://www.google.de/search?q=heinrich+ ... -B%C3%B6ll

Aber nichts passt. Und die meisten sind natürlich auch viel zu jung. Wir befinden uns immerhin in den 20ern. Vielleicht gibt es diese Stiftung schon lange nicht mehr. :ka: :cry:

cue
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Beitrag von cue »

@pito
Ich glaube nicht, dass Heinrich der Vorname und Irgendwas-this der Nachname ist.
Dann müsste nach meiner Auffassung ein Bindestrich zwischen ...this und Stiftung, oder nicht?
Ich glaube, Heinrich (viell. auch etwas anders) ist ein Eigenname und dieses ...this irgendeine Bezeichnung wie zB Arthritis.

Sandberg
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Beitrag von Sandberg »

Verwaltung hat geschrieben:
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Dieses Bild zeigt die Mütterberatungsstelle in Bulmke 1915.
Nachzulesen in dem Buch "Gelsenkirchen wie es früher war", Wartberg Verlag

pito
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Beitrag von pito »

cue hat geschrieben:... Heinrich ... ist ein Eigenname und dieses ...this irgendeine Bezeichnung wie zB Arthritis.
Also: Dem Heinrich seine Arthritis ihre Stiftung. :lol:

cue
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Beitrag von cue »

kann ja nicht jeder StiftZÄHNE haben

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