Katholische Kliniken Emscher Lippe - St. Josef Hospital

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Chronistin66
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Katholische Kliniken Emscher Lippe - St. Josef Hospital

Beitrag von Chronistin66 »

Seit einiger Zeit liegt meine Mutter in diesem Krankenhaus auf der Onkologie.

Durch einen Sturz beim Gang zur Toilette hat sie sich den Obeschenkel gebrochen. Das kommt nicht so gut, wenn man Knochenkrebs hat.

Ich habe hier mal rumgesucht, ob dieses Krankenhaus in den GGs schon vertreten ist, weil ich wissen wollte, ob User Erfahrungen mit diesem Krankenhaus gemacht haben.

Ich zitiere mal den Leitspruch der KKEL:
Der Träger und die leitenden Mitarbeiter haben im Leitbild grundlegende Ziele formuliert. Diese sind Basis für die gemeinsame Arbeit aller Mitarbeiter in den Einrichtungen.

Wir wollen bei der medizinischen Behandlung Erkrankungen oder gesundheitliche Störungen heilen, Beschwerden lindern und die Lebensqualität in den Fällen verbessern, in denen keine Heilung möglich ist,. Dabei werden das körperliche Befinden, die seelischen Bedürfnisse und die sozialen Belange der Patienten berücksichtigt.
Quelle
http://www.kkel.de/kkel/41962.html

Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich über diesen Leitspruch lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Bevor hier wieder eine Unsinnsdiskussion entsteht. Ich mach keiner Schwester, die eine Nachtwache für 50 onkolische Patienten hat, zum Vorwurf, dass sie überarbeitet ist.

Ich mache aber sehr wohl einen Vorwurf, dass aufgrund dieses Personalnotstandes das selbstgesteckte Leitbild nicht einzuhalten ist und Patienten und deren Angehörigen im Regen stehen lassen.

Nach meinen Erfahrungen ist das formulierte Leitbild ein Witz.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Würde mich echt interessieren!

Doro

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Heinz H.
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Re: Katholische Kliniken Emscher Lippe - St. Josef Hospital

Beitrag von Heinz H. »

Chronistin66 hat geschrieben: Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Würde mich echt interessieren!
siehe auch
Seniorenzentrum St. Hedwig in Resse KKeL
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 1880#71880

Die Mutter meiner Frau, meine Schwiegermutter wird dort nach einem Oberschenkelhalsbruch gepflegt. Das Personal ist sehr bemüht um die Patienten. Ob ausreichend Personal vorhanden ist vermag ich nicht zu beurteilen. Aber die Kosten werden im nächsten Jahr leider wieder steigen. Die Rente ist schon lange nicht mehr kostendeckend und das sog. Vermögen der Schwiegermutter ist fast aufgebraucht. Im nächsten Jahr wird sie zum Sozialfall werden...

Das macht uns unendlich traurig und verzweifelt. Das System ist für den Normalbürger einfach nicht mehr bezahlbar!!!

--- :(

Ilona & Heinz H.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

@ Doro

Leitbilder sind eine Schönschreibung der Mängel! (Eigenwerbung!)
Lese ich schon lange nicht mehr, da intern über solche Leitbilder nur noch müde gelächelt wird.

Aus meinen Erfahrungen mit div. Gesundheitseinrichtungen.

Ist in manch anderen Fred`s schon mal angesprochen worden; Pflegenotstand, zuwenig Personal, Bürokratisierung statt Pflege, Kostendruck, etc.

Wünsche Deiner Mutter alles Gute!

Gruß
Wilhelminer52

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

Danke Wilheminer52

Es geht aber auch anders! In der Klinik in Bad Neustadt, in der mein Vater eine "Rundumerneuerung" fürr sein Herz bekommen hat (Herzklappe, Bypässe...), wurden Angehörige anders behandelt und mit einfachen Mitteln wurde versucht effektiv zu arbeiten.

Die rechte Hand wusste immer, was die linke tat.

Die Schränke hatten zum Beispiel keine Fächer! Sondern einen Rollwagen für die Klamotten!
Bei einem Zimmerwechsel konnte man den Schrank auf machen und einen Rollwagen mit den kompletten Klamotten von den einem in dem anderen Schrank schieben.

Das Betriebsklima war hervorragend! Wir konnten immer anrufen und bekamen fundierte Auskunft, dank eines speziellen Computerprogramms mit Patientendaten.

Um das Telefon zu bedienen brauchten alte Leute kein Abitur. Ich möchte nicht wissen, wie oft eine Schwester rennt, weil die Leute nicht mit dem Telefon und/oder mit dem Fernseher klar kommen!
Kostbare Zeit geht dafür drauf!

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die Angehörige in der Not milde stimmen und beruhigen! :wink:


Doro

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

wilhelminer52 hat geschrieben:...
Bürokratisierung statt Pflege...
Alles muss nachvollziehbar sein, d. h. da ist jemand rund um die Uhr damit beschäftigt, alle Vorgänge im Zusammenhang mit den Patienten zu dokumentieren!
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

Chronistin66 hat geschrieben:...
Die Schränke hatten zum Beispiel keine Fächer! Sondern einen Rollwagen für die Klamotten!
Bei einem Zimmerwechsel konnte man den Schrank auf machen und einen Rollwagen mit den kompletten Klamotten von den einem in dem anderen Schrank schieben...
Rollwagen mögen ja bei häufigen Zimmerwechseln sinnvoll sein, aber in der Regel werden die Zimmer doch nicht gewechselt!?
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

wilhelminer52
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Beitrag von wilhelminer52 »

Heinz H. hat geschrieben:
wilhelminer52 hat geschrieben:...
Bürokratisierung statt Pflege...
Alles muss nachvollziehbar sein, d. h. da ist jemand rund um die Uhr damit beschäftigt, alle Vorgänge im Zusammenhang mit den Patienten zu dokumentieren!
@ Heinz H.
Alle Pflegekräfte sind mit der Doku beschäftigt!
Diese Doku ist wichtig, da sind wir uns einig, aber diese Bürokratisierung wird innerhalb der Arbeitszeit der Pflegekräfte erledigt und wurde nicht im Personalschlüssel eingearbeitet.
Das gleiche Personal wird mit mehr Schreibarbeiten beschäftigt, diese Zeit fehlt aber bei der Pflege!
Mensch, ich schreib: das gleiche Personal! Hab vergessen, dass mitlerweilen überall Personal eingespart wird, hab mir sagen lassen, auch im Gesundheitsbereich.

Bleibt Gesund!!

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bostonman
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Beitrag von bostonman »

GELSENZENTRUM hat geschrieben:
In Sachen St. Josephs-Hospital kann ich sagen, dass Reinhold Otto nicht der einzige Fall im St. Josephs-Hospitalk ist. Es hat zumindest einen weiteren Todesfall gegeben. Ging seinerzeit durch die Presse, glaube in der WAZ war vor Jahren auch mal ein Artikel darüber. Weiß nicht, wie die Sache weiterging.
aus
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... t=hospital

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

@bostonman

Danke für den Link!

Es gibt in dem Krankenhaus unterschiedliche Abteilungen und die scheinen autark zu arbeiten.

Wenn jetzt eine Patienten der onkologischen Abteilung hinfällt und sich das Bein bricht, dann ist ein Fall für die Chirurgie. Sie wird verlegt!

So war es in unserem Fall!

Meine Mutter hat seit Freitag dreimal das Zimmer gewechselt, weil wir darauf bestanden haben, dass sie wieder zurück auf die Onkologie kommt.
Um mal was Positives zu schreiben:
Diese Abteilung hat einen guten Ruf und bei Knochenkrebs, denke ich mal, dass man sich mit den Chirurgen abspricht oder abgesprochen hat. Aber ich weiß nicht, ob man das gemacht hat.

Wir hatten noch keine Möglichkeit einen Arzt zu sprechen! Weder der Onkologe, noch der operierende Chirurg. Ist halt Wochenende! Nach der OP am Freitag war er erst nicht zu sprechen und danach war er außer Haus, obwohl er versprochen hat, noch mal mit uns zu sprechen.

Die Schwestern machen immer so :ka: und können noch nicht mal ermitteln, wer überhaupt meine Mutter operiert hat und schicken uns durch das ganze Haus, wo alle immer so :ka: machen und keine Auskunft geben!

Wir fühlen uns so! :kopfwand:

Deswegen habe ich das Leitbild raus gesucht und werde am Montag das dem Arzt, sofern ich einen antreffe, unter die Nase halten.

Davon wird zwar meine Mutter nicht gesund, aber vielleicht geben wir damit einen Denkanstoß, weswegen die da arbeiten. :roll:


Doro

GELSENZENTRUM
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Beitrag von GELSENZENTRUM »

Chronistin66 hat geschrieben: (...) ie Schwestern machen immer so :ka: und können noch nicht mal ermitteln, wer überhaupt meine Mutter operiert hat und schicken uns durch das ganze Haus, wo alle immer so :ka: machen und keine Auskunft geben!

Wir fühlen uns so! :kopfwand:

Deswegen habe ich das Leitbild raus gesucht und werde am Montag das dem Arzt, sofern ich einen antreffe, unter die Nase halten.

Davon wird zwar meine Mutter nicht gesund, aber vielleicht geben wir damit einen Denkanstoß, weswegen die da arbeiten. :roll:


Doro
@Doro: Wünsche euch Kraft und Stärke, mit der schwierigen Situation umzugehen und auch für deine Frau Mutter mit ausreichend Kraft da sein zu können.

koelleken69
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Beitrag von koelleken69 »

Die schlechten Verhältnisse in Horst erschrecken mich.
Ich habe 1997 und 2001 meine Kinder dort zur Welt gebracht. Das komplette Personal war sehr aufmerksam, aufopferungsvoll und immer freundlich. Umso trauriger war ich, als ich feststellen musste, dass die Entbindungsstation geschlossen wurde.

Ich wünsche Euch für die nächste Zeit viel Kraft.


P.S. Von Resse habe ich bisher auch nur positive Stimmen gehört. Aber ich glaube, es ist immer schwierig Empfehlungen auszusprechen. Leider kann man damit auch auf die Nase fallen und fühlt sich hinterher schuldig.

Alles Gute!
" Höre nie auf anzufangen, und fange nie an aufzuhören !"

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

Drei alte Ansichtkarten um 1955:
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schalkersein
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Beitrag von schalkersein »

Liebe Doro,

das Leitbild wird niemanden interessieren und eine solche Situation kann ich bestätigen.

Vor Weihnachten mußte meine Mutter in das St. Josef-Hosspital. Ich könnte über das Verhalten der Ärzte ein Buch schreiben. Aber nicht im positiven Sinne.



:evil: :evil:

Von uns wird dieses Krankenhaus so schnell niemand mehr betreten.
Liebe ist.....sich jede Woche 90 Minuten zu quälen...und dennoch seinem Verein zur Seite zu stehen. "Glück Auf"

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

schalkersein hat geschrieben:Liebe Doro,

das Leitbild wird niemanden interessieren und eine solche Situation kann ich bestätigen.

Vor Weihnachten mußte meine Mutter in das St. Josef-Hosspital. Ich könnte über das Verhalten der Ärzte ein Buch schreiben. Aber nicht im positiven Sinne.



:evil: :evil:

Von uns wird dieses Krankenhaus so schnell niemand mehr betreten.
Nun gut! Wir werden auch nicht mehr so schnell das Krankenhaus betreten.

Meine Mutter hat vom 17 November bis zum 27. Dezember auf drei unterchiedlichen Stationen gelegen.

Onkologie, durch den Sturz mit Oberschenkelfratur lag sie auf der Chirurgie, dann wurde sie wieder auf die Onkologie verlegt und zum Schluss hat man sie auf die Palliatv-Station verlegt.

Dadurch, dass wir über Wochen meine Mutter betreut haben (auch nachts), lernt man eine Klinik sehr gut kennen.

Und eine Schwester erzählte mir, dass früher 11 Schwester pro Schicht auf der Onkologie beschäftigt waren. Mittlerweile muss die Station mit 7 Schwestern auskommen.
Auf der Chirurgie sieht es noch schlimmer aus.

Um was Gutes über dieses Krankenhaus zu schreiben:
Es war sehr erholsam, als meine Mutter auf die Palliativ-Station verlegt wurde. Da herrschte ein komplett anderer Wind, der sich nicht nur im freundlichen Mobiliar der Station wiederspiegelte, sondern auch in der Zugewandheit der Schwestern und Ärzte. Über die Station kann ich nur Positives berichten, auch wenn es die Krankheit meiner Mutter nicht zuließ, dass sie lebend das Krankenhaus verlassen durfe.

Zur Info:
wikipedia hat geschrieben:Palliation (palliative Behandlung oder Betreuung) ist der Fachausdruck für eine lindernde Behandlung im Gegensatz zur kurativen (heilenden) oder prophylaktischen (vorbeugenden) Behandlung.

Der Begriff leitet sich vom lateinischen pallium (Mantel) und palliare (bemänteln, bedecken, verdecken) her. Unter Palliativmedizin versteht man den Handlungsansatz der Hospizarbeit. Es ist eine Methode zur umfassenden („ganzheitlichen“) Linderung von Beschwerden hinsichtlich ihrer körperlichen, sozialen, psychischen und spirituellen Dimension. Deswegen sind in der Palliativmedizin verschiedenste Berufsgruppen (Palliativfachkräfte) tätig: Insbesondere Pflegekräfte, Ärzte, Sozialarbeiter, Seelsorger; aber auch Beschäftigungstherapeuten, Musiktherapeuten und andere.

Ursprünglich war Palliativmedizin vor allem für sterbenskranke Menschen entwickelt worden, deren Krankheit in ein unheilbares Stadium eingetreten war. Mittlerweile profitieren von diesem Ansatz auch ganz allgemein Menschen mit schwerer Krankheit. Bei ihnen werden die belastenden Symptome gelindert – auch wenn parallel noch lebensverlängernde Maßnahmen verwendet werden.

Soll nur ein Teilaspekt der Palliation beschrieben werden, so spricht man z. B. von Palliativmedizin, um den medizinischen Handlungsaspekt zu beschreiben; oder von Palliativer Pflege, um den pflegerischen Aspekt zu betonen
Doro

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schalkersein
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Beitrag von schalkersein »

Ich möchte dir hiermit mein Beileid ausdrücken.
Liebe ist.....sich jede Woche 90 Minuten zu quälen...und dennoch seinem Verein zur Seite zu stehen. "Glück Auf"

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