Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg

Alles über die Verstrickungen der Stadt/Bürger mit der NSDAP/Faschismus

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Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Emscherbruch hat geschrieben: Die Zeitzeugen sterben langsam aus. Damit können keine Informationen mehr ergänzt werden, die nicht schriftlich vorliegen.
Ich habe über 30 zum Teil mehrseitige Dokumente von ehemals sowjetischen Zwangsarbeitern vorliegen.
Diese sind bisher meines Wissens nach noch nicht veröffentlicht worden. Im Rahmen der Vorbereitungen zu meiner Magisterarbeit habe ich im Jahr 2005 mit Hilfe des Instituts für Stadtgeschichte über 30 ehemalige Zwangsabeiter aus der ehemaligen Sowjetunion befragt.
Die Übersetzungen habe ich alle vorgenommen.

Bei Interesse......

Leider musste ich ja aus persönlichen Gründen mein Studium mitten in der Examensphase abbrechen. Deswegen liegt es alles noch hier. Unbearbeitet. Aber mit jeder Menge Literatur und dutzenden Seiten eigener Notizen.

@Emscherbruch: Die Nummerierungen im Buch beziehen sich auf die angegebenen Standorte, die die beigelegte Karte ausweist. Sonst sehe ich diesbezüglich nichts.

mutkunst
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Stalag 326

Beitrag von mutkunst »

@ Wolle & Jazzam

Danke für die Links...

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Wir haben folgende pn bekommen, die wir hier veröffentlichen möchten, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand diesem jungen Mann helfen kann. Wenn ja entweder hier direkt antworten oder an uns per pn weitergeben:
Hallo !
Ich heiße Christoph Hoffmann, bin 18 Jahre alt und bin Schüler der Ursulaschule in Osnabrück und Teilnehmer am Projekt „Begegnung mit Zeitzeugen der Zwangsarbeit“ unter Leitung von der Gedenkstätte Augustaschacht e. V., Hasbergen.
Das Zeitzeugenprojekt bietet wie in den Vorjahren neuen Zeitzeugen und Schülern und Schülerinnnen unsere Partnerschule Gymnasium No. 9 in Simferopol/Ukraine die Möglichkeit, nach Osnabrück zu kommen. Außerdem bekommt die Schulgemeinschaft der Ursulaschule eine weitere Gelegenheit zum Gespräch mit Zeitzeugen der Zwangsarbeit, die in ihrer Jugend im Raum Osnabrück in industriellen und landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt wurden.
Ende Mai dieses Jahres sind wir auf die Krim gereist und haben die neuen Zeitzeugen in ihren Wohnungen in kleinen Gruppen besucht und sie über ihre Zeit in Osnabrück interviewt.
Nun haben wir die Aufgabe, die Interviews auszuwerten, um herauszufinden, in welchen Unternehmen sie tätig waren.
Bei ihrem Besuch Ende September wollen wir dann diese Orte besuchen.
Nach der individuellen Spurensuche in den deutsch-ukrainischen Gruppen werden die Ergebnisse durch Schulbesuche einerseits, eine öffentliche Veranstaltung andererseits präsentiert.
Um den Zeitzeugen diese Spurensuche zu ermöglichen, benötigen wir konkrete Informationen zum damaligen Arbeitsplatz. Besonders wichtig ist dabei die Art ihrer Tätigkeit und der Ort, an dem sie tätig waren. Dazu benötige ich bitte Ihre Hilfe.
Es geht um Alexander Kolosovskij, * 05.04.1925 der dort im Schacht Hermine (Wahrscheinlich: Wilhelmine) Victoria gearbeitet hat. Daher sind wir nun auf der Suche nach Informationen zu seiner Person, alten Fotos und anderne Dokomenten und Informationen. Daher wende ich mich an Sie. Vielleicht können sie mir, durch ihre Kotakte und Erfahrungen weiterhelfen. Vielen vielen Dnak schonmal im Vorraus für Ihre Mühe!
Problematisch sit, das die Zeit drängt, daher bitte ich um schnelle Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Hoffmann
Zuzu

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ausdemhinterhof
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Beitrag von ausdemhinterhof »

hmmm wie kommt man von Hermine auf Wilhelmine? ...

es gab eine Zeche Herminenglück - Liborius die wurde aber übernommen und umbenannt..

Wenn es in GE war und Wilhelmine Victoria gemeint ist war es die Hibernia AG, die ca. 500
Personen als Zwangsarbeiter beschäftigte. Von der Zeche ist nicht mehr viel übrig.
Ein versetzter Förderturm und die Kaue heute als Veranstaltungsort genutzt.

Bilder haben wir hier:

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=1744

zur Aufarbeitung von Listen benötigt man aber eher Archive als Foren...

Schick doch die Mail mal GELSENZENTRUM Er kann bestimmt noch einen Tipp geben.

r
lebdamitsonstnix

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Gelsenzentrum habe ich dem jungen Mann auch schon empfohlen mit Link.
Zuzu

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Möglicherweise könnte das Institut für Stadtgeschichte (ISG) ein Ansprechpartner sein. Dort sind viele ehemalige Zwangsarbeiter Gelsenkirchens namentlich bekannt.
Im Jahre 2005 konnte man mir dort weiterhelfen, als ich Kontakt zu ihnen aufnehmen wollte. Die entsprechenden Daten der Vita während der Zeit der NS - Diktatur sind sicher dort zu finden.
Viel Erfolg! ;-)
http://www.institut-fuer-stadtgeschichte.de/

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ausdemhinterhof
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Beitrag von ausdemhinterhof »

hmm ist den Klar, das der Mann im Ruhrgebiet war?

Schacht Hermine I II und III gehörten zur Grube König die der
Saargruben AG gehörte. Die Grube war ansässig in Neunkirchen (66538) Saarland

r
lebdamitsonstnix

Zeitzeugenprojekt
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Beitrag von Zeitzeugenprojekt »

Hallo!
ja ich bin mir inzwischen sicher das es sich um die Wilhelmine Victoria handelt.
Aber es scheint das nicht mehr viel von ihr Übrig ist. Wir werden nächsten Freitag mit dem Zeitzeugen nach Gelsenkirchen kommen und Spurensuchee betreiben. Dabei ist es, wenn von der Mine nicht mehr viel übrig ist, auch von bedeutung wo die Baracken waren, in denen die Zwangsarbeiter untergbracht waren.
Ich bin im Moment auf der suche nach einer Person die ortskundig ist und uns begleiten könnte.
Vielen Dank schonmal für die Hilfe!!

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bostonman
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Beitrag von bostonman »

Ortskundig bin ich und würde helfen. weiteres per PN
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

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bostonman
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Spurensuche

Beitrag von bostonman »

Wie vom User"Zeitzeugenprojekt" angekündigt kam heute der Zeitzeuge Alexander Kolokovski aus der Ukraine nach Gelsenkirchen um sich auf Spurensuche zu begeben.
Die Zeche Wilhelmine-Victoria in Heßler war vermutlich sein Einsatzgebiet.
Sehr schnell war klar,daß er hier an der richtigen Stelle ist.
Er erkannte das alte Gebäude trotz einiger Umbauten sofort wieder.
Stadtgarten hat geschrieben:
Bild
Bild
Bild
Der 1925 geborene Alexander Kolokovski vor dem Bild der Zeche
Bild
Nach sovielen Jahren konnte er anhand der Fotos noch umfassende Auskünfte geben.
Bild
Beim blättern in Alben sollte noch der Standort des Zwangsarbeiter-Lagers ermittelt werden
Bild
Hier kamen wir aber nicht auf den richtigen Pfad und begaben uns auf Spurensuche Vorort
Bei einer Fahrt durch den Stadtteil mit einigen Stops an einprägsamen Gebäuden und Orten die sich nicht oder nur wenig verändert haben wurden wir
hier am Sandberg ,hinter dem Ziegenmichel-Hof
fündig,er war damals im Lager Sandberg untergebracht.Bild
Alexander Kolokovski war als Zwangsarbeiter hier in Deutschland,nach einer Odysee in verschiedenen Lagern und Straflagern landete er in Heßler.
Er hat nichts Nachteiliges zu berichten gewußt,sprach davon ,daß er sich in Heßler frei bewegen konnte und nur zum Schlafen ins Lager ging. Er konnte Post verschicken und auch Päckchen (mit max.250gr Gewicht)empfangen.Er hat,um sich besser ernähren zu können noch bei Bauern gearbeitet,ist nach der Befreiung sogar noch hier geblieben und erst auf drängen der Amerikaner nach Rußland zurückgekehrt, verpflichtete sich noch 5 Jahre bei der Armee bevor er 1950 wieder in seine Heimat zurück kehrte.

Ich war beeindruckt!!!
und bedanke mich recht herzlich .
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

pauline
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Lager in Hassel

Beitrag von pauline »

-----kann mir Jemand etwas über ein Gefangenenlgager in Hassel sagen????
So um 1920 herum sollte es -angeblich- in der Emscherstrasse gewesen sein.
Wäre dankbar für jegliche Information.
Grüße aus Bremen

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timo
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Re: Lager in HAssel

Beitrag von timo »

pauline hat geschrieben:So um 1920 herum sollte es -angeblich- in der Emscherstrasse gewesen sein.
Emscherstraße in Hassel? :o In Erle gibt es eine solche, und da passt sie auch hin, weil dort die Emscher fließt.
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

postminister
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Beitrag von postminister »

Im Bereich Femestr. / Freistuhl gab es ein Lager. Dort gibt es auch einen
Gedenkstein. Leider weiß ich den genauen Zeitraum im moment nicht,
in welchem das Lager existierte.

englich
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Beitrag von englich »

ich kenne aus Unterlagen das Lager Wiebringhausstraße. Das war aber 1945.

und von meine Großmutter durch erzählngen halt auch das am Freistuhl was war, aber auch das in verbindung mit dem 2.WK.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Zu den Lagern im 2. Weltkrieg: guckt mal hier:

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 0160#30160
Zuzu

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