Gelsenkirchener Widerstandskämpfer

Alles über die Verstrickungen der Stadt/Bürger mit der NSDAP/Faschismus

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Mütze
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Gelsenkirchener Widerstandskämpfer

Beitrag von Mütze »

Obwohl auch in Gelsenkirchen die Masse der Bevölkerung den Nationalsozialismus unterstützte oder wenigstens "mitlief", gab es auch Menschen die sich in dieser schwiergen Zeit dem Widerstand verschworen hatten.

Heinrich König
Priester, Märtyrer
* 24. Juni 1900 in Höchst am Main, dem heutigen Stadtteil von Frankfurt
† 24. Juni 1942 in Dachau in Bayern

Heirich war der Älteste von sieben Geschwister, von denen drei schon in jungen Jahren starben. Sein Vater war Diplomingenieur im Maschinenbau. 1902 zog die Famillie nach Gelsenkirchen, 1906 nach Unna, wo Heinrich König 1918 sein Kriegsabitur ablegte. Sein Studium der Theologie absolvierte er in Paderborn, Münster und München. In dieser Zeit war er Mitglied in der katholischen Studentenverbindung Hochland. Noch vor seiner Diakonatsweihe schloss er sich dem apostolischen Priesterbund der Schönstattbewegung an und lernte dort Josef Kentenich kennen. 1924 wurde Heinrich in Paderborn zum Priester geweiht.

Zur Gründung einer neuen Gemeinde wurde König 1924 nach Hagen gesandt, 1935 in die Pfarrgemeinde St. Augustinus in Gelsenkirchen versetzt, bald darauf zum Präses der Kolpingfamilien in Alt-Gelsenkirchen ernannt; dabei engagierte er sich weiter in der Schönstätt-Bewegung, führte eine Erwachsenen- und die Gelsenkirchener Priester-Gruppe.

Auf Grund von Denunziation wurde Heinrich König am 30. September 1941 von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und im Gelsenkirchener Polizeigefängnis inhaftiert. Von dort wurde er ins KZ Dachau verbracht, wo er am 5. Dezember 1941 eintraf. Bereits am 15. Dezember wurde er in der Chirurgie des Lagers einer Übungsoperation unterzogen, die ein in Ausbildung befindlicher SS-Arzt vornahm; die Genesung war von starkem Fieber begleitet; erst Mitte März 1942 kam Heinrich König dann in den Priesterblock des Lagers.

Am 27. Mai 1942 wurde der Reichsprotektor Heydrich (der "Schlächter von Prag") in Prag durch ein Attentat tödlich verletzt; er starb an der Sepsis, die durch Blutvergiftung aus den Verletzungen heraus entstand. Um diese Todesursache zu bestätigen, wurden in Dachau Sepsisversuche an gesunden Menschen gemacht. Weil Heinrich König einen dem von Heydrich ähnlichen Körperbau hatte, wurde ihm am 15. Juni eine vergiftende Injektion gegeben, er brach zusammen, aber die erbetene Aufnahme ins Krankenrevier wurde ihm zunächst verwehrt, auch nach der Aufnahme wurde er nicht behandelt, schließlich starb er an der durch den Versuch hervorgerufenen Infektion.

Königs Urne wurde 1989 in die Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen überführt, der neben der Kirche befindliche Platz und die dazu gehörige U-Bahn-Station sind nach ihm benannt.
Siehe auch: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=1323


Margarethe und Alfred Zingler
Alfred Zingler wurde 1885 als Sohn eines preußischen Amtsgerichtssekretärs in Niederschlesien geboren. Er begann nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums zunächst eine Ausbildung für den mittleren Justizdienst, hielt sich selbst aber für die Beamtenlaufbahn nicht geeignet. Alfred Zingler brach die Ausbildung ab, folgte seinen literarisch-kulturellen Interessen, nahm Schauspielunterricht und wirkte seit 1909 als Charakterdarsteller auf mehreren Theaterbühnen. 1913 orientierte sich der sprachbegabte Zingler beruflich neu und wurde Chefredakteur der "Breslauer Morgenzeitung". Zunehmend mit dem sozialdemokratischen Gedankengut verbunden, schloss sich Zingler 1919 der SPD an und fand im reformorientiert-pragmatischen, staatstragenden Flügel der Sozialdemokratie seine politische Heimat.

Über das "Wolff'sche Telegraphenbüro", die "Breslauer Zeitung", die "Tilsiter Zeitung", die "Tilsiter Volksstimme", die "Volkswacht" in Regensburg und die "Neue Freie Presse" in Hagen fand der inzwischen überzeugte Journalist, der sich besonders dem Theater, der Kunst und der Politik widmete, den Weg nach Gelsenkirchen. In der Ruhrgebietsstadt wurde er 1922 Lokalredakteur der sozialdemokratischen Zeitung "Volkswille", die unter seiner Federführung bis zu ihrem Verbot am 27. Februar 1933 erschien, und avancierte gemeinsam mit seiner Frau Margarethe zu einflussreichen Persönlichkeiten der heimischen Sozialdemokratie.

Alfred Zingler unterstützte die SPD nicht nur journalistisch nach Kräften, sondern engagierte sich überdies während der Weimarer Republik in zahlreichen der Sozialdemokratie nahestehenden kommunal- und kulturpolitischen Organisationen (ein besonderes Gewicht legte er auf die Kultur- und Bildungsarbeit der nachwachsenden Generation).

Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus setzte sich der "Volkswille" frühzeitig auseinander. Die Haltung Zinglers blieb jederzeit unmissverständlich: Der Sozialdemokrat erteilte der braunen Ideologie eine deutliche Absage und verteidigte ausdrücklich die demokratischen Strukturen der Weimarer Republik. Die entschlossene Ablehnung des Nationalsozialismus konnte nach der Machtergreifung der NSDAP nicht ohne Folgen bleiben. Alfred und Margarethe Zingler emigrierten im Mai 1933 in die Niederlande und schlossen sich im benachbarten Ausland der antifaschistischen Widerstandsbewegung an. Zingler stellte sich in den Dienst der "Freien Presse", einem "Wochenblatt für geistige und politische Freiheit", das von deutschen Sozialdemokraten in Amsterdam herausgegeben wurde. Daneben hielt er Kontakte nach Gelsenkirchen aufrecht und trug dazu bei, die "Sozialistische Aktion" - ein publizistisches Organ des sozialdemokratischen Widerstandes - im nördlichen Ruhrgebiet zu verbreiten.

Die Zinglers wurden nach der Besetzung der Niederlande am 2. Juli 1943 durch die Nationalsozialisten aufgespürt und in das Gefängnis Arnheim eingeliefert. Später waren beide im Konzentrationslager Herzogenbusch-Vught und im Polizeilichen Durchgangslager Amersfoort inhaftiert, bevor sie im Januar 1944 in das Gefängnis Gelsenkirchen eingewiesen wurden.

Alfred Zingler musste zwei Wochen Verhöre und Misshandlungen der Gestapo über sich ergehen lassen und wurde schließlich nach Berlin überstellt.

Am 17. Juli 1944 wurde der sozialdemokratische Widerstandskämpfer, da er - so die Urteilsbegründung - "in Aufsätzen gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich und Volk gehetzt, Verbindung zu anderen sozialdemokratischen Emigranten gepflegt, geheime sozialdemokratische Kuriere ins Reich und aus dem Reich empfangen und noch 1944 im Gefängnis unseren Glauben an den Sieg zu erschüttern gesucht und so unseren Kriegsfeinden als deren Propagandaknecht gedient" habe, vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt und am 28. August 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Margarethe Agnes Selina Wiesner, geboren 1885 im niederschlesischen Jauer, besuchte acht Jahre die Volksschule und erhielt neben dem herkömmlichen Schulbetrieb auf Veranlassung ihrer Eltern Privatunterricht in Englisch, Französisch und Literatur, der das kulturelle Interesse Margarethe Wiesners wesentlich begründete. Die Tochter einer protestantischen Beamtenfamilie besuchte für ein Jahr die Handelsschule in Breslau, verdiente sich als Buchhalterin ihr Auskommen und heiratete kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs Alfred Zingler.

Margarethe teilte mit ihrem Mann das kulturelle und politische Interesse. Grundlegende Eckpfeiler sozialdemokratischer Gesinnung - Solidarität, Internationalismus, Antimilitarismus und ein parlamentarisch-demokratischer, zutiefst republikanischer Habitus - prägten ihr politisches und gesellschaftliches Engagement. In den zwanziger Jahren stellte sich Margarethe Zingler in Gelsenkirchen in den Dienst zahlreicher gesellschaftspolitischer Organisationen. In der sozialdemokratischen Frauengruppe, als Vorstandsmitglied der Arbeiterwohlfahrt und als Stadtverordnete im Gelsenkirchener Rathaus gestaltete sie die örtliche Sozial- und Kulturpolitik nachhaltig mit. Im Juni 1933 folgte Margarethe ihrem Mann Alfred in das niederländische Exil.

Nach der Verhaftung im Sommer 1943 durchlebte Margarethe ebenso wie ihr Mann die Mühle der Inhaftierung und der Verhöre. Zu einem gemeinsamen Verhandlungstermin vor dem Volksgerichtshof kam es nicht mehr. Während Alfred Zingler bereits Ende August 1944 dem nationalsozialistischen Unrechtsstaat zum Opfer fiel, wurde das Verfahren gegen seine Frau wegen "Hochverrats" in Berlin erst am 16. September 1944 eröffnet. Da das Berliner Gericht die Quelle ihrer Widerstandsarbeit nicht in dem Bedürfnis, sich parteipolitisch zu engagieren, sondern in dem Wunsch, ihren Mann zu unterstützen, ausmachte, blieb der Sozialdemokratin die Todesstrafe erspart. Erneut unter dem Vorsitz Roland Freislers sprach der Volksgerichtshof eine dreijährige Haftstrafe aus.

Margarethe Zingler überlebte - von den Haftbedingungen deutlich gezeichnet - ihre Gefangenschaft in Cottbus und Leipzig. Am 19. April 1945 wurde sie von amerikanischen Truppen befreit, am 7. Mai endgültig aus dem Frauengefängnis Klein-Meusdorf entlassen.

Im Oktober 1945 kehrte Margarethe Zingler nach Gelsenkirchen zurück, knüpfte ohne Umschweife an ihr politisches Engagement vor ihrer Emigration an und war an dem demokratischen Wiederaufbau der Stadt intensiv beteiligt. Die überzeugte Sozialdemokratin gestaltete die Wiedergründung der hiesigen SPD mit und nahm gleich mehrere innerparteiliche Aufgaben wahr. Ferner übernahm sie nach 1945 Vorsitz und Geschäftsführung der Gelsenkirchener Arbeiterwohlfahrt, wurde erneut Stadtverordnete (1946-1948), und gehörte später zahlreichen politischen Ausschüssen der Stadt an. 1967 war es ihr noch vergönnt, das nach ihrem Mann benannte "Alfred-Zingler-Haus" zu eröffnen. Ihre finanzielle Wiedergutmachung, die sie dreizehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zugesprochen bekam, spendete sie aus Dankbarkeit für die Hilfe im Exil der niederländischen Sozialdemokratie. Margarethe Zingler starb am 16. Juni 1973 im Alter von 87 Jahren und wurde unter großer Anteilnahme ihrer Freunde und Parteigenossen auf dem Friedhof in Bismarck beigesetzt.
Siehe auch: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?t=451
und: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=4793


Fritz Rahkob
Friederich "Fritz" Rahkob erblickte am 25. Juli 1885 in Rotthausen das Licht der Welt. Der junge Fritz, so wurde er meistens genannt, erkannte schon recht früh, daß in der aufstrebenden Montanindustrie des Ruhrgebiets höhere Löhne als in der heimischen Landwirtschaft gezahlt wurden.

Nach einem schweren Arbeitsunfall mußte Friederich Rahkob die Arbeit im Bergbau aufgeben. Wie auch nach seiner zweijährigen Militärzeit im 1. Weltkrieg, so fand er schnell wieder Arbeit.

Das "Ruhr-Echo" beschäftigte ihn erst als Kassierer, später dann im Versand. Fritz Rahkob war bereits 1920 in die KPD eingetreten, so daß nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten die Verhaftung Friederich Rahkobs nicht lange auf sich warten ließ. Die Jahre von 1933 bis 1938 verbrachte Friederich in sogenannter "Schutzhaft". Seine Ehefrau, Emma Rahkob, beteiligte sich während der Haft ihres Mannes aktiv am Widerstand. Dafür wurde sie am 20. November 1934 zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung lernte Fritz Rahkob den Widerstandskämpfer Franz Zielasko kennen.

Die Widerstandsgruppe um Franz Zielasko wurde verraten und Fritz Rahkob wurde, neben vielen anderen, wegen Hochverrats verhaftet. Vom Volksgerichtshof wurde er zum Tode verurteilt, das Urteil wurde am 23. August 1944 in Stuttgart vollstreckt.

Am Tag der Hinrichtung von Friederich Fritz Rahkob wurde auch seine Frau Emma verhaftet. Kurz vor der Deportation in ein Konzentrationslager für Frauen wurde sie von alliierten Truppen aus dem Münchener Polizeigefängnis befreit.
Zitat angepasst entsprechend der Anmerkung von Karl-Heinz Rabas, s.u.
Weiterer Beitrag:
Siehe auch: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=2209

Stellvertretend für viele andere kleine und große Helden des Kampfes gegen das dritte Reich.
Zuletzt geändert von Mütze am 11.09.2008, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.


Mütze
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Beitrag von Mütze »


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Beitrag von Verwaltung »

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Zitat:"so kam Fritz Rahkob schließlich nach Rotthausen. Nach einem schweren Arbeitsunfall mußte Friederich Rahkob die Arbeit im Bergbau aufgeben. Wie auch nach seiner zweijährigen Militärzeit im 1. Weltkrieg, so fand er schnell wieder Arbeit."

Fritz Rahkob wurde in Rotthausen geboren. Er kam also nicht irgendwann nach Rotthausen, sondern war von Geburt an dort.

Karlheinz Rabas
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Widerständler Hugo Kapteina

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Aus dem Arbeiter-Widerstand: Hugo Kapteina

Hugo Kapteina wurde am 23.6.1903 in Gelsenkirchen als Sohn eines Bergmanns geboren. Seine beiden Eltern starben früh. Zwischen 1924 und 1928 studierte er an verschiedenen Universitäten; seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit Gelegenheitsarbeiten.

Er übersiedelte 1928 nach Berlin und schrieb als freier Mitarbeiter für mehrere Zeitungen und Zeitschriften, u.a. für die „Welt am Abend“ und den „Simplizissimus“. Er sympathisierte mit der KPD ohne ihr anzugehören. 1933 schied er aus der gleichgeschalteten NS-Schrifttumskammer aus. Er arbeitete als Zeitungsbote und Anstreicher. Nebenher studierte an der TU im Abendstudium und war nach 1943 als Konstrukteur in der Firma Alkett in Berlin-Borsigwalde beschäftigt. Dort baute er eine Widerstandsgruppe auf, die sich an der Verbreitung illegaler Schriften und an der Störung der Kriegsproduktion des Betriebes beteiligte. Er unterstützte ausländische Zwangsarbeiter und bemühte sich, diese in die illegale Arbeit mit einzubeziehen. Er gab Flugschriften der Widerstandsgruppe weiter und verfasste das Manuskript „Die Gesellschaft“.


Verhaftung und Tod

Nach seiner Verhaftung am 22.7.1944 und grausamen Verhören gelingt es ihm, aus der Untersuchungshaft zu fliehen. Im Februar 1945 erneut verhaftet, wurde er am 15.2.1945 vom NS-Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt. Am 20.4.1945 starb er unter dem Fallbeil im Zuchthaus Brandenburg-Görden.

Stolperstein verlegt

Hugo Kapteina gehörte zum Arbeiterwiderstand und wirkte 1943/44 in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe, einer der größten Widerstandsorganisationen aus der Endzeit der Nazi-Diktatur. Am 12. September 2008 wurde ein Stolperstein für Hugo Kapteina in der Weserstraße 54, Berlin-Neukölln, verlegt. Gestiftet wurde der Stein von der IG Metall.

Siehe auch: http://karl-richter-verein.de/index.php?Hugo%20Kapteina

GELSENZENTRUM
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Thea Saefkow

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Thea Saefkow, deutsche Widerstandskämpferin in der Résistance

Geboren als Theodora Brey am 11. November 1910 in Gelsenkirchen. Thea Saefkow war aktiv im Widerstand gegen das Nazi-Regime. Sie starb am 17. März 1990 in Berlin.

Die Tochter eines Bergarbeiters absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete als Kassiererin und Detacheuse (Fachfrau für chemische Fleckentfernung). 1927 wurde sie Mitglied des KJVD und 1930 der KPD. 1932 arbeitete sie für die Bezirksleitung Ruhrgebiet der RGO. Im Dezember 1932 heiratete sie Anton Saefkow.

Wegen ihrer Beteiligung am antifaschistischem Widerstandskampf wurde sie von März bis Juli 1933 und im Oktober/November 1933 in Hamburg inhaftiert. 1935 emigrierte sie über Prag in die Sowjetunion, wo sie von November 1935 bis November 1937 die Internationalen Leninschule der Komintern besuchte. Nach ihrem Abschluss wurde sie zusammen mit Irene Wosikowski und Luise Kraushaar zur Unterstützung der KPD-Auslandsleitung West nach Paris geschickt, wo sie bei der Deutschen Volks-Zeitung arbeitete.

Im Mai 1940 wurde sie von den Franzosen im Camp de Gurs interniert. Zusammen mit ihren Genossinnen Luise Kraushaar und Irene Wosikowski gelang ihr die Flucht. Sie wurde Mitarbeiterin des Verbindungsdienstes für die illegale Wehrmachtarbeit der Résistance (CALPO) und leitete mit dem Kampfnamen Mado eine Widerstandsgruppe von Besatzungssoldaten der Wehrmacht mit Kurt Hälker, Hans Heisel, Arthur Eberhard und anderen, die militärisch wichtige Informationen für die Alliierten sammelten. Im August 1944 nahm sie im Frontabschnitt Lorient an der Befreiung von Paris teil und wurde anschließend eine enge Mitarbeiterin des Generalsekretärs der Bewegung Freies Deutschland in Frankreich, Harald Hauser. (...)

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