Gesund Rauchen in Kneipen

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TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Die vehementen und irrationalen Reaktionen der Raucherfraktion auf die Angriffe der eifernden Nichtraucher stehen mit Sicherheit dem übertriebenen Irrationalismus der Nichtraucherfraktion in gar nichts nach.

Oliver Raitmayr
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gesundes Rauchen

Beitrag von Oliver Raitmayr »

lilalu hat geschrieben:Wie hört sich das denn an?

Gesund rauchen gibt es nicht!!

Bin ich hier im falschen Fred?

Ob draußen oder inne Kneipe,mensch sagt mir mal wo man gesund rauchen kann!!!! :ka: :ka: :ka: :ka: :ka: :ka: :ka:
Rein medizinisch ist es ein Taboo von positiven Aspekten des Rauchens zu reden. Es überwiegen immer die negativen, das steht außer Frage, doch zeigen neuere Studien, dass Nikotin das Gehirn vor Parkinson schützen kann. Auch das ist kein guter Grund den Titel des Freds zu verifizieren, man kann Nikotin auch anders substituieren.

Dennoch gibt es ein medizinisches Feld, in dem unter anderen Möglichkeiten auch das Rauchen zur Genesung verordnet werden kann; und diese Therapie wird beachtlicher Weise in den USA propagiert, gefördert und anerkannt. In einer Vielzahl von Krankheiten unterschiedlichen Schweregrades hat sich das Rauchen von Cannabis als äußerst vielversprechende Therapieform herauskristallisiert. Das ist auch bei Wiki angekommen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis_als_Arzneimittel


Gesund rauchen gibt es!

Oliver

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rascall
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Beitrag von rascall »

Die Therapeutische Wirkung von Cannabis ist bekannt.
Aber: "gesund rauchen gibt es"?

Die meisten Raucher konsumieren nicht Cannabis - und wird von einem "gesunden" Lebens- oder Genussmittel gesprochen, ist meist gemeint, der regelmäßige Genuss beuge Krankheiten vor bzw. diene der Gesunderhaltung des Körpers.

Abgesehen von dem von Dir angeführten angeblichen Schutz vor Demenz ( vermutet oder bereits "wissenschaftlich" bewiesen?) habe ich dergleichen bislang weder in Bezug auf Tabak noch auf Cannabis je gehört.
:ka:
Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter(Ralf Waldo Emerson)

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

rascall hat geschrieben:Die Therapeutische Wirkung von Cannabis ist bekannt.
Aber: "gesund rauchen gibt es"?

Die meisten Raucher konsumieren nicht Cannabis - und wird von einem "gesunden" Lebens- oder Genussmittel gesprochen, ist meist gemeint, der regelmäßige Genuss beuge Krankheiten vor bzw. diene der Gesunderhaltung des Körpers.

Abgesehen von dem von Dir angeführten angeblichen Schutz vor Demenz ( vermutet oder bereits "wissenschaftlich" bewiesen?) habe ich dergleichen bislang weder in Bezug auf Tabak noch auf Cannabis je gehört.
:ka:
Parkinson ist in erster Linie eine degenerative Hirnerkrankung, die motorische Ausfälle und Schwierigkeiten nach sich zieht; bis hin zur Atemlähmung und dem Tod und keine primäre Demenzerkrankung. Die Parkinsondemenz tritt bei behandeltem Parkinson "nur" bei etwa bei 40 % der Erkrankten ein und überlagert dabei eine zumeist altersbedingte Atrophie der Hirnzellen, wenn auch die Disposition an einer zusätzlichen Demenz zu leiden sechsfach erhöht ist. Wenn man es so sehen will, kann man auch von der Bürde eines überlangen Lebens sprechen, das wir dem Reichtum und der medizinischen Versorgung verdanken. Siehe z. B. hier:
https://www.parkinson-web.de/content/be ... x_ger.html

Das Tabakrauchen ist selbstverständlich prinzipiell zu Verteufeln, immer ungesund und bewahrt vor einem langen Leben in Gesundheit. In den meisten Fällen lebt man bloss zu kurz, "seinen Krebs" zu erdulden, den der Genuss von Suchtmitteln immer auslösen würde.

Wie immer gilt zusätzlich Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheims (genannt Paracelsus) Leitspruch "Wasser in Maßen genossen ist ungiftig; allein die Dosis macht es". Mir ist der Name entfallen, aber es gab einen "Karottenpapst", der aus Überzeugung hohe Dosen von Karottensaft zur Lebensverlängerung einsetzte. Ais direkte Folge beendete eine Leberzirrhose dasselbe. Leben ist lebensgefährlich und immer ist das Ziel der Tod.

Ich wollte die einzig anerkannte Therapieform des Rauchens, auch Cannabis wird mit Tabak vermengt geraucht, nennen. Nicht mehr, nicht weniger.

Ich selbst rauche und hasse es. Mir ist die Suchtgefahr und die Auswirkungen sehr bewusst und einige meiner liebsten Verwandten sind deswegen verstorben. Andere arbeiten intensiv am selben Schicksal. Es ist eine fürchterliche Sucht und ich rate jedem ab, damit zu beginnen.

Oliver

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rapor
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Beitrag von rapor »

Gesünder wäre es, Cannabis oral zu konsumieren. Beim Kiffen inhaliert man durchweg intensiver und der Rauch von Gras oder Dope ist giftig, auch wenn er therapeutische (Neben)Wirkungen hat.
In den USA geht es in erster Linie um eine entkriminalisierung, die meisten zugeschriebenen Wirkungen kann man auch mit anderen unschädlichen Methoden erzielen (Entspannungstraining, Sport, Meditation, Ernährungsumstellung).
Ich kenne die positive Wirkung bei der Chemotherapie von krebspatienten, weniger Übelkeit, verbesserter Appetit und positivere, ruhigere Einstellung. Geht mit Cannabistee oder -keksen auch. Der tee kratzte nur so in der Kehle, aber die schädlichen nebenwirkungen des inhalierens lassen sich so trefflich vermeiden.
Der Gedanke, ich würde/müsste wieder rauchen, löst bei mir fast schon einen Hustenreflex aus. Mit dem Kiffen hab ich so zur Jahrtausendwende aufgehört, mit Nikotin 2 Jahre vorher, da hab ich manchmal noch in Gesellschaft Nikotin "genossen" und sehr intensiv die Wirkung verspürt. Das waren auch interessante Erfahrungen. Aber unangenehme!
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Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

rapor hat geschrieben:Gesünder wäre es, Cannabis oral zu konsumieren. Beim Kiffen inhaliert man durchweg intensiver und der Rauch von Gras oder Dope ist giftig, auch wenn er therapeutische (Neben)Wirkungen hat.
In den USA geht es in erster Linie um eine entkriminalisierung, die meisten zugeschriebenen Wirkungen kann man auch mit anderen unschädlichen Methoden erzielen (Entspannungstraining, Sport, Meditation, Ernährungsumstellung).
Ich kenne die positive Wirkung bei der Chemotherapie von krebspatienten, weniger Übelkeit, verbesserter Appetit und positivere, ruhigere Einstellung. Geht mit Cannabistee oder -keksen auch. Der tee kratzte nur so in der Kehle, aber die schädlichen nebenwirkungen des inhalierens lassen sich so trefflich vermeiden.
...
Lies doch den Wiki-Link, den ich oben eingestellt hatte. Die therapeutische Einnahme ist auf jeden Fall ungesund, das Rauchen leider nahezu unumgänglich (v. a. bei Marihuana) und um Entkriminalisierung geht es im Prinzip auch in Amerika überhaupt nicht, ist aber ein wichtiger Nebeneffekt. Das Spektrum der therapeutischen Anwendungen ist immens und in einzelnen Fällen das Mittel der Wahl bzw. das einzige bekannte Mittel überhaupt.
Die Debatte führt hier viel zu weit, auch wenn ich die bisherigen Argumente für nennenswert halte.

Um auf den Fred zurückzukommen: hat es denn in GE jemals eine Coffeeshop-Kultur zumindest im Untergrund gegeben? In den Niederlanden ist das Aus ja bereits vorgezeichnet, aber gab/gibt es das auch in Deutschland?

Oliver

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Im Untergrund gab es so etwas wie eine Coffie-Shop Kultur - damals, als ich jung war - aber genauere Details habbich natürlich vergessen - aber ich kenne welche, die können sich an alles erinnern, das sind jene die mit Herzblut leben - ich bin eher so wie die Kugel im Flipper

da ich nunmehr aussen vor bin in der aktuellen Hasch- und Mari Joanna Geschichte, aber weiß, datt da nicht nur mehr Dröhnstoff drinsteckt als früher, sondern auch irgendwelche Streckscheixxe ist es wohl die beste Wahl diese Droge zu legalisieren, damit ungesund nicht zu tödlich wirdBild

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Ich bin dafür, alle Drogen zu legalisieren. Es wird ja niemand zum Konsumieren gezwungen.

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

@Theo
Da bin ich dabei - keine Beschaffungskriminalität jeweder Art.
Wer will der soll - genau wie bei Nikotin und Alkohol.

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

OK, noch ein Aspekt: Die erheblichen, mit der Drogenbekämpfung gebundenen Schutz- und Ordnungskräfte werden frei für wichtigere Aufgaben.

gelsenjung
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Re: Fröhliche Zeiten

Beitrag von gelsenjung »

Oliver Raitmayr hat geschrieben:Ich warte auch schon darauf, dass mir der Staat oder die Krankenkasse die Schokolade mit seinen Endorphinen entzieht.

Ich glaube der Staat will sich ein depressives Volk züchten. Das gilt genauso für meine Heimat. Zugleich wird auch noch das Schulsystem qualitativ abgebaut.

Der Bürger der Zukunft soll fügsam, dumm, gesund aber gebrochen sein; fragt sich für welchen Zweck?

Oliver
Dein Beitrag ist interessant genug, um darauf mal einzugehen. Welcher Zweck?
Brot und Spiele für den Bürger, Ja. Aber bitteschön alleine, jeder für sich. In der Kneipe wird diskutiert, evtl. findet auch Meinungsaustausch eben um diese Politik statt.
Das Rauchverbot treibt die Menschen nachhause, jeder für sich.
Darum sollen sie fügsam und dumm sein, damit sich keine Lobby gegen diesen Staat bilden kann, so seh ich das ganze.
Genießen Sie Shakesbier? Ja Klar, wenn nix anderes da ist!

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

Ich befürchte, dass diese Entwicklung nicht einmal staatlich geregelt ist, sondern durch globalisierte Wirtschaftsmächte gelenkt ist, die frei jeder Kontrolle agieren können. Eine Studie der ETH Zürich deckt auf, dass 147 sogenannte (äußerst undurchsichtige) Korporationen 40 % weltweiten Unternehmenswerte halten "The Network of Global Corporate Control", Stefania Vitali, James B. Glattfelder, Stefano Battiston (2011).

Freilich züchten diese Firmen in erster Linie dumme Käufer, die im Rausch des Konsums unter Freigabe ihrer persönlichsten Interessen mittels angeblich "sozialer Netzwerke" ihre Seele gleich mit auf den Markt werfen. Derart gleichgepolte, uniforme und sozial entwurzelte Menschen, werden ganz leicht zum Spielball anderer, vielleicht viel politischerer Interessen.
Wie kann man es sonst verstehen, dass 95,5 % einer Bevölkerungsschichte (am Schwarzen Meer) lieber in der Diktatur leben wollen. (Das Bewusstseinbereits bereits in einer Öko-Diktatur zu leben, ist diesen Personen dabei gar nicht in den Sinn gekommen, als sie diese "freiwillige" Entscheidung getroffen haben).

Das mögen ja alles Hirngespinste sein und ich gestehe, wenig Ahnung von der Wirtschaft und den Mechanismen der momentanen Entwicklungen zu haben, allerdings verspüre ich schon seit längerer Zeit einen sozialen und geistigen Abbau, der forciert erscheint und den ich für mich selbst "Entmenschlichung" nenne, ohne dem "Tier Mensch" huldigen zu wollen.

Das soll kein Philosophieentwurf sein, sondern der Versuch, eigene Ängste zu Rationalisieren.

Oliver
Zuletzt geändert von Oliver Raitmayr am 17.03.2014, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Die Befürchtungen sind nicht neu und erscheinen mir nicht unbegründet. Dazu ein paar Splitter:

Im September 1992 schrieb Patrick Bahners in der FAZ: Eine Gesellschaft von Libertins, die über ihre Steuern eine Kinderzucht von Ehepaaren finanziert, stünde wirklich am Abgrund.

Iwan Kisna am 10.1.94 im Spiegel: ....aus jedem Menschen den bloßen Angehörigen einer Masse gehorsamer Konsumenten zu machen.

Spiegelausgabe vom 20.12.93: Damit entgleitet den Regierungen überall der Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung und sogar auf eine der ureigensten Funktionen des Staates, die Erhebung von Steuern und deren Einsatz zugunsten des Gemeinwohls.

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rapor
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Beitrag von rapor »

Dann ist ja Konsumverzicht eine einfache und logische Konsequenz! Durch genügsames leben in der Region macht man sich unabhängiger!
Meiden des propagierten Konsums, auch von Drogen.
Kneipen waren meist etwas für gesetzestreue und brave Bürger, die revolutionären organisierten sich anders.
Es heisst nicht umsonst im Steigerlied "... sind kreuzbrave Leut...und saufen Schnaps."
Das sollte implizieren, das die bergleute, damals im Erzgebirge keine Revoluzzer sondern brav arbeitende und saufende Leute waren.

Bewegungen wie Turnvereine und Naturfreunde waren sehr verdächtig.
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TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Immerhin hat A. Hitler seine ersten Hetzreden in Kneipen gehalten.

Die Vereinsmeierei diente vor dem ersten Weltkrieg sehr oft der Tarnung, weil sich zur Kaiserzeit die aus dem Osten Zugewanderten bei Treffen einfach so der politischen Verschwörung verdächtig machten.

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