Die Stadt, ihr Image und was man so liest ...

Was erwartet Touristen in GE? Was denken sie über uns? Wie werben wir für uns?

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Heinz
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Die Stadt, ihr Image und was man so liest ...

Beitrag von Heinz »

Mal wieder Imagegedöns...

mano... :?
WAZ hat geschrieben:
Wie sich Gelsenkirchen ein neues Image geben will

Gelsenkirchen, 20.11.2009, Corinna Weiß und Christian Gerstenberger

Gelsenkirchen. Die Stadt aus Kohle und Stahl war einmal. Doch scheint sich das noch nicht überall herumgesprochen haben. Um Beschimpfungen wie "Drecksloch" künftig zu vermeiden, hat die Stadt Journalisten zu einer zweitägigen Rundfahrt eingeladen - ins grüne und zukunftsträchtige Gelsenkirchen.

Manchmal sind Journalisten einfach nur stur – und tragen ihre Meinung wie eine Monstranz vor sich her. Gelsenkirchen sei ein ”Drecksloch”, sagen einige, und rufen für eine Reportage über Hartz-IV-Empfänger oder kaputte Straßen in der städtischen Pressestelle an und bitten dort um Hilfe.
http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html

:skeptisch3: :schlafen: :ka: :muede2: :nein:

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

Ich finde, wer dieser Stadt ein gutes Image geben kann, sind wir.

Nach dem Motto:

Guckt mal. Das ist unser GE!

Okay, wir sind nicht Weltmetropole! Die wollen wir auch nicht werden. Und es gibt hier Ecken, die sind :roll:
Aber gibt es die nicht überall?

Okay, es leben hier ein paar Pammasköppe, die von Hartz IV leben und es leben hier Hartz IV-Bezieher, die sind keine Pannasköppe.
Aber gibt es das nicht überall?

Wir wohnen hier auch und drehen nicht ab!
Stellt Euch vor: Wir haben tatsächlich den Kopf zwischen den Schultern sitzen und können schreiben, reden und denken.

Wir wollen hier nicht weg!

Das ist unsere Heimat. :hurra:

Und wir sind stolz darauf.

Mit anderen Worten:

Imagepflege kommt von Innen! Von uns! Wir können nicht eine Journalistengruppe einladen und sagen: "Glaubt uns, wie toll wir sein wollen!"

Das habe ich heute am eigenen Leib erfahren. Ein Freund, gebürtiger Gelsenkirchener, besuchte mich heute und wir schlenderten durch die City von Buer über den stilvoll gestalteten Weihnachtsmarkt.

Ich sagte nicht: "Sorry, ich wohne hier immer noch!"
Sondern: "Isso!"
Es gibt Leute, die singen über die Hauptstadt Berlin, dass sie in einer "Stadt voller Affen" wohnen und, dass es "bunt, laut und stinkt". Das ist dann Kult?!?!?

Doro

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Tach gesacht :D
@ Chronistin66, an der Imagepflege der GG müssen wir aber noch dran feilen. Hab da so meine Bedenken. :wink:
LG Wolle

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Emscherbruch
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Kommentare, Kommentare, Kommentare

Beitrag von Emscherbruch »

Nach 2 Tagen sind 40 Kommentare zum WAZ-Bericht bei Der Westen eingestellt.

Es gibt Leute, die leben nach eigener Aussage schon lange nicht mehr hier, geben aber detailierte Auskunft über die aktuelle Situation Gelsenkirchens. Wie schaffen die das nur? :shock: :wink:
HotelCalifornia auf DerWesten hat geschrieben: Ich bin ja nicht mehr oft in meiner Heimatstadt Gelsenkirchen...könnte aber heulen, wenn ich diesen Verfall sehe. Ich habe mal angefangen eine Bilderserie über Gelsenkirchen zu machen: http://www.flickr.com/photos/7eleven2010

[...]wir haben schon vor 4 Jahren unsere Heimatstadt GE verlassen....uind viele Freunde und Bekannte auch

[...]Die Arbeitslosigkeit liegt bei ca. 23%, der Ausländeranteil beträgt ca.14% (Stand der Zahlen: 2005). [...]

...leider sind einige Stadtteile (GE-Neustadt, GE-Bismarck, GE-Bulmke, GE-Rotthausen) schon aufgegeben und mittlerweile no go areas..
Noch ein paar Stilblüten hat geschrieben:Komisch: Ich wohne in der Nähe des Bulmker Parks. Ein Bekannter, der mich besuchte, fand es schön hier. Komisch, ich bin hier noch nie belästigt worden. Ich lese am Bulmker Teich ein Buch. Keine Probleme. Die Welt scheint für viele Nörgler einfacher zu sein, wenn man alles verallgemeinert.
#21 von Chris.GE, am 21.11.2009 um 14:35

Das Buch am Teich im Bulmker Stadtgartenhabe habe ich auch mal gelesen. In den Sechzigern. Als man da noch rudern konnte. Heute meide ich den Park. Aus Angst. Selbst der Hüller Friedhof ist zum Horror-Platz geworden. Gelsenkirchen - nein, danke.
Am besten die Planierraupekommt und macht aus dem Bitterfeld des Westens einen Parkplatz für Essen.
#27 von Parkplatz für Essen, am 21.11.2009 um 17:39

@27:Das funktioniert nicht.Essen ist bereits als Parkplatz für Bochum gedacht.
#30 von halali01, am 21.11.2009 um 19:50
http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... l#comments
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Klaus S.
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Beitrag von Klaus S. »


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LvRh
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Beitrag von LvRh »

Jede Stadt hat ihre Ecken, schöne und weniger schöne.
Ich bin 54 Jahre, in Gelsenkirchen-Rotthausen geboren, der Liebe wegen nach Buer gezogen und habe bis heute keinen Tag in GE bereut.
Ich arbeite in Bochum und sehe ein Spiegelbild Gelsenkirchens, Leerstände auf der Geschäftsmeile, mit Grafiti beschmierte Häuser, usw, aber ich sehe auch Parkanlagen, hübsche Wohnviertel, ein Fussballstadion (nicht so eindrucksvoll wie unsere Arena.... :D ).

Wir brauchen uns in Gelsenkirchen vor keinem Vergleich zu scheuen!!!!
Alles war besser - früher ;-)

Ich wurde auf Kohle geboren und bin auf Kohle aufgewachsen, warum soll ich jetzt woanders hin, auch wenn man uns die Kohle genommen hat.

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Mutti hat Spaß denkt Vati
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Beitrag von Mutti hat Spaß denkt Vati »

Von wegen Imagegedöns....

Im bundesdeutschen Journalismus lassen sich sehr viele Beispiele aufzeigen, warum "Gelsenkirchen" als Markenzeichen für eine schlechte Kommune herhält. So prügeln sehr gerne die Jungs und Mädels von der "Rheinischen Post" drauf (obwohl ein Fotoredakteur von der RP aus Resse kommt), aber auch der "Stern" fühlt hier gerne dem Elend auf den Zahn. Dass diese Reality-Soaps von RTL und Pro7 die Kulisse für "Das-ist-Hartz-IV-Herta,-gelernte-Arbeitslose-und-Mutter-von-ungefähr-fünf-unehelichen-Ki ndern-die-im-Slum-von-Bismarck-lebt" hier leichter finden als in Schwabing oder Worpswede ist doch auch logo.

Deshalb bin ich FÜR den Imagewandel, der - übrigens - nach der statistischen Wahrnehmung ungefähr zwanzig Jahre braucht, bis er sich durchgesetzt hat. Gut, dass er jetzt angestoßen wird; natürlich benötigt man Zeit, Geduld und Geld, bis man den Unterschied zu heute merkt. Also nicht schon wieder meckern, sondern mitmachen!

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Emscherbruch
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Image

Beitrag von Emscherbruch »

Ich habe nicht den Eindruck, dass jemand meckert. Es ist mehr eine Mischung aus endloser Wiederholung von Vorurteilen und der Erfahrung, dass der sich durch Oberflächlichkeit auszeichnenden Medienmacht nicht beizukommen ist.

Egal aus welcher Gegend ich bislang Besuch hatte, das positive Erstaunen über Gelsenkirchen und das Ruhrgebiet war immer groß. Der Satz: "Boah, was ist das hier grün!" beim obligatorischen Haldenbesuch fällt immer - und ich kann diesen Satz echt nicht mehr hören. Als wenn "Natur" nur anderswo in der Republik vorkommt. Meine Standardantwort: "Ihr befindet euch gerade mitten in einer 5,2-Millionen-Riesenstadt. Ihr müsst ja triste Städte gewohnt sein, wenn euch hier die Bäume auffallen."

Das Bild einer qualmenden, grau-weißen, nebligen, lärmenden, lebensfeindlichen Region ist noch immer nicht aus den Schulbucherinnerungen der Bevölkerung verschwunden.

Das Image anderen Regionen lebt auch von diesem Negativbild des Ruhrgebiets. Hat jemand während einer Fußballübertragung im Fernsehen jemals Bilder von der Müllkippe direkt neben der Allianz-Arena in München gesehen? Nein? Das würde auch nicht zum Image dieser Fassaden-Stadt passen.

Die Allianz-Arena selbst ist eine bei der Betrachtung aus der Nähe unglaublich billig wirkende Plastik-Fassade vor einem Parkhaus-Ambiente mit provisorischen Abstellgittern und erschreckend nachlässig verarbeitetem Beton. Hätte ich es nicht selbst gesehen, ich würde es nicht glauben. Das liest man nirgendwo, es passt nicht zum Image.

Beim letzten Besuch von Freunden in GE haben wir die "Schlössertour" per Fahrrad gemacht. Nimmt man Herten und Westerholt noch dazu und fährt nicht nur an den Gebäuden vorbei sondern schaut sie sich wirklich an, dann ist man mehrere Tage beschäftigt. Die Schlussbemerkung der Gäste: "Unglaublich, wie viele und schöne Parks es in Gelsenkirchen und Umgebung gibt." Sie hatten recht, und das war mir gar nicht so bewusst. :oops:

Gelsenkirchen als Repräsentant des Ruhrgebiets hat einen großen Vorteil gegenüber allen anderen Städten in Deutschland: Die Probleme der Stadt sind der Bevölkerung längst bewusst. Andere Kommunen müssen ihrer Bevölkerung erst jetzt klar machen, dass sie Pleite sind. Den Vorsprung können mir nutzen. Hier gibt es Ideen: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=7238
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Angie
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tolle Resonanz

Beitrag von Angie »

Hallo und guten Morgen,
habe gestern in den "Westfälischen Nachrichten" über diese Präsentation der Stadt gelesen. Der Artikel war durchweg positiv und weit davon entfernt, GE als in irgend einer Form "schmutzig" zu bezeichnen.
Es wurde lediglich erwähnt, dass es für die Ruhrgebietsstädte eine Menge Probleme gibt.

Also - es hat sich sogar schon bis ins stockkonservative Münsterland herumgesprochen, dass Gelsenkirchen jede Menge zu bieten hat.....

Wünsche einen schönen Tag

Angie :lol:
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HelmutW
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Beitrag von HelmutW »

Ich glaube es geht Gelsenkirchen genau so wie allen anderen Ruhrgebietsstädten, mit dem Verlust der Industrie verlor man ein Stück weit sein Gesicht und seinen Atem, mehr nicht...
Nun ist man auf der Suche nach einer neuen Identität.....und das dauert natürlich....
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
Für alle weiteren Schritte wird keine Haftung mehr
übernommen.......

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-Locke-
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Beitrag von -Locke- »

Chronistin66 hat geschrieben:Stellt Euch vor: Wir haben tatsächlich den Kopf zwischen den Schultern sitzen und können schreiben, reden und denken.
:ja:
HelmutW hat geschrieben:Nun ist man auf der Suche nach einer neuen Identität.....und das dauert natürlich....
Menschlich ist man überall.

HelmutW
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Beitrag von HelmutW »

Locke...
Menschlich ist man überall.
Stimmt......
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
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übernommen.......

buerio
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Beitrag von buerio »

Ich bin aus Buer komment, bei meinem Bäcker Wegmann Brot geholt (schon 20 Jahre lang), mal über den "Weihnachtsmarkt" in Gelsenkirchen geschlendert.
Ehrlich gesagt, ich war erschrocken.
Über die mageren Stände, die komischen Lamettalichter über der Bahnhofstrasse, den abseitsstehenden, geschmückten 5 Meter-Baum, das seit Jahren Millionen-Leerstandgebäude (früher Eissalon) und das leere Eislaufparadies am Boeker-Platz (der Preis für eine Eislaufrunde ist für Hartz4 Leute zu teuer)!!!
Da zieht mich zu weihnachtlichen Gefühlen in 2009 nichts mehr hin.

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-Locke-
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Beitrag von -Locke- »

buerio hat geschrieben:Da zieht mich zu weihnachtlichen Gefühlen in 2009 nichts mehr hin.
Ist eben blanker Kommerz.... Vielleicht auch ein bisschen Nostalgie aus Kindertagen.
Weihnachten an sich erlebe ich immer so als Zwischending zwischen Kommerz und Freude, und vor allem Geselligkeit.

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Angie
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eben

Beitrag von Angie »

"Weihnachten an sich erlebe ich immer so als Zwischending zwischen Kommerz und Freude, und vor allem Geselligkeit."

Na Locke, wenn dein Schwerpunkt auf der Geselligkeit/Freude liegt, dann geht es ja noch. Und so sollte es sein.

Das Thema Weihnachten = Kommerz gibt es jedes Jahr wieder und nie ändert sich was....Merkwürdig, denn jeder will ja nur ein friedliches Fest. Wie kommt es da nur, dass es jedes Jahr das gleiche Theater gibt. Muss allerdings gestehen, dass ich weihnachtsgeschädigt (weil im Einzelhandel tätig) bin.

Schönen Tag
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