Klüngelskerle - "Schrottis"- Die Stimmers
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Klüngelskerle - "Schrottis"- Die Stimmers
Einen Klüngelskerl gibts seit kurzem wieder. Ob der flötet weiß ich nicht aber er schichtet alte Fahrräder, Bettgestelle und Computer hochgetürmt auf einen Minilaster und düst damit durch die Stadt. Schon fast gefährlich. Er parkt immer in der Kirchstraße zwischen den Friedhöfen.
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Klüngelskerl
Stichwort Klüngelskerl:
Ich hab neulich einen gesehen, oder vielmehr gehört, dem das Flötengedudel wohl auf den Sack gegangen ist. Der hat, in recht brauchbarer Qualität, klassische Musik über seinen Außenlautsprecher an das Volk geschickt.
Ich hab neulich einen gesehen, oder vielmehr gehört, dem das Flötengedudel wohl auf den Sack gegangen ist. Der hat, in recht brauchbarer Qualität, klassische Musik über seinen Außenlautsprecher an das Volk geschickt.
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"Schrottis" in Gelsenkirchen - Die Stimmers
WAZ hat geschrieben:WAZ vom 02. Juni 2007,von Wolfgang Pott.
Die Schrottsammler kommen
Wie zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise fahren sie mit Lastern durch die Straßen und sammeln alte Fahrräder und Pavillon-Stangen ein. Die Branche ist umkämpft, weil Schrott kostbar ist. China kann dvon nicht genug bekommen.
Gelsenkirchen. Unter den Schrottsammlern im Ruhrgebiet sind Ute und Sabine Stimmer bekannte Gestalten. "Wir sind die einzigen Frauen, die in Schrott machen", sagt Sabine. Doch nicht nur das. Die beiden sind verheiratet, das erste lesbische Ehepaar in der Region. Ute, 40, nennt Sabine liebevoll "Engelchen". Sabine, 39, ruft Ute stets "Sternchen". Ansonsten ist die Sprache eher rustikal.
"Wir sind eben echte Schrottis", sagt Sabine und hält sich den Rücken. Ein Hexenschuß plagt sie, "hab' ich mir beim Husten geholt, nicht beim Tragen". Seit sechs Jahren sammeln sie in den Städten rund um ihr altes Zechenhäuschen in Gelsenkirchen-Scholven den Schrott der Gesellschaft auf und karren ihn mit ihrem Iveco Turbo-Diesel zu einem Schrottplatz in Bottrop. Zu beginn haben sie dort 80 Mark bekommen für die Tonne, heute gibt es 90 Euro. Reicher sind sie trotzdem nicht geworden.
Denn mit den steigenden Preisen stieg auch die Zahl der Sammler. "Viele arbeiten schwarz, da sind mehr ohne Gewerbe unterwegs als mit" sagt Ute. Nicht so die Stimmers. "Altmetallentsorgung Stimmer" heißt ihre Firma. Von jeder verdienten Tonne geht Geld für die Berufsgenossenschaft ab, für die Autoversicherung oder den Sprit.
Allein 2006 sind die Preise für wiederverwertbaren Schrott um 60 Prozent gestiegen. Knap 21,2 Millionen Tonnen waren es, die wieder in den Rohstahlkreislauf flossen. "Das ist der höchste Schrottverbrauch seit der Wiedervereinigung", sagt Burkhard Landers, Präsident des Verbandes Sekundärrohstofe und Entsorgung.
Der Grund dafür ist schnell gefunden. Es ist der Heißhunger asiatischer Staaten, vor allem Chinas und Indiens, auf den kostbaren Rohstoff. 1998 importierte China knapp zwei Millionen Tonnen Stahlschrott, davon kamen grade 382 Tonnen aus Deutschland. 2003 waren es insgesamt bereits 9,3 Millionen Tonnen und 260 000 Tonnen aus Deutschland.
Den Stimmers ist es egal, wohin das kostbare Gut geht. Ihnen ist wichtig, das der Laster jeden Tag möglichst voll geladen ist. Dafür klappern sie im Wochentakt ihre Stammkunden ab, Kfz-Betriebe, Klempner, Fahrrad- und Computerläden Elektrohändler oder Schreiner. Wenn das für eine Tagesration noch nicht reicht, machen sie es so, wie zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise vor über 75 Jahren schon Schrott gesammelt wurde. Dann fahren sie mit lauter Musik durch die Straßen. Früher haten die Schrottsammler Blockflöten bei sich, auf denen sie eine Melodie spielten, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Musik der Stimmers klingt so ähnlich, stammt aber von einer CD aus einem Tonstudio in Gladbeck.
Aus dem eingebauten Lautsprecher unter der Motorhaube dröhnt dann Jim Knopfs
"Insel mit zwei Bergen", "Steht auf, wenn ihr Schalker seit" oder die Titelmelodie von Pippi Langstrumpf im gewöhnungsbedürftigen Blockflöten-Format durch die Straßen. Immer öfter begegnen die Stimmers dann der sammmelnden Konkurrenz
Das lukrative Geschäft mit dem Schrott zieht die Menschen an.
Gegenüber den Neueinsteigern wissen sie allerdings, wann sich das Sameln wirklich lohnt. "Wenn die Grillsaison beginnt, stellen die Leute die alten Grills auf die Straße". Nach Weihnachten und Zeugnisausgaben lägen alte Fahrräder am Straßenrand, weil neue geschenkt wurden. Und nach Stürmen wie Kyrill finde man überrall verbogene Pavillon-Stangen. Die Stimmers kennen das Geschäft. "Wir sind eben echte Schrotties", sagen sie noch einmal und es klingt ein wenig Stolz mit.
Kräftige Schrottsammlerinnen: Ute (links) und Sabine Stimmer bringen es zusammen auf über 230 Kilo. Foto: WAZ/Cornelia Fischer
Zuletzt geändert von GELSENZENTRUM am 02.06.2007, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Schrottis" in Gelsenkirchen - Die Stimmers
Waren die nicht schon mal im Fernsehen? Irgendwie kommt mir das bekannt vor.GELSENZENTRUM hat geschrieben:Unter den Schrottsammlern im Ruhrgebiet sind Ute
und Sabine Stimmer bekannte Gestalten. "Wir sind die einzigen Frauen, die in
Schrott machen", sagt Sabine. Doch nicht nur das. Die beiden sind verheiratet,
das erste lesbische Ehepaar in der Region.
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Re: "Schrottis" in Gelsenkirchen - Die Stimmers
ja, waren sie.MichaeL hat geschrieben:Waren die nicht schon mal im Fernsehen? Irgendwie kommt mir das bekannt vor.GELSENZENTRUM hat geschrieben:Unter den Schrottsammlern im Ruhrgebiet sind Ute
und Sabine Stimmer bekannte Gestalten. "Wir sind die einzigen Frauen, die in
Schrott machen", sagt Sabine. Doch nicht nur das. Die beiden sind verheiratet,
das erste lesbische Ehepaar in der Region.
den Damen!
Zuletzt geändert von GELSENZENTRUM am 02.06.2007, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Schrottartikel
Ja ne, is klar!Wie zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise fahren sie mit Lastern durch die Straßen und sammeln alte Fahrräder und Pavillon-Stangen ein.
ps.
Hat der Originaltext auch so viele Fehler?
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Re: Schrottartikel
@Gast:Anonymous hat geschrieben:Ja ne, is klar!Wie zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise fahren sie mit Lastern durch die Straßen und sammeln alte Fahrräder und Pavillon-Stangen ein.
ps.
Hat der Originaltext auch so viele Fehler?
Die Printausgabe der WAZ kostet am Samstag 1,15 Euro. Lies es doch einfach nach...
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- Fuchs
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Zu den Flötentönen:
Habe mir von meinem Klüngelskerl mal erzählen lassen, warum die diese Flötenton-Bänder abspielen, bzw. früher selber in die Pfeife geblasen haben...
Irgendwie hing alles an einer Erlaubnis, "live" in die Pfeife blasen zu dürfen.
Die fahrenden Künstler ( Musik, Gesang) benötigten zur Ausübung ihres Gewerbes eine entsprechende Erlaubnis.
Da die selbstgemachten Erkennungsmelodien der Klüngelskerle auch irgendwie eine Form einer künstlerischen Darbietung waren, sollten diese ebenso unter den genehmigungspflichtigen Bereich fallen.
Das bedeutete Mehrkosten für die Schrotthändler.
So sollen einige damit angefangen haben, ihre Liedchen auf Band aufzunehmen...
Stimmt das?
Habt ihr euren Schrotthändler mal danach gefragt?
Habe mir von meinem Klüngelskerl mal erzählen lassen, warum die diese Flötenton-Bänder abspielen, bzw. früher selber in die Pfeife geblasen haben...
Irgendwie hing alles an einer Erlaubnis, "live" in die Pfeife blasen zu dürfen.
Die fahrenden Künstler ( Musik, Gesang) benötigten zur Ausübung ihres Gewerbes eine entsprechende Erlaubnis.
Da die selbstgemachten Erkennungsmelodien der Klüngelskerle auch irgendwie eine Form einer künstlerischen Darbietung waren, sollten diese ebenso unter den genehmigungspflichtigen Bereich fallen.
Das bedeutete Mehrkosten für die Schrotthändler.
So sollen einige damit angefangen haben, ihre Liedchen auf Band aufzunehmen...
Stimmt das?
Habt ihr euren Schrotthändler mal danach gefragt?
Fast täglich????? Inzwischen kommen die in Hüllen schon fast stündlich. Sobald etwas im Vorgarten liegt ist es auch schon weg. Am besten ist es wenn so einer mit 20 die Hüller Straße hochfährt und hinter sich einen Stau herzieht oder man den ganzen Tag das Gedudel aus teilweise defekten Lautsprechern hören muss.pito hat geschrieben:Das Klüngelskerls-Gewerbe erfährt wahrhaftig eine Renaissance. Inzwischen hört man in Bulmke fast täglich irgendwelche Flötentöne. Gerade eben ist wieder einer vorbeigekommen.
Schrottautos und ihr penetrantes Musik-Gedudel
@ pito
das erlebe ich zur Zeit auch. Meistens kommen sie Mittwochs und / oder freitags und spielen x-mal ihr Flötengedudel ab.
N bisschen erinnert mich das an die Fischwagen, die in den 60er Jahren u. a. freitags mit ihren 3-rädrigen Klein-Lkw (Tempo?) durch die Holthauser Straße kurvten (da wohnte ich zu der Zeit). Die hatten wenigstens eine Klingel, so wie manche Eiswagenfahrer heute auch noch.
Was mich nur wundert: Die Schrott-Wagen, die hier durchfahren, haben meistens BO- oder E-Kennzeichen, nüx mit GE...
MfG
Lothar
das erlebe ich zur Zeit auch. Meistens kommen sie Mittwochs und / oder freitags und spielen x-mal ihr Flötengedudel ab.
N bisschen erinnert mich das an die Fischwagen, die in den 60er Jahren u. a. freitags mit ihren 3-rädrigen Klein-Lkw (Tempo?) durch die Holthauser Straße kurvten (da wohnte ich zu der Zeit). Die hatten wenigstens eine Klingel, so wie manche Eiswagenfahrer heute auch noch.
Was mich nur wundert: Die Schrott-Wagen, die hier durchfahren, haben meistens BO- oder E-Kennzeichen, nüx mit GE...
MfG
Lothar
"Handle so, dass die Maxime Deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte" (kategorischer Imperativ, 1788, von Immanuel Kant, geb. 1724, gest. 1804 in Königsberg)
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Klüngelskerle/schicksen-Generve
Sei gegrüßt Tekalo,
gerade ist hier im Süden der vierte !!!! Schrottwagen mit ohrenbetäubendem Gedudel durchgefahren. Das Repertoire reicht von Bonny M.s "Brown Girl" über "Muss'i denn zum Städtele hinaus" und "Greensleeves" bis hin zu einer völlig verschrobenen Melodie-Ähnlichkeit, die an die "Internationale" erinnert.
Vor gut einem Jahr dachte ich noch, es handelte sich um bescheidene Menschen, die es nötig haben. Nachdem der "Städtele"-Schrotti aber nun mit einem neuen Pritschenwagen und noch kreischenderen Lautsprechern die Anwohner nervt und seine Mitbewerber zugenommen haben, scheint es sich ja zu lohnen.
Was soll dieses Gedudel eigentlich? Rennt denn wirklich irgendein Metallspender sofort auf die Straße, weil er verzweifelt seinen Keller leeren muss?
Diejenigen, die Metall loswerden wollen und keine Lust oderdie Möglichkeit haben, zum Entsorgungshof oder Schrotthändler zu fahren, stellen den Klüngel doch eh einfach vor die Tür. Wen interessiert schon, wann dann der Sammler vorbeikommt? Ob mit oder ohne Musi.
gerade ist hier im Süden der vierte !!!! Schrottwagen mit ohrenbetäubendem Gedudel durchgefahren. Das Repertoire reicht von Bonny M.s "Brown Girl" über "Muss'i denn zum Städtele hinaus" und "Greensleeves" bis hin zu einer völlig verschrobenen Melodie-Ähnlichkeit, die an die "Internationale" erinnert.
Vor gut einem Jahr dachte ich noch, es handelte sich um bescheidene Menschen, die es nötig haben. Nachdem der "Städtele"-Schrotti aber nun mit einem neuen Pritschenwagen und noch kreischenderen Lautsprechern die Anwohner nervt und seine Mitbewerber zugenommen haben, scheint es sich ja zu lohnen.
Was soll dieses Gedudel eigentlich? Rennt denn wirklich irgendein Metallspender sofort auf die Straße, weil er verzweifelt seinen Keller leeren muss?
Diejenigen, die Metall loswerden wollen und keine Lust oderdie Möglichkeit haben, zum Entsorgungshof oder Schrotthändler zu fahren, stellen den Klüngel doch eh einfach vor die Tür. Wen interessiert schon, wann dann der Sammler vorbeikommt? Ob mit oder ohne Musi.
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Re: Klüngelskerl
lass das mal nicht die GEMA hören. Aber vielleicht hat er ja gezahlt.andi hat geschrieben:Stichwort Klüngelskerl:
Ich hab neulich einen gesehen, oder vielmehr gehört, dem das Flötengedudel wohl auf den Sack gegangen ist. Der hat, in recht brauchbarer Qualität, klassische Musik über seinen Außenlautsprecher an das Volk geschickt.
Der Lüneburger Heide