Forumsrundbrief März 2011

Alle Rundbriefe der Gelsenkirchener Geschichten - bitte lest sie, um einen Eindruck über die Entwicklungen und Veränderungen zu bekommen.
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Forumsrundbrief März 2011

Beitrag von Verwaltung »

Der Rundbrief des Monats März 2011 kommt von Chronistin66

Forumsrundbrief März 2011

schnipp-schnappp ab hier schreibt die Chronistin66!
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Hallo an alle User und Userinnen der GGs!

Die Verwaltung hat mir zugetragen, Euch einen Rundbrief zu schreiben. Ich habe lange überlegt, worüber ich schreiben könnte. Über die Freds, die User, meine Dazugehörigkeit seit fast genau 3 Jahren bei den GGs? Über meine vielen Beiträge? Oder, warum ich das hier überhaupt mache?

:grübel:

Dann fiel mir was anderes ein!

:kopfklatsch:

Richtig, Du nennst Dich ja „Chronistin66“. Vielleicht solltest Du mal Deinen Nicknamen wieder wörtlich nehmen und über ein geschichtliches Thema schreiben.
Sofort fiel mir die unglaubliche Geschichte meiner Ur-Oma Katharina ein, die sehr viel mit Gelsenkirchen zu tun hat. Und Zack! Wird der Forumsrundbrief - im wahrsten Sinne des Wortes - zu (m)einer Gelsenkirchener Geschichte.

Zu meiner Vorrecherche:
Als Kind verstand ich das alles nicht. Einige Brüder und Schwestern meiner Oma mütterlicherseits hießen mit Nachnamen Starkert und manche hießen Schilz, meinten aber, dass sie eigentlich auch „Starkerts“ wären. :?
Ich stieg nicht durch und fragte meine Mutter, weil meine Oma bereits tot war. Sie erzählte aus ihren Erinnerungen, dass meine Ur-Oma für dieses „Choas“ in der Familie gesorgt hätte. Onkel Heinz in der Bergmannstraße wüsste aber mehr darüber, er wäre im Besitz sämtlicher Familienstammbücher der Familie und hätte die „wahren Fakten“ meiner Familiengeschichte.

Onkel Heinz wohnte noch in dem Zechenhaus an der Bergmannstraße.

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Eines Tages machte ich mich nach Ückendorf auf, denn zu der Zeit war Onkel Heinz bereits 84 Jahre. Er kramte die Stammbücher raus und fand das alles ein wenig unsinnig, weil er sich fragte, wer sich dafür interessieren könnte.
ICH! :?
Er entzifferte die drei Stammbücher, weil sie allesamt in Sütterlin geschrieben waren und ich schrieb die Daten fleißig mit.
Und heraus kam ein unglaublicher Stammbaum….

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…und viel Wissenswertes über das Leben von:

Katharina Starkert, geborene Klein, ehemals verheiratete Schilz!

Meine Ur-Oma Katharina ist am 8. April 1882 im Elsass geboren. Meine Mutter behauptete zwar immer, wir haben französische Wurzeln, aber so ganz stimmt das ja nicht, denn damals gehörte – rein offiziell - das Elsass zu Deutschland. Meine Uroma soll aber bis zu ihrem Tod 1959 ihren französischen Akzent sehr gepflegt und auf „Grand Dame“ gemacht haben. In dem Delikatessenladen auf der Bahnhofstraße soll sie sich nach dem Krieg regelmäßig Froschschenkel bestellt haben. :shock:

Auf der anderen Seite soll sie hart gewesen sein. Gezeichnet vom Leben, welches sie geführt hatte. Immerhin ist sie 77 Jahre alt geworden.

Als junge Frau verliebte sie sich in einen französischen Fremdenlegionär. Johann Schilz, die beiden heirateten und es entstand 1906 der kleine Eduard. Ausgesprochen „Edüar“.
Doch das kleine Familienglück war nicht lange von Dauer. Sie entdeckte irgendwie, dass der schmucke Soldat Johann sie betrog. Enttäuscht packte sie ihre Koffer und fuhr mit dem vierjährigen "Edüar" 1910 nach Gelsenkirchen zu Verwandten.

Sie heulte sich dort aus und die Verwandten hatten auf der einen Seite auch irgendwie Mitleid. Auf der anderen Seite, konnten sie es sich nicht leisten, Katharina und den kleinen „Edwar“, weil niemand sich die Mühe machte den Namen richtig auszusprechen, durchzufüttern. Eine Lösung musste her!
Die Verwandten sagten: „Der Steiger Franz Starkert von nebenan, ist kürzlich Witwer geworden und jetzt steht der mit vier kleinen Kindern da.“ Der Steiger von der Zeche Alma hatte zwei Mädels, Wilhelmine (10 Jahre) und Emma (9 Jahre) und zwei Jungs Nikolaus (4 Jahre) und Michael (2 Jahre), wovon Michael auch noch eine Behinderung hatte.

Onkel Heinz meinte, Michael wäre Plemplem gewesen! :?

Die Frau von Ur-Opa Franz verstarb nach der Totgeburt des fünften Kindes im Wochenbett.
Man schickte Katharina mit „Edwar“ dahin, um bei dem Steiger vorzusprechen. Franz und Katharina wurden sich schnell einig. Er nahm sie bei sich auf und sie versorgte ihm den Haushalt und die vier Kinder plus „Edwar“.

Aber es schien nicht nur ein „reines Arbeitsverhältnis“ gewesen zu sein. :wink:
In der Zeit von 1911 bis 1918 entstand im Schnitt alle zwei Jahre ein Kind aus diesem sogenannten Arbeitsverhältnis. :lol:
Hilde, Franz, Willy und die kleine Else. Letztere war meine Großmutter.

Da sich an dem offiziellen „Angestelltenverhältnis“ zwischen Franz Starkert und Katharina Schilz nichts änderte und/oder der erste Weltkrieg tobte, wurden alle vier Kinder in das Stammbuch der Familie Schilz eingetragen. Alle in der Siedlung an der Bergmannstraße wussten, dass die vier Kinder eigentlich „Starkerts“ waren, aber sie hießen nun mal Schilz. Das gab bestimmt eine Menge Gerede!

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Das ist das einzige Foto, was ich von Katharina habe, sie steht mit meiner Oma Else in der Eingangstür des Zechenhauses an der Bergmannstraße.
Das zweite Mädchen von links ist meine Mutter. :wink:

Aber da es während und nach dem ersten Weltkrieg nichts zu Essen gab, meldete Katharina die Kinder dem französischen Staat und der überwies fleißig Unterhalt für die vier Kinder, da der Soldat Schilz ja beim Staat angestellt war und sich in irgendwelchen Schlachten befand, fiel das auch irgendwie nicht auf.
„Edüar“, dessen Namen immer noch niemand in der Siedlung aussprechen konnte, war somit das einzige leibliche Kind des französischen Soldaten.
Vielleicht hoffte Katharina auch, dass Johann Schilz im Krieg fällt und spekulierte auf eine Witwenrente. :shock:

Er fiel aber nicht. Er stellte erst nach dem Krieg zu seiner eigenen Verwunderung fest, dass er in seiner Abwesenheit vier Kinder im Ruhrgebiet gezeugt haben sollte. :lol:
Das machte ihn ein wenig wütend und irgendwann 1921 stand er bei der neunköpfigen Familie in der Bergmannstraße auf der Matte.
Katharina war auch nicht gerade erfreut ihn zu sehen, denn Hermann war bereits - für alle sichtbar - unterwegs. :wink:
Johann Schilz muss getobt haben und sich mit Franz und Katharina lauthals in der Küche des Zechenhauses gestritten haben, während die Kinder verängstigt oben lauschten. Es wurde „vereinbart“, dass Hermann ein „echter“ Starkert wird und das noch vor seiner Geburt. Wie auch immer das Katharina und Franz anstellten! Ob Johann Schilz denen – im wahrsten Sinne des Wortes – die Pistole auf die Brust gesetzt hatte? Ich habe keine Ahnung!
Katharina und Franz wurden wahrscheinlich ziemlich unter Druck gesetzt, denn zu der Zeit herrschte nicht gerade eine deutsch-französische Freundschaft, um es mal milde auszudrücken.
Und eine Scheidung über die Landesgrenze hinaus hätte gedauert.
Für die anderen vier Kinder zahlte der französische Staat jedoch weiter. Auch das entzieht sich meiner Erkenntnis. Vielleicht schämte sich Johann Schilz, weil er Katharina auf den Leim gegangen ist oder es gab irgendwelche andere Gründe. Ich weiß nur, dass meine Oma ihrem leiblichen Vater versprechen musste, erst mit 21 Jahren zu heiraten, damit der ganze Schwindel nicht auffiel. So lange muss Frankreich gezahlt haben.

Nach dem unschönen Besuch, musste Katharina handeln! Sie radierte kurzerhand im Familienstammbuch rum und hoffte wahrscheinlich, dass es nicht auffiel. Sie kratzte mit einer Rasierklinge die Abkürzung „verh.“ weg und schrieb „gesch.“ drüber. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, dann würde ich es wirklich nicht schreiben und es sah sehr „improvisiert“ aus.
Es fiel nicht auf und sie konnte endlich den Steiger Franz Starkert ehelichen und Hermann und sein kleiner Bruder Heinz kamen als „echte“ Starkerts zur Welt.

Nach Heinz war die „Familienplanung“ endgültig“ abgeschlossen. Reicht ja auch! 11 Kinder! Oder?
Mein Ur-Opa starb 1942 an Staublunge und Katharina bezog bis 1959 eine ausgesprochene üppige Witwenrente von der Zeche. Sie musste aber zwei leibliche Söhne im zweiten Weltkrieg verschmerzen. Ausgerechnet „Edwar“ – mit seinen französischen Wurzeln – fiel für das Deutsche Vaterland. Franz fiel auch.
Nikolaus, der Sohn aus erster Ehe von Johann, fiel auch im Krieg und der behinderte Michael starb angeblich an einem Herzschlag. Das weiß ich nur aus den mündlichen Überlieferungen meines Onkel Heinz. :ka:

Onkel Heinz war der letzte „wahre Starkert“ und mein letzter Zeitzeuge für meine „wahre“ Familiengeschichte. Er starb im November 2010. Er lebte (fast) bis zum Schluss in dem Steigerhaus an der Bergmannstraße, dessen Wände mir noch viel mehr erzählen könnten, wenn sie sprechen könnten.

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Meine Mutter vor dem Haus an der Bergmannstraße und so sieht es heute - ohne Mama mit Puppe - aus!

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Ich bin froh, dass ich die Fakten meiner GELSENKIRCHENER FamilienGESCHICHTE, zu Lebzeiten von Onkel Heinz anhand der Stammbücher recherchiert habe.

Vielleicht ist dieser Rundbrief ja mal Ansporn für den einen oder anderen GGler das auch zu tun! :wink:
Chronistin66.

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Ab hier schreibt die Verwaltung.

Nun hängen sie wieder - ein letztesmal. Die Abgehängt-Banner haben einen Platz im Wissenschaftspark gefunden. Dort werden sie bis zur Senio.2011, also bis zum 27. März hängen bleiben. Über den weiteren Verbleib dieser Banner wird noch beraten.
  • Den Künstlern zurückgeben?
    Hier bei uns intern versteigern oder verschenken?
    Den Urbanausen zur weiteren Verwertung geben?
Was schlagt ihr vor?


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Zur Aktion Abgehängt wurden viele Flyer gedruckt, die aber nicht alle verteilt werden konnten. Nun sind sie über - was tun? Pito machte den Vorschlag, sie zu einer Skulptur zu verarbeiten, ein Vorschlag, der von Angipolo und anderen Urbanausen aufgegriffen und umgesetzt wurde. Nun steht unser Flyerkules im Wissenschaftspark und passt auf die Banner auf.


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Wie in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr im Wissenschaftspark eine Messe zum Thema "Senio - Neue Wege ins Alter" durchgeführt:
Am Sonntag, 27. März, von 10:00 bis 16:00 Uhr.
Im letzten Jahr wurden wir eingeladen, den Besuchern dieser Messe einiges über unser Gelsenkirchen zu zeigen. Nach dem guten Erfolg und zahlreichen positiven Gesprächen mit den Senioren wollen wir auch in diesem Jahr dabei sein. Mit Fotografien wollen wir in diesem Jahr Vergleiche und Erinnerungen wecken.
Wir werden Infotafeln zu den Themen:
  • Stadtbad an der Dickkampstraße,
    Freibad Grimberg
    Kaufhaus Sinn in der Bahnhofstraße, heute Primark und
    Bergmannsglück gestalten.
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Habt ihr Lust auf ein neues Forumstreffen?
Damit solch ein Treffen mal in einem anderen Stadtteil weiter im Norden stattfinden kann, hat uns HelmutW nach
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Schloss Horst eingeladen. Für einen kleinen Obolus von 3,00 € können wir an einer Führung durchs Schloss teilnehmen. Für Getränke sorgt der Förderverein, fürs Essen können wir selbst sorgen. Dafür und für die weitere Vorbereitung sucht HelmutW noch nach Helfern (erste Meldungen liegen auch schon vor).
Eine Anmeldeliste für die Teilnahme gibt es auch schon:

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Im Februar wurde der Preis für starke Frauen, die sich ehrenamtlich für Integration engagieren, die Migradonna, Frau Melek Topaloglu in der Flora verliehen. Natürlich waren die GG dabei und demnächst gibt es ein Interview mit der Preisträgerin.

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Das Projekt - Kparatao-Zukunft für Kinder - läuft weiter und Agouda Amdya berichtet über die Umsetzung in Togo.

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Am 1.3. fand eine weitere Lesung aus unserem Buch "Gelsenkirchener Geschichten - Eine Stadtbereisung" im Seniorenstift des evangelischen Krankenhauses statt. Diese Lesestunde hat den Vorlesern und den Zuhörern sehr viel Freude gemacht. Die Geschichten wurden durch Bilder aus dem Buch erläutert. Zur Geschichte über einen bekannten Bäcker aus der Neustadt, über den im Forum schon viel geschrieben wurde, gab es als Kostprobe einige Eiterbrillen, Monstertaschen und weitere leckere Kostproben.
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Diese Lesungen würden wir gern auch noch an anderen Orten durchführen.
Habt ihr Ideen und Anregungen?

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In der bluebox fand unter dem Thema "Kriminaltango" am 8.2., wie jeden Monat, die 103 bluebox-show statt.
Freut euch auf die nächste, schon bald am 8.3. um 19:00 Uhr. Thema: Märchen und Musik im Mittelalter

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Ach ja, aktuell ist ein Redaktionsteam der GG damit beschäftigt, unser Inhaltsverzeichnis etwas aufzuräumen. Doppelte Freds werden zusammengeführt, fehlerhafte Links repariert, Einige Foren erhalten neue Namen. Ziel ist, neuen Usern das Zurechtfinden in unserem Intro zu erleichtern.

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Es grüßt euch eure Verwaltung,
Zuzu, Fuchs, Emscherbruch, Ego-Uecke, Lo, Troy.



[center]Die Film Editionen der Gelsenkirchener Geschichten findet ihr hier. Die alten Rundbriefefindet ihr hier.
Bitte studiert aufmerksam die Mitmach-Regeln und die Netiquetteder Gelsenkirchener Geschichten
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Wir folgen den Ideen der Open-Source / Access- und Common Lizenz Bewegung. Solltest du dein Bildmaterial aus beruflichen oder persönlichen Gründen nicht freigeben können, kennzeichne das bitte durch einen Copyright-Zusatz

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Hut ab, Frau Chronistin!

Semmel
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Beitrag von Semmel »

Schön geschrieben und mal was komplett anderes, ebenfalls "Hut ab""!
Geist ist da machtlos wo Macht geistlos ist

Ryll3Man
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Beitrag von Ryll3Man »

Von diesen Geschichten noch 100 seiten dazu und du kannst mit Frau Kruse in "Konkurenz" gehen ("Im Schatten des Turmes war übrigens mein erstes Buch im Leben welches ich von vorne bis hinten durchgelesen habe (liegt wohl daran das ich in der selben Siedlung gross geworden bin und immer noch dort lebe.))
Sehr schön geschrieben.. weiter so .. ;o)

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Begine
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Forumsrundbrief März 2011

Beitrag von Begine »

der Forumsrundbrief gefällt mir sehr gut. Bravo !!

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Krevert
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Beitrag von Krevert »

Solche persönlichen Familiengeschichten aus GE werden leider viel zu selten aufgeschrieben, dankender Gruß an die Chronistin dafür.

Zur Frage der Verwaltung nach möglichen weiteren Leseorten: Vielleicht Schulen, Pfarrgemeinden, Krankenhäuser - wobei je nach Zielgruppe die Mischung der konkreten Inhalte immer wieder neu überlegt werden müßte.
Suche älteres Schalke-Material, RTL-Fotos und Hobbyzeichner. www.peter-krevert.de

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Was wir brauchen, sind konkrete Hinweise. Wenn z.B. jemand sagt: Ich habe Kontakte zu der Schule, zu dem Krankenhaus usw... und sie haben Interesse. Meldet euch bei... So war das bei dem Seniorenstift und das war ganz toll. Natürlich wird das Programm dem jeweiligen Publikum angepaßt.
Zuzu

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Danke Chronistin66,

man kann sich einerseits vorstellen, wie hart es damals gewesen sein muß, aber Du hast es dennoch geschafft, Deinen Rundbrief mit lustigen Anekdoten zu spicken.

Es war also lehrreich und zugleich amüsant Deinen Beitrag zu lesen.

Troy
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Beiträge: 12945
Registriert: 25.06.2007, 21:41

Beitrag von Troy »

Jau, schließe mich an: gut zu lesen, hart zu leben - und prima, dass die Geschichte jetzt einen Ort hat bei den GG.
Dankefein. :)

Frage:
Wie haben sich wohl die Menschen damals mit der Deutsch-Französischen Erz- und Erbfeindschaft arrangiert im Alltag?

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

Troy hat geschrieben:
Frage:
Wie haben sich wohl die Menschen damals mit der Deutsch-Französischen Erz- und Erbfeindschaft arrangiert im Alltag?
Das habe ich mich auch immer gefragt?

Ich denke, dass es im Alltag zu der Zeit ums nackte Überleben ging. Wir sprechen von zwei Weltkriegen und die Zeit dazwischen war auch nicht gerade spaßig.
Meine Uroma muss wohl ziemlich schmerzfrei gewesen sein, wenn um das Gerede um ihre Person ging.

Die Stieftöchter von Katharina, Wilhelmine und Emma, hatten bei ihr aber nichts zu lachen!
Die Kinder untereinander müssen sich aber verstanden haben.
Meine Tante Emma war die Lieblingsschester von meiner Oma! Sie war ja siebzehn, als meine Oma geboren ist und vielleicht auch ein Mutterersatz.

Sie wohnte in Hückelhofen (bei Aachen) und wir haben sie manchmal besucht. Sie hat mir auch Briefe geschrieben, die leider in Sütterlin verfasst waren. Ich musste zu meiner Oma, die mir die Briefe übersetzte. :wink:

Es freut mich, wenn es Euch gefallen hat. Mir hat dieser Rundbrief Spaß gemacht!

Vielen Dank für Euer Lob! :oops:

Doro

Josel
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Wohnort: Ex-Hugingthorpe

Beitrag von Josel »

Warum hast Du keinen eigenen Fred daraus gemacht? Dann könnte man es später besser wiederfinden...

J.

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

Josel hat geschrieben:Warum hast Du keinen eigenen Fred daraus gemacht? Dann könnte man es später besser wiederfinden...

J.
Stimmt! :wink:

Vielleicht kann die Verwaltung - wenn es denn gewünscht ist - den Fred abkoppeln!

Meine Intention war, wie ich eingangs geschrieben habe....
Die Verwaltung hat mir zugetragen Euch einen Rundbrief zu schreiben. Ich habe lange überlegt worüber ich schreiben könnte.
Über die Freds, die User, meine Dazugehörigkeit seit fast genau 3 Jahren bei den GGs? Über meine vielen Beiträge? Oder, warum ich das hier überhaupt mache?

Dann fiel mir was anderes ein!
:kopfklatsch:
Richtig, Du nennst Dich ja „Chronistin66“. Vielleicht solltest Du mal Deinem Nicknamen wieder wörtlich nehmen und über ein geschichtliches Thema schreiben.
:grübel:
Sofort fiel mir die unglaubliche Geschichte meiner Uroma Katharina ein, die sehr viel mit Gelsenkirchen zu tun hat. Und Zack! Wird der Forumsrundbrief - im wahrsten Sinne des Wortes - zu (m)einer Gelsenkirchener Geschichte.
und....zum Schluss nach meiner Geschichte...
Ich bin froh, dass ich die Fakten meiner GELSENKIRCHENER FamilienGESCHICHTE, zu Lebzeiten von Onkel Heinz anhand der Stammbücher recherchiert habe.

Vielleicht ist dieser Rundbrief ja mal Ansporn für den einen oder anderen GGler das auch zu tun! :wink:
Und ich dachte, wenn ich schon mal einen Rundbrief schreibe, dann...BACK TO THE ROOTS... :wink:

Vielleicht kommen ja Geschichten von "neuen" oder "schlafenden" Usern, die sich bisher nicht getraut haben, weil andere Dinge, die oft "oben" sind, ablenken von "neuen! oder "schlafenden" Gelsenkirchener Geschichten".

Also an alle "Neue" und "Schläfer" keine Angst vorm Posten:
Meine Uroma wird wegen "Dokumentenfälschung" bestimmt nicht mehr strafrechtlich verfolgt! :lol:

Doro
Zuletzt geändert von Chronistin66 am 04.03.2011, 08:26, insgesamt 1-mal geändert.

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Rootbrief! :2thumbs:

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Niccolo
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Beitrag von Niccolo »

Hallo Chronistin,
ich habe diesen Brief heute erst gelesen und es hat mir sehr viel gebracht.

Anhand solcher persönlicher Erlebnisse wird die Geschichte erst "greifbar", nachvollziehbar, erlebbar - und lebendig!

Und durch den sehr schönen Erzählstil macht das Lesen auch noch Spaß.

Ich habe heute viel dazu gelernt und bedanke mich recht herzlich.
Das ist das komplette Gegenteil von der Aneinanderreihung von Fakten aus dem Geschichtsunterricht an der Schule, wie ich ihn damals zu meiner Schulzeit kennen gelernt habe.

Und das seit langem Interessanteste hier im Forum.

Danke dafür.
„Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“ Mark Twain
www.projekt-menschenpflichten.de

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

@Chronistin: Wenn Du willst ...
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?f=345???
... dann mach ich datt.

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