Apotheken in Gelsenkirchen

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axel O
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Beitrag von axel O »

Ich bat um ein freiverkäufliches Medikament und bekam es 20 Cent teurer als gewohnt und andernorts
...da gibt´s keine Preisbindung - also durchaus okay.
Ich hab den Vorgang übrigens dem BGM gemeldet. Reaktion? Null.
Dafür sind die im BGM auch nicht zuständig. Eher der VdAK-Verband o.ä. - aber die tun i.d.R. auch nichts.
Zuletzt geändert von axel O am 26.11.2008, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.

jvm
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Beitrag von jvm »

@axel o.

Ich wollte nicht allzuviel Energie auf die Vorgänge verschwenden. Scheint sowieso Sisyphos-Arbeit.
Aber eine Meinung über die Geldgier der Apotheker und ihre mangelnde Solidarität mit den Beitragszahlern/Versicherten konnte ich mir so schon bilden...
Ein paar weniger schaden bei der Dichte also kaum, dann lieber wieder mehr Briefkästen...

axel O
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Beitrag von axel O »

Die Apothendichte ist weiterhin hoch genug - auch wenn es gut 10 weniger geworden sind (die Bevölkerungszahlen nehmen ja auch ab)
Aber eine Meinung über die Geldgier der Apotheker und ihre mangelnde Solidarität mit den Beitragszahlern/Versicherten konnte ich mir so schon bilden..
Mit solchen Pauschalurteilen macht man es sich zu einfach... :?

Rudi
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Beitrag von Rudi »

axel O hat geschrieben:Mit solchen Pauschalurteilen macht man es sich zu einfach... :?
Dann mach ich es mir mal etwas ernsthafter.
Im Moment sehe ich in diesem Thread ein kollektives Jammern auf hohem Niveau. Da kommen Stellungnahmen von betroffenen Beschäftigten, die das hohe Lied der freundlichen Bedienung und vor allem der notwendigen Beratung singen. Vertreter des Fachhandels nehmen Stellung gegen Kettenläden (Apollo und Fielmann) und den Einkauf per Internet.
Mir bekannte Apotheker trauern den guten alten Zeiten nach, in denen wirklich gutes Geld verdient werden konnte. Zur Erinnerung: vor 120 Jahren war Marzipan noch apothekenpflichtig, ebenso wurde dort auch Benzin verkauft.
Die wirklich wichtige Frage lautet jedoch: wie viele Apotheken benötigen die Einwohner von Gelsenkirchen.
Wir hatten in 1980 noch 307.000 Einwohner, jetzt sind es 263.000. Im Durchschnitt gibt es in Westdeutschland pro3.800 Einwohner eine Apotheke. In Ostdeutschland ist die Dichte geringer, da versorgt eine Apotheke bis zu 4.500 Einwohner. Legt man diese Zahlen zu Grunde, so würden in GE 69 Apotheken dem westdeutschen Schnitt entsprechen. Wir haben (noch) 75!!
Da der Kuchen nicht größer wird, ist es ein reiner Verteilungskampf. Ein wichtiges Geschäftsfeld sind die nicht rezeptpflichtigen Produkte, die ohne große Beratung verkauft werden. Ein Beispiel: Ich kaufe für eine ältere Nachbarin über das Internet das Präparat Wobenzym. Das ist Naturprodukt auf pflanzlicher Basis. Ich will und kann nicht über die Wirksamkeit diskutieren, ohnehin spielt bei solchen Produkten die Psychologie die größte Rolle. Jedenfalls fühlt sich die alte Dame wohl dabei und schluckt täglich 6 Dragees.
Die Großpackung mit 840 Dragees wurde vor einiger Zeit in Gelsenkirchener Apotheken unisono mit etwa 115 € verkauft. Fragen nach Rabatten wurden entrüstet zurückgewiesen, die Lobby funktionierte. Als der Internethandel aufkam gab es vereinzelt Sonderpreise von 105 €.
Ich kaufe das Produkt im Internet zuletzt für 80€ und sammele dabei noch Rabattpunkte.
Einen Preisunterschied von etwa 30€ kann auch ein noch so freundliches Lächeln der PTA und die kostenlose Abgabe der Apothekenrundschau, der Bravo für Senioren, nicht kompensieren. Ich kann z.B. im benachbarten Ausland ein Produkt wie Aspirin zum halben Preis in Drogeriemarkt ketten kaufen.
Die Mär von der kompetenten Beratung. Ich will jetzt nicht von den Testkäufen reden, über die oft im Fernsehen berichtet wird. Häufig kommt es vor, das ein Medikament nicht vorrätig ist. Freundlich wird angeboten, wir bringen es ihnen am Abend vorbei. Abends klingelt dann ein freundlicher junger Mann, der sein Auto vermarkten will. Wenn der seine Apothekentour erledigt hat, geht es weiter zum Pizzadienst. Beratung?????
Mein Fazit: Apotheken als kompetenter Ansprechpartner sind unumgänglich, sie sind und bleiben mein Ansprechpartner. Nur gibt es zu viele davon in GE. Verkaufen sie aber „Normalprodukte“, müssen sie sich dem Wettbewerb, auch dem des Internets stellen.
Rudi

axel O
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Beitrag von axel O »

Im Moment sehe ich in diesem Thread ein kollektives Jammern auf hohem Niveau.
ich bin kein Apotheker und jammer nicht....
Legt man diese Zahlen zu Grunde, so würden in GE 69 Apotheken dem westdeutschen Schnitt entsprechen. Wir haben (noch) 75!!
WOW.... satte 8,6%.... das ist natürlich erheblich........
Einen Preisunterschied von etwa 30€ kann auch ein noch so freundliches Lächeln der PTA und die kostenlose Abgabe der Apothekenrundschau, der Bravo für Senioren, nicht kompensieren. Ich kann z.B. im benachbarten Ausland ein Produkt wie Aspirin zum halben Preis in Drogeriemarkt ketten kaufen.
das ist satt..... Gut, dass der Apotheker weder für Miete noch für Fachangestellte und Energie etc. zahlen muss... Da ist die Rendite ja dann riesig...

koelleken69
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Beitrag von koelleken69 »

Ihr solltet Euch mal anhören, wie unsere lieben "Kranken" im Notdienst jammern. Da braucht doch jemand nachts um 23.30 Uhr dringend einen Schwangerschaftstest. Erstens jammert er, daß er so weit fahren musste, bis er eine Notapotheke gefunden hat. Zweitens jammert er über 2.50 € Zuschlag.
Ein anderes Beispiel. Auch hier schellt um 23 Uhr die Notdienstglocke. " Frollein machn se mich doch ma eben ne Kopie! Se ham doch nen Kopiera!"

Zum Thema Notdienstzuschlag: Wenn jemand wirklich krank ist und ein Rezept vom Notarzt hat, braucht er keine Nachtgebühr zu zahlen.
Zum Thema Medikamente aus dem Ausland: Habt ihr Euch mal gefragt, was ihr da schluckt? In Deutschland werden Medikamente ausführlich geprüft. Tun das unsere Kollegen im Ausland auch?
Zum Thema Bringdienst: Bei uns macht das der Chef persönlich. Falls nämlich noch Fragen auftreten, können diese kompetent beantwortet werden.
Zum THema zu viele Apotheken in GE: Was ist wenn Mütterchen 86 Jahre plötzlich krank wird. Väterchen 89 Jahre hat seinen Führerschein freiwillig abgegeben. Er macht sich also zu Fuß oder mit dem Taxi auf den Weg in die nächste Apotheke. Die Kinder wohnen weit weg und die Nachbarn will man nicht bitten.Tagsüber vielleicht kein ganz so großes Problem. Aber nachts, im Dunkeln, Regen und die nächste Apotheke weit entfernt?
Übrigens ich jammer auch nicht. Ich bin sehr glücklich mit meinem Beruf und habe einen Chef, den muss man mit der Kerze suchen.

jvm
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Beitrag von jvm »

axel O hat geschrieben:
Aber eine Meinung über die Geldgier der Apotheker und ihre mangelnde Solidarität mit den Beitragszahlern/Versicherten konnte ich mir so schon bilden..
Mit solchen Pauschalurteilen macht man es sich zu einfach... :?
Ja gut, ich korrigiere mich: ich habe mir einen Eindruck aufgrund eigener Erfahrungen in kürzester Zeit gemacht und der läßt mich auf Geldgier und mangelnde Solidarität gegenüber den "Kunden" schließen.
Aufgrund zahlreicher Berichte ähnlich gelagerter Begebenheiten nehme ich mal den "pars pro toto"-Joker... :P

jvm
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Beitrag von jvm »

axel O hat geschrieben:
Einen Preisunterschied von etwa 30€ kann auch ein noch so freundliches Lächeln der PTA und die kostenlose Abgabe der Apothekenrundschau, der Bravo für Senioren, nicht kompensieren. Ich kann z.B. im benachbarten Ausland ein Produkt wie Aspirin zum halben Preis in Drogeriemarkt ketten kaufen.
das ist satt..... Gut, dass der Apotheker weder für Miete noch für Fachangestellte und Energie etc. zahlen muss... Da ist die Rendite ja dann riesig...
Na gut, dann nehme ein Beispiel aus Deiner unmittelbaren Umgebung und erkläre mir das:
Thomapyrin kostet 5,25 € in der Apotheke gegenüber dem Hans-Sachs-Haus, in der Apotheke schräg gegenüber 9 €,irgendwas. Beide haben sowohl Personal, als auch Ladenlokal in gleicher Lage... Wat nu?

axel O
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Beitrag von axel O »

Na gut, dann nehme ein Beispiel aus Deiner unmittelbaren Umgebung und erkläre mir das:
Thomapyrin kostet 5,25 € in der Apotheke gegenüber dem Hans-Sachs-Haus, in der Apotheke schräg gegenüber 9 €,irgendwas. Beide haben sowohl Personal, als auch Ladenlokal in gleicher Lage... Wat nu?
Der Preiskampf - sei es durch Internet oder durch Kampfpreisapotheker wie dem im Bahnhof - macht es anscheinend für viele Apotheken notwedig, bestimmte oft gebräuchliche freie Mittel zu Dumpingpreisen anzubieten, um Kunden ins Geschäft zu ziehen. An den 5,25 verdient er nix..... aber das war auch nicht die Intension.

jvm
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Beitrag von jvm »

axel O hat geschrieben:
An den 5,25 verdient er nix..... aber das war auch nicht die Intension.
Die Folgen dieser Intention sind mir als Verbraucher aber lieber, als die Intention, ca. 3-4 € an einer Thomapyin-Packung zu verdienen... Da mag man mich noch so sehr anlächeln... In den letzten Tagen verlangen wir hier bei den GG ganz schön viel von den Benachteiligten (chronisch Kranke z.B.!) der Gesellschaft: Solidarität mit Apothekern, Solidarität mit "Orchestermusikern in beamtenähnlichen Verhältnissen" und und und. Geht mal nachts in die GE-Welt und schaut, wer wie zu dieser Zeit sein Geld verdient und wieviel. Dann legt sich auch die Betrübnis für einmal die Woche - Nachtdienst der Apotheke. Falls das überhaupt wöchentlich vorkommt?
Sorry, es ist wirklich Jammerei auf höchstem Niveau. Hab ich so schon an der Theke im Haus Leythe e.V. gehört 8)

axel O
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Beitrag von axel O »

Hab ich so schon an der Theke im Haus Leythe e.V. gehört
jaja... die Stammtische.... :wink:
Sorry, es ist wirklich Jammerei auf höchstem Niveau.

War im Thread ein Apotheker, der jammerte ???
War im Orchsterfred ein Musiker, der seinen Unmut ausdrückte ?

Hier schwingt unterschwellig eine ganz andere Stimmung mit......

Rudi
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Beitrag von Rudi »

axel O hat geschrieben:das ist satt..... Gut, dass der Apotheker weder für Miete noch für Fachangestellte und Energie etc. zahlen muss...
Da ist die Rendite ja dann riesig...
Ich habe eigentlich von dir etwas anderes als diese Standardantwort erwartet.
Gehe doch einfach mal von Folgendem aus.
-Die Versandapotheken verkaufen ja nicht unter Einstandspreis, sondern kalkulieren mit Gewinnaufschlag.
-Sie bestehen auch nicht aus einer Gruppe rüstiger Senioren, die sich kostenlos die Freizeit vertreiben, sondern aus Angestellten die u.a. den Einkauf, Versand und den kaufmännischen Teil abwickeln.
-Die Angestellten bestehen auch nicht aus 1€-Jobbern.
-Sie sind auch nicht von Umsatzsteuer, Lohnsteuer und Sozialabgaben befreit.
-Sie residieren auch nicht in einem ungeheizten Zelt, dass sie kostenlos aus Altbeständen der Bundeswehr bekommen haben, und das sie in ihrem Garten installiert haben.
-Der kostenlose Versand erfolgt nicht mit Brieftauben, die nur etwas Körnerfutter benötigen.

Noch einmal. Ich habe nicht vom Kerngeschäft einer Apotheke, der beratungsintensiven Weitergabe von rezeptpflichtigen Medikamenten gesprochen. Diese Funktion habe ich als unverzichtbar bezeichnet. Ich habe von den Nebenprodukten gesprochen, bei der sich die Apotheken dem Wettbewerb stellen müssen, aber offenbar noch nicht so weit sind.
koelleken69 hat geschrieben:Ihr solltet Euch mal anhören, wie unsere lieben "Kranken" im Notdienst jammern.
Ist für Beschäftigte in Dienstleistungsunternehmen mit Publikumsverkehr nicht ungewöhnlich.
koelleken69 hat geschrieben:Zum Thema Medikamente aus dem Ausland: Habt ihr Euch mal gefragt, was ihr da schluckt? In Deutschland werden Medikamente ausführlich geprüft. Tun das unsere Kollegen im Ausland auch?
Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass in der EU einheitliche Regeln gelten. Die Holländer, die ich kenne, machen nicht gerade einen ungesunden Eindruck, obwohl sie die lokalen Medikamente schlucken.
Ich habe auch nicht über Viagra aus Indien gesprochen.
Übrigens sind die umsatzstärksten Versandapotheken Zweigbetriebe normaler deutscher Apotheken.
koelleken69 hat geschrieben:Zum THema zu viele Apotheken in GE: Was ist wenn Mütterchen 86 Jahre plötzlich krank wird. Väterchen 89 Jahre hat seinen Führerschein freiwillig abgegeben. Er macht sich also zu Fuß oder mit dem Taxi auf den Weg in die nächste Apotheke. Die Kinder wohnen weit weg und die Nachbarn will man nicht bitten.Tagsüber vielleicht kein ganz so großes Problem. Aber nachts, im Dunkeln, Regen und die nächste Apotheke weit entfernt?
Wieviele Apotheken gibt es auf der Bahnhofstrasse oder in Buer auf der Hochstrasse???
Zusätzliche 20 Meter müssten mit einem gewissen Entgegenkommen doch zu schaffen sein.
koelleken69 hat geschrieben:Übrigens ich jammer auch nicht. Ich bin sehr glücklich mit meinem Beruf und habe einen Chef, den muss man mit der Kerze suchen.
Das ist schön für dich, das hört man gerne. Zum nahen Weihnachtsfest kannst du ja deine Dankbarkeit zeigen.
Rudi

axel O
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Beitrag von axel O »

-Die Versandapotheken verkaufen ja nicht unter Einstandspreis, sondern kalkulieren mit Gewinnaufschlag
....auf Basis ganz anderer Boni als die des "normalen" niedergelassenen Apothekers.
-Die Angestellten bestehen auch nicht aus 1€-Jobbern.
-Sie sind auch nicht von Umsatzsteuer, Lohnsteuer und Sozialabgaben befreit.
-Sie residieren auch nicht in einem ungeheizten Zelt, dass sie kostenlos aus Altbeständen der Bundeswehr bekommen haben, und das sie in ihrem Garten installiert haben.
-Der kostenlose Versand erfolgt nicht mit Brieftauben, die nur etwas Körnerfutter benötigen.
lass ich mal so stehn....sagt mehr als 1000 Worte :wink:

jvm
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Beitrag von jvm »

axel O hat geschrieben:
Hab ich so schon an der Theke im Haus Leythe** e.V. gehört
jaja... die Stammtische.... :wink:

** Golfclub, Apotheker- und Ärztestammtisch :lol: Da kann ich jetzt auch nix für :wink:

Rudi
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Beitrag von Rudi »

jvm hat geschrieben:Da kann ich jetzt auch nix für :wink:
Du hast aber Nachbarn links und rechts (geografisch gesehen). :wink:
Rudi

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