König der Cruiser - Low Rider GE

Menschen, die in keine Schublade passen

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Fuchs
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König der Cruiser - Low Rider GE

Beitrag von Fuchs »

Low Rider GE – ein echter Erler Junge

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Thorsten H. wurde Anfang der 1970er-Jahre geboren.
Er ist gelernter Metallbauer und im Besitz eines Führerscheins…
Das hat ihn aber im Jahre 2005 nicht davon abgehalten, sich ein Cruiser-Bike
zuzulegen.
„Das Bike hatte allerdings diesen „Kitsch-Style“ … sein Rahmen war pink und die Felgen grün…", sagte Thorsten während er uns den Rahmen zeigte und daran Hand anlegte.

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„Momentan baue ich das Rad um – es soll später mal mattschwarz, dreckig und bissig aussehen. So, wie eine Rocker-Karre…“

Mittlerweile ist Low Rider GE süchtig nach diesen Rädern, beinahe so, wie es
manchen Leuten mit dem Tätowieren geht. Hat man erst einmal die Farbe unter
der Haut, dann will man immer mehr.
Ebenso verhält es sich mit den Bikes – zumindest bei Thorsten.
Durch regen Kontakt mit seinem Fahrradhändler lernte T. andere Cruiser-Verrückte
(Anhänger des sog. „all-right-style“) aus Bochum kennen.
Die Kollegen aus vergangenen Zeiten fahren mittlerweile alle lieber mit dem Auto –
Thorsten kreierte derweil sein eigenes Label, aus ihm wurde der „Low-Rider GE“.
„Der „low-rider-style“ beschreibt eigentlich Leute mit außergewöhnlichen Fahrrädern,
die locker drauf sind und ein Outfit tragen, welches der coolness des Cruisers ent-
spricht. „

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Wir wollen Spaß haben und andere Menschen an diesem Spaß teilhaben lassen.“, erklärt uns Thorsten während er ein weiteres Fahrrad an das Tageslicht holt. „Natürlich will man mit den Rädern und den Klamotten auch auffallen,
hier ist mein liebstes Rad – das „Hot Wheel“:

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„Ich habe es gesehen und musste es sofort kaufen“, strahlt T. „obwohl es mein Favorit ist, bin ich damit relativ selten gefahren. Diese Fahrräder sind wie kleine Kunstwerke – ähnlich wie die Faszination bei Harley-Davidson. Sozusagen meine Tret-Harley..."

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Als Köttel und Kind der 1970er-Jahre wurde T. bereits mit diesem Virus infiziert.
Im Alter zwischen 6 und 7 Jahren durfte er mit dem gelben Bonanza-Rad seiner Schwester fahren.
„Als Kind hattest du auf diesen Rädern den Eindruck, auf einer richtigen Karre zu sitzen“, schwärmte er.
Mittlerweile befinden sich 2 dieser Bonanza-Räder in seinem Besitz:

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„Das ist ein original Rahmen, den habe ich Sandgestrahlt und anschließend neu lackiert. Den Schriftzug „Imperial“ habe ich nach dem Lackieren wieder an alter Stelle angebracht.“

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20-Zoll Felgen mit 68 Speichen, selbstverständlich Weissbandreifen:

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Hier sehen wir etwas aktuellere Technik am alten Rad – eine Federung für den legendären Bonanza-Sattel:

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Diese erhöht nicht nur den Fahrkomfort, sondern sieht (so schön verchromt) auch noch verdammt gut aus.

Das ist das Herzstück des Rades – eine echte „3-Gang Porno-Schaltung“ (sagt man wirklich in Szenekreisen dazu):

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Ebenso ein unerlässliches Detail – der Fuchsschwanz ( zugegeben, dieser Artgenosse war etwas albinös…):

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„Poloräder“ sind ein deutsches Produkt – hier sagt man allerdings „Bonanza-Rad“ dazu. In Amerika sind diese Teile kaum bekannt.
Dort gibt es zwar auch Räder mit dem Bonanza-Sattel, produziert und verkauft werden diese unter dem Namen “Low-Rider“.

„In Deutschland hat man in den 1970er-Jahren für so ein Rad zwischen 250 und 300 DM auf den Tisch legen müssen“, erinnert sich T.

„Beim cruisen mit diesem Rad sprach mich mal ein Chrysler V-8-Fahrer an. Er
erzählte mir, dass er auf seinem Dachboden jahrelang so ein Fahrrad gelagert
hatte und lud mich ein, mir dieses bei ihm abzuholen.
Auch wenn es in einem traurigem Zustand war (Rost, Rost, Rost) – so etwas lässt man sich nicht 2 Mal sagen und daher nahm ich das Fahrrad mit.
In meiner Low-Rider-Pimp-Garage habe ich dann das Schätzken restauriert, seht
selbst":

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„Das ist keine Sachs-Schaltung. Diese hier ist von der englischen Firma „Stormey Archer“ hergestellt worden. Die Firma baut seit über 70 Jahren zuverlässige Schaltungen.

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An diesem Stück habe weitestgehend Original-Teile verbaut – bis auf die Felgen.
Falls jemand noch echte, alte Stahlfelgen ( 20 Zoll) bei sich herumfliegen haben sollte, bitte melden! Das gilt natürlich auch für Rahmen, Zubehörteile, usw..“

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Zuletzt geändert von Fuchs am 25.06.2009, 19:13, insgesamt 6-mal geändert.
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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

Auf seinen Touren, beim cruisen, wird Low Rider GE nicht selten angesprochen.
Neben bewundernden Blicken bekommt er oftmals auch Geschichten aus vergangenen Zeiten, den 1970er-Jahren, erzählt.
Die Freude an dieser Art von Fahrrädern scheint also auf beiden Seiten vorhanden zu sein – sowohl beim Besitzer, als auch beim Betrachter.

„Diesen Cruiser habe ich mir im Jahr 2008 angeschafft“, rief uns T. aus der Ferne
zu (während das Vorderrad schon bei uns, er selbst aber noch knappe 2 Meter von uns entfernt war).
Das ist von der Firma „Jaks“ aus Australien:

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Es ist bestückt mit 24-zölligen Ballonreifen, die Felgen besitzen jeweils 144 Speichen.“

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Bei der Gabel handelt es sich um eine sogenannte „Springer-Gabel“ – in ihr ist ein
Federelement eingebaut.
Einen besonderen Komfort erhält der Fahrer durch den, über 60 Jahre alten, Sattel der Firma „Lepper“.
Komfort auch im Lenker-Vorbau: Eingebaut ist ein Flaschenöffner.
„Bier wird bevorzugt getrunken“, schmunzelt der Low-Rider.

„Getz mal etwas mehr Nostalgie gefällig?“, wollte Thorsten wissen.
Wir nickten erwartungsvoll.

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„Das ist ein Nachbau eines Hochrades aus dem 18. Jahrhundert.
Natürlich mit Bauteilen des technischen Standards unserer Zeit.



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Anmutig, aber trotzdem sicher schwingt sich das Eineinviertel-Zoll-Oberrohr
von der zentralen Steuereinheit des Rades hinab zu dem hinteren Stützrad.
Der Fahrer thront mittig hinter dem Lenker und tritt zeitgemäß in die vergoldeten
Pedale.


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Diese befinden sich auf der Achse des 36 Zoll großen Vorderrads, welches
somit einen Durchmesser von einem Meter (!) besitzt.

Genau so ungewöhnlich, wie es aussieht lässt sich das Hochrad anfangs auch fahren – besonders die Kurven, aber auch Bergab-Fahrten sollten geübt werden.

Manchmal wird aber aus dem Cruiser-König auch ein echter Racer…

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Es gibt Tage an denen hat selbst er keine Kraft mehr in seinen Schläuchen,

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dann kann Low-Rider-GE auf dieses Gefährt (Pocketbike) zurückgreifen:

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Leider waren bei unserem Besuch nicht alle Räder komplett montiert. Zu Thorstens
Sammlung gehören ebenso Mountain-bikes, BMX-Räder, usw. – alles eher außerge-
wöhnliche Modelle.

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(Bild in eigener Sache... :wink: )

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„Komm mir also bitte nicht mit so einem Holland-Rad…“ waren seine letzten Worte
und wir verabschiedeten uns.


Danke für die Präsentation der Räder, deine Gastfreundschaft und die Infos zu den
Teilchen!

Detlef und Fuchs vom Außendienst
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

:shock: Unglaublich - gibt es auch Fottos von seiner Garderobe? 8)

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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

Heinz hat geschrieben::shock: Unglaublich - gibt es auch Fottos von seiner Garderobe? 8)
Leider nein - die uns versprochenen Knickerbocker waren auf der Leine :D

Vielleicht knipst ihn mal jemand im Stadtgebiet. :roll:
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Regenbogen Tusse
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Beitrag von Regenbogen Tusse »

Komm mir also bitte nicht mit so einem Holland-Rad…“ waren seine letzten Worte
und wir verabschiedeten uns.
PAH FRUTTZE!!! :evil:

Mein Dutch Cruiser war das geilste Hollandrad was jemals diese gammeligen Strassen mit seiner Eleganten Präsents beglücken durfte,natürlich versagte mein Schloss und ich musste es eine Nacht! mit so nem 5€ scheissteil von Kodi ,leider auch noch draussen abschliessen,und wurde natürlich geklaut,Scheissghetto!! :evil:

Ich habs von meiner Oma geschenkt bekommen,weils irgendwer beim Auszug einfach hat im Keller stehen lassen und war grade dabei das neu zu lackieren,mit Bodenmarkierungsspray (das gibs auch in schwarz und weiss ) ,ich hatte das Maskierungstape noch dran und war noch längst nich feddich...dann wars weg.....dank meinem verf*cktem 1m x 1m Dreckskellerkabuff was schon voll war (Stand ein Bike drin=Voll)

BTW brauch ich BMX Teile,ich kann nur sagen was ich habe,nich was mir fehlt,auf jeden fall aber diverse Innereien (Lenk und Tretlager ect )
Kommirnich mit sowat!!!

Ich bin zu alt für so ne Scheisse!

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

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Kurz nach der Transplatantion :shock:
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

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Eine ganz normale Pedale-Ich dachte an militärische Ehrenzeichen
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

Detlef Aghte hat geschrieben: Kurz nach der Transplatantion
detlef
:lol:

Hier mal n gut aussehender, schlanker, junger Mann:

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8)
Interoperabel!

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