pdf flyerWAZ hat geschrieben:Zukunft im Flyer-Format
In der Computeranimation steuern schon Motorboote auf dem Rhein-Herne-Kanal das neue Quartier Graf Bismarck an. Fotos: Stadt Gelsenkirchen
Gelsenkirchen präsentiert sich drei Tage auf der Münchner ExpoReal-Messe mit drei "Pfunden":
Arena-Park, Graf Bismarck und Schalker Verein. Als Motto gilt: Sehen und gesehen werden
Mit druckfrischen Flyern und bunten, bewegten Computeranimationen im Gepäck haben sich die Wirtschaftsförderer nach München aufgemacht, um sich bis 10. Oktober auf der gestern eröffneten ExpoReal, der internationalen Gewerbeimmobilienmesse, zu präsentieren. Arena Park, Graf Bismarck und Schalker Verein sind die Pfunde, mit denen die Stadt für Gelsenkirchens Zukunft werben will.
"Sehen und gesehen werden", das ist das Motto der Messe mit über 1700 Ausstellern. Eher die Ausnahme ist, dass unter den Hallendächern Investoren ihre Schatulen öffnen und Gewerbe- oder Immobilienflächen im Hektarformat kaufen oder bebauen wollen. Und doch halten die Wirtschaftsförderer den Auftritt in München für richtig und wichtig. Kontaktpflege ist angesagt. "Konkrete Abschlüsse sind selten, aber man kann relativ schnell viele Gespräche führen", meint auch Oberbürgermeister Frank Baranowski, der allerdings nur zum Eröffnungstag am Montag in München präsent war, aber gleich mehrere Termine vereinbart hatte. Wirtschaftsförderungsdezernent Jochen Hampe und das Team der Wirtschaftsförderung um Richard Rogge halten drei Tage die Stellung.
Erstmals unter dem orangefarbenen Dach der Metropole Ruhr, der jüngst gegründeten Wirtschaftsförderungsgesellschaft für das Revier, präsentieren sich die Ruhrgebietsstädte gemeinsam in der Halle B1 am Stand 330/430. Gelsenkirchen teilt sich einen Stand mit der Nachbarstadt Bottrop. "Das spart Geld", so Rogge. Zugleich bleibt damit Gelsenkirchens Profil und "Marke" erhalten: Das bei zurückliegenden Auftritten gewählte Miteinander als "Emscher-Lippe-Region" hat sich in Rogges Augen nicht bewährt.
"Dive up. Feel good" ist das Motto der Metropole Ruhr-Präsentation in München, das einen Manager mit hochgekrempelten Hosenbeinen und Taucherbrille zeigt. Das Revier wirbt für seine Entwicklungsflächen am Wasser: Da kann Gelsenkirchen immerhin das Graf-Bismarck-Areal am Rhein-Herne-Kanal beisteuern. Wie vor einem Jahr, aber mit Fortschritten in der "Urbarmachung", sprich Erschließung des 80 Hektar großen Geländes. Das Gelände wird baureif gemacht, an der neuen Brücke über die Einfahrt zum Kohlehafen wird gearbeitet.
Auf dem Flyer-Papier und an die Wand "gebeamt" zeigt sich in München in schmuck gestylten Bildern, was denkbar ist für den Arena Park, für das Quartier Graf Bismarck und für den innenstadtnahen Schalker Verein mit herausragender städtebaulicher Qualität: Wohngebiete, moderne Phalanxen von Büro- und Gewerbegebäuden, naturnahe bzw. wiedereroberte Freiflächen. Da lockt u.a. eine Luftbild-Animation vom Berger Feld mit der Arena in der Mitte, umrahmt von neuen Geschäftskomplexen entlang der Adenauerallee. Konkret bietet die Stadt dort sechs Baufelder mit zusammen 141 000 qm. Dazu 7500 qm am alten Parkstadion im Schatten des Marriott-Hotels. "Arena Park - das Zentrum im Ruhrgebiet", so der Werbeslogan.
Als "Zukunftsstandort" wird das alles in allem über 100 ha große Areal Schalker Verein gepriesen. Rund ein Drittel der Fläche soll nun entwickelt werden, von einem "dicht bebauten Campus mit umgebender Grünkulisse" ist im Prospekt die Rede. Vor allem die Innenstadtnähe führt die Stadt an, die "Dienstleistungsachse" Wildenbruchstraße und die prämierte Idee einer Kette von gestalteten Plätzen und Quartieren sowie die Nachnutzung industrieller "Reliquien", das Schalthaus als Dienstleistungsimmobilie, den Erzbunker als Solarkraftwerk.
08.10.2007 Von Oliver Schmeer
Buntes über GE