Die Geschichte der Lehrer während der Nazizeit ist noch nicht genügend aufgearbeitet worden.
Selbst in einem Antikriegsfilm wie der "Brücke" von B.Wicki wird das Bild des Pädagogen gezeichnet der sich gegen das Verheizen von Kindern am Ende des Krieges stark macht.
Ich gehe davon aus,dass es anders war.Speziell bei den Volksschullehrern und auch speziell in Gelsenkirchen,wurde doch hier in dieser Stadt 1933 der NSLB (Nationalsozialistischer Lehrerbund)gegründet.Bei uns in Gelsenkirchen war die Keimzelle dieses Bundes.
Ich wäre jedoch vorsichtig,zu behaupten,prügelnde Lehrer,nach dem Krieg, seien allesamt Nazis gewesen.
Seit es Volksschulen in Deutschland gab, wurde geprügelt und das von allen Lehrkräften.Das wurde erst Anfang der 70ger Jahre durch das Kultusministerium verboten und dann in kürzester Zeit durchgesetzt.Ich habe selbst in meiner Volksschulzeit bis 1958 täglich und immer wieder von allen Lehrkräften,auch von hübschen jungen "Frolleins" Prügel erlebt und auch erlitten.
Geschlagen wurde auch am Gymnasium jedoch seltener und "nur" mit der Hand.
Von einem Gymnasiallehrer efuhr ich später dass er ein Nazi gewesen sei.Von diesem sind mir aber keine Prügelhandlungen bekannt.
Schönen Gruß!
Kalle Mottek
Stadt untersucht ob NS Täter im öffentlichen Raum nachwirken
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salife, du bringst es auf den Punkt. Es würde mit Sicherheit ein eigenes Thema rechtfertigen.salife hat geschrieben:Das kannst Du auch noch auf die Kinder- bzw. Enkelgeneration ausweiten. Wer als kleines Kind oder Jugendlicher so einen "Kriegsversehrten" oder "Sprachlosen" in der Familie hatte, hat daran sein ganzes Leben zu knuspern - das würde wahrscheinlich sogar ein eigenes Thema rechtfertigen, denn es beeinflusst auch unser - der Nachgeborenen - Leben bis heute und wird auch uns bis zum Tod verfolgen.GELSENZENTRUM hat geschrieben: Alle Welt redet heute vom PTSS (Post Traumatic Stress Syndrom), wer hat schon mal darüber nachgedacht, wieviele PTSS-Opfer der zweite Weltkrieg gefordert hat? Unsere Eltern und Großeltern gehören dazu, multitraumatisiert durch Kriegserlebnisse, größtenteils unfähig, über dass Erlebte zu reden, zu verarbeiten. Der "Rest der Geschichte" ist hinreichend bekannt.
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Damit wäre ja auch der Prügelnde entschuldigt: " Der war mal Nazi" - "Ach so, ja dann..."Kalle Mottek hat geschrieben: (...) Ich wäre jedoch vorsichtig,zu behaupten,prügelnde Lehrer,nach dem Krieg, seien allesamt Nazis gewesen.
Seit es Volksschulen in Deutschland gab, wurde geprügelt und das von allen Lehrkräften.Das wurde erst Anfang der 70ger Jahre durch das Kultusministerium verboten und dann in kürzester Zeit durchgesetzt.Ich habe selbst in meiner Volksschulzeit bis 1958 täglich und immer wieder von allen Lehrkräften,auch von hübschen jungen "Frolleins" Prügel erlebt und auch erlitten.
Geschlagen wurde auch am Gymnasium jedoch seltener und "nur" mit der Hand.
Von einem Gymnasiallehrer efuhr ich später dass er ein Nazi gewesen sei.Von diesem sind mir aber keine Prügelhandlungen bekannt.
Schönen Gruß!
Kalle Mottek
Zum Lehraufrag der Zeit gehörte "Zucht und Ordnung" - Zucht im Sinne von züchtigen. Schlagende Lehrer müssen nicht zwangsläufig Nazis gewesen seien, dass ist klar.