GE Krankenhäuser abgemeldet !?

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hertener
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Beitrag von hertener »

Yibe hat geschrieben:Von mir auch gute Besserung für deine Ma. Meine Tante mußte vor wenigen Tagen auch notfallmäßig ins Krankenhaus und wurde über die Stadtgrenze hinaus in die nächste Klinik gebracht.
Ich bin seit über 20 Jahren im Gesundheitswesen zuständig und selbstverständlich gibt es Privat - und Promiprivilegien bei der Bettenauswahl. Ich habe sogar schon erlebt, dass ein Kassenpatient sein Bett zugunsten eines Privatpatienten aufgeben mußte und auf eine andere Station verlegt wurde.
Geld regiert die Welt ..leider auch im Gesundheitswesen.... und ich denke unsere Krankenversorgung steht kurz vor dem Kollaps, die ganzen Einsparungen, die Spitzengehälter in den obersten Etagen, die Einsparungen beim Pflegepersonal, lange geht das nicht mehr gut.

Und was Schnelligkeit beim Transport angeht, kann ich auch eine Geschichte erzählen. Meine Mutter mußte wegen einer perforierten Gallenblase notfallmäßig ins Krankenhaus. Ich habe schon am Telefon gesagt, dass ich unten vor dem Haus warte, damit der Fahrer nicht lange suchen muß. Ich sah den Wagen in die Straße einbiegen und konnte beobachten wie er ab Hausnummer 8 an alle paar Meter anhielt, wohlgemerkt der Notfall war bei Hausnummer 50. Ich stand also winkend auf der Straße, was den Fahrer nicht motivierte schneller zu fahren, sondern er suchte konsequent die Hausnummern ab. Als sie dann zu meiner Mutter kamen und sie fragten, wie lange sie denn die Schmerzen schon habe und wir sagten seit gestern, wurde meine Ma, die schon fast Ohnmächtig vor Schmerzen war, erst einmal zusammengefaltet, warum sie erst jetzt Hilfe sucht. Nachdem ich dann die Debatte abkürzte und darauf aufmerksam machte, dass sie schnellst möglich in die Klinik muß, sagte man mir sie bringen sie ins Marienhospital. Okay , Mutter war im Krankenwagen, mein Vater und ich den Wagen geholt und ab zum Marienhospital, das wenn man alle Verkehrsregeln akzeptiert ca. 5-6 Minuten von meinen Eltern entfernt ist.
Als wir in der Notaufnahme ankamen und na meiner Mutter fragten, erfuhren wir das der Krankenwagen noch nicht da sei..... ich war fassungslos und ganze 11. Minuten später, war der Krankentransport mit meiner Mutter dann auch schließlich da...aus der Erfahrung habe ich gelernt, das nächste Mal packe ich meine Mutter (wenn es irgendwie möglich ist) selbst ins Auto und bringe sie persönlich ins Krankenhaus, denn diese Minuten können ggf. Lebensrettend sein...denn es war allerhöchste Eisenbahn denn sie mußte sofort operiert werden.


Über Notruf 112 oder einen "normalen" Krankentransport geordert?
Also ich habe bisher noch nie gehört das ein RTW, außer Notfall im Wagen, unterwegs Pause gemacht hat, oder nicht auf den schnellsten Wege zum nächsten Krankenhaus gefahren ist!
Außer keine Betten und er muss zum nächsten!
Ein Kollege von mir, damals beim Bund, war KZH (Krank Zu Hause) und wurde aber vom Bund als "Simulant" abgetan. Weil man seinem hausarzt nicht geglaubt hatte das er schwer erkrankt ist und nicht Transportfähig wäre, wurde ein Bund-Krankenwagen zur Abholung geschickt. Er kam mit diesem Gefährt, weil Krankenwagen konnte man das Teil wohl nicht mehr nennen, lt. seiner Mutter, aber nicht weit sondern nur ins 3 Minuten entfernte Elisabeth-Krankenhaus hier in HErten! Er ist im Wagen nämlich in einen Schockzustand gefallen! Soviel zum Thema "Simulant". Er war dann noch später im Knappschaftskrankenhaus in Bochum mehrere Wochen ... Also solche Geschichten gibt es leider überall...

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Lene22
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Beitrag von Lene22 »

Hallo,
da ich selber Intensivschwester bin, möchte ich mich hierzu kurz äussern:
Gerade WENN ein Patient ein Intensivbett mit Beatmungsmöglichkeit braucht kann er nicht einfach in ein abgemeldetes Krankenhaus gefahren werden, wer soll den Patienten denn beatmen ?
In der Regel melden wir nur dann ab, wenn absolut kein Beatmungsgerät mehr frei ist, volle Betten werden dagegen oft noch hin und her verschoben und sind keine Indikation zum Abmelden.
Gerade weil die Krankenhäuser auch Geld schefflen wollen, wird eigentlich eher selten abgemeldet, es wird immer noch versucht etwas möglich zu machen, zB Geräte aus anderen Häusern angefordert, diese sensiblen hochtechnischen Beatmungsgeräte müssen dann mit einem Krankenwagen von einem Krankenhaus ins nächste transportiert werden weil zB der Patient nicht mehr transportfähig ist.
Letzte Woche hatten wir in Bochum den Fall, dass in der ganzen Stadt kein Gerät mehr frei war und wir hatten schon 3 Geräte uas anderen Häusern bei uns stehen....

Übrigens verbürge ich mich dafür, dass auf einer INtensivstation kein Unterschied gemahct wird zwischen Privat- und Kassenpatient !!!

Mark
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Beitrag von Mark »

Es ist vollkommen egal, ob man Kassen- oder Privatpatient ist. Dies ist mal wieder das übliche Doofgelaber, wenn man es nicht besser weiß.

Ein Rettungswagen wird zu einer Einsatzstelle geschickt. Vor Ort werden erste Untersuchungen durch die RTW-Besatzung und/oder den Notarzt durchgeführt. DANN ERST wird entschieden, wohin die Fahrt gehen könnte. Nicht jedes Krankenhaus in GE hat immer die entsprechende Fachdisziplin.

Jeder RTW hat auf dem Wagen eine Auflistung, einen aktuellen Bettenstand der Krankenhäuser in GE und Umgebung. In der Tat melden Krankenhäuser ihre Betten ab. Wenn eine Intensivstation 10 Intensivbetten hat und diese voll belegt sind - wo soll man denn dann bitteschön den 11 Patienten hinlegen - in die Badewanne ????

Also muss man erst einmal abklären, wohin die Reise geht. Dies wird im Hintergrund von der Leitstelle erledigt, während sich die RTW-Besatzung um den Patienten kümmert. Danach wird dem RTW gesagt, welches Krankenhaus er anfahren kann. Dies muss nicht immer das nächstgelegene Krankenhaus sein. Wichtig ist, dass der Patient in ein entsprechend ausgerüstetes Krankenhaus kommt, wo der Patient optimal versorgt wird !

Und zu Yibe:

weisst Du, wieviele Leute an Starssen stehen und dem "Krankenwagen" winken ? Ich habe selbst schon eine Einsatzstelle gesucht und wurde auf zwei Frauen aufmerksam die wie blöd an der Straße winkten. Sie hatten es aus "Spaß" gemacht und wir wertvolle Zeit verloren.

Wenn der Patient im Wagen ist, fährt man nicht sofort los sondern behandelt den Patienten erst einmal und erstellt eine Verdachtsdiagnose. Dies kann auch auf der Fahrt erforderlich sein, wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert. Dann hält man den Wagen und der Fahrer geht hinten mit in den Behandlungsraum.

Es ist immer leicht, über alle Mißstände zu schimpfen. Wenn Ihr unzufrieden seid, werdet doch ehrneamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr oder beim DRK tätig. Dort könnt Ihr euch engagieren und alles besser machen ! Allerdings ist es leichter, abends vorm Fernseher zu sitzen als freiwillig Dienst für die Allgemeinheit zu schieben.......
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

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Black_Devil_NRW
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Beitrag von Black_Devil_NRW »

Da kann ich Mark nur recht geben. Wenn ihr meint alle über das Rettungsdienstpersonal oder die Feuerwehr herziehen zu müssen dann zeigt doch mal was ihr könnt. die Freiwillige Feuerwehr und das DRK nehmen jeden freiwilligen mit Kusshand. Ihr könnt alle immer nur motzen aber was es heißt diese Arbeit leisten zu müssen wisst ihr alle nicht oder denkt ihr das "Notruf" oder "112 - Sie retten dein Leben" realitätsgetreu sind? Im Traum nicht!!!

Ich fahre zwar nicht auf RTW oder KTW mit aber auch ich weiß aus Erzählungen von aktiven Kollegen das die Arbeit nicht immer rosige Seiten hat. Ein Beispiel: Ich weiß von einem Freund bei der Berufsfeuerwehr Hildesheim das die so einen Fall auch mal hatten mit nem Verbrennungsopfer. Der Hubschrauber hätte im normalfall die nächstgelegene Verbrennungsstation angeflogen. Doch die war abgemeldet. Was war das Ende vom Lied. Der Hubschrauber hat ne Rundreise durch Deutschland geflogen um den Patienten wohlbehalten und adäquat unter zu bringen.

Micha
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Beitrag von Micha »

ähm.....um mal eines klarzustellen, ich habe weder gemotzt noch sonst was

ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, das

a) mir der Begriff des Abmeldens eines Krankenhauses neu ist

b)ich erstaunt bin, wie wenig Betten scheinbar in GE zur Verfügung stehen

schönes Wochenende

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hertener
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Beitrag von hertener »

Micha hat geschrieben:ähm.....um mal eines klarzustellen, ich habe weder gemotzt noch sonst was

ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, das

a) mir der Begriff des Abmeldens eines Krankenhauses neu ist

b)ich erstaunt bin, wie wenig Betten scheinbar in GE zur Verfügung stehen

schönes Wochenende



Na zumindest ich habe das auch nicht als "Motzen" vernommen...

Also ich habe heute beim Mittag noch mal mit meinem Vater drüber gesprochen und der hat im Grunde meine Aussagen besetätigt. Der Begriff "abgemeldet" ist nicht neu. Die Krankenhäuser sind im Grunde verpflichtet sofort zu melden ob noch ein freies Bett, zum Beispiel Intensiv, zur Verfügung steht oder halt Wenn nicht. In Zeiten des Sparzwangs achten die Krankenhäuser halt auf die Notwendigkeit. So werden "nur" 10 Intensicbetten statt 20 vorgehalten! Sind die 10 voll, meldet das Krankenhaus sich "ab" und das nächste springt ein, usw. usw. Daher auch u.Umständen ein Transport nach Bochum.

anderes beispiel: Brandopfer. Hier gibt es nur sehr wenige Kliniken, die überhaupt Brandopfer aufnehmen können. So meine ich mich erinnern zu können das es hier in NRW nur Bochum und Duisburg gibt und dann schon Ludwigshafen angepflogen wird. Eventuell gibt es aber auch noch mehr Häuser. Die 3 sind mir zumindest bekannt.

Aber egal. Entscheidet sich eine RTW-Besatzung allerdings ein "abgemeldetes" Krankenhaus anzufahren, weil es halt am nächsten sit und der Zustand des Patienten sich stark verschlechtert hat, so ist das Krankenhaus verpflichtet sich um den Patienten zu kümmern und sich dann selbst um ein freies Bett zu kümmern! Es werden also Patienten nie unbehandelt gelassen. Ja Ausnahmen bestätigen die Regel wie die WAZ schon berichtet hat.



Wie geht es Ihr aktuell?

Micha
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Beitrag von Micha »

es geht etwas besser, das Fieber ist etwas zurückgegangen, Antibiotika schlägt wohl gut an

die Ärzte sprechen davon sie am Montag oder Dienstag sie etwas ins Bewusstsein zurückzuholen

aktuell googel ich jetzt mal nach dem Begriff COPD....hat sie wohl auch
Warum denn überhaupt heiraten? Man kann doch auch in der Stille sehr viel Gutes tun.

rotthauser
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Beitrag von rotthauser »

Also, es gibt schon gewisse Privilegien für Privatpatienten in den Krankenhäusern, z. B. Zimmereinrichtung, Menueauswahl oder Terminvergabe bzw. Reihenfolge bei geplanten OP´s. Ich finde an diesen Beispielen nichts dramatisches oder verwerfliches, schliesslich bezahlen diese Kunden (kein Scherz, so heissen die Patienten heutzutage im Kranken-haus ) dafür ja auch zusätzlich.
Wo es keine Unterschiede geben darf ist natürlich die medizinische Versorgung des Kunden... äh ich meine Patienten, und die gibt es, wie es Lene 22 schon geschrieben hat in Notfalleinrichtungen der Krankenhäuser nicht. Ich könnte dafür zig Beispiele geben, geht aber auch Schweigegründen nicht. Aber noch einmal, und das möchte ich betonen, in Notfallsituationen ist jeder gleich, egal ob AOK oder DKV, das sind Fakten, die glücklicher-weise (noch) Bestand haben.

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hertener
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Beitrag von hertener »

Micha hat geschrieben:es geht etwas besser, das Fieber ist etwas zurückgegangen, Antibiotika schlägt wohl gut an

die Ärzte sprechen davon sie am Montag oder Dienstag sie etwas ins Bewusstsein zurückzuholen

aktuell googel ich jetzt mal nach dem Begriff COPD....hat sie wohl auch



Na hört sich doch schon mal ein wenig gut an!!! Ich drück die Daumen!

Mark
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Beitrag von Mark »

@hertener

Betten für Schwerbrandverletzte gibt es auch 4 Stück im Bergmannsheil Buer. Diese Schwerbrandverletztenstationen sind wirklich seltene Einrichtungen, nicht jedes Krankenhaus kann solche Verletzungsmuster versorgen.

Die Belegung erfolgt zentral über die Schwerbrandverletztenstelle in Hamburg, man kann ind er Regel also nicht einfach das Bergmannsheil anfahren oder besser gesagt kann es sein, dass der Patient zwar dort erstversorgt wird, dann jedoch in ein anderes Krankenhaus verlegt wird.


Bei Notfällen spielen natürlich menschliche Emotionen eine Rolle. So darf man sich oft anhören, dass man "lange gebraucht habe", um zur Einsatzstelle zu gelangen. Schaut man sich das Protokoll an, lag man zu 95% in der Hilfsfrist von 5 Minuten. Für den Wartenden dauern diese 5 Minuten eine Ewigkeit, manchmal auch für das RTW-Personal, wenn der Notarzt nachgefordert wird.
Wenn jemand auf die Intensivstation verlegt wird, muss dies nicht unbedingt lebensbedrohlich sein. Oftmals sind hier nur die Überwachungsmöglichkeiten besser.

Es ist richtig, dass aus Geldmangel den Krankenhäusern Betten fehlen. Das Krankenhaus in Resse wurde ja ganz geschlossen, somit werden viele Patienten nach Herten gefahren.

Dennoch - wir haben in Deutschland eine sehr, sehr gute Erstversorgung und eine gute Krankenhausabdeckung. Sowohl Krankenhäuser wie auch der Rettungsdienst sind bestrebt. einem Patienen, unabhängig von Geld oder Sozialstatus, die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Wenn nun die Patientin hier in diesem Beispiel nach Bochum verlegt wurde, ist dies voll und ganz richtig. Nur so konnte eine schnelle und gute Behandlung gewährleistet werden. Man hat nicht das erstbeste Krankenhaus angefahren, damit die Patientin dort zwar erstversorgt wird, dann aber in ein freies Krankenhaus weiterverlegt wird. Dies ist der Patientin zugute gekommen, denn sie scheint ja auf dem Weg zur Besserung zu sein.

Auch empfinden Angehörige die Situation meist wesentlich schlimmer, als sich die Verdachtsdiagnose darstellt. Wenn ein RTW-Personal es vertreten kann, ein nahegelegenes Krankenhaus in der Nachbarstadt anzufahren, dann hat das seine Gründe. Läge hie riene massive, lebensbedrohliche Situation vor, wäre das nächstgelegene Krankenhaus angefahren worden. Was jedoch nicht heisst, dass die Patientin dann zwangsläufig dageblieben wäre.

Man sollte dem Rettungsdienst, dem Notarzt und dem Krankenhauspersonal schon vertrauen, denn sie haben nunmal das Fachwissen, nicht der Laie.

Und nochmal : wir leben in einer Gesellschaft, ind er man immer nur Ansprüche stellt. In diesem Fall wieder einmal an den Staat, also den Rettungsdienst. Der Rettungsdienst hat sofort zur Stelle zu sein, das Krankenhaus sofort einen Platz zu reservieren.

Es sind leider die Leute, die ihren Popo nicht hochbekommen, um irgendwas für die Allgemeinheit zu machen. Geht zur Freiwilligen Feuerwehr, geht zum DRK, zum THW. Die brauchen Leute so wie Euch. Niemand ist zu alt oder kann es nicht erlernen.

Aber wie ist es so schön: ich habe keine Zeit, ich habe keine Lust, das ist mir zu stressig, ich habe doch Familie, ich bin schon im Häkelkursus - ABER WEHE MIR PASSIERT WAS UND DIESE LEUTE, WO ICH NICHT MITARBEITEN WILL; SIND NICHT SOFORT ZUR STELLE ODER HANDELN RICHTIG !!!!!

Stellt Euch vor, es brennt und keiner kommt hin, weil keiner Bock hat ! Warum soll ich für 2,20 Euro Fahrgeld, die auch noch in die Mannschaftskasse fliessen, mein Leben bei einer Freiwilligen Feuerwehr riskieren ?
Warum soll ich beim DRK mitarbeiten, in der Verpflegung, im Sanitätsdienst ? Da wrid sich schon jemand finden, der das machen will.

Leider, leider ist dies die Einstellung unserer Gesellschaft.
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

Micha
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Beitrag von Micha »

ein für mich sehr informativer Beitrag, vielen Dank dafür

ich möchte nur noch einmal betonen, ich habe nichts angeprangert oder so....

mir war lediglich nicht bewusst, das Krankenhäuser " abmelden "können

als medizinischer Laie bin ich davon ausgegeangen das Verletzte aus GE auch in ein krankenhaus in GE kommen

ich möchte an dieser Stelle sogar einmal mein ausdrücklichen Dank an all die Ärte, Pfleger,Krankenwagenfahrer etc. richten !

ein klein wenig Einblick habe ich ja in den job, ich habe vor fast 20 jahren mal aus dienstlichen Gründen ein 3 monatiges Praktikum in einer Notfallaufnahme in einem bayrischen Krankenhaus gemacht....ich glaube ich bin sogar offizieller Pflegediensthelfer oder wie das heisst 8)

wie gesagt, ich arbeite sogar dienstlich mittlerweile aus diversen Gründen sehr oft mit Feuerwehr etc. zusammen...lediglich dieses Abmelden war mir neu

ich hoffe nur , diese Einsparungen im Gesundheitswesen werden keinem das Leben kosten..

meine Angst waren halt die ca. 15 min. Fahrt nach Bochum anstatt die 2 Minuten ins Bergmannsheil
Warum denn überhaupt heiraten? Man kann doch auch in der Stille sehr viel Gutes tun.

Yibe
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Beitrag von Yibe »

Ich weiß nicht wo das Problem ist, wenn man hier mal über seine Negativerfahrungen berichtet.
Ich bin seit über 20 Jahren als Psychotherapeutin in einer Uniklinik tätig und dieses Beispiel war nur eins von vielen anderen, die ich selbst erlebt habe.

Ich springe ja auch nicht gleich aus der Hose, wenn Leute über schlechte Psychologen oder Psychotherapeuten reden, ich weiß, dass es auch unter meinen Kollegen gute und schlechte Fachleute gibt, aber deshalb pinkel ich nicht sofort jeden an, der mal ein Negativbeispiel bringt.

Und das es schwarze Schafe in jeder Branche gibt, muß doch wohl nicht diskutiert werden....und wenn man selbst ein gutes Gewissen hat, kann sich von solchen Beispielen doch auch gelassen distanzieren.

PS: Ausserdem heißt das nicht, das NRW -Fahrer, Notärzte oder Feuerwehrleute nicht meinen höchsten Respekt haben. Was diese Berufsgruppe oft leisten und auch seelisch verarbeiten muß ist enorm.
Zuletzt geändert von Yibe am 25.01.2009, 04:14, insgesamt 1-mal geändert.
Für Menschen, die mir etwas bedeuten, gehe ich durchs Feuer...für andere gehe ich nicht einmal ans Telefon !!!

Yibe
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Beitrag von Yibe »

Micha hat geschrieben:es geht etwas besser, das Fieber ist etwas zurückgegangen, Antibiotika schlägt wohl gut an

die Ärzte sprechen davon sie am Montag oder Dienstag sie etwas ins Bewusstsein zurückzuholen

aktuell googel ich jetzt mal nach dem Begriff COPD....hat sie wohl auch
Und das es deiner Mutter wieder besser geht, freut mich sehr, dann drücke ich dir die Daumen, das sie bald wieder nach Hause darf.

Und noch was zum Thema Betten abmelden, wenn eine Station z.B. 20 Betten hat und aus Krankheitsgründen, plus Urlaub etc. die Station unter besetzt ist, dann kann man auf der Station mehrere Betten abmelden, da mit so wenig Personal die anderen Patienten sonst unterversorgt wären bzw. das Pflegepersonal eine qualifizierte Pflege nicht mehr gewährleisten kann.
Für Menschen, die mir etwas bedeuten, gehe ich durchs Feuer...für andere gehe ich nicht einmal ans Telefon !!!

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hertener
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Beitrag von hertener »

Mark hat geschrieben:@hertener

Betten für Schwerbrandverletzte gibt es auch 4 Stück im Bergmannsheil Buer. Diese Schwerbrandverletztenstationen sind wirklich seltene Einrichtungen, nicht jedes Krankenhaus kann solche Verletzungsmuster versorgen.

Die Belegung erfolgt zentral über die Schwerbrandverletztenstelle in Hamburg, man kann ind er Regel also nicht einfach das Bergmannsheil anfahren oder besser gesagt kann es sein, dass der Patient zwar dort erstversorgt wird, dann jedoch in ein anderes Krankenhaus verlegt wird.


Bei Notfällen spielen natürlich menschliche Emotionen eine Rolle. So darf man sich oft anhören, dass man "lange gebraucht habe", um zur Einsatzstelle zu gelangen. Schaut man sich das Protokoll an, lag man zu 95% in der Hilfsfrist von 5 Minuten. Für den Wartenden dauern diese 5 Minuten eine Ewigkeit, manchmal auch für das RTW-Personal, wenn der Notarzt nachgefordert wird.
Wenn jemand auf die Intensivstation verlegt wird, muss dies nicht unbedingt lebensbedrohlich sein. Oftmals sind hier nur die Überwachungsmöglichkeiten besser.

Es ist richtig, dass aus Geldmangel den Krankenhäusern Betten fehlen. Das Krankenhaus in Resse wurde ja ganz geschlossen, somit werden viele Patienten nach Herten gefahren.

Dennoch - wir haben in Deutschland eine sehr, sehr gute Erstversorgung und eine gute Krankenhausabdeckung. Sowohl Krankenhäuser wie auch der Rettungsdienst sind bestrebt. einem Patienen, unabhängig von Geld oder Sozialstatus, die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Wenn nun die Patientin hier in diesem Beispiel nach Bochum verlegt wurde, ist dies voll und ganz richtig. Nur so konnte eine schnelle und gute Behandlung gewährleistet werden. Man hat nicht das erstbeste Krankenhaus angefahren, damit die Patientin dort zwar erstversorgt wird, dann aber in ein freies Krankenhaus weiterverlegt wird. Dies ist der Patientin zugute gekommen, denn sie scheint ja auf dem Weg zur Besserung zu sein.

Auch empfinden Angehörige die Situation meist wesentlich schlimmer, als sich die Verdachtsdiagnose darstellt. Wenn ein RTW-Personal es vertreten kann, ein nahegelegenes Krankenhaus in der Nachbarstadt anzufahren, dann hat das seine Gründe. Läge hie riene massive, lebensbedrohliche Situation vor, wäre das nächstgelegene Krankenhaus angefahren worden. Was jedoch nicht heisst, dass die Patientin dann zwangsläufig dageblieben wäre.

Man sollte dem Rettungsdienst, dem Notarzt und dem Krankenhauspersonal schon vertrauen, denn sie haben nunmal das Fachwissen, nicht der Laie.

Und nochmal : wir leben in einer Gesellschaft, ind er man immer nur Ansprüche stellt. In diesem Fall wieder einmal an den Staat, also den Rettungsdienst. Der Rettungsdienst hat sofort zur Stelle zu sein, das Krankenhaus sofort einen Platz zu reservieren.

Es sind leider die Leute, die ihren Popo nicht hochbekommen, um irgendwas für die Allgemeinheit zu machen. Geht zur Freiwilligen Feuerwehr, geht zum DRK, zum THW. Die brauchen Leute so wie Euch. Niemand ist zu alt oder kann es nicht erlernen.

Aber wie ist es so schön: ich habe keine Zeit, ich habe keine Lust, das ist mir zu stressig, ich habe doch Familie, ich bin schon im Häkelkursus - ABER WEHE MIR PASSIERT WAS UND DIESE LEUTE, WO ICH NICHT MITARBEITEN WILL; SIND NICHT SOFORT ZUR STELLE ODER HANDELN RICHTIG !!!!!

Stellt Euch vor, es brennt und keiner kommt hin, weil keiner Bock hat ! Warum soll ich für 2,20 Euro Fahrgeld, die auch noch in die Mannschaftskasse fliessen, mein Leben bei einer Freiwilligen Feuerwehr riskieren ?
Warum soll ich beim DRK mitarbeiten, in der Verpflegung, im Sanitätsdienst ? Da wrid sich schon jemand finden, der das machen will.

Leider, leider ist dies die Einstellung unserer Gesellschaft.
Danke für die Ausführungen, aber cih stehe alleine wegen meinem Vater schon auf der Seite der FW und den Rettungskräften allgemein! Zumindest habe ich hier nie den anderen Anschein geben wollen. Wenn es nach mir geht könnte man bei einem Brand ruhig mal ein Wasserrohr Richtung Schaulustige halten um diese in den nötigen Abstand zurück zu schicken! Ich hasse es wenn bei Unfällen auf Autobahnen oder irgendwie in der Stadt auf einmal Leute hinströmen, alle wissen es besserund am besten noch Fotos und Videos machen. Und dann noch mit dem Auto über die verlegten Schläuche oder im schlimmsten Fall über die Kupplungen fahren! Habe ich selbst einmal hier in Herten erlebt aber gehört hier nicht hin!

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