Ausstellung Bildungszentrum: Jugend im Nazionalsozialismus

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Verwaltung
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Ausstellung Bildungszentrum: Jugend im Nazionalsozialismus

Beitrag von Verwaltung »

WAZ hat geschrieben:Um für Deutschland zu sterben
Gelsenkirchen, 21.04.2008

Bildungszentrum: das Prager Tagebuch von Peter Ginz, junge Menschen im Nationalsozialismus und viele Reaktionen von Schülern heute auf die damalige Katastrophe "Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein," formulierte Adolf Hitler das Profil der

In Modellen wurden Lebensstationen von Peter Ginz aus Prag in der Nazi-Zeit von Schülern nachgebildet. Fotos: WAZ, Thomas Schild
... Jugend in der NS-Zeit. Dagegen wünschte er sich "eine herrische und grausame Jugend". Wie kann eine junge Gesellschaft unter solchen Vorzeichen antreten, wie lässt sich mit dieser ideologischen Verzerrung ein Staat ausbilden? Wie entwickelt sich bei einer solchen Prämisse Humanismus und Toleranz? Gestern wurde im Bildungszentrum eine Ausstellung mit drei thematischen Ebenen eröffnet: Jugend im Nationalsozialismus, das "Prager Tagebuch" des Peter Ginz und die Reaktionen von Klassen des Ricarda-Huch-Gymnasiums auf diese historische Thematik.Schul- und Kulturdezernent Manfred Beck begrüßte diese Erinnerung an die deutsche Katastrophe und wies auf eigene familiäre Konflikte als Betroffener damals hin. Er empfahl die Ausstellung zum Besuch für alle Schulen.Buchhändlerin Sabine Piechaczek, die zusammen mit dem Deutsch-Lehrer Jan Nerger und Schüler Martin Berghane, 14, beide vom Ricarda-Huch-Gymnasium, den Anstoß für diese Aktion gegeben hatte, las aus einem kürzlich erschienenen Buch von Susan Campbell Bartoletti über "Jugend im Nationalsozialismus" vor. Die US-Autorin recherchierte in Deutschland, um mit Zeitzeugen zu sprechen: Wie war das damals? Wie konnte es dazu kommen?Behutsam und sensibel fühlt sich Bartoletti in jene Situation ein - mit dem Schlussappell: Das dürfe nie wieder passieren. In der ganzen Welt.Beiträge der Schülerschaft widmeten sich dem Autor und Maler Peter Ginz (1928 - 44), der seine Erlebnisse im Konzentrationslager bis zu seinem Tod protokollierte. Sehr schön, wie die jungen Leute auf die verschiedenen Talente Ginz' eingingen. Sogar Stationen aus dem Leben des Prager Intellektuellen wurden im Modell nachgestellt. Eine andere Arbeitsgruppe buchstabierte mit Sorgfalt den Horror und den Holocaust der Nationalsozialisten.Wer war in der Hitler-Jugend (HJ)? Eigentlich alle - denn es war eine auferlegte Pflicht. Vom Pimpf zum Führer, das sollte sie in der "Zeit der Gleichschaltung und der Gehirnwäsche" (Piechaczek) als Karriere realisieren. Eine Aussage wie "Wir fühlten uns als Soldaten an der Front der Heimat" war typisch für die HJ und ihr verordnetes Verständnis. Bei der Gründung 1926 zählte sie 6000 Mitglieder, 1933 waren es schon 2,3 Mio, 1939 7,2 Mio. 1943 wurde die HJ als Division aktiviert - für den Krieg an der blutigen Front: "Wir sind geboren, um für Deutschland zu sterben." Die verlorene Generation. DIE HITLERJUGEND AUSSTELLUNG, FORUM, DIALOGHJL

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